Die Hinweise auf böswilligen Rufmord mehren sich
Telepolis: UN-Vertreter kritisiert Süddeutsche Zeitung: „Fragwürdige Methoden“.
Nein, der Titel richtet sich nicht gegen den DJV. Der Schweizer Jurist Nils Melzer macht sich für Julian Assange stark und wendet sich gegen Polizeigewalt auch in West-Europa. Die Süddeutsche und eine eidgenössische Zeitung (um „Schweiz“ nicht zu wiederholen) rücken ihn nun in die Nähe russischer Propaganda.
Die „Süddeutsche: Auch bei RT, dem staatlich finanzierten russischen Propagandasender, ist er regelmäßig zu Gast, als profilierter Kämpfer für den inhaftierten australischen Whistleblower Julian Assange. Wenn man sich bei ihm meldet, ruft er blitzschnell zurück, auch spät abends.
Wenn ich so etwas schon lese. Man riecht förmlich die denunziatorische Attitude. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern wer mit wem und warum nicht im Internet verbandelt ist. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, und wer das ist, bestimmen wir. „Die Hinweise mehren sich“ – genau das ist unseriös – Ross und Reiter werden nicht genannt. Man raunt als Journalist nicht herum, außer in Kommentaren und Glossen, wenn man jemanden in die Pfanne hauen will.
Die Hinweise mehren sich, dass die Qualitätsmedien nicht mehr auf Qualität achten, sondern woke nur noch Haltung einfordern. RT deutsch ist igitt, die hiesigen Anstalten sind staatlich finanziert seriös. Gegen dieses holzschnittartige Weltbild kann man nicht argumentieren. Da hat der Nils Melzer völlig recht: „böswilliger Rufmord“.
Go virtuell!
Fred: „Saindo de casa junto com sua FC partindo em viagem para a renovação do meu companheirismo, de cima da escada onde fica a praça alta eu conseguia ver a orla dourada de Tor-tu-Gor, Luz sobre a Pedra do Lar, erguendo-se no leste sobre a vila, segura na mão de minha companheira e dizendo ….vamos!“
Lady Valentina: „termina de se preparar para a primeira renovação do contrato de livre companheirismo com o Comandante da Casta dos Guerreiros, Fred de Rarir e ouvindo a voz imponente dele, caminha rapidamente ao seu lado tentando acompanhar seus passos em direção ao porto, onde viajarão para a cidade de Ven ao encontro do Magistrado.
[Brasilianische Rollenspieler in Secondlife – davon gibt es nicht sehr viele, aber diese sind richtig gut.)
Gestern telefonierte ich mit einer Freundin, die sich angesteckt hat. Sie fühlte sich allein und brauchte Kneipen und Chöre. Dann muss man sich nicht wundern, dass man COVID-19 kriegt.
Ich fühle mich nie allein, und falls ich in Zeiten der Seuche unbedingt Gesellschaft brauche, nehme ich eben meine Avatare und laufe virtuell herum. Das Wetter ist besser dort, weil ich es selbst bestimmen kann. Aber dazu fehlt einigen Leuten offenbar die Fantasie, oder sie haben einen grottigen Computer.
Kopf hoch!
„Kopf hoch, so motiviert der professionelle Begegnungscoach. Wichtig sei dabei die Körpersprache. Also bitte nicht gebückt, sondern aufrecht durch die Welt gehen, mit offenem Blick, und schon mal das vorwegnehmen, was da Positives kommen könnt.“ #qualitätsjournalismus
Schneewittchen und die sieben Alberiche oder: Nichts Genaues weiß man nicht über den Höhepunkt
Höhepunkt (Symbolbild)
Warum eigentlich Schneewittchen? Lassen wir das. And now for something completely different. Fassen wir zusammen:
Das Robert Koch-Institut gibt den Anspruch auf, die Zahl der Corona-Fälle präzise zu erfassen. Man weiß also ungefähr, wieviele Menschen infiziert sind. Oder auch nicht. Ungeachtet dessen steuern (wirklich?) wir „auf den Höhepunkt zu“. Oder auch nicht.
Und jetzt das Wort zum Sonntag: „Wir haben derzeit die Omikron-Welle in Deutschland gut in der Kontrolle“. (Karl Lauterbach) Vielleicht hat er heimlich in China gefragt, wie so was geht. Oder auch nicht.
Obwohl zahlreiche Freunde und Bekannte schon genesen sind oder sich aktuell infiziert haben: Ich habe nichts und merke nichts.
By the way. Überraschende Selbsterkenntnis: Sächsische Leerdenker stürmen Psychiatrie.
Unter Bonus-Bloggern
In einer ZDF-Talkshow diskutierte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Anne Spiegel, die Idee „Stiefvater“ und „Stiefmutter“ durch „Bonus-Vater“ und „Bonus-Mutter“ zu ersetzen.
Das eröffnet ja viele Möglichkeiten. Ich bin ab sofort Bonus-Blogger.
Umstritten
„Burks ist eine Journalisten-Legende und in allen möglichen Kreisen, wie er selbst sicher sagen würde, umstritten.“ So schreibt ein Kollege über mich. Manchmal fühlt man sich doch ein wenig geschmeichelt.
Neun Milliarden
Aus der Rubrik „nützliches Wissen“: Der neue Stuttgarter Bahnhof ist so teuer geworden wie das James Webb Weltraumteleskop oder eineinhalb BER.(via Fefe)
Oder: Der Wert aller Rüstungsexporte Deutschlands im Jahr 2021. Vielleicht sollte man mal versuchen, die Euros einzeln zu zählen?
Finde den Fehler!
Ein Journalistenverband blockiert Recherchen über die eigenen Mauscheleien und Deals und versucht, diese mit juristischen Mitteln zu behindern und lobt gleichzeitig einen Preis für „investigative Recherche“ aus. Finde den Fehler! #djvberlin #derlangeatem #rediske
Спасибо!
Am 27. Januar 1944 befreiten sowjetische Soldaten Leningrad. Die Wehrmacht hatte die Stadt fast 900 Tage, von September 1941 bis Januar 1944, belagert und bombardiert. Mehr als eine Million Menschen überlebten dieses Kriegsverbrechen nicht. Sie starben an Hunger und Kälte.
Aam 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz.
Hawara Mummies
Hawara mummies created a sensation when they were discovered, and in 1997 visitors to the British Museum found the first major exhibition of the mummy portraits from the Fayum very disquieting. Some burst into tears, some had to leave, unable to bear the clear bright gaze of the living dead.
The portraits were made in the first centuries AD, at the cultural crossroads: their subjects were Roman citizens, of Greek ethnic origin – their ancestors probably Macedonian soldiers paid off in land – living in the Fayum,one of the most fertile regions of the northern Egypt.
Was ich besonders erstaunlich finde: „Realistische“ Portraits dieser Art gibt es erst wieder in der Renaissance, mehr als ein Jahrtausend später. Man müsste untersuchen, woran das genau liegt. An der Technik nicht, weil es die Materalien für Tafelmalerei immer gab. Mir schwant da etwas – vielleicht haben George Thomson und Alfred Sohn-Rethel ja doch recht.
Langer Atem wird belohnt oder: Berichten, wo es unübersichtlich wird
Leider bin ich gezwungen, mich an das Internet an die Öffentlichkeit zu wenden. Ich will nur ein bisschen Transparenz in meinem kleinen Verein DJV Berlin – JVBB schaffen. Das erweist sich als schwierig, weil der Vorstand mauert und sich einbunkert und alle Fragen unbeantwortet lässt. Rational ist das nicht. Ich nenne es im Juristenjargon unsubstantiierte Arroganz.
Bevor man einen Krieg anfängt, muss man sich Verbündete suchen und auch überblicken, wer einen unterstützt. Da steht man, falls man die Journaille in Berlin kritisierte, auf verlorenem Posten. Eine Krähe An wen könnte man sich wenden? Natürlich ist das Thema Vereinsmeierei total langweilig. Aber letztlich kann man jedes Thema interessant machen.
Die „Taz“ fällt aus. Der DJV-Berlin-Vorsitzende Steffen Grimberg ist dort Kolumnist. Michael Rediske, der Noch-Geschäftsführer des DJV Berlin, war bei der „Taz“, auch ein Mitglied im Aufnahmeausschuss des DJV Berlin. Dort wird also nicht Kritisches über den Journalistenverband erscheinen, zumal beide Herren im Gendersternchen-affinen Milieu gut vernetzt sind.
Der „Tagesspiegel“? Kann man vergessen. Der DJV Berlin schaltet dort bezahlte Anzeigen, um seinen Preis „Der lange Atem“ zu bejubeln. Und, wie nicht anders zu erwarten, erschienen im „Tagesspiegel“ bisher nur nur Halleluja-Artikel zum Thema „wenn Journalisten andere Journalisten bejubeln„. Noch nicht einmal die Frage wird gestellt, ob das gegenseitige Bepreisen, spätestens nach Relotius, nicht eher cringe ist.
Ich habe die Sponsoren des Preises – Daimler, die BVG, die BSR, Lotto Brandenburg, die Berliner Sparkasse – angeschrieben, wie viel sie gespendet haben, ob sie das weiterhin tun wollen und was sie sich davon versprechen. Auch hier: Niemand will etwas verraten, die Antworten waren zum Teil patzig: „Wir können Sie jedoch nicht als Pressevertreter und Ihr Schreiben nicht als Presseanfrage wahrnehmen.“
Und jetzt sitzen einige Funktionäre jammernd herum und beantragen Rechtsschutz gegen mich, weil sie jedes Komma umdrehen nur in der Hoffnung, irgendwann mit einem Zettel herumwedeln zu können, dass der pöhse Schröder ein Semikolon an einer bestimmten Stelle nicht mehr setzen darf. Es sind nur einige, aber die anderen, die sich wegducken, nichts tun und Angst vor der Gruppendynamik haben, sind genauso schlimm. Was für eine armselige Mischpoke – an der Grenze zur Niedertracht…
Wenn es soweit kommt, werde ich mich mit Crowdfunding befassen. Das wollen wir doch sehen. Ich gebe nie klein bei. Just saying.
„Sonderseite“ im „Tagesspiegel“ über den Preis „Der lange Atem“
Il nous faut de l’audace
„Il nous faut de l’audace, encore de l’audace, toujours de l’audace! (Georges Danton)
Burkhard Schröder (…)
DJV Berlin – JVBB e.V. – Landesverband des Deutschen Journalisten-Verbandes – Gewerkschaft der Journalisten
Geschäftsstelle | Vorstand
26.01.2022
Liebe Kolleginnen in Kollegen,
Ich berufe mich noch einmal als Mitglied auf § 4.3 der aktuellen Satzung: „Die Mitglieder haben das Recht: auf Auskunft durch den Vorstand. Unter Berücksichtigung des Datenschutzes ist ihnen Einsichtnahme in die schriftlichen Protokolle der Gremien zu gewähren.“
1. Ich fordere Euch auf, mir das geschwärzte Protokoll vom 19.4.2021 TOP 1 „(…)“ ungeschwärzt zugänglich zu machen. Ich verweise auf die Urteile des BGH vom 25. Oktober 2010 (II ZR 219/09) und vom 19.11.2019 (II ZR 263/18). Mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) kann nicht verhindert werden, dass personenbezogene Daten (z.B. Namen, Anschriften) von Vereinsmitgliedern an ein Vereinsmitglied herausgegeben werden müssen. Wer ein berechtigtes Interesse an den Daten geltend macht, muss diese auch von dem Verein/Verband erhalten. Ein berechtigtes Interesse kann zum Beispiel die Durchsetzung von Minderheitenrechten nach § 37 BGB sein (vgl. DSGVO steht Auskunftsanspruch von Mitgliederdaten nicht entgegen)
2. Ich fordere Euch auf, mir das Protokoll der Vorstandssitzung zugänglich zu machen, in der die Kündigung des Geschäftsführers (…) beschlossen wurde. In den mir vorgelegten Protokollen des Jahres 2021 ist nichts davon erwähnt. Falls es keinen Beschluss gab, ist die Kündigung ohnehin unwirksam.
3. Ich fordere Euch auf, mir das Protokoll der Klausurtagung im Herbst zugänglich zu machen. Falls es dazu kein Protokoll gibt, hat der Vorstand satzungswidrig gehandelt (§ 11.2 der Satzung). Der Verdacht liegt also nahe, dass es um Mauscheleien geht, von denen niemand erfahren soll. Ich weiß von Informanten, dass Beschlüsse gefasst worden sind – falls der Vorstand argumentieren sollte, es habe sich um eine bloße Lustreise zum Chillen auf Kosten der Mitglieder gehandelt. Hilfsweise fordere ich Euch auf, nachträglich eine vollständige schriftliche Zusammenfassung der dort gefassten Beschlüsse vorzulegen.
4. Ich möchte das Protokoll der Vorstandssitzung vom 24.01.2022 einsehen.
5. Vorsorglich behalte ich mir vor, nach § 9.7 der Satzung eine Mitgliederversammlung auf Verlangen einer Minderheit einberufen zu lassen. Das Interesse des Vereins DJV Berlin-JVBB fordert das, da der
Vorstand offenbar nicht von allen relevanten Beschlüssen bzw. Gremiensitzungen und Entscheidungen Protokolle anfertigen lässt (vgl. § 8.1 der Satzung), sich also grob satzungwidrig verhält. Ein Verein kann nicht – so die aktuelle Rechtsprechung – in diesem Fall die Herausgabe von Mitgliederdaten verweigern und sich auf die DSGVO berufen.
Hierfür setzte ich eine Frist von 10 Werktagen. Ich werde am 09.02.2022 um 10.00 Uhr erneut in die Geschäftsstelle kommen, um die oben erwähnten Dokumente einzusehen. Ich werde mir auch handschriftlich Notizen machen. Falls diese Dokumente nicht ungeschwärzt vorliegen, werde ich auf Anraten meines Anwalts ohne weiteren Verzug sofort Klage erheben.
6. Ich fordere Euch auf, § 8.3 der Satzung zu beachten: „Die Mitglieder und Mitarbeiter haben das Gebot der Sparsamkeit zu beachten.“ Die Moderatoren, die für die Preisverleihung angeheuert wurden, haben jeweils (nach deren Mitteilung) 1000 Euro bekommen. Gib es niemanden im gesamten Verband, der so etwas ehrenamtlich machen kann? 1000 Euro Netto verdient ein Mitarbeiter in der Sicherheitsbranche in einem ganzen Monat in Vollzeit. Und Ihr verschleudert das Geld der Mitglieder, damit man sich gegenseitig bei Speis und Trank und einem „Unterhaltungprogramm“ versichern kann, wie toll man ist? Ist Euch das nicht peinlich? Ich finde das „cringe“ und einer Gewerkschaft unwürdig. Journalistenpreise erinnern mich immer an die DDR-Wandtafeln in Betrieben, die man „Straße der Besten“ nannte.
Was glaubt Ihr denn, wer Ihr seid? Mitglieder sind „nicht satifaktionsfähig“? Das sagt ein Vorstandsmitglied einer Gewerkschaft? Ich habe zahlreiche Bücher über die militante rechte Szene in Deutschland und auch über das Drogenmilieu in Berlin geschrieben und lebte lange im Dschungel Lateinamerikas. Meint Ihr wirklich, ich würde mich von Journalistendarstellern ins Bockshorn jagen lassen, die ihr ganzes Berufsleben in ihrer Anstalt und ihrem Intrigenstadl verbracht haben und deren gefährlichster Job es war, sich bei Gremiensitzungen den Allerwertesten breit zu sitzen?
Ich werde mir erlauben, einige Passagen dieser E-Mail in Kopie an die Sponsoren des Journalistenpreises „der Lange Atem“ weiterleiten, damit diese realistisch einschätzen können, warum ich dort angefragt habe, wie viel gespendet wurde und zu welchem Zweck und ob Transparenz auch gilt, wenn es um den DJV Berlin-JVBB selbst geht.
Ich würde vorsorglich empfehlen, Euch mit dem Streisand-Effekt vertraut zu machen.
Mit kollegialen Grüßen
Burkhard Schröder
Früher zu Bett oder später aufstehen?
Nur für den Fall, dass ich heute beim Bloggen Rechtsschreibfehler machte….
Informantenschutz
An die hier mitlesenden Mitglieder des DJV NRW, die verzweifelt versuchen herauszufinden, wer meine Informanten sind: Es gibt auch „ehemalige Mitglieder des Gesamtvorstands“, die mittlerweile ausgetreten sind. Man kann mich sogar anrufen, ich beiße nur selten. (E-Mails bitte nur verschlüsselt.)
Es wird auch das ehrenrührige Gerücht verbreitet, jemand stünde hinter mir und instrumentalisierte mich. Nein, gar nicht wahr. Ich habe mir alles selbst zusammengereimt.
Bei Klagen gegen mich, mit denen schon mindestens zwei Personen drohen, empfehle ich auf den Streisand-Effekt zu achten.
Rezz Day
Ich schrieb 2013: „RL (Real Life) – (n) (1) an imaginary, dream-like world frequently described by avatars shortly after waking up in-world. (2) the constant interruptions that interfere with your ability to stay in-world 24 hours a day.
Vor 10 Jahren: „Zu Beginn meiner Reise durch virtuelle Welten erwartete ich, dass die Einwohner dem Stereotyp von Videospielern entsprechen würden: einsam, träge, deprimiert, süchtig und daran gewöhnt, sich Fantasien darüber zu teilen, wie man einander tötet und die Zeit totschlägt. Aber wie ich bereit vermutet hatte, erwies sich die reale Welt als die einsamste, und obwohl diese „Eigenbrötler“ isoliert an ihrem Computer saßen, waren die virtuellen Welten überfüllt. Die Menschen, denen ich dort begegnete, wirkten sensibel, nachdenklich und offenbar von den Möglichkeiten der neuen Räume, die sie entdeckt hatte, fasziniert.“
Tim Guest: Die Welt nicht nicht genug. Reisen in die virtuelle Realität. Berlin 2008 (London 2007)
Jeder grüne Punkt auf der „Karte“ ist ein Avatar. Wenn man auf das Bild klickt, sieht man, wie klein der Kartenausschnitt ist – und das große Bild wiederum ist auch nur ein Ausschnitt. Das nur zu Thema deutsche Medien, die mit unglaublicher Ignoranz wiederholen, dass Second Life „tot“ oder „uninteressant“ sei. (2011)
Unzählige Erinnerungen – ich weiß noch bei fast jedem der ebenso unzähligen Screenshots, unter welche virtuellen Umständen ich sie gemacht habe. Erst 2008 habe ich mein erstes Posting hier zu Gor verfasst. Vorher war ich oft im virtuellen Weltraum unterwegs oder als Privatdetektiv. Langweilig war es nie. Mir gehörte sogar mal ein virtueller Puff dort.
Electronic Commerce Info Net (FTK – Forschungsinstitut für Telekommunikation): „Demnach ist der Altersdurchschnitt von 36 Jahren überraschend hoch. 42 Prozent der User sind sogar älter als 40 Jahre und ebenfalls 42 Prozent weiblich. In der Altersgruppe der 16-bis29-jährigen liegt der weibliche Anteil mit 34 Prozent höher als bei den Männern mit 23 Prozent. Das liegt, nach Meinung der Autoren, auch an der höheren kommunikativen Eigenleistung, die in Second Life erbracht werden müsse und besonders Frauen anspreche. Insgesamt verfügen die Nutzer von Second Life über ein höheres formales Bildungsniveau als der Bevölkerungsdurchschnitt. Etwa zwei Drittel der deutschen Second Life-User haben einen Job, Frauen häufiger in Teilzeit. Der Anteil der Freiberufler liegt insgesamt bei 17,7 Prozent, der Anteil der Beamten und angestellten bei 43,8 Prozent. Facharbeiter machen 11,5 Prozent aus und leitenden Beamte 17,2 Prozent.“ (2008)
Am Tag meiner virtuellen Geburt sah mein Avatar total grottig aus. Vom 25.01.2007 stammt auch das erste Posting darüber.
Teuflische Allmacht
Ein Artikel von mir in (auf?) Telepolis: „Rückblick auf 2.000 Jahre christlichen Antijudaismus. Bug oder Feature der dominierenden abendländischen Religion?“ Der Text bezieht sich auch auf die in Teuflische Allmacht. Über die verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus und Antizionismus genannten Quellen.
Unregelmäßiges Tumultuöses
Ja, man mag mich des Vernachlässigens des Publikums zeihen (was ist das für ein Deutsch? Der Säzzer), aber ich bin entschuldigt, weil ich sehr viel zu tun hatte und wenig Schlaf fand. Stundenlange Videokonferenzen mit Anwälten (merci, Minuskel!), unzählige Telefonate (ja, die gibt es noch!) und ebensoviele E-Mails. Fazit: Ein vorläufiger Sieg der Guten, fußend auf einer Taktik, die sich irgendwo zwischen der Schlacht bei Leuktra und der bei Roßbach ansiedeln lässt – schief, aber gegen überlegende Kräfte effektiv. Oder: Ein Scheinangriff auf der eigenen schwächeren Seite verwirrt den Gegner, dann kommt die Attacke ganz unvermutet woanders, immer eingedenk des abgewandelten Zitats eines britischen Kollegen: Der Traum jedes britischen Journalisten besteht darin, einen nichtsnutzigen Verbandsfunktionär um sein „Ehrenamt“ zu bringen. Der Traum deutscher Journalisten besteht darin, sein Pressesprecher zu werden.
Vielleicht habe ich aber auch nur zu viel von Mao gelesen: „Für alles Reaktionäre gilt, dass es nicht fällt, wenn man es nicht niederschlägt. Es ist die gleiche Regel wie beim Bodenkehren – wo der Besen nicht hinkommt, wird der Staub nicht von selbst verschwinden.“ Demnächst mehr in diesem Theater. #vereinsmeierei
Ich lernte beim Studium juristischer Texte auch etwas Neues (immer auch das Kleingedruckte lesen!) Eine Vereinssatzung sagt zum Beispiel: Die Mitglieder haben das Recht – auf Auskunft durch den Vorstand. Unter Berücksichtigung des Datenschutzes ist ihnen Einsichtnahme in die schriftlichen Protokolle der Gremien zu gewähren. Eine Weitergabe der Informationen an Nichtmitglieder ist nicht gestattet. Dieses Recht ist nur entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen zu Datenschutz und Informationsfreiheit eingeschränkt.
Gesetz den Fall, ein Vereinsvorstand mauerte, mauschelte und verschanzte sich hinter dem „Datenschutz“ und schwärzte Dokumente, die man als Mitglied gern einsähe – was kann man tun? Da gibt es hübsche Urteile allerhöchster Gerichte: Mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) kann nicht verhindert werden, dass personenbezogene Daten (z.B. Namen, Anschriften) von Mitgesellschaftern oder Vereinsmitgliedern an einen Gesellschafter oder Vereinsmitglied herausgegeben werden müssen. Oder anders gesprochen: Wer ein berechtigtes Interesse an den Daten geltend macht, muss diese auch von der Gesellschaft oder dem Verein/Verband erhalten. Yalla!
Schwanken Schwenken wir um zu Lifestyle-Themen. Oder auch: Wein saufen gegen Corona: „Consumption of red wine above or double above the guidelines played protective effects against the COVID-19.“ Ein Wermutstropfen (!): Gilt nur für Wein, nicht für Whisky.
Dann haben wir noch etwas über Drittanbieter-Cookies. Die üblichen Verdächtigen („Online-Publisher“ – gut, Weltnetz-Veröffentlicher hört sich shitty an) heulen auf, weil Google die schon im Browser blockieren will. Zwischenfrage: Welche Dödel erlauben denn warum „Drittanbieter-Cookies“? Am besten noch, wenn man mit Tor unterwegs ist? In welcher Welt lebt ihr denn? Vielleicht in der Welt der Qualitätsmedien, die zum Thema gequirlten Quatsch publizieren? „Google will Nutzern nicht mehr durchs Netz folgen.“ Was haben wir gelacht.
Da wir bei Dödeln und Folgen sind: Auf bestimmten Strecken der deutschen Autobahnen gibt es gar kein Tempolimit. Das ist gut für Milliardäre, die gerne 417 Stundenkilometer schnell fahren. Vermutlich haben die Radarfallen sowieso laut „tilt“ gerufen. Die Polizei ermittelt. Ich würde gleich den Paragrafen 315b StGB heranziehen und die Kiste beschlagnahmen und versehentlich verschrotten.
Übrigens wollen die Nachgeborenen nicht mehr Lehrer werden. Warum, ist kaum zu fassen: Nur jeder Achte habe Spaß, sich mit neuen Technologien auseinanderzusetzen und nur ein Viertel fühle sich fit für das digitale Arbeiten. Den Interessenten fehlen demnach auch noch andere Fähigkeiten, die für den Lehrerberuf benötigt werden: Nur zehn bis 13 Prozent der Befragten zählen demnach hohes Selbstvertrauen, Resilienz gegenüber Rückschlägen oder die Fähigkeit, vor Gruppen zu reden, zu ihren besonderen Stärken.
WTF? Alle wollen nur noch Influencen und Sozialmedien. Vielleicht hilft ja noch mehr Saufen? Oder das pädagogische Angebot in den Schulen zu diversifizieren? Dazu hätte ich spontan ein paar Ideen.
Gran Mal Bay, revisited
Blick von meinem Quartier an der Grand Mal Bay, nördlich der Hauptstadt St. Georges auf Grenada (Kleine Antillen) während der leider fast vergessenen Revolution 1982.
Umstrittene Äußerungen
Die Halbinsel Krim ist für die Ukraine verloren. Der russische Präsident verlangt lediglich Respekt und verdient diesen wahrscheinlich. Dieser Wunsch ist leicht zu erfüllen. – Werde ich jetzt sozial geächtet?
Im Schützengraben
Von der Taz bis zum Spiegel – die deutschen Qualitätsmedien liegen schon im Schützengraben und schreiben im Schießschartenmodus. Wenn man Journalismus ernst nähme, müsste es doch mindestens heißen „Wie weit geht die NATO?“ Oder: „Wie weit gehen die NATO und Putin?“