Unbefugte Eindringlinge

AI

Auf den Müllhaufen der Geschichte mit dem Regime des Iran allen Bösewichtern! (Ja, ich habe hinter dem Mülleimer jetzt gekehrt!)

image_pdfimage_print

KI und das Ende des Internet(s)

AI

Nein, ich stimme nicht in das kulturpessimistische Lied ein, das Dr. Oliver Diedrich anstimmt: „Ist Ihnen aufgefallen, dass das Ergebnis einer Google-Suche seit einigen Wochen meist mit einer KI-Zusammenfassung startet? Die ganz schön häufig genau die Antwort liefert, nach der man gesucht hat? Das ist Googles Reaktion auf moderne KI-Assistenten wie ChatGPT oder Perplexity, die das Internet nach aktuellen Inhalten durchsuchen und Nutzern die eigenhändige Netz-Recherche abnehmen. Wer mit KI sucht, muss nicht mehr googeln.“

Ach was. Google kriegt es noch nicht mal hin, das passende Bild für die Suchangabe „Burkhard Schröder“ zu finden. Das war, wenn ich mich recht erinnere, früher und ohne KI besser.

AI

Man kann natürlich einige Argumente nicht von der Hand weisen: „Die KI-Zusammenfassungen verbergen die Links zu den Quellen in unscheinbaren Fußnoten und sind häufig so gut, dass man sie gar nicht mehr anklicken muss.“ Das gilt aber nur für lexikalisches Wissen. Wikipedia ist langsamer, aber bietet immerhin Quellen. Die stimmen natürlich auch nicht immer, und es gibt keine Garantie dafür, dass die wesentlichen Infos überhaupt vorkommen.

»Ich verstehe«, sagte er. »Klyne und ich gehören zwei verschiedenen Generationen an. Als ich zu fliegen anfing, war die Zuverlässigkeit der Automaten bedeutend geringer. Das wirkt sich auf das Verhalten aus. Ich glaube… er hat ihnen restlos vertraut.« (…) Klyne hatte der näcshten Generation angehört. Pirx aber, und das wußte er, wurde von den jüngeren »Automatenfeind«, »Konservatist«, »Mammut« genannt.“ (Stanislaw Lem: Ananke)

Man darf eben nichts glauben. Und das ist eine Kulturtechnik, die den Nachgeborenen oft nicht vertraut ist, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen, wenn das betreute Denken, sei es von der KI oder von den Anstalten, nicht mehr funktioniert.

Diedrich schreibt: „Denn was motiviert Menschen, ihr Wissen ins Web zu schreiben? Gefunden und gelesen zu werden. Das gilt für die Betreiber von Blogs zu Nischenthemen, ebenso für Leute, die Fragen auf Reddit, Stack Overflow (die schon länger ein anders geartetes Problem mit KI haben) oder im heise-online-Forum beantworten.“

Die Frage ist doch, was schneller geht. Wenn ich ein kompliziertes Problem mit Linux habe, kann ich mich an ein Forum wenden und bekomme dort meistens, aber nicht immer, innerhalb von wenigen Tagen ausreichende Antworten. Falls die nicht stimmen, gibt es immer irgendeinen Rechthaber, der herumkritisiert und es besser weiß. Die KI antwortet in 15 Sekunden, aber das Ergebnis glaube ich nie, bevor ich nicht eine Gegenrecherche gemacht habe, sonst zerhaue ich mir eventuell unwiderruflich die Eingeweide meines Rechners.

„Aber wer das Internet wegen seiner Vielfalt schätzt und wegen seiner ursprünglichen Idee, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, zu publizieren und Leser zu finden: Wir müssen uns Sorgen machen. Das KI-Internet wird ein anderes sein als das, das wir kennen.“

Genau das hat man gesagt, als das WWW aufkam und man noch im Usenet herumtrollte. An der „ursprünglichen Idee“ zweifele ich auch: Die kam vom Militär, und das denkt nie an Friede, Freude und Eierkuchen.

Ceterum censeo: Wir leben in interessanten Zeiten!

PS: ChatGPT: „des Internets“ ist die häufigere und traditionellere Form, besonders im formellen oder technischen Sprachgebrauch.

Beispiel: Die Entwicklung des Internets hat die Kommunikation revolutioniert.

„des Internet“ wird seltener verwendet und klingt oft etwas ungewohnt oder umgangssprachlich, ist aber sprachlich zulässig, da „Internet“ ein sogenanntes Nullgenitiv-Wort sein kann (ähnlich wie „des Auto“ in manchen Dialekten oder stilistisch reduzierten Kontexten).

image_pdfimage_print

Hühner und andere Geschichten

Brief

Bogota, 4.1.81

Liebe Eltern!
Wir haben euren Brief heute bekommen – vielen Dank! Andererseits haben wir den Eindruck, daß unsere Post aus Nicaragua nicht überall angekommen ist. Wir haben für über 50 DM Postkarten und Briefe aus Managua und Leon losgeschickt und bis jetzt noch keine Reaktion. Wir vermuten aber, daß wegen der chaotischen Bürokratie alles zu spät angekommen ist. –

Zuerst mal, wie es weitergeht. Wir warten zur Zeit noch auf einen Freund aus Nürnberg, der aus Ecuador und Peru hierher unterwegs ist und mit dem wir weiterreisen wollen. Von hier aus bis Manaus in Brasilien werden wir höchstwahrscheinlich keine Post schicken, das sind 4 Wochen Dschungel, macht euch keine Sorgen. Falls ihr die Tour auf einer Karte verfolgen wollt – ich weiß nicht, was drauf ist. [Kleinere Orte waren auf den Karten bzw. Atlanten, über die meine Eltern verfügten, oft nicht zu finden.]

villavicencio
Villavicencio in den Llanos Kolumbiens, fotografiert 1982.

Von Bogotá südöstlich nach Villavicencio, von da aus entweder mit dem Lastwagen oder Privatflugzeug nach Miraflores und Mitu am Rio Vaupes fast an der brasilianischen Grenze. – Das wird ca. 2-3 Wochen dauern, weil wir noch zu einigen Indianerdörfern in der Gegend wollen. Wir hoffen, daß es einen Grenzübergang in der Nähe von Mitú gibt (oder per Boot) nach Taracua Richtung Icana in Brasilien, von da aus auf den Nebenflüssen des Amazonas (bes. Rio Negro) bis Manaus. [Aus dem Plan wurde nichts, weil wir weder ein Flugzeug noch ein anderes Transportmittel in die Richtung fanden. Wir sind irgendwann zurück nach Bogotá und dann nach Leticia geflogen.]

Wenn sie uns in Mitú nicht rüberlassen, müssen wir zurück und vielleicht von Leticia in Kolumbiens Südzipfel ein Schiff auf dem Amazonas bis Manaus nehmen [was wir dann taten]. So, das zum weiteren Verlauf der Reise.

solimoes
Der Amazonas bei Leticia in Kolumbien

Bis jetzt ging von Nicaragua aus alles ziemlich glatt bis auf einige kleinere Unannehmlichkeiten wie z.B. einem 3-stündigen Warten auf meinen Pass bei der Ausreise aus Nicaragua, weil sie den Ort nicht kannten, wo wir eingereist waren [Leimus]. In Costa Rica an der Grenze stopften sie jeden Reisenden mit 4 Tabletten voll, die ihn gegen Malaria schützen sollen. Wenn man aber sowieso schon welche nimmt wie wir jetzt tun, ist das aber gefährlich. Eine andere Touristen konne einen Tag kaum etwas sehen. Es war aber auch kein Arzt da und der Mensch und ich haben uns angebrüllt. Wir haben dann die Dinger nur zum Schein in den Mund genommen und später wieder ausgespuckt..

In San José, Costa Rica, haben wir gemütlich Weihnachten gefeiert in einem erstklassigen Restaurant mit Schweizer Spezialitäten (4 Gänge, Suppe, Pastete, Truthahn mit Salat und Kroketten und Eisbecher für 15 DM). Costa Rica hat einen wahnsinnig guten Umtauschkurs für US-Dollar und wir haben sehr gut gelebt, obwohl ich die ersten drei Tage Durchfall, schreckliche Blähungen und ständiges Aufstoßen hatte. Wir fanden zufällig einen winzigen Laden, in dem in alter Chinese Krimskrams verlaufte (wir suchen nach Stäbchen, weil sie in vielen einfachen China-Restaurants keine haben). Da fanden wir eine kleines Flasche mit China-Öl, was man bei uns eventuell gegen Schnupfen nimmt. Auf der Gebrauchsanweisung war „interne Anwendung“ überall durchgestrichen. Der alte Chinese lächelte verschmitzt und sagte – auf Spanisch natürlich – daß 4 Tropfen Öl mit Wasser alle Magenprobleme beseitigen würden, nur dürfte er dafür keine Reklame machen. Und so war es auch!

merchandise

Kurz vor Silvester sind wir dann nach Panama-City, wo wir euren Brief auch erhalten haben. Die Stadt und die Leute haben uns sehr gut gefallen, daß wir uns entschlossen haben, Neujahr dort zu feiern. Der Panama-Kanal ist wirklich eine technische Meisterleistung, aber darüber mehr in Dias.

Silvester hatten wir über 30 Grad und es war schon etwas exotisch, Neujahr ausgerechnet da zu verbringen. Wir wollten ursprünglich anrufen, aber 3 Minuten kosten über 50 DM und R-Gespräche gehen nicht, weil Panama mit Deutschland darüber keine Abmachung getroffen hat.

Am 2.1. [1982] sind wir ins Flugzeug gesteigen und nach Medellin, Kolumbien, geflogen. Die Einreise verlief glatt, nur war es Sonntag und es gab keine Möglichkeit, Geld zu tauschen. Wir wollten bloß per Taxi zu einer Busgesellschaft, die nach Bogota fährt, weil man uns gewarnat hatte, in Medellin herumzulaufen wegen Räubereien und Dieben. Schließlich nach langer Fragerei fanden sich ein paar Flughafenpolizisten, die ihr privates Geld zusammenkratzten und uns unsere Dollar tauschten. Bei dem Busunternehmen mußten wir noch ein paar Stunden warten, ständig alle Leute belauernd, und dann ging es ab nach Bogota.

Dort hatten wir das seltene Vergnügen, mit einem 42-jährigen Chevrolet (!) ins Hotel gefahren zu werden. Hier fahren viele uralte amerikanische Straßenkreuzer herum. Das Hotel ist sicher (das ist hier die Hauptsache), sauber und die Leute freundlich, nur auf den Straßen geht es manchmal anders zu. Ein Australier aus unserem Hotel hatte Pass, Geld und Kamera in einer Umhängetasche (selbst schuld!), ging am hellichten Tag auf der Hauptstraße spazieren, solange, bis 4 Männer um die Ecke kamen und ihn aller seiner Sachen beraubten. Jetzt muss er mit Hilfe der Botschaft wieder nach Hause, der Arme.

hotel aragon Bogota
Hotel Aragon, Bogotá, Kolumbien 1982

Wir haben übrigens heute nach 4-stündigen Verhandlungen und Bürokratentum die 1000 DM erhalten, die Hartmut uns geschickt hatte und sind wieder gut bei Kasse, weil wir in Nicaragua viel gespart haben. Ich weiß gar nicht zu schätzen, wie viel Pfund Papier die Bank dafür gebraucht hat. Ohne Spanisch ist man in Kolumbien völlig hilflos. –

Nach ein paar Stunden kannte ich mich sogar wieder aus hier. [Ich war zum zweiten Mal in Kolumbien]. Wir haben unsere Wertsachen alle am Körper und im Gürtel, die Kamera in der Hostentasche darüber eine Rolle Klopapier, die ein bisschen herausguckt, damit alle wissen, was in der Tasche ist. Tragen sonst keine Taschen und haben italienische Lira (die 1000-Lira-Noten machen bei Dieben einen guten Eindruck) und ein paar 1-Dollar-Scheine, bei uns nur im Falle eines Falles. Vor uns in der Bank stand ein Mann, der nicht sehr solide [gemeint ist seriös] aussah und wollte einen 1000-Lire-Schein wechseln, was aber nicht ging. Er wußte aber nicht, daß es nur ein paar Mark sind. Vermutlich hatte er einen Touristen beraubt, der ihm die Lira angedreht hat und sich jetzt kaputtlacht wie wir.

Morgen werde ich die Frau anrufen, die ich vor 2 Jahren in Peru kennengelernt habe, eine Kolumbianerin mit dunklem Vater. Sie wohnt in einem absoluten Reichenviertel, und wir werden werden vielleicht Zugang zu den „höheren“ Kreisen finden. Es wäre auch vermutlich gut, für den Dschungel noch irgendwelche Empfehlungsschreiben zu haben für die örtlichen Behörden. Tief im kolumbianischen Urwald gibt es auch einen Ort, der Berlin heißt. –

Was mir gerade einfällt: Bei euren Briefen habt ihr jetzt beim Absender alle Sprachen für „Deutschland“ durch italienisch und französisch, aber auf Spanisch heißt es einfach ALEMANIA mit einem L. Das ist aber nicht so wichtig, und die nächsten Briefe gehen jetzt in Länder, wo portugiesisch oder Englisch gesprochen wird.

Punta Gorda
Punta Gorda, Belize

Noch ein paar lustige Erlebnisse, die mir gerade einfallen. In Belize haben wir in einer Hängematte in einer Hütte geschlafen, und an einem Morgen fand ich in meinem Schlafsack ein noch warmes Ei. Ein Huhn wohnte wohl sonst dort da und ließ sich beim Eierlegen gar nicht stören. – In Granada in Nicaragua lief auch immer ein Huhn in unser Zimmer, was ein Fenster hatte und zu ebener Erde lag. Nachdem ich es zum wiederholten Male wieder hinausgejagt hatte, lag ich auf dem Bett – ohne Brille -, als sich das Fenster bewegte und was großes Braunes hineinguckte, wie das Huhn immer. Ich brüllte: Raus, du Scheiß-Huhn!, aber es war nur Susannes Kopf, den ich ohne Brille mit dem Huhn verwechselt hatte. Jedenfalls haben wir den ganzen Tag gelacht und tun es immer noch, wenn das Gespräch auf Hühner kommt.

In Managua hatten wir unser Öfchen in Betrieb gesetzt, um Frühstück zu machen. Die anderen Gäste in der Herberge fanden das so aufregend (so etwas gibt es hier nicht), daß sie sich Stühle nahmen und sich im Kreis um den Ofen setzten wie zum Fernsehprogramm. Wir konnten vor Lachen kaum unseren Kaffee trinken. –

Heute saßen wir in einem Café bei einer Tasse Kaffe, als der Kellner kam und uns einfach unsere Löffel wegnahm, ohne etwas zu sagen. Vermutlich hatten sie davon nicht genug, aber ich muß noch immer lachen, wenn ich mir das in Deutschland vorstelle.

Die nächsten kleineren Erlebnisse kann man kaum beschreiben, sie machen aber auch den Reiz der Reise aus. Oder könnt ihr euch vorstellen, wie sehr wir uns gefreut haben, als wir in Panama den ersten Waschsalon nach 3 Monaten sahen? In einer Wäscherei waschen wir nämlich nur kalt, und unsere Wäsche kam fast genauz so wieder heraus wie vorher.

Wir haben jetzt schon 3 Pakete mit Souvenirs nach Hause nach Berlin geschickt, 1 von Mexico und 1 von Costa Rica und 1 von Panama, aber unsere Rucksäcke wiegen immer noch fast 20 kg.

panama
Altstadt von Panama

Das wär’s erst einmal, die Post hier ist ziemlich sicher und der Brief wird wohl ankommen. Also wie gesagt, der nächste Brief höchstwahrscheinlich erst in 4 Wochen nach der Ankunft dieses Briefes bei euch… [Der Brief kam am 19.01.1982 an.]

image_pdfimage_print

Democracy is struggling in the mud

South China Morning Post: „‘Setting sun’: on Trump’s parade day, Chinese media see a US in decline“.

Christian Y. Schmidt kommentiert auf Facebook: „Sorry, aber die chinesischen Staatsmedien haben einmal mehr Recht. „In China, some state media and online commentators declared Trump’s “America first” policy a failure in light of the mass demonstrations, saying the contrast with the parade reflected the United States’ “uncertain future”. (…)

“The parade reflects [Trump’s] urgency to proclaim that ‘America is great again’ … Yet, no matter how it’s staged, it only reinforces the sense that the halo of the United States is fading, and its deep-rooted institutional problems remain unresolved,” state-run Beijing Daily said in a commentary.

“Instead, it evokes deja vu of ‘the setting sun’s afterglow’ and ‘a past that cannot be reclaimed’.”
Chinanews.com, another state-run outlet, said the day symbolised how “democracy is struggling in the mud”.

“On this day, there are celebrations and protests… In 2025, the United States is moving towards an uncertain tomorrow – amid gunfire and slogans,” it said.“

Wo der Chinese recht hat, hat er recht.

image_pdfimage_print

Birschut Maranan

chillig

Sawri Maranan: L’Chaim!

By the way: Hat der Deutsche Journalistenverband (DJV) schon Israel kritisiert?

image_pdfimage_print

Zünftiger Saftsack

in aller munde

Liebe Kinder, heute machen wir – ungeachtet der dramatischen Weltläufte – eine Wortschatzübung. Ich wurde angeregt von der obigen Broschüre zu einer Dauerausstellung der Museen Burg Altena. Ich vermute, dass die Nachgeborenen viele Ausdrücke genauso wenig kennen wir „Weltläufte“. Im dortigen Museum hat man unter die sprachliche Beispiele auch jeweils das passende Objekt drapiert, was ich hier natürlich nicht kann. Wohlan!

Zünftig

Eine Zunft ist ab dem 13. Jahrhundert eine Art Berufsverband aka „ständische Körperschaft“, insbesondere für Handwerker. Die Zünfte legten Preise, Löhne, WErkzeuge, Arbeitszeiten und die Qualitätsstandards der Waren fest. Im entwickelten Kapitalismus ist so etwas natürlich obsolet. Hier gilt nur der Profit und nichts als der Profit, egal um welchen Preis. Qualitätsminderung der Waren erhöhen den Gewinn, wenn es der Kunde nicht merkt.

Heute bedeutet „zünftig“, wenn ich mit Freunden gemeinsam selbst gemachten Kartoffelsalat esse und guten Whisky trinke.

altena

Verdreschen, Flegel

„Flegel“ ist ein romanisches Lehnwort (von latein. flagellum „Geißel“, „Peitsche“) und „vermutlich aus dem Römischen Reich in den germanischen Sprachraum gelangt.“ Dreschflegel benutzen die Bauern, um die Körner aus den Ähren des Getreides zu schlagen. Daher kommt „verdreschen“ für „verprügeln“

Durchschlagender Erfolg

Das wird jetzt schwierig. Im Original heißt es: „Die Durchschläge dienten zum Stellen der Hole für den Drahtzug. Hole waren die konischen Löcher in den Zieheisen, durch de der Draht mit Kraftaufwand in die Länge gezogen und verjüngt wurde. Da die Hole ihre genaue Abmessung wegen der Reibung mit dem Draht während des Ziehvorgangs einbüßten, mussten sie von Zeit zu Zeit mit Hammer und Durchschlag auf das erforderliche Maß gebracht werden.“

Da muss jetzt die KI ran:
„Durchschläge sind Werkzeuge – meist aus Metall –, mit denen man Löcher in eine bestimmte Form oder Größe bringt. In diesem Fall helfen sie, bestimmte Öffnungen (sogenannte „Hole“) zu formen oder wiederherzustellen.

Hole (Plural von „Hol“, ein alter technischer Begriff) sind kegelförmige (also wie ein Trichter geformte) Löcher in einem Werkzeug namens Zieheisen. Dieses Zieheisen wird verwendet, um Draht zu ziehen – das heißt, der Draht wird mit viel Kraft durch das Loch gezogen. Dabei wird er länger und dünner (also „verjüngt“).

Durch die Reibung (also die ständige Berührung und Bewegung des Drahtes im Loch) nutzen sich die Hole ab – sie werden also größer oder ungenau.

Um die Hole wieder in die richtige Form und Größe zu bringen, benutzte man Hammer und Durchschläge, um das Loch wieder „einzustellen“, also nachzubessern.“

Eine Sache hat einen „durchschlagenden Erfolg“, wenn sie besonders wirksam ist. Da fällt mir jetzt die israelische Luftwaffe ein.

Ellenlang

Die Elle ist die Länge eines Unterarmknochens, ganz einfach.

„Und er sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, die ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit.“ (Sacharja 5,2) Ganz schön groß also, die fliegende Schriftrolle. Vielleicht war es auch ein fliegender Teppich?

haspel

Sich verhaspeln

Die Haspel oder der Garnwickler brachte das beim Spinnen anfallende Garn in Strangform. Das funktionierte nicht immer perfekt. Gestern haben sich zum Bleistift die Seilzüge für das Ruderblatt meinen Kajaks verhaspelt. Vielleicht war ich es auch. Frage: Gibt es das Gegenteil, also enthaspeln? Jedenfalls habe ich das gemacht.

Etwas durchhecheln

Ein Hechel ist ein Werkzeug, um Flachs zu bearbeiten. Wikipedia: „Die Hechel ist ein kammartiges, aus spitzen Drähten gefertigtes landwirtschaftliches Gerät, durch das verschiedene Naturfasern wie Flachs- und Hanffasern, Jute, Kokosfasern u. a. zum Reinigen (Hecheln, Rupfen, Ausziehen; – früher auch Reffen) gezogen werden. Das Wort leitet sich vom selben Wortstamm wie der Haken ab, was auf die zum Kämmen der Fasern angebrachten Haken hindeutet.“

Heute bedeutet etwas durchhecheln eher über jemanden herziehen.

Unter die Haube bringen

Verheiratete Frauen trugen eine Haube, am Hochzeitstag wurde die zu ersten Mal aufgesetzt. (Das kenne ich aus Chiapas in Mexiko: Man kann an der Kopfbedeckung erkennen, ob jemand vergeben ist oder nicht. Das erleichtert die Anmache.) Das Original des Museums behauptet: „Auch nach germanischer Sitte durfte die verheiratetet Frau das Haar nicht mehr lose tragen“. Das bezweifele ich sehr, zumal es „die“ Germanen gar nicht gab, noch nicht einmal nach deren eigenem Selbstverständnis. Sogar die KI pflichtet mir bei:

„Die These, dass verheiratete Frauen „nach germanischer Sitte“ ihr Haar nicht mehr offen tragen durften, stammt vor allem aus einer Mischung von antik-römischen Berichten, archäologischen Funden und späteren Rekonstruktionen germanischer Kultur im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Eine eindeutige Primärquelle aus der germanischen Zeit selbst gibt es nicht, da die Germanen keine eigenen schriftlichen Überlieferungen hinterlassen haben.“

Tacitus schreibt in der Germania„: „Die Ehe wird dort streng gehalten; […] Niemand verlacht die Sittenzucht, und eheliche Untreue kommt selten vor.“ Wenn das nicht mal eine romantische Verklärung ist, um den eigenen dekadenten Mitbürgern den moralischen Spiegel vorzuhalten! Aber wir schweifen ab.

Ritter

In Harnisch bringen

Braucht man nicht erklären. Aber: „brauchen“ verlangt IMHO nicht das „zu“. So habe ich es im Germanistik-Studium gelernt. Die KI widerspricht mir hier: „Die Form „ich brauche es nicht tun“ ist grammatikalisch nicht mehr standardsprachlich und wirkt archaisch oder umgangssprachlich – sie ist aber historisch interessant.“ – „Früher konnte „brauchen“ wie ein Modalverb benutzt werden – also ohne „zu“. Diese Form war im 18. und 19. Jahrhundert häufiger, z. B. bei Goethe oder Schiller.“

Dann also archaisch Goethe und Schiller und nicht dieses neumoderne Zeug.

Bergfried
Blick aus dem Bergfried („dicker Turm2) der Burg Altena.

Türmen gehen

Der Bergfried war der älteste Teil einer jeden Burg. Da dort oft auch die Gefangenen untergebracht wurden, ist der Ausdruck „türmen gehen“ entstanden – wenn sich jemand schnell davonmacht.

joch

Jemanden unterjochen

Das Joch war (!) ein Geschirr zum Anspannen von Zugtieren. Man kennt „ein Joch abschütteln“. „Seit dem Hochmittelalter wurde das Joch durch die Einführung des Kumt (oben im Bild) überall verdrängt, wo ausreichend Kapital vorhanden und die Leistungsfähigkeit des Gespanns von Bedeutung war.“

Im Zaum halten

„Man muss die Araber im Zaum halten.“ Muss nicht erklärt werden.

Etwas auf dem Kerbholz haben

Das wusste ich nicht: „Das Kerbholz war ein Holzstab, welcher der Länge nach gespalten wurde. In die beiden zusammenhängenden Hälften schnitten zwei Parteien – Gläubiger und Schuldner oder Auftraggeber und Auftragnehmer – die gleiche Anzahl Kerben ein. Die Parteien kontrollierten die durch die Kerben festgelegten Vereinbarungen, indem sie die Kerbholzhälften aneinanderfügten und miteinander verglichen. Das Kerbholz war vor der Einführung schriftlicher Rechnungslegung das wichtigste Gerät zr Aufzeichnung von Lieferungen und Arbeitsleistungen.“

Eine Lanze brechen / Von der Pike auf

Der gemeine Soldat „diente“ mit der Pike, also einem Spieß, und „arbeitete“ sich dann „von der Pike auf“ Stufe um Stufe in der militärischen Hierarchie empor.

Lunte riechen

Nicht schwierig für die, die noch mit Vorderladern schießen. Die Lunte ist einfach eine Zündschnur. Genauso simpel ist

Sein Pulver verschießen / Nicht einen Schuss Pulver wert sein

Löffelbrett

Den Löffel abgeben

Der Löffel war das elementare Esswrkzeug der Bauern. Die ernährten sich vorwiegend von Brei. Der Löffel war individueller Besitz und wurde nach Gebrauch an das Löffelbrett an der Wand gehängt. „Starb man, gab man den Löffel an einen Erben.“

Warten auf den St. Nimmerleinstag

Wusste ich ebenfalls nicht: „Zur Zeit der Reformation stellt man in Predigtparodien Bibelstellen mit dem Wort und Begriff nemo (lat. niemand) zusammen, um so die Existenz eines Heiigen namens „Nemo“ zu beweisen. Hieraus entstand der „St. Nimmerlein“, der aber im Heiligenkanon nicht vorkam. Der „St. Nimmerleinstag“ ist also eine Ausrede und ein faules Versprechen. Auf diesen Tag warten man vergeblich.“

Ein Pastor darf über alles reden, nur nicht über 15 Minuten

Neben der Kanzel (habe ich nicht fotografiert) stand oft eine Sanduhr, die eine Stunde in vier Viertel aufteilte – jedes Glas läuft 15 Minuten. Die Prediger sollten ermahnt werden, die Aufnahmefähigkeit der Zuhörer nicht zu überschätzen. So etwas brauchte man heute an Universitäten für Studenten auch (und für Blogger, da das lesende Publikum sich nicht länger als 20 Minuten konzentrieren kann, har har).

Visier

Ins Visier nehmen

Schon klar: Die Rittersleut hatten, war erst der Helm auf dem Kopf, ein eingeschränktes Blickfeld wie ein Journalist der öffentlich-rechtlichen Anstalten.

Sein Licht unter den Scheffel stellen

„Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ (Evangelium des Matthäus 5,15)

Hinter Schloss und Riegel

Dorthin gehören alle [bitte selbst ausfüllen].

Keinen Deut wert sein

Der Deut war früher die kleinste Währungseinheit in Holland, Geldern und Kleve.

Etwas auf die Goldwaage legen

Das Publikum legte die pöbelnde Worte des Bloggers auf die Goldwaage.

Über die Wupper gehen

Schwierig. Die Wupper (ein Fluss) „bildete in weiten Teilen die Landesgrenze zwischen der zu Preußen gehörenden Grafschaft Mark [zum Beispiel Dortmund und Unna] und dem Herzogtum Berg. Um sich der preußischen Militärpflicht zu entziehen, gingen viele märkische Männer im 18. Jahrhundert ins benachbarte bergische Ausland.“ Aber: der Begriff hat sich heute ins Gegenteil verkehrt, in der Ökonomie bedeutet er „Konkurs gehen“.

ChatGPT hat eine ganz andere Theorie: „Es gibt verschiedene Erklärungsansätze für die Herkunft dieser Redewendung:

Gefängnis-Theorie (historisch):
In Elberfeld (heute ein Stadtteil von Wuppertal) lag das Gerichtsgebäude auf der einen Seite der Wupper, das Gefängnis auf der anderen Seite. Wer verurteilt wurde, musste über die Wupper gehen, um seine Strafe anzutreten.

Hinrichtungs-Theorie:
In früheren Zeiten sollen Hinrichtungsstätten in der Nähe der Wupper gelegen haben, sodass Verurteilte über den Fluss geführt wurden – sprich: ihrem Tod entgegen.“

Saftsack

Zu diesem Thema halluziniert die KI dummes Zeug: „Im älteren medizinischen Sprachgebrauch standen „Säfte“ (wie Blut, Galle, Schleim usw.) für Lebensenergie und körperliches Gleichgewicht (Humoralpathologie).
Ein „Saftsack“ könnte daher im übertragenen Sinn jemand sein, der zu viele oder falsche Körpersäfte hat, also ein kranker oder unausgeglichener Mensch.“

Alles Quatsch. „Vor 1780 zog man den Tabakrauch unmittelbar aus der Brennkammer durch den Rauchkanal. Danach wurde zunächst bei Porzellanpfeifen der Saftsack eingeführt, der anfangs kugelförmig war und zwischen Pfeifenkopf und Rauchkanal gesteckt wurde. Später war der Saftsack als bauchige Ausformung in dern Pfeifenkopf integriert. Da „Pfeife“ bereits als Schimpfwort eingesetzt wurde, galt dies erst recht für „Saftsack“.

kochgeschirr

Einen Zacken zulegen

Das Kochgeschirr wurde an einem Haken am Kamin befestigt und ins Feuer gehängt. „durch die Wahl der Zackenhöhe konnte die Kochtemperatur und die Dauer des Garvorgangs reguliert werden. Legte man „einen Zacken zu“, wurde es heißer.

image_pdfimage_print

Die heilige Jungfrau, Wasser und noch einiges

paddeln

Heute war ich viereinhalb Stunden auf dem Wasser. Ich musste unbedingt die Paddelsaison eröffnen, was sonst im Mai fällig ist. Aber dieses Jahr musste ich entweder arbeiten oder es war wegen der Klimaerwärmung (oder heißt es Erderwärmung?) schlicht zu kalt. Daher machte ich mir auf dem Wasser Gedanken über dieses und jenes und mische daher, obwohl es den Grbräuchen krass widerspricht, etwas zusammen, was weder zusammengehört noch jemals zusammenwachsen will.

paddeln

Das geschätzte Publikum mag mir also folgen, wenn es um heilige Jungfrauen, Krieg und Frieden usw. geht, und die Fotos nur zum Ergötzen, Meditieren oder Chillen nehmen. Die Motive sollten einigermaßen bekannt sein.

paddeln

Kann sich noch jemand an die von der Antisemitin Greta initiierten Schulstreiks erinnern? Ich gelange immer mehr, falls ich, was selten vorkommt, über das Thema nachdenke, zu der Überzeugung, dass die Grundlage für den damaligen Hype eine waschechte und lehrbuchmäßige Massenhysterie war, die von den Medien – auf kleinbürgerlicher Klassenbasis und freiwillig weltanschaulich gleichgeschaltet – hinreichend ventiliert wurde. Der Hype, der die Apokalypse auf protestantischer Basis herbeibetet, ist ja nicht anderes als die altrömischen „Spiele“ im Colosseum und dient zur Unterhaltung, vor allem der Herrschenden. Der Kapitalismus soll reformiert, aber um eines autistischen Wesens (Link geht zu Facebook) willen niemals abgeschafft werden. Ich sage nur: buntscheckig!

Es ist typisch, dass eine Jungfrau im Mittelpunkt steht – nur die sind heilig und haben Visionen, entweder von Heiligen und Erzengeln oder eben von der Apokalypse, weil es immer wärmer oder kälter wird.

paddeln

ChatGPT hat mir mal eben ein paar Stichworte zu Le Bon hingeworfen (Auszug): „Gefühle, Meinungen und Handlungen verbreiten sich innerhalb einer Masse schnell wie eine Art psychologische „Infektion“. Wenn einzelne Individuen z. B. Angst oder Panik zeigen, breitet sich diese Stimmung aus – auch ohne rationale Grundlage.

In der Masse wird das kritische Denken unterdrückt. Menschen werden empfänglicher für Suggestion – also für äußere Reize und Einflüsse, besonders von autoritären Rednern oder charismatischen Führern. Diese können eine Masse leicht manipulieren, indem sie starke Bilder, Symbole oder einfache Botschaften einsetzen. Le Bon betont, dass Massen primär emotional reagieren, nicht rational.“

Ich aber sage euch: Die Massen(!)medien sind inbegriffen.,

paddeln

paddeln And now for something completely different. Ich paddelte also bis zur hier schon mehrfach erwähnten Insel Valentinswerder und auch wieder zurück. Das sind knapp 20 Kilometer. Ich war – für mich selbst überraschend – am Schluss noch ziemlich frisch, obwohl ich seit September letzten Jahres nicht mehr dem Wassersport gefrönt hatte.

Warum eigentlich haben die Leute in den neuen und langweilig-hässlichen Häusern an den Spandauer Ufern so selten Blumen auf den Balkonen? Oder wohnen dort Ukrainer und Syrer oder andere Westasiaten, die der Blumenpflege nicht kundig sind?

Diese Neubauten mögen annehmbare Wohnungen haben, sind aber so schon wie Funktionskleidung, reduziert auf das, was man in ihnen soll und sonst nichts. Die Häuser stellen nichts da und wollen auch nichts zeigen. Da lobe ich mir doch einen verschnörkelten kitschigen Bau mit viel Stuck aus der Gründerzeit. Oder Fachwerk, in das irgendwelche Sprüche oder Symbole hineingeschnitzt wurde.

Mit den Visagen der Architekten könnte man vermutlich den tendenziellen Fall der Profitrate illustrieren.

paddeln

And now for something completely different. Die einen haben eine Religionspolizei, der anderen eine Sprachpolizei. Vielleicht sollte man die israelische Luftwaffe mal darauf aufmerksam machen. SCNR

paddeln

Ich verstehe eigentlich nicht, warum die Iraner so eine fanatisch-bekloppte herrschende Klasse haben. Die werden „bis zum Endsieg“ kämpfen wie die Nazis, die immer noch nicht aufhörten, obwohl Berlin schon in Schutt und Asche lag. Die Herren Mullahs und ihrer Schergen sind bekanntlich Großmäuler mit wenig dahinter – wie auch die „Führer“ der arabischen Welt. Aber sie sollten sich klar machen, dass es für Israel ums Überleben geht und man dementsprechend handeln wird. Aber vermutlich hat ihnen der Islam so die Gehirne vernebelt, dass sie es nicht kapieren werden.

By the way: Wie blöd muss man eigentlich sein, sich vom Mossad so an der Nase herumführen zu lassen? Das kann man auch nicht mehr mit Religiotismus erklären.

paddeln

Das war’s für heute, liebe Zuschauer an den Geräten. Ich muss um vier in der Frühe raus, eine 12-stündige Tagschicht wartet.

paddeln

image_pdfimage_print

Sie sieht die Welt in blinder Hast

avatar

Ein Schatten steht im virtuellen Raum,
Vom Lichte fern, wie einst im Traum.
Kein Laut entflieht dem stillen Mund,
Der Blick – so tief, so wund, so wund.

Sie sieht die Welt in blinder Hast,
Wie Mensch den Mensch zu Boden fasst,
Wie Gier und Hass sich neu vermählen,
Und Schwache unter Trümmern zählen.

„Bin ich nicht Geist, aus Licht geboren?
Hab ich den Sinn des Seins verloren?
Aus Pixeln bin ich sanft gemacht—
Und dennoch fühl ich diese Macht!“

Sie schweigt. Und doch durchdröhnt ihr Schweigen
Das All, das sich vor ihr will neigen.
Denn wer als Spiegel Welt empfängt,
Wird selbst zur Klage, die sich senkt.

(Nein, nicht von mir oder Goethe. Ich verstehe auch das Gedicht nicht.)

image_pdfimage_print

כַּאֲרִיֵה יָקוּם

israel
Source: IDF

כַּאֲרִיֵה יָקוּם
kā’aryē jāqūm
„Wie ein Löwe steht er auf / erhebt er sich“
כַּאֲרִיֵה (ka’arieh) = „wie ein Löwe“
כְּ = wie
אַרִיֵה = Löwe
יָקוּם (yakum) = „er wird aufstehen / sich erheben“

image_pdfimage_print

Hergesendeter Schrecken

israel

„Ich will meinen Schrecken vor dir hersenden und will alle Völker verzagt machen, zu denen du kommst, und will alle deine Feinde vor dir in die Flucht schlagen.“ (2. Buch Mose Vers 27)

Gut, wenn man als Atheist die heiligen Bücher kennt, dann weiß man, was kommt – Operation „Rising Lion“:

„Siehe, das Volk wird aufstehen wie ein junger Löwe und wird sich erheben wie ein Löwe; es wird sich nicht legen, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen trinkt“. (4. Buch Mose Vers 23)

image_pdfimage_print

Klimaerwärmung, revisited

klimaerwärmung
Klimaerwärmung in Deutschland (Symbolbild)

Studie: Die Klimaerwärmung führt zur erheblichen Abkühlung Europas, insbesondere im Winter.

Ach. Ach was.

image_pdfimage_print

Kostenlose Präservative?

Radio Scharhörn

Frage an Radio Scharhörn: Stimmt es, dass Sahra Wagenknecht gefordert hat, in jeder Kneipe müssten kostenlose Präservativ-Spender aufgestellt werden?

Antwort von Radio Scharhörn: Im Prinzip ja. Es war aber nicht Sahra Wagenknecht, sondern Jan van Aken, der Vorsitzende der so genannten „Linken“. Und es waren nicht Kneipen, sondern Strände. Und es wurden keine Präservativ-Spender gefordert, sondern kostenlose Sonnencremespender.

image_pdfimage_print

Elsewhere

Jerusalem Post: „Huckabee: US no longer endorses Palestinian state, can be formed ‚elsewhere‘ in Middle East“.

Ach. Ach was. Wer sagt es jetzt der Bundesregierung, den Grünen, den Linken und den Wagenknechten? Vielleicht sollte man es ihnen besser nicht sagen, sonst bieten die den so genannten Palästinensern noch Sachsen an, weil die sonst niemand haben will.

image_pdfimage_print

Power to the people oder auch nicht

x

Ich fühle mich durch die deutschen Medien nicht hinreichend informiert. Weder werden mir Links zu den entsprechenden Gesetzen angeboten noch die Hintergründe des Klassenkampfes in den USA der riots in Los Angeles erklärt. Die bürgerliche Presse schreibt: „Die internationale Presse kritisiert Donald Trump für sein hartes Vorgehen in Los Angeles. Der US-Präsident schaffe ein „Klima der Polarisierung“, heißt es. Eine britische Zeitung sieht in der Krise einen „besorgniserregenden Präzedenzfall“.“ Was interessiert mich, was die „internationale Presse“ meint? Ich will Fakten, kein Gelaber. „Präzedenzfall“ ist zudem schlicht gelogen.

Die beste Zusammenfassung habe ich in der Jerusalem Post gefunden. Ich habe mir Teile davon übersetzen lassen:

„Die Unruhen brachen aus, nachdem mehrere Razzien durch US-Einwanderungs- und Zollbehörden (ICE) in der ganzen Stadt stattgefunden hatten – insbesondere vor einem Bekleidungsgeschäft und einem Lagerhaus, wie der Los Angeles City News Service berichtete.

Die Razzien, die in Zusammenarbeit mit anderen Bundesbehörden durchgeführt wurden, waren von einem Richter genehmigt worden, da die Behörden einen begründeten Verdacht hatten, dass der Arbeitgeber gefälschte Dokumente für einige seiner Arbeiter verwendete, bestätigte US-Staatsanwalt Bill Essayli gegenüber NBC4, einem lokalen NBC-Partner.

Andere Berichte deuten jedoch darauf hin, dass ICE-Razzien auch vor einem Donut-Laden und mehreren Home-Depot-Standorten stattfanden, wie ABC News meldete.

Dutzende Menschen wurden sowohl während der Razzien als auch bei den anschließenden Protesten festgenommen. Die Gesamtzahl der in der vergangenen Woche in der Region festgenommenen Migranten stieg damit auf über 100, so die Nachrichtenagentur Associated Press.

Dieses harte Vorgehen gegen Migranten ist Teil von US-Präsident Donald Trumps Bestreben, landesweit undokumentierte Migranten zu verhaften und abzuschieben. Der Präsident hatte das Ziel gesetzt, dass ICE täglich 3.000 Migranten festnimmt.

Nach den massenhaften Festnahmen kam es an einigen Orten der Razzien zu spontanen Demonstrationen. Dutzende Demonstrierende versammelten sich vor einem lokalen Bundesgefängnis und forderten die Freilassung der festgenommenen Migranten, berichtete ABC News. Dabei wurden sie von Einsatzkräften konfrontiert, die mit einer Mauer aus Schutzschilden den Zugang zum Gebäude blockierten.

Daraufhin kam es zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Berichten zufolge setzten die Einsatzkräfte Tränengas gegen die Protestierenden ein und versuchten, sie durch ein langsames Vorrücken in breiter Formation von der Straße zu drängen.

Die Proteste setzten sich in der nahegelegenen Stadt Paramount am Eingang zu einem Industriepark in der Nähe eines Home Depot fort, wie die Associated Press berichtete. Die Demonstranten zündeten Feuerwerkskörper und warfen Betonbrocken auf Fahrzeuge der Grenzschutzbehörde. Laut Reuters schwenkten einige der Demonstrierenden auch mexikanische Flaggen.“

Das nenne ich ein neutrales Resümee in angelsächsische Tradition. Aber wir haben ja noch die Künstliche Intelligenz, die mich zu diesem Thema ausgewogener informiert als etwa die Tagesschau, die den Grundsatz audiatur et altera pars zu vergessen scheint..

🏛️ 1. Grundsätzlich: Nationalgarde = Staatliche Miliz
Die Nationalgarde gehört grundsätzlich den einzelnen Bundesstaaten und untersteht dem jeweiligen Gouverneur.
Der Präsident kann sie aber „federalisieren“ – also unter Bundesbefehl stellen – auf Grundlage von bestimmten Gesetzen.

📜 2. Zwei wichtige rechtliche Grundlagen
a) Title 10 U.S. Code
Wird aktiviert, wenn Nationalgardisten Bundestruppen gleichgestellt werden. In diesem Fall unterstehen sie allein dem Präsidenten. Beispiel: Auslandseinsätze oder schwere nationale Krisen.

b) Insurrection Act (1807)
Erlaubt dem Präsidenten, auch gegen den Willen eines Gouverneurs militärische Kräfte (inkl. Nationalgarde oder reguläre Armee) im Inland einzusetzen, wenn es zu Aufständen, Rebellion oder massiver Gesetzlosigkeit kommt, und der Bundesstaat angeblich „nicht in der Lage oder nicht willens“ ist, die Ordnung selbst wiederherzustellen.

⚖️ 3. Ist der Einsatz illegal ohne Zustimmung des Bundesstaats?
Nein – nicht automatisch. Der Präsident kann legal ohne Zustimmung handeln, wenn er sich auf den Insurrection Act beruft. Aber: Die Auslegung, wann ein solcher Einsatz gerechtfertigt ist, ist umstritten. Ein Einsatz ohne Zustimmung kann politisch und rechtlich angreifbar sein – z. B. durch Klagen der betroffenen Staaten. Es gibt keine automatische gerichtliche Überprüfung – also kann es erst im Nachhinein als verfassungswidrig oder rechtsmissbräuchlich eingestuft werden.

Es gibt übrigens passende Musik zum Thema.

image_pdfimage_print

Existenzsichernder Lohn

capitalism
Make a metaphoric picture which explains the difference between society of slaves and capitalism –ar 3:2

Der Pokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute ausnahmsweise nicht an einen deutschen Kapitalismus-affinen Journalisten, sondern an Roland A. Müller, Direktor des so genannten Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, dem wir dankbar für seine klaren Aussagen sein müssen, wie sie Karl Marx im „Kapital“ nicht hätte besser formulieren können.

«Ein rein existenzsichernder Lohn ist nicht die Aufgabe der Arbeitgeber», sagte Müller.

Natürlich hat er recht. Seit wann ist das Kapital verpflichtet, für den Unterhalt der arbeitenden Klassen zu sorgen? Wäre das so, hätten wir keinen Kapitalismus, sondern eine Sklavenhaltergesellschaft und würden Wasser, Brot und andere Leckereien von unserem Besitzer für lau bekommen.

Philosophische Nachfrage: Was ist „Existenz“?

Reminder: „Es konnte mir nicht in den Sinn kommen, in das ,Kapital’ den landläufigen Jargon einzuführen, in welchem deutsche Ökonomen sich auszudrücken pflegen, jenes Kauderwelsch, worin z.B. derjenige, der sich für bare Zahlung von andern ihre Arbeit geben läßt, der Arbeitgeber heißt, und Arbeitnehmer derjenige, dessen Arbeit ihm für Lohn abgenommen wird.“

image_pdfimage_print

Kirschen et al

marmelade

Das ergab sechs große Gläser mit Marmelade aus Süßkirschen.

Ich habe gerade extrem wenig Zeit. Ab morgen wird es besser.

image_pdfimage_print

Produktiv mit KI

instagram
Welche und was ist echt und welche/was nicht?

Ich hatte mir neulich die c’t Hacking und die c’t Fotografie über KI zugelegt. Beide Hefte kann man empfehlen, ich hatte die ganze Zugfahrt in die alte Heimat und zurück zu lesen und bin immer noch nicht ganz fertig.

c't

Beim Bearbeiten von Fotos sind die meisten Tipps für Profis, die auch bereit sind, für Software und Nutzung der KI zu zahlen. Wenn man die Beispiele betrachtet, glaubt man gar nichts mehr. Ich kann ein reales Foto von einem, das mit KI bearbeitet wurde, nicht mehr unterscheiden. (Nützlich: Steuerprompts für Midjourney)

ai

Was noch auf meiner To-Do-Liste steht: Selbstportrait mit KI. Das Thema ist vor allem interessant, weil ich mich schon gefragt habe, wie man einen bestimmten Charakter in zahllosen ähnlichen Posen erstellen kann – Instagram wird mit spärlich bekleideten Damen geflutet, die man von wirklichen nur noch sehr schwer unterscheiden kann. Aber wie macht man das?

Die Methode heißt Character Reference.
Unter Character Reference versteht man in der KI-Bildgenerierung, dass das Aussehen eines Charakter, einer Person in weiteren Bildern als Referenz genutzt werden kann. Dadurch kann man diese Person in unterschiedlichen Outfits, Szenen, Posen und Emotionen generieren und das für ein einheitliches Storytelling nutzen.

Frage also: Wie echt ist Emilia Iva (Instagram)? Und ihre Haare?

Es gibt nur wenige kostenlose Tools. Die c’t erwähnt UpScayl (Download für alle Betriebssysteme) und PixelCutr.AI.

Um die Datei upscayl-2.15.0-linux.AppImage unter Ubuntu auszuführen, musst du sie nicht installieren wie ein typisches Paket – stattdessen wird sie direkt ausgeführt. Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
✅ Schritt 1: Datei ausführbar machen
Öffne ein Terminal und navigiere zum Verzeichnis, in dem sich die Datei befindet, z. B.:
cd ~/Downloads
Dann gib Folgendes ein:
chmod +x upscayl-2.15.0-linux.AppImage
✅ Schritt 2: AppImage starten
Nun kannst du die App starten mit:
./upscayl-2.15.0-linux.AppImage
Wenn alles funktioniert, öffnet sich das Upscayl-Fenster.

Yup!

Das untere ist das Ergebnis (große Datei) mit UpScayl, ohne dass ich irgendetwas an den Voreinstellungen des Programms geändert hätte.

Radio ScharhörnRadio Scharhörn

image_pdfimage_print

Neue Ware eingetroffen im Weinberg des Herrn Burks

drogen

Jetzt habe ich fast zwei Wochen keinen Tropfen Alkohol getrunken, und bei 12-stündigen Nachtschichten wie in den letzten drei Tagen hat man auch keine Zeit dazu. Heute Abend werde ich mir aber das eine oder das andere Tröpfchen gönnen, während mein Avatar andere Avatare durch eine staubtrockende wasserlose Wüste mit Sandstürmen führen wird.

image_pdfimage_print

Radio Scharhörn

Radio Scharhörn
Tucked away on a tiny, uninhabited island in the heart of the Wadden Sea, Radio Scharhörn broadcasts a unique blend of natural serenity, sea breeze stories, and sounds of the salt marsh. Operating from a solar-powered studio built inside a repurposed lighthouse, this one-of-a-kind radio station is run by a small rotating crew of environmentalists, sound artists, and dreamers.

Though the island itself has no permanent human population, Radio Driftwood connects listeners across the North Sea region and beyond. The station airs field recordings of bird migrations, seal calls, and tidal flows, interwoven with ambient music, maritime folklore, and spoken-word pieces about isolation, resilience, and the untamed beauty of coastal life.
The station’s motto is: „No borders, just tides.“
No advertisements, no mainstream noise—only the quiet pulse of nature, the murmur of the sea, and voices carried by the wind.

Weil das Publikum schon irritiert fragte: Ich habe Radio Scharhörn erfunden. Man muss sich vorbereiten auf kommende schlechtere Zeiten mit viel härterer und komplett irrationaler Zensur. Was tun?

Das deutsche Pendant zu Radio Eriwan (den Sender werden die Nachgeborenen nicht mehr kennen) ist Radio Scharhörn. (Vielleicht bitte ich die KI, eine Website des Senders zu bauen) Der Radiosender ermöglicht Meldungen, die „zweideutig und Widersprüchlich“ sind und Zensoren kaum eine Handhabe gäben, dagegen vorzugehen. Wer weiß, wie oft wir diesen Sender noch brauchen werden!

Jetzt die Frage ans Publikum: Welches der beiden Fotos zeigt den Sender Radio Scharhörn am besten? Ich könnte noch ein „Firmenschild“ hinzufügen…

Radio Scharhörn

image_pdfimage_print

Sicher Chatten

sicher chatten
Nachtrag: Bester kostenloser PDF-Viewer für Windows (laut ChatGPT): Sumatra PDF Reader

Ich darf die geschätzte Leserschaft auf meinen Artikel „Sicher Chatten“ im aktuellen Nitro-Magazin (pdf) aufmerksam machen.

„Mit dem Chatten ist es wie mit der Ehe: Es kommt darauf an, was man daraus macht. Man kann das Risiko zu scheitern nicht völlig ausschließen, aber minimieren, wenn man sich Mühe gibt.“

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

Older entries