Abwehr hybrider Bedrohungen oder: Integration moderner Staatspropaganda

propaganda

Datenreichtum bei diversen Ministerien und Behörden oder: Es wurde etwas geleakt, was die Bevölkerung beunruhigen könnte. Die Nachdenkseiten haben die Dokumente publiziert und analysiert. „Laufende Aktivitäten der Ressorts und Behörden gegen Desinformation im Zusammenhang mit RUS Krieg gegen UKR“. Man muss nicht viel dazu sagen.

Das Dokument gibt einen erhellenden Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, bundesdeutschen Staatspropaganda, insbesondere was die behördliche Einbindung von Medien (z.B. Spiegel und Stern), westlichen Social-Media-Konzernen, Bildungseinrichtungen und den sogenannten „Faktencheckern“ angeht.

Der Whistleblower schrieb den Nachdenkseiten:
In meinen Augen ist es ein Blick in den Abgrund der gebündelten Aktivitäten einer horizontalen (ressort-übergreifenden) und vertikalen Integration moderner Staatspropaganda. Von den Ministerien und ihren Partnerschaften mit transatlantischen Denkfabriken wie dem ISD bis hinab in die Presse, „Faktencheckenr“, Social Media, „Multiplikatoren“, „kritische Zivilgesellschaft“ und so weiter. Selbst vor der Einbindung von Schulen und Kindern im Grundschulalter machen Sie nicht halt.

Verteilung an Multiplikatoren in der Zivilgesellschaft läuft. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.

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Tron, revisited

tron
Yedioth Ahronoth – 20.11.98, Israel, Ausriss

Gestern habe ich dem österreichischen Kurier ein (Video-)Interview zu Thema Tron gegeben. Daraus ist ein gut viertelstündiger Podcast geworden, in dem weder ich noch mein Buch erwähnt werden. Das ist zwar dreist, aber erlaubt. Und ich bin es so gewohnt. Man muss das sportlich sehen. Ich hatte das Interview aufgezeichnet, aber nur meine Antworten auf die Fragen der Kollegin Birgit Seiser. Daher bin ich froh, dass meine Statements immerhin nicht verdreht worden sind, was ich oft genug erlebt habe.

Ich hatte der Kollegin auch gesagt, dass ich beim CCC immer noch persona non grata sei. Aber die vom Kurier haben den CCC dazu vermutlich nicht befragt. Vielleicht wollten sie auch nur verhindern, dass deren Sprecher sich um Kopf und Kragen redet.

Medientheoretisch ist die Sache klar: Es geht in diesem Fall nicht mehr um Fakten, sondern um eine möglichst geheimnisvoll herumraunende Geschichte. Audiatur et altera pars? Nie gehört. Wo kämen wir denn da hin.

Die „Argumente“ der Verschwörungstheoretiker – wie Andy Müller-Maguhn (was macht der eigentlich beruflich?) – werden aufgezählt, aber das, was sie behaupten, auch die Eltern des Toten, wird nicht überprüft. Man gewinnt den Eindruck, dass die Angelegenheit mittlerweile ein Eigenleben hat und dass diejenigen, die sich äußern, sich gar nicht mehr daran erinnern, ob sie ihre Meinung erfunden haben, damit die Welt nach ihren Wünschen aussieht.

Zu diesem Anlass habe ich mir die Website zum Buch noch mal angesehen. Zahllose Links mussten erneuert werden. Schon erstaunlich, wie kurzlebig manche Seiten sind. Dass etwas zum Thema „Amiga“ nicht mehr da ist, verwundert nicht, aber sogar die Zeitungsarchive werden so oft umstrukturiert, dass Links auf ältere Artikel nur selten funktionieren.

Falls jemand noch Links findet, die ins Leere gehen: Bitte eine Nachricht!

By the way: Wie Journalismus geht, kann man ganz aktuell von Günter Wallraff lernen.

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Gass (hanseatische Aussprache), Schirme und Doppelwumsen

schirm
Rettungsschirm vor dem Bösen (deutsche Version, Symbolbild)

Es ist wie immer.

– Die US-Amerikaner haben die Russen gesehen, und die Russen haben die Amerikaner gesehen:
Der Mehrzweck-Helikopter MH-60R Strike Hawk hat neun Stunden lang – von 19:30 Moskauer Zeit am Sonntag dem 25. September bis 4:30 Uhr Moskauer Zeit am Montag dem 26. September über der Ostsee gekreist; etwa 250 Kilometer von der dänischen Insel Bornholm entfernt, wo der Gasaustritt festgestellt wurde, schrieb die Internetzeitung lenta.ru

Auf jeden Fall waren es Profis, also vermutlich nicht Russen oder Polen.

– Die Inflation ist jetzt bei 10 Prozent. Schön, dass meine Gehaltserhöhung gleich wieder weg ist.

– Die Qualität des Ausschusses, der die Geschäfte der Bourgeoisie hierzulande regelt, entspricht ihrer kindlichen Sprache, nur dass die nicht unschuldig sind: „Das ist hier ein Doppel-Wumms“, sagte Scholz. Abradakabra, drei mal schwarzer Kater und so weiter. Bunga bunga oink oink!

– Die Wahlen in Berlin und im Donbass sollen wiederholt werden.

– Spätestens ab März 2023 wird die „Linke“ nicht mehr im Bundestag vertreten sein. Die Wette gilt.

– Die Us-Amerikaner sind deutlich: We don’t care! The United States and NATO, we do not care how many Ukrainians die. Not civilians, not women, not children, not soldiers. We do not care. It’s become a great football game. You know, we’ve got our team. They’ve got their team, rah rah. We want to get the biggest score and run it up. And, you know, we don’t care how many how many of our players get crippled on the playing field, as long as we win.

Noch Fragen?

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Es lebe Emperor Franz!

secondlife

So sehen Sims (Städte) in Secondlife heute aus, wenn sie gut gebaut sind, Da kann ich so lange nicht mithalten, wie ich das fucking manual von Blender nicht auswendig kann. Der Schöpfer ist vermutlich der Beste auf dem Markt der virtuellen Architekten.

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זה קשה

ivrit

Modernes Hebräisch aka Ivrit ist genau so unlogisch wie Deutsch. Da hilft nur pures Pauken (Video dazu).

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NASA Visitor Program

houstonhouston
NASA

Space Center der NASA aka Lyndon B. Johnson Space Center in Houston, Texas, USA, fotografiert am 24.09.1979 Das untere Foto hatte ich 2014 schon einmal hier veröffentlicht. Die Broschüre für Besucher habe ich für das interessierte Publikum eingescannt. Ich war auch im Kontrollraum und habe dort ein Foto gemacht – leider ist das Dia verlorengegangen.

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A contemptible minority in a land of freedom

female soldier idf

Nachdem Fratzenbuch ich wegen des schießenden Unterwäschemodels wegen der israelischen Soldatin für Postings in dortigen Gruppen bis Ende Oktober gesperrt hat, muss ich jetzt nachlegen. „You are selling your body to the government.“

Aber außer dem Erdbeben, das vielleicht von ukrainischer… äh polnischer Menschenhand verursacht wurde, ist nicht viel passiert. Wenn die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine nicht unverzüglich eingestellt werden, werden die russischen Streitkräfte vor der gnadenlosen Bombardierung Moskaus nicht zurückschrecken, warnt Putin.

Ich hatte gehofft, dass es mindestens 105 Prozent würden. Im übrigen glaube ich, dass es sich bei der Wahl im Donbass durchaus um ein realistisches Ergebnis handelt, weil der übergroße Mehrheit derjenigen, die gegen den Anschluss stimmen würden, ohnehin nicht mehr dort leben.

And now for something completely different. Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus. Wenn meine Wortwahl als verletzend empfunden wird, dann bitte ich dafür nicht um Entschuldigung.

And now for something completely different. Wahre Demokratie ist, wenn jemand eine Wahl im Ausland privat beobachtet und deswegen seine Jobs in Deutschland verliert. McCarthy lässt grüßen. Ich bin eine „verachtenswerte Minderheit in einem Land der Freiheit“.

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Misunderstanding of what the phenomenon is

italien

Saudi-Arabien ist der freie Westen und verwirklicht dessen Werte. Russland nicht.

Putin gibt Edward Snowden die russische Staatsbürgerschaft. Muss er jetzt zum Militär? Als Agent ist er ja geeignet.

Italien kenne ich nicht wirklich, ich war noch nie südlicher als Meran und Umgebung. Vielleicht kann die Leserschaft eine kluge Analyse empfehlen anstatt des Geheuls und Gejammers, das uns aus den Qualitätsmedien – auch über Schweden – entgegenschwappt?

Die braun gebrannte Dame, die hier schon verlinkt wurde, erwähnt die „Finanzdingsbums“ („perfect slave at the mercy of financial speculators“) genauso wie die Gebrüder Strasser. Man muss sich eben überall zusammensuchen, was das Volk glücklich macht. Aber das „schaffende Kapital“ soll selbstredend weiter erhalten und gepflegt werden wie auch bei der AfD.

Natürlich ist das alles reaktionäre Kapitalismus-Kritik. Die „Familie“, die Meloni ständig erwähnt, zerstört sich selbst, wenn sie keinen ökonomischen Sinn mehr ergibt, und verflüchtigt sich in wolkige und unsubstantiierte Gefühle aka Liebe, die den Trieb zur Fortpflanzung unterfüttern – mehr aber auch nicht. Die Rechten sind hier genau so Lifestyler wie die „Linken.“ Ans Eingemachte geht es nie. Deren Gallionsfiguren sind nicht nur „rechts“, sondern müssen sich auch „links“ geben – wie Donald Trump.

2016 zitierte ich Robby Soave auf Reason.com: „Nobody votes for Trump or likes Trump on the basis of policy positions. That’s a misunderstanding of what the Trump phenomenon is. (…) The segment of the electorate who flocked to Trump because he positioned himself as „an icon of irreverent resistance to political correctness“ think it means this: smug, entitled, elitist, privileged leftists jumping down the throats of ordinary folks who aren’t up-to-date on the latest requirements of progressive society.“

Aber man muss das erst nehmen. Der Nationalismus, den auch Marine Le Pen und Giorgia Meloni bedienen, meint in Wahrheit: Die von uns gewählte Regierung soll sich um uns kümmern und nicht um die Ukraine oder Einwanderer. Das kann man nicht nur, das sollte man unterstützen. Ich würde es aber nicht völkisch definieren wie die Rechte, sondern sagen: Die deutsche Bevölkerung ist zuerst dran. Und dann sehen wir weiter.

Heimlich wünsche ich mir auch für Frankreich, dass Le Pen gewinnt: Zum einen würde ich mich über die Reaktion der deutschen Medien köstlich amüsieren, und zum anderen bestätigte das nur meine Meinung, dass die „Linke“ mehrheitlich ein Haufen „diverser“ kleinbürgerlicher Versager ist, auch in Frankreich, die man genau so wenig retten kann wie die einst ruhmreiche italienische KP.

Oder, philosophisch gesprochen: Jede Bevölkerung in einer parlamentarischen Demokratie hat der Regierung, die sie verdient.

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שָׁנָה טוֹבָה [Update]

idf

Nehmt dies, „Palästinenser“! Es scheint hier aber nicht um die korrekte Haltung beim Schießen zu gehen. Just saying. #IDF

[Update] Auf Fratzenbuch ist dieser Beitrag „Hassrede“ und wurde gesperrt.

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Unter Vollmeisen

zdf

Also ich will keine Kinder austragen.

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Avatare schauen Dich nicht an, reloaded

avatar

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Vernebelte Hirne, reloaded

apokalypse

Die Grünen haben keine Angst vor dem Atomkrieg, ganz gleich, was die Wähler denken.

Viele literarische Beispiele für die augenblickliche Lage fallen mir nicht ein – vielleicht Camus‘ Roman Die Pest, das ich während meiner Schulzeit auf Französisch lesen musste und damals nicht verstanden habe. Reflexion aus distanziertem Blickwinkel über den Widerstand der Menschen gegen physische und moralische Zerstörung trifft es ganz gut. Oder man stellt sich jemanden vor, der inmitten der deutschen Kriegshysterie zu Beginn des ersten Weltkriegs nicht mitmachen wollte, aber niemanden fand, der sich dem medialen Mainstream entzog. Vermutlich hätte Friedrich Kellner ein Dé·jà-vu. Kurz und knapp: Alle anderen sind verrückt geworden. Man beginnt dann, an sich selbst zu zweifeln: Bin ich vielleicht der Geisterfahrer und merke es nur nicht?

apokalypse

Die Wagenknecht sagte: Wir sind in Deutschland offenbar nicht mehr in der Lage, halbwegs vernünftige Debatten zu führen. Wenn ich in einer Bundestagsrede den Ukraine-Krieg ein Verbrechen nenne, aber trotzdem die Wirtschaftssanktionen kritisiere, weil sie uns weit mehr schaden als Russland, dann wird behauptet, ich hätte eine „pro-russische“ Rede gehalten. Wer für Verhandlungen statt Waffenlieferungen eintritt, wird als „Kreml-Sprecher“ diffamiert. Das ist doch unterirdisch. Mit Moral allein wird man den Krieg und das Leid der ukrainischen Bevölkerung leider nicht beenden können.

Ich kann jedes Wort unterstützen. Was ist daran falsch? Wenn man aber liest, was die Kritiker dazu sagen, kann man sich nur an den Kopf fassen. Und erst das Geheule und Gekeife auf Twitter und auch anderswo!

Wie verrückt ist es, wenn eine Partei die einzige Person, der mehr zuhören aus die eigenen Leute, nicht zur Vorsitzenden macht oder sie zumindest vorbehaltlos unterstützt? Die „Linke“ hat sich endgültig demontiert und traut sich noch nicht einmal, gegen die Position des Ausschusses, der die Geschäfte der Bourgeoisie organisiert der Regierung zu sein. Es ist schon fast so wie die Situation, als die SPD für die Kriegskredite stimmte.

apokalypse

Im Freitag lesen wir einen recht klugen Artikel über die Stimmung in Russland: Westliche Arsenale und Aufklärung haben der Ukraine maßgeblich zum Charkiw-Durchbruch verholfen, eben das wurde in Russland genau registriert. Spätestens jetzt ist der Westen keine „Wirtschaftskriegspartei“ mehr, wie es der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck Ende März formulierte, sondern „unmittelbare Kriegspartei“. Das scheint zum neuen gesellschaftlichen Konsens in Russland geworden zu sein. Daraus resultieren in der Kriegsdebatte zwei entscheidende Fragen: Können wir trotzdem gewinnen? Und wenn ja, muss sich dafür etwas an der Strategie ändern? Auf beide Fragen antworten die Russen mit „Ja“. (…) Eine mögliche Niederlage gegen den „kollektiven Westen“ wird in Russland – schon aus geschichtlichen Gründen – mit einem vollständigen Untergang gleichgesetzt. Umso kompromissloser stellt sich die russische Gesellschaft auf ein Weiterführen der Kampfhandlungen ein.

Was die Referenden angeht, ist die Meinung unserer Medien durchweg ignorante Heuchelei: Dass alle ausnahmslos von „Schreinreferenden“ reden, lässt mich an Gleichschaltung freiwillige Selbstkontrolle denken. Oder eben an das Gegenteil – an unfreiwillligen Kontrollverlust.

apokalypse

Apropos Gleichschaltung freiwillige Selbstkontrolle: Gibt es einen Konsens unter den Rezipienten deutscher Medien, dass ein Wahlsieg Giorgia Melonis der Untergang des Abendlandes bedeute? Nein, gibt es nicht. Aber alle tun so. „Europas Angst vor Giorgia Meloni“ (ZDF). Auch die Lautsprecher des Kapitals sorgen sich: „Wenn sie am Sonntag die Wahl gewinnt, gerät Italiens EU-Mitgliedschaft in Gefahr“ (Handelsblatt). Vermutlich sehen das die Italiener gelassener. Immerhin können sie auf 2500 Jahre Erfahrung mit schlechten Regierungen verweisen.

Es sind die immer gleichen Textbausteine, die abgesondert werden, wie auch beim Wahlsieg der Rechten in Schweden. Vielleicht sollte man sich einfach Gedanken machen, dass die eigene Position womöglich falsch ist und man die Themen, die die Leute bewegen, anders angehen muss? Nein? Dann geht dahin, wo die „Linke“ bald sein wird.

apokalypse

Apropos „links“: Der „linke“ chilenische Präsident Gabriel Boric ist ein Antisemit. Bei einem schwerwiegenden diplomatischen Zwischenfall verweigerte der chilenische Präsident Gabriel Boric am Donnerstag die Annahme des Beglaubigungsschreibens des neuen israelischen Botschafters Gil Artzyeli. Die Ablehnung des israelischen Gesandten durch den Präsidenten stellt einen gravierenden Verstoß gegen das diplomatische Protokoll dar, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern trüben könnte.

Das ist nicht der erste Fall dieser Art. Mein Mitbewohner ist Chilene und erklärt das so: Die Community arabischer Einwanderer in Chile ist die größte von ganz Lateinamerika, und vermutlich plappert Boric wie auch die US-amerikanischen „Linken“ – die auch hierzulande bejubelt wurden – so, wie sie meinen, dass ihre potenziellen muslimischen Wähler das wollen.

apokalypse

Einige Tage nach diesem Vorfall geschah etwas Interessantes: „Hackers have leaked more than 350GB of Chilean Armed Forces emails“. Ach? According to the local press, the more than 400,000 emails published contain military secrets such as the Chilean Army spying on the Communist Party of the country, the persecution of environmental activists and travel irregularitiesare among the most bullied content of this leak.

Jetzt rollen dort die Köpfe. Wer war’s? Ich musste an mein T-Shirt denken, das ich tragen werden, wenn meine Hüfte wieder ganz gesund ist, am besten auf der Sonnenallee. Der israelische Botschafter hat der chilenischen Regierung schon angeboten, dass Israel ihnen auf dem Gebiete der IT-Sicherheit „helfen“ könne, sie hätte da einige Experten. Ich musste schallend lachen, als ich das hörte.

apokalypse

Apropos IT-Sicherheit: Die Russen wollen jetzt auf Linux umsteigen. Damit ist der freie Westen erledigt. Das eröffnet ganz neue Perspektiven für Aeroflot.

apokalypse

Ich bin 50 und empfinde das auch. Unser Autor würde sich gern jünger fühlen. Doch dann steht er nach einer alkoholgetränkten Nacht vor dem Spiegel, betrachtet sein zerfurchtes Antlitz und denkt: Altbau bleibt Altbau, mein Freund. (Spiegel online)

Die jungen Leute haben einfach keinen Mumm mehr.

apokalypse

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Pinita para siempre!

bus Guatemala

Fortsetzung von „Unter Globetrottern“ (17.09.1979). Der Bus war hier schon einmal von hinten zu sehen (08.02.2018). Das Busunternehmen gibt es immer noch (Facebook-Link).

Aus meinem Reisetagebuch, 29.10.1979: Bus nach Flores mörderische Strecke. Flores liegt auf einer Insel, scheint aber recht langweilig zu sein. Essen mit den beiden Engländern, der deutschen Frau un den beiden Schweizern und schwätzen gemütlich. Um 9 Uhr Boot über den See (10 Centavos) nach St. Benito. Treffen zwei Japaner vor der Busstation und tauschen Adressen.

Bus um 23 Uhr ist voll, der nächste fährt um 1 Uhr. Das Platz ist unheimlich dreckig. Der Bus muss angeschoben werden, springt aber nicht an. Wir schlafen zwei Stunden auf einem Tisch [auf dem Platz]. Um 3 kommt ein anderer Bus, der unseren anschiebt.

[Die Strecke] Flores nach Morales absoluter Acker. Der Bus scheint manchmal fast umzukippen. Entscheiden uns, nach Guatemala-Stadt weiterzufahren.

Morales – Guatemala-Stadt schöne gebirgige Gegend, und die Straße ist besser. Kommen völlig erschöpft und fürchterlich schmutzig an. Alle Hotels sind voll- Übernachten im Hotel Mundial [es scheint noch ein Hotel mit dem Namen zu geben], was ein mieses Loch ist und 5 $ kostet. Essen (fast) gut nebenan beim Chinesen. Das Geld ist schon wieder alle. Werden morgen möglichst rasch die Stadt verlassen. Ich wäre lieber von Morales getrampt und vorher abgestiegen als in dieser Miststadt…

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Die Lage, schon mehrfach revisited

putin

Es überrascht nicht weiter, dass die Russen schon jetzt Karten veröffentlichen, die das zu erwartende Ergebnis wiedergeben: Das Beitrittsgebiet wird ein Fünftel der Ukraine umfassen, die Krim gar nicht mitgerechnet. Die Einwohnerzahl ist natürlich aus der Luft gegriffen, da Millionen von Ukrainern auf der Flucht sind. „In terms of area, this is larger than Bulgaria, Cuba or South Korea. The population is larger than Belgium, Belarus, Israel or Austria.“

Und ja, das ist kein Bluff.

kriegsfolgen

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Ins Wissenschaftliche verlegte Kampfschrift für deutsche Bedürfnisse

british empire

Jan Gerber rechnet in der FAZ (Paywall, ich bekam den Artikel von einem Leser geschenkt) mit den Postcolonial Studies ab. Lesenwert, aber für viele vermutlich tl;dr.

Die Documenta 15 wurde nicht zufällig zum Festival des Antisemitismus. Obsessiver Hass auf Israel begleitet die postkolonialen Studien schon seit ihren Anfängen. Warum fällt er in Deutschland auf fruchtbaren Boden?

Doch nicht erst die Nähe zur BDS-Bewegung, sondern schon die überdeterminierte Berufung auf den Postkolonialismus hätte stutzig machen können. Das heißt nicht, dass die postkoloniale Theorie per se antisemitisch ist. Ihr kommen große Verdienste zu. Die Postcolonial Studies haben die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, den Verbrechen und dem Nachleben des Kolonialismus befördert. Zugleich haben sie dazu beigetragen, dass Literatur aus Asien, Afrika und Lateinamerika im Westen stärker beachtet wird.Dennoch fällt auf, dass es viele namhafte postkoloniale Theoretiker gibt, die BDS-Positionen vertreten. (…)

Auch wenn der Postkolonialismus weder eine in sich geschlossene noch eine antisemitische Theorie ist, hat er offene Flanken zum traditionellen und israelbezogenen Antisemitismus. Die Obsession gegenüber Israel wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Folgt man ihren Chronisten, dann war Edward Saids Buch Orientalismus (1978) das Gründungsdokument der Postcolonial Studies. Said versucht am Beispiel des Nahen Ostens zu zeigen, dass der westliche Blick auf den Orient stets von Dominanzbedürfnissen geprägt war. (…)

Kritiker wie Bernhard Lewis haben schon früh darauf hingewiesen, dass einige zentrale Thesen Saids wissenschaftlich nicht haltbar sind. (…) [Warum sind Leute immer noch nicht in der Lage, Links zu setzen? Ich würde als Chefredakteur die Peitsche schwingen.]

Wer von Deutschland und Israel spricht, thematisiert, ob er will oder nicht, auch die Vernichtung der europäischen Juden. Der Holocaust darf bei Said jedoch nicht oder allenfalls am Rande vorkommen, weil er die Vorstellung dementiert, dass Israel ein Produkt des Kolonialismus sei. Die Weltgemeinschaft stimmte der Gründung des jüdischen Staats 1948 vor allem aufgrund des nationalsozialistischen Massenmords zu. Israel wurde nicht auf Druck der alten Kolonialmächte gegründet, sondern gegen ihren Willen. (…)

„Orientalismus“ ist (…) eine „ins Wissenschaftliche verlegte Kampfschrift“. Auch wenn man nicht so weit gehen will, ist kaum zu übersehen, dass das Buch zumindest im Subtext auf die Delegitimierung Israels zielt. Durch seine Schrift The Question of Palestine, die ein Jahr nach „Orientalismus“ erschien, setzte Said sein wissenschaftliches Werk schließlich selbst explizit in den Kontext seines politischen Engagements gegen Israel. Vermittelt über beide Texte, das theoretische und das politische Manifest, schrieb sich die affektive Besetzung des jüdischen Staats in die postkoloniale Theorie ein. (…)

Die europäischen Juden wurden nicht wegen ihrer Hautfarbe ermordet; das Jahrhundertverbrechen lässt sich nicht mit Verweisen auf die zur zentralen Konfliktlinie des Jahrhunderts ernannte „Color Line“ erklären. Auch daraus resultieren sowohl die vielen postkolonialen Versuche, den Holocaust zu relativieren, als auch die fragwürdigen Bemühungen, das Verbrechen doch noch an der Farbskala einzuordnen. Einige postkoloniale Denker gehen so weit, Juden zu „People of Color“ zu erklären, die erst durch ihren Aufstieg in die Mittelschichten zu „Weißen“ geworden seien. (…)

Nimmt man die Zahlen ernst, dann liegt der Prozentsatz von Antisemiten in Asien,
Lateinamerika und im südlichen Afrika unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 24
und dem deutschen von 27 Prozent. Nur der Nahe Osten und das nördliche Afrika weisen
deutlich höhere Werte auf. Sie liegen bei 74 Prozent.

Vor diesem Hintergrund scheint es fast so, als wären mit der demonstrativen
Beschwörung des Postkolonialismus bei der Documenta vor allem deutsche Bedürfnisse
bedient worden. Jenseits aller vollkommen berechtigten Empörung über die
jahrzehntelange Ignoranz der Kolonialgräuel ist hierzulande ein neues Unbehagen an der
Erinnerung an den Holocaust entstanden.

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Sie werden gegendert. Widerstand ist zwecklos.

gendern

(Aus dem Info-Brief des VDS e.V.)
„Jürgen Plöhn ist Politik-Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). In seinen Seminaren gendert er nicht – von seinen Studenten erwartet er eine korrekte Sprache. In seinen 30 Jahren der Lehre habe es mit dieser Praxis keine Probleme gegeben. Studenten wurden darauf hingewiesen, und wer sich damit nicht arrangieren wollte, hat den Kurs verlassen, „wegen Genderns wurde kein Leistungsnachweis verweigert“, so Plöhn in der Welt. Dennoch gab es im April 2021 eine Beschwerde bei der „Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung“. Das Institut für Politikwissenschaften forderte Plöhn daher auf, diese Praxis zu beenden. Dieser wehrte sich: „Wissenschaft ist Wahrheitssuche, und das wesentliche Instrument dazu ist in den Geisteswissenschaften die Sprache. Wer gendert, bringt damit eine politische Ideologie zum Ausdruck, die die Verhältnisse nicht nur erforschen, sondern verändern will“, so Plöhn.

Im Wintersemester 2021/2022 eskalierte die Situation: Der Studiendekan erkundigte sich hinter dem Rücken des Professors bei dessen Studenten, ob seine Vorgehensweise weiterhin gelte. Plöhn selbst erfuhr erst von einer Studentin davon und sprach von „Bespitzelung“. Institutsdirektor Johannes Varwick teilte ihm dann im Februar mit, man habe sich entschieden, dass Plöhn keine Lehre mehr an der MLU anbieten könne. Weil Plöhn allerdings in Halle habilitiert ist, darf ihm die Lehre dort nach dem Hochschulrecht des Landes nicht verweigert werden. Das sah auch Varwick ein, schob aber direkt nach: „Sehr wohl können wir aber als Institut die Rahmenbedingungen dafür festlegen.“ Diese Rahmenbedingungen sahen u. a. vor, keine Ressourcen mehr zur Verfügung zu stellen, um Raumbuchungen etc. müsse Plöhn sich selbst kümmern, außerdem können Studenten seine Vorlesungen nicht mehr für die Pflichtmodule anrechnen lassen. Varwick schrieb in seinem Schreiben an Plöhn süffisant weiter: „Ich weiß nicht, sehr geehrter Herr Plöhn, ob Sie unter diesen Voraussetzungen noch Freude an der Lehre haben werden.“

Plöhn bietet angesichts dieser Behandlung im Sommersemester 2022 tatsächlich keine Lehrveranstaltungen mehr an. Allerdings ist die Sache noch nicht erledigt: Auf seine Eingabe hin beschäftigt sich derzeit der Petitionsausschuss des Landtags Sachsen-Anhalt mit dem Vorgang, mit einem Votum ist im November zu rechnen. Plöhn hofft auf ein Einlenken der Uni, andernfalls erwägt er eine Klage.“ (Welt.de, Paywall)

Für mich ist das Verhalten des Institutsdirektors an der Schwelle der Nötigung. Was machen diejenigen, die nur auf Honorarbasis lehren (wie ich)? Die können nicht dagegen vorgehen, wenn ihr Vertrag nicht erneuert wird, wenn sie sich dem sprachesoterischen Quatsch verweigern.

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Wind an der Front [Update]

Glasmüll
подразделения, которое участвует в спецоперации, считает, что Россия справится со всеми задачами на Украине без мобилизации

Jeder denkende Mensch wird ahnen, wie es weitergeht mit der „speziellen Militäroperation“. Die Russen graben sich ein.

Ab dem 23. September wird in den sogenannten Volksrepubliken über einen Beitritt zu Russland abgestimmt. Im Westen gibt es dazu nur Heulen und Zähneklappern. Ich halte das für Heuchelei. Gesetzt den Fall, es gäbe Wahlen, die von UN-Beobachtern kontrolliert würden, und die Leute stimmten mehrheitlich für den Beitritt zu Russland – dann würde das auch nicht akzeptiert. Deswegen spielen die Russen das Spiel mit und trollen ihre Gegner mit „Wahlen“.

Wenn diese Gebiete dann nach Ansicht der Russen zu Russland gehören, kann Putin seinen Leuten einen Angriff als Attacke auf das „Vaterland“ verkaufen. Und das Regime in Kiew ist dämlich genug, das provozieren zu wollen. Rücksicht auf die eigenen Leute nehmen die Oligarchen und ihre bis ins Mark korrupten Helfershelfer genauso wenig wie Putin.

Irgendwann werden die Russen richtig draufhauen, und man kann nur hoffen, dass es nicht Atombomben sind.

[Update] „After the referendums, an attack on the liberated territories will become an attack on Russia with all the consequences, said Deputy Speaker of the Federation Council Konstantin Kosachev.“

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Auf den Müll

Glasmüll
Glasmüll, Berliner Osthafen, fotografiert 08.10.2003

Der EuGH hat die allseits bekannte und beliebte anlasslose Vorratsdatenspeicherung fast vollständig die Tonne getreten. Das war zu erwarten. Genauso ist zu erwarten, dass die üblichen Verdächtigen einen neuen Versuch unternehmen werden. (Dramatischer Chor im Hintergrund in G-Moll: Kinderp0rn! Sexuelles irgendwas! Terrorismus! Nationale Sicherheit! Putin! Und überhaupt!)

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RAL 5010, repainted

RAL 5010

Man hat ja auch sonst nichts zu tun im Urlaub. Das hatten wir übrigens schon 2021, 2019, 2016, 2014, 2012, 2011, 2009, 2008 (noch mit anderem Mobiliar).

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Those who are unworthy to greet you

roleplay

Da wir gerade dabei sind, sinnlos die Zeit zu verschwenden und ich heute sowohl noch den Küchenfußboden streichen, eine Stunde Gymnastik machen und Ivrit lernen muss: Was ist auf dem Bild? Genauer gefragt:
– Welche Kreaturen sind zu sehen? Nenne mindestens zwei (Humanoide zählen nicht).
– Wo spielt das Geschehen? Nenne den Planeten und die Region.
– Wem gehört das Raumschiff im Hintergrund und warum ist es da?
– Warum sind Frauen dort ungewöhnlich?
– Für Fortgeschrittene: Was bedeuten die folgenden Emotes?
Slowly, not speaking, he points in succession to four fingers. then he holds the small finger of his left hand in his right hand, tal. Then he holds up the index finger of his right hand. tal, he says again. I am […] and I thank you for your cordial and welcome salutations. I do not bring you greetings, of course, from those who are unworthy to greet you, for example, from our slaves, who are nothing, and who labor for us, and whom we use for our sport and pleasure.

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