Die Hinweise auf böswilligen Rufmord mehren sich

Telepolis: UN-Vertreter kritisiert Süddeutsche Zeitung: „Fragwürdige Methoden“.

Nein, der Titel richtet sich nicht gegen den DJV. Der Schweizer Jurist Nils Melzer macht sich für Julian Assange stark und wendet sich gegen Polizeigewalt auch in West-Europa. Die Süddeutsche und eine eidgenössische Zeitung (um „Schweiz“ nicht zu wiederholen) rücken ihn nun in die Nähe russischer Propaganda.

Die „Süddeutsche: Auch bei RT, dem staatlich finanzierten russischen Propagandasender, ist er regelmäßig zu Gast, als profilierter Kämpfer für den inhaftierten australischen Whistleblower Julian Assange. Wenn man sich bei ihm meldet, ruft er blitzschnell zurück, auch spät abends.

Wenn ich so etwas schon lese. Man riecht förmlich die denunziatorische Attitude. Es geht nicht mehr um Inhalte, sondern wer mit wem und warum nicht im Internet verbandelt ist. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, und wer das ist, bestimmen wir. „Die Hinweise mehren sich“ – genau das ist unseriös – Ross und Reiter werden nicht genannt. Man raunt als Journalist nicht herum, außer in Kommentaren und Glossen, wenn man jemanden in die Pfanne hauen will.

Die Hinweise mehren sich, dass die Qualitätsmedien nicht mehr auf Qualität achten, sondern woke nur noch Haltung einfordern. RT deutsch ist igitt, die hiesigen Anstalten sind staatlich finanziert seriös. Gegen dieses holzschnittartige Weltbild kann man nicht argumentieren. Da hat der Nils Melzer völlig recht: „böswilliger Rufmord“.