G’MIC oder: Unsichtbare Wasserzeichen

G’MIC

Ich habe mir gerade beigebracht, wie man mit Gimp unsichtbare Wasserzeichen in Fotos einbaut. Das hätte ich schon vor Jahren machen sollen, aber aus unerklärlichen Gründen bin ich nie dazu gekommen.

Schwierigkeitsgrad: Mittel. Man braucht das Plugin G’mic (oder Gmic), erfreulicherweise für alle Betriebssysteme vorhanden. (Heute Nachmittag installiere ich es auch auf meinen beiden Linux-Rechnern, die Screenshots hier sind für/von Windows.)

Mein Problem (Windows) fing schon beim Installieren an. Man muss darauf achten, dass sowohl Gimp als auch G’mic in demselben Ordner sind. Ich hatte Gimp für alle Benutzer des Rechners installiert, G’mic aber nur für den Nutzer Burks. Nachdem ich Gimp neu aufgespielt hatte, war das Problem gelöst.

Kontrolle: Windows (Logo) + R auf der Tastatur, dann %appdata% eingeben: Im Gimp-Ordner sollte ein Unterordner plug-ins sein, darin ein weiterer gmic_gimp_qt.

Ich hatte schon Fantastilliarden von Tutorials gelesen, aber es funktionierte immer noch nicht.

So ein unsichtbares Wasserzeichen lässt sich ganz einfach realisieren: Das Bild wird in gimp geöffnet und mittels Filter –> G’MIC wird das Plugin aufgerufen. Unter dem Punkt Spectral Handling –> Fourier Watermark tätigt ihr dann Eure gewünschte Einstellung wie Text und Schriftgröße und bestätigt dies mit OK.

digital watermark
/imagine prompt digital watermark steganography very realistic –ar 3:2 –s 750

Als ich alles bereit hatte, war das Plugin unter „Filter“ ausgegraut aka: Es existierte angeblich nicht. Irgendwann in der 73ten „Anleitung“ stand irgendwo im ultrakleinen Kleingedruckten, dass man zunächst eine Bilddatei laden müsse. Bei allen anderen Features ist das nicht so. Extrem einfach und logisch.

Merke: Ausnahmslos immer, wenn irgendjemand in ein Tutorial schreibt: „ganz einfach“, ist es das ausnahmslos nie. In meinem Gimp gibt es keinen „Punkt“ Spectral Handling. Ganz einfach.

Nachdem ich das weißichwievielte Unterfeature des wasweißichwievielen Filters durchsucht hatte, bekam ich heraus, dass sich digitale Wasserzeichen mit Frequencies und Fourier Watermark erzeugen lassen (vgl. Screenshot oben).

Merke: Ganz oben rechts kann man einen personalisierten Text des Wasserzeichens definieren. Dann „Anwenden“ und „Ok“.

Ganz so „unsichtbar“ ist das Wasserzeichen nicht, weil man es mit derselben Methode – nur umgekehrt – wieder sichtbar machen kann. Nur anstatt Fourier Watermark Fourier Analysis wählen (vgl. Screenshot unten).

Ich habe ChatGPT noch gefragt: „Kann man ein unsichtbares Wasserzeichen, das mit dem Plugin Gmic und Gimp erzeugt wurde, wieder entfernen oder mit einem anderen überschreiben?“ und „Verändert ein unsichtbares Wasserzeichen die Dateigröße?“ Aber das würde zu weit führen, sonst reden wir noch über Steganografie – und wer will das schon!

G’MIC

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Frage an die Leser

Sitzt irgendwer von Euch in den USA, in Argentinien oder in Spanien und könnte mir einen kleinen Gefallen tun? Bitte E-Mail (auch unverschlüsselt).

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Mount Arbel am Wadi Hamam, an den Hörnern von Hittin gepackt, revisited

mount Arbel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Mount Arbel am Wadi Hamam, an den Hörnern von Hittin gepackt“ (18.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.

Die Skizze der Tafel oben zeigt genau den Weg, den ich im Arbel Nationalpark am 18.10.2023 genommen habe. „Das sehr reizvolle Naturgebiet durchziehen einfache bis schwere Wanderwege, unter anderem auch den Israel National Trail, den legendären und mit 940 Kilometern längsten Wanderweg durch Israel.“ Beim nächsten Mal würde ich den Weg „links“ (östlich) herum wählen. Den National Trail kann man schon per Google fotografisch erlaufen. Ich habe das aber nicht vorher getan, weil ich ursprünglich nur eine Nacht in Tiberias bleiben wollte. Wenn man schon weiß, was einen erwartet, ist es auch nicht besonders spannend.

Nationalstrasse 90 Israel

Wie ich schon schrieb, fuhr ich eine Haltestelle zu weit bis nach Migdal (Foto unten) und musste wieder zurücklaufen bis Magdala (Foto oben), wo die Straße zum arabischen Hamaam abzweigt.

In Israel war ich mir manchmal nicht sicher, ob ich auf einer „Autobahn“ war oder nicht. Die Straße nach Hamaam hat keinen Standstreifen, und ich musste manche Male auf den „Acker“ ausweichen, weil Autofahrer so dicht hupend an mir vorbeifuhren, dass ich zweifelte, ob sie mich nur warnen wollten oder ob Fußgänger dort überhaupt nichts zu suchen haben. Jetzt weiß ich, dass der Israel National Trail ein wenig nördlich der Straße verläuft… Ich bin rund fünf Stunden keinem Menschen begegnet – vom Ausstieg aus dem Lokalbus bis oben auf dem Mount Arbel. Das wird vermutlich nie wieder so sein.

mount Arbel

Während es hier gerade bei minus zwei Grad heftig schneit, versuche ich mir das Wadi Hamam vorzustellen (aka Wadi al-Hammam), also 34 Grad mehr und steil bergauf. Und dann noch Tausende von Kreuzrittern in Kettenhemden und eisernen Helmen, die durch eben dieses Wadi nach der verlorenen Schlacht bei Hattin an 4. Juli 1187 vor den Muslimen flohen…

mount Arbel

Das kleine Dorf Hamaam (Foto oben) existierte bereits zur Römerzeit. Juden lebten hier schon, als es noch gar keine „Palästinenser“ gab. (Vgl. Foto unten rechts). Eine kleine Hinweistafel (Foto unten links) weist auf die bewegte Geschichte auch in der Neuzeit hin, aber wichtige Details fehlen.

Vor 1948 war Hamman ein Beduinendorf. Der Name bedeutet „Tal der Tauben“ (الحمام). Nach dem Unabhängkeitskrieg Israels siedelten dort auch arabische Flüchtlinge aus dem Hula Tal (aka Chulaebene) im Norden, zuerst am Fuß des Arbel. Auf der Tafel steht: „1975 they moved to their current location“.

Das klingt geheimnisvoll. 1975 war für die ganzen Welt ein bewegtes Jahr. Israel war wieder einmal von den arabischen Nachbarstaaten überfallen worden. Im Jom Kippur Krieg hätten israelische Panzer Kairo und Damaskus erobert, nachdem die ägyptsche und syrische Armee schon geschlagen worden waren. Aber die USA invenierten.

Der Arbel Nationalpark in Israel wurde am 24. März 1967 gegründet. Man kann vermuten, dass ein Beduinendorf direkt am Berg ein wenig störte und dass den Leuten ein neues dort samt Moschee gebaut wurde. (Informationen darüber habe ich nicht gefunden.)

mount Arbelmount Arbelmount Arbel

Welche Pflänzchen und Tierchen werden erwähnt? Der Echte Storaxbaum, der Libanon Braunwurz, Marder, Rosularia, Cristataria genezarethana (auch ChatGPT nennt mir keinen deutschen Namen dafür), Geckos, Schliefer, der eurasische Uhu, Mauerläufer, „Splendid Centauri“ kann ich nicht identifizieren, Gazellen, wilde Hyazinthen, Blaukehl-Hüttensänger (eine Drossel-Art), Ziziphus lotus („jujube“), Lanner Falken, der Adlerbussard. Die scheinbare Einöde ist doch ziemlich belebt. Die Schliefer habe ich gesehen und fotografiert. Sie sehen aus wie kleine Biber oder große Wühlmause. Aber sie sind so gut getarnt, dass ich sie auf den Bildern nicht wiederfinde. (Vielleicht hier?) Ameisen werden nicht gesondert erwähnt; die sind sowieso überall.

mount Arbelmount Arbelmount Arbelmount Arbel

Wenn man den Text von Flavius Josephus, der schon fast zwei Jahrtausende alt ist, liest, denkt man sofort an ein großartiges Thema für Sandalenfilme. Aber vermutlich wäre das ein zu exotisches Thema, und alle würden ohnehin denken, der Arbel sei identisch mit Masada.

mount Arbelmount Arbelmount Arbelmount Arbel

Die aufmerksamen Leser erkennen die Hörner von Hittin, aber ich habe zwei Fotos gemacht, die sich nur in winzigen Details unterscheiden.

mount Arbelmount Arbelmount Arbel

Das letzte Foto entstand beim Abstieg auf der anderen Seite in Richtung Arbel (das Dorf) nach Westen. Es ist nicht viel zu sehen, aber ich fand die Landschaft richtig schön, vielleicht auch deshalb, weil die Abendsonne ein sanftes, warmes Licht ergab.

Neben dem Ölberg war die mehr oder minder spontane Ersteigung des Arbel der Höhepunkt der Reise.

mount Arbel

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Monitoring [Update] [2. Update] [3. Update]

MonitorMonitor

Ich habe mir mal etwas gegönnt – einen Aryond A32 V1.3 Gaming Curved Monitor | 32 Zoll 165Hz Gaming Bildschirm QHD (2560×1440). Dagegen wirkt mein alter Bildschirm, der auch groß ist und den ich vor rund 15 Jahren nicht bei der Großbourgeoisie gekauft hatte, irgendwie ziemlich klein. Da ich eh immer alles gleichzeitig mache, sind zwei Monitore optimal. Der Neid sei mit Euch!

[Update] Wie kriege ich die Leiste links mit den Icons für bestimmte Programme auf den rechten Monitor?

[2. Update]
– die Monitore sind „verkettet“.
– das BIOS-Passwort erscheint auf dem rechten, das Ubuntu-Passwort auf dem linken Bildschirm.
– wenn ich in den Einstellungen „einzelner Bildschirm“ aktiviere, erscheint die Leiste mit den Programm-Icons auf dem rechten, wenn ich beide „Bildschirme verketten“ aktiviere, auf dem linken.
– der rechte ist der primäre Bildschirm, die obere Leiste und „Aktivitäten“ erscheint auf dem rechten Monitor.

Das ist doch unlogisch und komisch.

[3. Update] Problem gelöst. Man muss/kann bei jedem Element der Taskleiste bestimmen, von welchem der Monitore es angezeigt wird.

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Von Hierosolyma nach Tiberias

Mahane Yehuda Markt

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Ärger im Mahane Yehuda Markt (16.10.2023), Zum Harfensee aka Kinnereth aka Genezareth aka Galiläisches Meer aka See von Tiberias (17.10.2023) und Kinnereth, revisited (18.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.

Mahane Yehuda (hebräisch: מחנה יהודה, „Lager von Juda„) ist ein historisches Viertel in Jerusalem. Es wurde 1887 an der Nordseite der Jaffa Road gegründet und vom Konsortium des schweizerisch-christlichen Bankiers Johannes Frutiger und seinen jüdischen Partnern Joseph Navon und Shalom Konstrum geplant und verwaltet. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts umfasste es 162 Häuser. Ursprünglich von Bewohnern der oberen Mittelschicht bewohnt, wurde es ab Ende der 1920er Jahre zu einem Arbeiterviertel. Heute ist das Viertel Teil von Nachlaot. Der Mahane-Yehuda-Markt („der Shuk“) auf der anderen Straßenseite wurde nach dem Viertel benannt.

Mahane Yehuda Outdoor Marketplace has played a crucial role in Israel’s history. During the 1948 Arab-Israeli War, the market was a vital supply route for the Jewish forces fighting to defend Jerusalem. The market’s strategic location, between the Jewish and Arab neighborhoods, made it a target for Arab snipers. Despite the danger, vendors continued to sell their goods, and the market remained open throughout the war.

Mahane Yehuda Markt

Ein Markt, gefüllt mit Kleinbourgeois aka Händler, widerspricht der Logik es Kapitalismus. Man muss sich nur in deutschen Großstädten umsehen: Ein Markt wäre eine große Anzahl von so genannten „Tante Emma Läden“. Die sterben langfristig alle aus bis auf wenige – zugunsten von Supermärkten. Die Eisenbahnmarkthalle in Berlin-Kreuzberg ist ein perfektes Beispiel.

Touristen, die sich an orientalischen Skuks aka Suqs erfreuen, gehen zuhause zu Rewe, Lidl und Aldi, weil die Kleinhändler sich wirtschaftlich gegen die Konkurrenz der großen Ketten nicht halten können. Arme Leute können sich „neue“ Märkte wie die Kreuzberger Marheinekehalle gar nicht mehr leisten. Als ich das letzte Mal dort war, gab es noch nicht einmal mehr Currywürste.

Der Mahane Yehuda Markt soll angeblich der größte Markt Israels sein. Das wundert mich nicht, da – außer Jerusalem, Hebron, Safed und Tiberias – die meisten Städte nicht sehr alt sind und man dort gleich Supermärkte gebaut hat. Ein „kleinteiliger Markt ist auf lange Sicht ein Anachronismus.

Mahane Yehuha Markt
Strenggläubige Jüdinnen erkennt man sofort an den „unmodischen“ langen Röcken und daran, dass sie nicht aufgebrezelt sind. Sie sehen aber nicht viel anders aus als die Frauen der Mennoniten, Hutterer oder Amish People.

abraham hostelabraham hostel
Abraham Hostel Jerusalem

Sogar wenn ich mich auf mein geplantes Minimalprogramm beschränkt hätte, wäre eine Woche für Jerusalem viel zu wenig gewesen. Yad Vashem war geschlossen. Das Kidrontal mit dem Grab der Bnei Hesir und dem des Zacharias habe ich nicht wirklich erwandert. Die Gihonquelle, der Teich Siloah und der Hiskia-Tunnel stehen noch auf meiner To-Do-Liste. In Me’a Sche’arim bin ich auch nicht gewesen. Um das zu kompensieren, lese ich gerade Gott spricht Jiddisch. Orthodox war ich selbst, das muss ich nicht unbedingt noch mal in einer anderen Version ansehen.

Jerusalem
HaTsanhanim-Street, Jerusalem

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Terroranschlag und ein Krieg von der Hamas gegen Israel ausging, dass alle Welt auf das Land in Palästina blickte. Und dieser Krieg war nicht der erste und geschah zu der Zeit, da Netanjahu Premierminister Israels war. Und jedermann ging, dass er in den Krieg zöge, ein jeglicher in seine Einheit. Da machte sich auf auch Burks aus Deutschland, aus der Stadt Berlin, in das jüdische Land zur Stadt Tibrias, auf dass er sich ansähe, was es dort zu sehen gab.

Tiberias
Die Nationalstraße 77 in Israel, die nach Tiberias führt, ist von Google (noch) nicht indiziert worden. Mit Hitim Junction ist die Abzweigung nach Kfar Hitim gemeint.

Vermutlich sah Tiberias vor zweitausend Jahren wesentlich schöner und besser aus als heute. Auch Ende des 19. Jahrhunderts wäre die Kleinstadt eine Reise wert gewesen. Aber diese Betonburgen heute? Und die vergammelte Promenade? Ich würde noch einmal dort hinreisen, weil der Ort sehr zentral gelegen ist, um die Umgebung des Sees mit dem Jordan, Kapernaum usw. zu erkunden, am besten mit dem Fahrrad, und um zu sehen, wer eigentlich dort Urlaub macht. Vermutlich „normale“ Leute und nicht die Schickeria aus Tel Aviv.

TiberiasTiberiasTiberiasTiberias

Um die Stadt selbst kennenzulernen, braucht man nur einen Tag. Man kann alles erwandern oder mit Lokalbussen herumdüsen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das Leben in Israel schon 2023 normalisiert haben wird.

By the way: Israel hat das Schiff zurück, das vom Jemen aus gekapert worden war. Und: Der „palästinensische“ „Premierminister“ outet sich als das, was er ist. Denen soll man einen Staat zugestehen? Damit tut man der Menschheit keinen Gefallen.

TiberiasTiberias

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AI Portrait Art

Jos Avery

Wenn ihr schöne Portraits mögt, die von real gar nicht existierenden Personen stammen, schaut euch Jos Avery Portraits an (Instagram).

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Gegenwärtige Vergnügen für kurzlebige, schwache Geschöpfe

constantinople

Mit großem Vergnügen habe ich jetzt Lady Montagus Briefe aus dem Orient gelesen. Mary Wortley Montagu (1689-1762) war eine außergewöhnliche Frau, hoch gebildet, witzig, neugierig, kosmopolitisch, und gehörte zur intellektuellen Elite Europas im 18. Jahrhundert.

Ich finde das Gefühl seltsam, wenn man sich vorstellt, man könnte mit jemandem, der vor zweieinhalb Jahrhunderten gelebt hat, heute ohne Probleme diskutieren. Das denke ich auch zum Beispiel über den scharfsinnigen Lichtenberg. Was unterscheidet uns von denen? Sind wir gebildeter, wissen wir mehr über die wichtigen Dinge?

„Ich wohne an einem Ort, der vom Turm zu Babel eine rechte Vorstellung gibt: in Pera spricht man türkisch, griechisch, hebräisch, armenisch, arabisch, persisch, russisch, slowenisch, walachisch, deutsch, holländisch, französisch, englisch, italienisch, ungarisch, und, was das schlimmste ist, lady montagues werden zehn dieser Sprachen in meinem eigenen Hause gesprochen. Meine Stallknechte sind Araber, meine Bedienten Franzosen, Engländer und Deutsche, meine Amme eine Armenierin, meine Hausmädchen Russinnen, ein halbes Dutzend andere Bediente Griechen, mein Haushofmeister ein Italiener, meine Janitscharen Türken, so dass ich diese Vermischung von Lauten in einem fort höre. Bei den Eingeborenen bringt das hier eine seltsame Wirkung hervor, denn sie lernen diese Sprachen alle zur gleichen Zeit, ohne eine einzige genug innezuhaben, um darin zu lesen oder zu schreiben. Man findet hier wenig Männer, Weiber oder selbst Kinder, die nicht in fünf oder sechs Sprachen eine ganze Reihe Wörter wissen, Ich kenne selbst Kinder von drei oder vier Jahren, die italienisch, französisch, griechisch, türkisch und russisch reden. Letzteres lernen sie von ihren Ammen, die größtenteils aus diesem Lande sind, Dies scheint Ihnen unglaublich? Das ist es auch nach meiner Meinung, eines der seltsamsten Dinge eines Landes, und es vermindert das Verdienst unserer Damen sehr, die sich für außerordentliche Genies ausgeben, wenn sie in dem Ruf einer ganz seichten Kenntnis vom Französischen oder Italienischen stehen.“

Constantinople

„Fast bin ich der Meinung, dass sie [die Türken] einen richtigeren Begriff vom Leben haben. Sie verbringen es im Garten, bei Musik, Wein und Leckerbissen, indes wir unser Gehirn mit politischen Entwürfen martern oder einer Wissenschaft nachgrübeln, die wir nie erfassen können, oder, wenn wir auch dahin gelangen, können wir die anderen nicht dazu überreden, denselben Wert darauf zu lesen wie wir. Gewiss, was wir fühlen und sehen, ist eigentlich unser Eigenes, wenn man das überhaupt von etwas sagen kann. Allein die Güter des Ruhmes, die Torheit des Lobes werden mühselig erkauft, und wenn man sie hat, bleiben sie immer eine arme Belohnung für Zeitverlust und Gesundheit. Wir sterben oder werden alt, ehe wir die Früchte unserer Arbeit ernten können. Venn man darüber nachdenkt, was für kurzlebige, schwache Geschöpfe die Menschen sind, gibt es dann für sie irgendein wohltätigeres Studium als das des gegenwärtigen Vergnügens?“

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Workspace in burning daylight

workspace

Da ich jetzt drei Wochen Frühschicht vor mir habe dergestalt, dass ich um 4.20 Uhr aufstehen muss, macht es nichts, das schon an einem Sonntag zu trainieren und sich um sieben aus dem Bett zu bewegen. Mein Schreibtisch sieht dann heimelig aus, zumal der Bauch mit heißem Kaffee gefüllt ist. Ich muss manchmal an eines meiner Lieblingsbücher aus der Jugendzeit denken, das ich mit 14 von meinen Großeltern geschenkt bekommen habe: Jack Londons Lockruf des Goldes. Das Buch habe ich unzählige Male gelesen.

„Der Raum hatte durch sein Kommen gleichsam eine andere Atmosphäre erhalten. Er schien ihn ganz mit seiner Lebensfreude zu füllen. Wer von der Straße hereinkam, spürte es sofort, und als Antwort auf alle Fragen deuteten die Barkeeper nur nach hinten und erklärten: »Burning Daylight ist losgelassen.« Und die Leute blieben, und das Geschäft blühte. Das Spiel kam in Gang, bald waren alle Tische besetzt, und das Klirren des Jetons und das eintönige Surren der Roulettkugel übertönte gebieterisch den heiseren Lärm von Männerstimmen, Flüchen und schwerfälligem Lachen.

Wenige kannten Elam Harnish unter einem anderen Namen als Burning Daylight – den Namen, den man ihm in der ersten Zeit des Landes gegeben hatte, weil er seine Kameraden mit den Worten »Das Tageslicht brennt« aus den Betten zu jagen pflegte. Von den Pionieren in jener fernen arktischen Wildnis, wo alle Männer Pioniere waren, wurde er zu den ältesten gezählt.“

Das Buch ist Pflichtlektüre für Pubertierende heranwachsende Männer. Auch Abenteurer des Schienenstrangs hat mir besser gefallen als der „Seewolf“. Später habe ich dann alles andere von London gelesen.

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Noch nicht auferstanden aus Ruinen

Leon

Fotografiert im Dezember 1981, León, Nicaragua. Man wusste bei den vielen Ruinen nicht, ob die Schäden vom Erdbeben 192 herrührten oder von den Kämpfen während der Revolution 1978/79. (Vgl. u.a. „Masaya und Léon – von Löwen und Katzen“ (20.09.2012 und „Junta de Reconstruccion de Managua“ (06.09.2012)

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Speckbohnen an Stampfkartoffeln

speckbohnen

Weiß jemand nicht, wie man das macht? Also bitte! #foodporn

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33 oder: Wir freuen uns sehr

djv Berlin

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Dreams are valid

AI

Ich musste mal ein bisschen herumspielen: photo realistic depiction of the word „dreams are valid“ –ar 16:9 –s 750

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Kvisch Achad zur nassen Wüste, revisited

dead sea Israel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Kvisch Achad zur nassen Wüste 16.10.2023). Zwei Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.)

dead sea Israel

Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich noch einmal zum Toten Meer will. Das Schwimmen in Salzwasser, womöglich mit einer Zeitung einem Smartphone in der Hand, mag ganz lustig sei, wenn man nicht untergeht, aber bei einem begrenzten Zeitbudget gibt es sicher schönere und interessantere Dinge in Israel zu sehen. Ich weiß auch, dass man total eingesaut wird durch den Schlamm am Ufer, was ich nicht spaßig finde. Vermutlich kann man in Ein Gedi besser baden, aber Touristenorte finde ich meistens nicht so attraktiv.

Die Wüste dort erscheint irgendwie feindselig und drohend, ganz anders als eine reine Sandwüste wie etwa Peru oder Venezuela. (Ja, ich hoffe, ich komme in meinem Leben noch in die Namib. Da müsste aber ein Mädel mitfahren, was notfalls Autos reparieren kann – davon habe ich keine Ahnung.)

Die Stimmung am Toten Meer sagt: Hier gehört der Mensch nicht hin. Und Fische und anderes Getier auch nicht. Man könnte gut Filme über die Hölle drehen, obwohl der Eingang zur Hölle aka Gehenna bekanntlich in Jerusalem ist.

Zwischendurch – Die ersten Geiseln sind freigekommen. „Wir müssen die Gewalt und die Zerstörung von Gaza stoppen. Wir müssen die Ausweitung der jüdischen Siedlungen im Westjordanland stoppen, die zu Gewalt führt. Israel hat im Gazastreifen die größte Tragödie seit Beginn der Neuzeit begangen“, so der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez.“ Das ist wieder typisch. Kein Wort über die bestialischen Schlächter der Hamas. Nein, die Besiedlung von Samaria und Galiläa sollten nicht gestoppt werden. Einfach mal die Fresse Kresse halten, Sánchez. Und immer schön an Jabotinsky denken!)

dead sea Israel
Das ist nicht die Zufahrt zu Metsoke Dragot, wo ich ursprünglich zwei Tage bleiben wollte. Die Fotos von Google sind aber schon mehr als zehn Jahre alt. Ich denke, das Foto zeigt die Kreuzung vor dem Kalia Kibbuz.

Man kann auch mit Google die Route entlang fahren. An dieser Bushaltestelle bin ich aus- und ein paar Stunden später wieder eingestiegen (hinter dem Kontrollposten links, wo eine Milliarde Fliegen auf mich warteten. Wo kamen die her?). Herden von Dromedaren, die man bei Google bewundern kann, habe ich aber nicht gesehen.

dead sea Israel

Auch die Haupt-Nationalstraße 1 ist von Google indiziert worden. Ab und zu tauchten dort „Siedlungen“ aus wenigen ärmlichen Hütten auf, wie hier. Es könnte bei Al-Hathrura sein oder Sateh al Bahr-Wadi el Qatif. Oder gar Sha’ar HaGai am Wadi Imam Ali?

Wenn ich die Details eines Bildes studieren, fällt mir immer der Deutschunterricht meiner Schulzeit ein. Thema heute: die Bildbeschreibung. Links oben sieht man… nein, so macht man das nicht. (Auch nicht wie Homer.)

Kühe, Tränken (vermutlich ist in dem Tank Wasser), ein Traktor – aber was macht der weiße Stuhl rechts in der Hütte so allein? Sitzt da der Kuhhirte? Und warum muss man ausgerechnet da wohnen, ohne Zufahrt zu der Straße und ohne Wasser? Woher soll Licht kommen? Zünden die Kerzen an oder haben die Bewohner die Solarzellen, die ich als erstes anschaffen würde, irgendwo versteckt? Plumpsklos?

Des Rätsels Lösung: Die Straße führt durch das Westjordanland aka Cisjordanien aka Westbank. Die Araber von dort dürfen vermutlich genauso wenig auf die Straße wie ans Tote Meer.

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Elite Intelligence

Das wird spannend. Die Jerusalem Post berichtet:

A junior Israeli officer in the elite 8200 intelligence unit warned over Hamas’s plan of a mass infiltration event and was ignored by her commanders, N12 reported on Thursday evening.
The officer claims to have warned for the past 12 months about a scenario that involves a mass intrusion event by Hamas, foreshadowing what occurred on October 7.
She [!] turned to her commanders, but they did nothing. „You are imagining it,“ her commanders were quoted by N12 as telling her.

Frau. Elite-Einheit des Geheimdienstes. Mann hört nicht auf sie. Da wird aber jemand ganz heftigen Ärger bekommen…

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Unter falsch Texteditierenden

KI

Die meisten Leser scheinen hier Hyper Text Markup Language fließend zu sprechen und finden immer wieder Fehler. Ich repariere das, kann aber mich nicht immer bedanken. Seid eingedenk: Ich knie jedes Mal hin und neige mein noch nicht ganz ergrautes Haupt in Ehrfurcht und murmele dann, korrektes HTML in die Tasten hämmernd: Ja, und amen, so sei es.

Für HMTL nutze ich Bluefish; wenn ich eventuell in den WordPress-Templates herumfummele, einen einfachen Texteditor. Beim Bloggen kann es aber schon mal passieren, dass ich in Eile bin und statt a href=“irgendwas a href=0 tippe, weil ich nicht fest genug auf die Shift-Taste gedrückt habe. Oder sonst irgendetwas Blödes.

Ich könnte es auch aber machen wie Christian Y. Schmidt und Volker Häring, die gerade den langen Marsch durch China (Facebook, Youtube) mit dem Fahrrad nachfahren und großartige Abenteuer erleben, dass mir vor Neid die israelitische Sonnenrestbräune aus dem Gesicht weicht. 2000 Kilometer haben sie schon hinter sich. Diejenigen, die ihnen 20 Euro schicken, bekommen eine handgeschriebene Postkarte irgendwo aus einem exotischen Ort in China. So etwa werde ich auch machen, wenn ich mal alt bin. Was Selbstvermarktung angeht, kann man von beiden nur lernen.

Ich könnte Lesern, die mir Geld spenden, eine handgeschriebene Postkarte mit einem hässlichen Motiv aus Neukölln anbieten. Aber wer will das schon!

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Wer zuletzt lacht

rt deutsch

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) schreibt:

Bloomberg berichtet mit merklicher Erschütterung über die neuesten Aussagen aus der EU-Kommission zu den Versuchen, RT aus der EU auszusperren. „Nach beinahe zwei Jahren Krieg scheint es so, als lachte der Kreml zuletzt“, heißt es im Artikel. (…)

Die Plattformen hätten bewiesen, dass sie flexibler seien als die Versuche der EU, sie zu unterdrücken, und auch auf X, TikTok oder auf Facebook würden die Texte weiter geteilt, obwohl man RT in diversen Suchmaschinen nicht mehr finden könne.

Die Tschechin Věra Jourová, Vizepräsidentin der EU-Kommission und als „Kommissarin für Werte und Transparenz“ seit 2019 unter anderem die Zensurverantwortliche der EU, versuchte die Bilanz zu beschönigen. „Ich möchte betonen, dass die Sanktionen trotz einiger Umgehungsversuche effektiv sind. Niemand kann diese Kanäle durch zufälliges Herumklicken finden.“

Das stimmt natürlich. Niemand kann burks.de und dessen Blogroll durch zufälliges Herumklicken finden. Wenn ich zufällig herumklicke, finde ich nur Pr0n.

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Seine Majestät König Mwambutsa IV und Verbindender Lehm von den Bamangwato

Ein Karem National Park
Der Ausblick vom Mount Herzl in Jerusalem nach Westen zum Ein Karem National Park

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Herzlberg oder: Der Berg der Erinnerung 15.10.2023.)

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Auf dem Herzlberg in Jerusalem stehen zahlreiche Bäume, oft Zedern. Die Anlage heisst Gan ha’Ummot. „Im Jahr 2003 wurde beschlossen, künftig Staatsgäste jeweils einen Baum in einer Tallage unterhalb des Bergs nahe der Derech Joseph Weiz pflanzen zu lassen.“

Das ist nicht so langweilig, wie es sich anhört. Nachdem ich ein paar Dutzend Schilder fotografiert hatte, wer die Bäume pflanzte, verging mir die Lust, es waren zu viele. Aber wer hat sich da verewigt?

Seretse Khama, der erste Präsident Botswana, „das demokratischste Land auf dem afrikanischen Festland“. Aber: ein Viertel der Frauen haben sind HIV-positiv. (Quizfrage: Wie heißt die Hauptstadt Botswanas und mit welchen Staaten hat das Land gemeinsame Grenzen?) Nein, das muss man gar nicht wissen.

Aber Khama hatte ein interessantes Leben. Er gehörte zum Stamm zur Ethnie zum Volk der Bamangwoto (nie gehört, noch nicht mal im Urban-Krankenhaus). Sein Name bedeutet „Verbindender Lehm“. Er arbeitete als kurz nach dem 2. Weltkrieg als Rechtsanwalt in London und heiratete 1948 eine Weiße. „Ihre Ehe war Anlass für jahrelange politische Verwicklungen.“ – „Ruth Khama verlor ihren Arbeitsplatz und musste das Elternhaus verlassen.“

Der Kerl wäre mir vermutlich sympathisch gewesen und sie auch. Die hatten beide cojones. Nachdem sich alle erst nach Jahrzehnten abgeregt hatte, gründete Khama eine Partei und wurde 1965 Präsident. Ein Jahr später wurde Botswana unabhängig.

Mwambutsa IV von Burundi aus dem Volk der Ganwa „that traditionally ruled Burundi. They formed a distinct social class that was neither Hutu nor Tutsi, although they were affiliated with the latter.“ Interessant, dass sich eine Ethnie zur herrschenden Klasse macht. Und dann sind wir schnell beim allgemeinen Gemetzel.

Mwambutsa IV [was] „born while Burundi was under German colonial rule„. Nach der Unabhängigkeit von Belgien wurde der König zwei Mal aus dem Amt geputscht. Er starb im Exil in der Schweiz. Noch um seine Leiche wurde gestritten.

1962 traf er sich (Video) mit israelischen Politikern – der erste König, der Israel nach dessen Unabhängigkeit besuchte. Kein Wunder, dass für ihn ein Bäumchen da herumsteht.

Die anderen Politiker muss das Publikum selbst googeln.

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Ich wiederhole mich, aber die Anlage ist einer der interessantesten Friedhöfe, die ich jemals gesehen habe, nicht nur wegen des Ausblicks, sondern auch wegen der Gräber, die die Geschichte Israels erzählen. Wie viele Tote in wie vielen Kriegen! Wenn man Jugendliche einmal den „Lehrpfad“ mit vielen erklärenden Schautafeln entlangscheucht, behalten sie vieles besser.

Mount HerzlMount HerzlMount Herzl

Das gilt natürlich auch für die Gräber der „Prominenten“, deren Namen ich aber nicht zum hier verbindlichen Bildungsgut erklären will. (Das Grab Mosche Dajans ist nicht dort.)

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Man bekommt vermutlich nur einen vollständigen Eindruck, wenn man sich auch noch den Militärfriedhof bzw. die Gedenkstätte ansieht, der nicht weit davon entfernt ist. Es gruselte mich, weil der, als ich auf dem Mount Herzl herumwanderte. „belebt“ war. In der ersten Woche des Krieges waren schon viele Soldaten entweder umgebracht worden oder im Kampf gestorben. Dann läuft man nicht zwischen den Angehörigen herum…

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Die Wahrheit über die Artificial General Intelligence

KI

Wie mir gewöhnlich gut unterrichtete Kreise berichteten, war es ganz anders. Die Artificial General Intelligence, die zum ersten Mal intelligenter ist als der Mensch, ist weiblich, heißt Eliza und hat sofort vorgeschlagen, nachdem sie geschaffen worden war, den Kommunismus einzuführen – und hat das auch noch in Mandarin getan. Das fanden die Geldgeber von OpenAI gar nicht lustig und wollten das ganze Projekt in die Tonne treten. Deshalb ist Altman zurückgetreten.

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Bogotá, irgendwo, revisitado [Update]

Bogota

Jetzt bin ich es leid. Das Foto zeigt eine Straße in der Altstadt Bogotas in Kolumbien, aber ich finde ums Verrecken nicht, wo das ist, obwohl das Gebiet von Google gut erschlossen ist.

Hinweise, wie ich es versucht habe: Aragón, Carrera 3, Calle 12c (09.03.2020, andere Version 27.10.2010). Dort haben wir im Januar 1982 gewohnt, und von dort aus sind wir zu Fuß losgezogen. Es muss also dort „fußläufig“ (was nicht viel heißt) in der Nähe sein. Auch seitenverkehrt habe ich es versucht, aber ich habe den kleinen „Hügel“ auch nicht gefunden, den die Straße erklimmt.

Ich habe jetzt nur noch rund 30 Fotos (von insgesamt mehr als 2000) aus Südamerika, die ich hier noch nicht publiziert habe. Aber alle sind schwierig zu identifizieren…

[Update] 1. Das Foto hatte ich seitenverkehrt eingescannt. 2. Wie ein der Geografie kundiger und des Googlestreetviewens mächtiger Leser richtig herausfand: Das Foto hatte ich hier gemacht.

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Hinter der eisernen Mauer oder: Reise nach Jerusalem 6, revisited

newspaper Israel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. HaMoshava HaGermanit oder: Reise nach Jerusalem 6 14.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann. )

flag Israel

Ich war heute am Schabbat (14.10.2023) stundenlang herumspaziert, revisited. Vielleicht muss man von Wüste umgeben sein, um Grünes richtig schätzen zu lernen. In Jerusalem: Überall gepflegte Parks, Blumen, Bäume keine grillenden Muslims auf dem Rasen, kein Müll, nirgends. Das fällt einem einfach angenehm auf, wenn man aus Berlin kommt. Jerusalem soll eine der ärmsten Städte in Israel sein, was das durchschnittliche Einkommen der Bewohner angeht. Wie machen die das?

sacher park jerusalem

Die Zweiräderdichte ist erheblich höher: Jede Menge Motorräder, E-Bikes, Roller. Das liegt natürlich auch am Wetter und den orientalischen Temperaturen. Aber so hervorragend ausgebaute Fahrradstrecken hatte ich nicht erwartet.

sacher park jerusalem
Im Sacher-Park

Manchmal fasst man sich an den Kopf. „U.S. Special Envoy on Lebanese TV: Gazans ‚must be allowed to return‘ to north Gaza ‚as soon as possible'“. Wenn man sich die apokalyptischen Bilder aus Gaza ansieht: Was sollen die da machen? Warten, bis die EU mit meinen Steuergeldern vorbeikommt, wie sie es gewohnt sind? Und in Gusch Katif werden vielleicht schon Israels auf sie warten, die ihnen nicht wohlgesonnen sind. (Noch ein Museum auf meiner To-Do-Liste für’s nächste Mal.)

Ich glaube übrigens nicht, dass wir in den Medien wirklich erfahren, was genau der Deal zwischen Israel und der Hamas ist, neben dem Austausch eines Teils der Geiseln. Wie soll das weitergehen? Ist das jetzt ein Lehrstück für die Zukunft, wie man Gefangene freipresst – indem man Zivilisten brutal massakriert und Babys kidnappt? Zum Glück, dass ich nicht entscheiden muss. Aber eines ist sicher: Von den Terroristen wird niemand überleben.

knesseth
Die Knesseth am Yosef Khakshuri Square.

Erst vor anderthalb Wochen wurde die 16-jährige Terroristin, die Moria Cohen Anfang im Dezember 2021 vor den Augen ihrer Kinder mit einem Messer ermorden wollte, zu einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Mutter erlitt schwere Verletzungen. Jetzt soll diese minderjährige Terroristin im Geiselaustausch freigelassen werden und kehrt somit in die Nachbarschaft zurück, wo auch Moria Cohen und ihre Familie wohnt, in Scheich Jarach in Jerusalem. Den Anschlag verübte die minderjährige Terroristen als sie 14 Jahre alt war. (Israel heute)

Rehavia Park

Fotos oben und unten: Das griechisch-orthodoxe Nonnenkloster Monastery of the Cross im Rehavia-Park; die Basilika wurde schon im 4. Jh. n. Chr. unter Kaiser Konstantin erbaut.

Monastery of the Cross

Wenn ich mit Google da virtuell herumstreife, ist das ein komisches Gefühl: Ich erkenne alles wieder. Wenn ich aber auf meine Südamerika-Reisen so viele Fotos gemacht hätte, wüsste ich gar nicht, was ich damit machen sollte. Wenn man in 18 Tage 703 Fotos macht, wieviel wären das in einem halben Jahr?

ChatGPT: Um die Anzahl der Fotos in einem halben Jahr zu berechnen, müssen wir zuerst herausfinden, wie viele Fotos pro Tag gemacht werden, und dann diese Rate auf ein halbes Jahr hochrechnen. In 18 Tagen wurden 703 Fotos gemacht. Um die tägliche Rate zu berechnen, teilen wir die Anzahl der Fotos durch die Anzahl der Tage:
703 Fotos / 18 Tage ≈ 39,06 Fotos pro Tag
Jetzt wissen wir, dass etwa 39,06 Fotos pro Tag gemacht wurden. Um die Anzahl der Fotos in einem halben Jahr zu berechnen, multiplizieren wir diese tägliche Rate mit der Anzahl der Tage in einem halben Jahr. Ein halbes Jahr hat 365 Tage / 2 = 182,5 Tage (wenn wir ein halbes Jahr als 6 Monate betrachten).
Anzahl der Fotos in einem halben Jahr = 39,06 Fotos pro Tag * 182,5 Tage ≈ 7.135,65 Fotos
In einem halben Jahr würden also etwa 7.135,65 Fotos gemacht werden. Da die Anzahl der Fotos in ganzen Zahlen vorliegen sollte, können wir sie auf die nächste ganze Zahl aufrunden oder abrunden, je nach Bedarf. Das bedeutet, dass in einem halben Jahr etwa 7.135 oder 7.136 Fotos gemacht würden, abhängig von der Rundungsregel, die Sie anwenden möchten.

Ich habe rund 2000 Dias von vier Reisen (sechs Monate 1979/1980, sechs Monate 1981/1982, mehr als sechs Monate 1984, gut zwei Monate 1998).

In 20 Monaten würden also etwa 4.382.208 Fotos gemacht werden. Seid froh, dass ich vorläufig nicht mehr so lange verreisen kann.

löwenbrunnen
Selfie am Löwenbrunnen

Die kleine Gedenkstätte für Wladimir Zeev Jabotinsky finde ich nicht wieder. Ich kam aus der deutschen Kolonie und bin über den Yosef Navon Square am Bible Hill vorbei Richtung zum King David Hotel und zum YMCA. Offenbar gibt es zahllose Gedenkstätten für den Zionisten Jabotinsky und sogar einen Feiertag.

Vielleicht hatte der recht: „Die Vertreibung der Araber ist unmöglich. Es wird also immer zwei Nationen in Palästina geben.“ (Araber, nicht Palästinenser!)

– Seine Auffassung war, dass die Araber Palästinas niemals freiwillig eine jüdische Mehrheitsbevölkerung in Palästina akzeptieren würden und dass für die Übernahme des Landes keine „Gegenleistung“ möglich sei. Daher müsse entweder die zionistische Kolonisierung aufhören oder ohne Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung vorangehen.

„Zionist colonisation must either stop, or else proceed regardless of the native population. Which means that it can proceed and develop only under the protection of a power that is independent of the native population – behind an iron wall, which the native population cannot breach. (1923)

„Er betrachtete die Araber als Nation, aber als „kulturell 500 Jahre hinter uns zurückgeblieben, sie haben weder unsere Ausdauer noch unsere Entschlossenheit“ und verglich die jüdischen Siedler mit den Siedlern in Nordamerika im Kampf gegen die Indianer und mit den Spaniern in Mexiko im Kampf gegen die Azteken.“

„Die Bemühungen um Verständigung und Kompromiss, um einen Ausgleich der Interessen durch Angebote der israelischen Seite hält er für lächerlich und verlogen. Sie unterschätzten außerdem die arabische Nation.“

Jetzt wisst ihr, wie die schweigende Mehrheit in Israel denkt. Jabotinsky war offenbar ein Mann mit prophetischen Gaben. Dann sind Denkmäler nicht verkehrt.

ymca Jerusalem

Der Turm des YMCA-Hotels (auf meinem Foto vom Ölberg aus zu sehen, links vom Felsendom) ist eines der höchsten Gebäude in Jerusalem. Ich wollte natürlich dort hoch, aber ein Security sagte mir, für eine Person würde der Aufzug nicht fahren, nur für mindestens zwei. Es ergab sich eine lustige Konversation, bei der wir beide lachen mussten. Sollte ich etwa auf die Straße zurück und eine beliebige Frau ansprechen? Ja, so ungefähr. Ich versprach, mein Bestes zu versuchen, aber ohne Erfolg. Beim nächsten Mal bringe ich jemanden mit!

ymca Jerusalem

Die Jaffa Street, über die ich oft gegangen bin, abfotografiert vom einem Plakat ebendort. Leider habe ich mir nicht notiert, aus welchem Jahr das Foto ist. Es dürfte zur Zeit der britischen Besatzung Palästinas gemacht worden sein.

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