Unter irgendwie Integrierenden

captives
Zeitweiliger Abschied vom Aktivismus (Symbolbild). (Manche Männer haben merkwürdige Phantasien, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.)

Rüdiger Safranski, ein ehemaliger Genosse von mir, dessen germanistische Vorlesungen an der FU Berlin ich weiland besuchte, dem aber das Maoistische vollends abhanden gekommen ist, während ich noch ab und zu mit der roten Fahne dem Publikum zuwinke, hat der bürgerlichen Presse ein interessantes Interview gegeben, das sich leider hinter einer erzkapitalistischen Paywall verschanzt, aber in dem es von E.T.A. Hoffmann, Novalis, Adorno, Schopenhauer, Goethe, dem unvermeidlichen Niklas Luhmann und allerlei sonstigem Bildungsbürgertumzitatenkram nur so wimmelt.

„Man lebte auf der Sonnenseite des amerikanischen Imperiums, ohne sich das einzugestehen. Moralisch war Vietnam in der Tat eine Art übler Kolonialkrieg. So redete man sich die eigene radikale Politik schön, und das liberal-hedonistische Milieu wurde immer attraktiver und immer größer, bis heute. Die DDR direkt vor der Nase begriff man nicht als Widerlegung, sondern als Verzerrung der ursprünglich guten Idee. Letztlich gaben viele den USA, weil sie auf den Ostblock Druck ausübte, sogar noch die Mitschuld am versteinerten Sozialismus. Und daheim richtete man sich in einem wohlhabenden linken Biedermeier gemütlich ein.“

Auf die Frage, ob das nicht eine Lebenslüge sei: „Ja, aber mit einer ungeheuer anspruchsvollen Theorie im Hintergrund. Das Ganze ist das Unwahre, heißt es bei Adorno in der Frankfurter Schule. Dort gab es die subtilste Fundamentalkritik der Moderne: „Entfremdung“, wo man hinblickt. Man grub sich Tunnel mit dem Licht am Ende – das war dann der Marsch durch die Institutionen plus Pensionsberechtigung. (…) Aus dieser eskapistischen Haltung entstammen viele Elemente des Erziehungsregimentes, das wir heute erleben, unter Einschluss der CDU. Ob beim Klima, bei der Migration, bei der Europäischen Union – egal welche demokratischen Mehrheiten es gibt: Die Ziele dieser Vorgaben müssen in jedem Fall realisiert werden, weil sie als das real existierende Gute gelten.“

Der Kernsatz: „Wenn man nicht ein Viertel der Wähler hinter eine Brandmauer verbannen will, so wird überhaupt nichts anderes übrig bleiben, als die AfD irgendwie ins demokratische Spektrum zu integrieren und dadurch zu zivilisieren.“

Sehr schön auch: „Ich fürchte, die Deutschen wollen endlich auch einmal auf der guten Seite der Geschichte stehen. Sie führen der Restwelt vor: Seht, wir haben unser Pensum brav gelernt! Unter Vorangehen der Deutschen muss die Welt gerettet werden. Da kommen die kryptoreligiösen Bestände wieder an die Oberfläche. Daraus speist sich das große Wir, welches bei uns regiert.“

Safranski stammt, wie ich auch, aus dem ultraorthodoxen christlichen Milieu, Jesus‘ Haredim sozusagen. Er sagt Ähnliches wie auch ich: „…letztlich hat dieses Faschismusgerede nur noch eine einzige Funktion. Ahnungslos, was Faschismus wirklich bedeutet, beschwört man ihn, um zu sagen: Wir gehören nicht dazu. Alle anderen können heute Faschisten sein, aber wir nicht. Wir sind die Guten.“ Auch prophetisch und wahr: „Darum bin ich auch überzeugt, dass die Deutschen sich in ein paar Jahren wieder mit dem Moloch Russland arrangieren werden.“

In einem muss ich jedoch vehement widersprechen. Safranski: „Nichts ist heute wichtiger als ein zeitweiliger Abschied vom Aktivismus, ob im Garten (wer hat einen Garten – außer Philosophen?) , bei der Musik, bei einem guten Buch.“

Da fehlt doch etwas? Richtig! Wenn schon der Wirklichkeit temporär entfliehen, dann in Form eines Avatars!

image_pdfimage_print

Treblinka

Treblinka
Das Video auf vk.com ist auf Deutsch.

„Anlässlich des Internationalen Tages der Befreiung der Häftlinge in den NS-Konzentrationslagern hat der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) Dokumente über die Untersuchung der Kriegsverbrechen im KZ Treblinka freigegeben. Das Lager war von Ende 1941 bis Ende Juli 1944 in Betrieb. Im Vernichtungslager Treblinka sollen täglich bis zu 2.500 Menschen durch Erschießen oder Vergasen getötet worden sein.“ Die Gesamtzahl der zwischen 22. Juli 1942 und dem 21. August 1943 ermordeten Menschen im Vernichtungslager Treblinka liegt deutlich über 700.000 und wird sogar auf über 1 Million Menschen geschätzt.

image_pdfimage_print

Alles Nazis außer Mutti

taz

Wieso erinnert mich das an ein Titelblatt der Titanic?

image_pdfimage_print

Ehrfürchtig wimmernde Bauernvölker

wassersport

Ich könnte natürlich etwas über den Islam in Großbritannien (Instagram-Video) räsonnieren und darüber, ob das hier verspätet auch so kommen wird. Aber ich interessiere mich mehr für den unterhaltsamen Machtkampf zwischen dem israelischen Militärgeheimdienst Shin Bet und Netanjahu und die Frage, wer eigentlich das „Loch“ war: „Israel’s attack plans against Iran’s nuke program and why?“.

Am interessantesten fand ich jedoch einen Artikel in den Qualitätsboulevardmedien: „Zwingt China Trump in die Knie?“

Der hochrangige Beamte Xia Baolong (72), zuständig für Hongkong und Macao, giftete gegen das „Bauernvolk“ auf der anderen Seite der Welt und seinen „arroganten, schamlosen“ Zollkrieg, der es auf das „Überleben“ Chinas abgesehen habe. Es werde bald „in Ehrfurcht vor der 5000-jährigen Zivilisation Chinas wimmern.“

Har har.

Ich schaue jetzt, da ich ein wenig ermüdet bin nach der dritten von acht (!) Schichten hintereinander (mit einem Tag Pause in der Mitte), nach dem schicken Motorboot, was auf meiner Sim in Secondlife ankert. Ich bin nicht der Besitzer, sondern ein anderer Avatar (links im Bild), der in Kürze einen 10-tägigen und komplizierten Rollenspiel-Plot mit rund zwei Dutzend Teilnehmern dort starten wird (was den Traffic natürlich erhöht), inklusive der überraschenden Landung eines Raumschiffs. Ich bin gespannt…

image_pdfimage_print

Miscellanea

genderquatsch

– Gibt es eigentlich auch „Gendergerechtigkeit“ in der Astrophysik?

– Das Unwichtigste: Tunten und Transvestiten gelten in Großbritannien vor Gericht als Männer, was sie bekanntlich auch sind.

„Dem Gesetz das soziale Geschlecht zugrunde zu legen, sei inkonsistent, urteilten die Richter. Dann könnten etwa Transmänner, die Kinder gebären, von Mutterschutzregelungen ausschlossen werden. Zudem würden heterosexuelle Männer, die ihr Geschlecht zu weiblich änderten, automatisch lesbisch werden.“

WTF?

genderquatsch

– „Eine weitere Hürde für Baufirmen ist laut dem Verband das Thema Compliance in der Ukraine. So liegt das Land im Korruptionsindex von Transparency International auf Rang 105 von 180 angeführten Nationen, und innerhalb Europas nur noch vor Weißrussland und Russland.“ (Welt) (Die Hampelmänner von der bürgerlichen Presse haben immer noch nicht gelernt, wie man Quellen verlinkt.)

Hätte uns nur jemand gewarnt!

– Vielleicht sollte ich ein Buch über meine Meinung zum Thema Israel schreiben. Aber vermutlich könnte ich das nur in den USA verlegen lassen,

image_pdfimage_print

Not endings, but beginnings?

black hole
A black hole is a region in space where gravity is so strong that nothing—not even light—can escape from it. It forms when a massive star collapses under its own gravity at the end of its life cycle. The core contracts into an incredibly dense point called a singularity, where the laws of physics as we know them break down.

Surrounding the singularity is the event horizon—the boundary beyond which nothing can return. Once an object crosses this point, it is inevitably pulled into the black hole. Black holes can vary in size, from small stellar black holes a few times the mass of our Sun, to supermassive black holes found at the centers of galaxies, with masses millions or even billions of times greater than the Sun.

Although black holes themselves are invisible, their presence can be detected by observing how they affect nearby stars and gas. Matter falling into a black hole heats up and emits powerful X-rays, creating bright signals in space that astronomers can observe with telescopes.

Black holes are among the most mysterious and fascinating objects in the universe, challenging our understanding of space, time, and gravity.

ScienceDaily: „Black holes: not endings, but beginnings? New research could revolutionize our understanding of the universe.“

„New research suggests black holes may transition into ‚white holes‘, ejecting matter and potentially even time back into the universe, defying our current understanding of these cosmic giants. The study by the University of Sheffield proposes a revolutionary link between time and dark energy, suggesting that the mysterious force driving the universe’s expansion may be used to measure time.“

Das ist ja mal großartige Science fiction. Ich habe mir den Artikel von ChatGPT übersetzen lassen (und musste ihn ein wenig korrigieren):

„Nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie würde jeder, der in einem Schwarzen Loch gefangen ist, unweigerlich in dessen Zentrum fallen und durch enorme Gravitationskräfte zerstört werden. Dieses Zentrum, als Singularität bekannt, ist der Punkt, an dem die Materie eines riesigen Sterns – von dem angenommen wird, dass er kollabierte und so das Schwarze Loch bildete – in einen unendlich kleinen Punkt zusammengedrückt wird. An dieser Singularität versagt unser Verständnis von Physik und Zeit.

Unter Anwendung der Gesetze der Quantenmechanik – einer grundlegenden Theorie, die die Natur des Universums auf der Ebene von Atomen und noch kleineren Teilchen beschreibt – schlägt die neue Studie einen radikal anderen theoretischen Standpunkt vor: Anstatt das Ende zu bedeuten, könnte eine Singularität einen neuen Anfang darstellen.

Die neue Studie mit dem Titel „Black Hole Singularity Resolution in Unimodular Gravity from Unitarity“, die heute in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, den Punkt zu veranschaulichen, an dem unser derzeitiges Verständnis von Physik und Zeit scheitert.

Während Schwarze Löcher oft so beschrieben werden, dass sie alles – einschließlich der Zeit – in einen Punkt des Nichts aufsaugen, wird in dem Artikel theoretisiert, dass Weiße Löcher umgekehrt wirken, also Materie, Energie und Zeit wieder ins Universum hinausschleudern.

white hole

Die Studie verwendet ein vereinfachtes, theoretisches Modell eines Schwarzen Lochs, das als planares Schwarzer Loch bezeichnet wird. Im Gegensatz zu typischen Schwarzen Löchern, die eine kugelförmige Gestalt haben, besitzt das planare Schwarze Loch eine flache, zweidimensionale Oberfläche als Grenze. Die laufende Forschung der Wissenschaftler legt nahe, dass derselbe Mechanismus auch auf ein typisches Schwarzes Loch anwendbar sein könnte.

„Es war lange eine offene Frage, ob die Quantenmechanik unser Verständnis von Schwarzen Löchern verändern und uns Einblicke in ihre wahre Natur geben kann“, sagte Dr. Steffen Gielen von der Fakultät für Mathematik und Physikalische Wissenschaften an der Universität Sheffield, der die Arbeit zusammen mit Lucía Menéndez-Pidal von der Universität Complutense in Madrid verfasst hat.

„In der Quantenmechanik kann die Zeit, wie wir sie verstehen, nicht enden, da sich Systeme ständig verändern und weiterentwickeln.“

Die Erkenntnisse der Wissenschaftler zeigen, dass die Singularität des Schwarzen Lochs mithilfe der Gesetze der Quantenmechanik durch eine Region großer Quantenfluktuationen ersetzt wird – winzige, vorübergehende Veränderungen in der Energie des Raumes – in der Raum und Zeit nicht enden. Stattdessen gehen Raum und Zeit in eine neue Phase über, die als Weißes Loch bezeichnet wird – ein theoretischer Raum, der entgegengesetzt zu einem Schwarzen Loch funktioniert. Ein Weißes Loch könnte also der Ort sein, an dem die Zeit beginnt.

„Während Zeit im Allgemeinen als relativ zum Beobachter gilt, wird sie in unserer Forschung von der mysteriösen Dunklen Energie abgeleitet, die das gesamte Universum durchdringt“, fuhr Dr. Gielen fort.

„Wir schlagen vor, dass die Zeit durch die Dunkle Energie gemessen wird, die überall im Universum vorhanden ist und für seine derzeitige Expansion verantwortlich ist. Das ist die zentrale neue Idee, die es uns ermöglicht, die Phänomene innerhalb eines Schwarzen Lochs zu begreifen.“

Dunkle Energie ist eine geheimnisvolle, theoretische Kraft, von der Wissenschaftler glauben, dass sie die beschleunigte Ausdehnung des Universums antreibt. Die neue Studie verwendet die Dunkle Energie fast als Bezugspunkt, wobei Energie und Zeit als komplementäre Konzepte behandelt werden, die gegeneinander gemessen werden können.

Verlockend ist die Theorie, dass das, was wir als Singularität wahrnehmen, in Wirklichkeit ein Anfang ist – was auf die Existenz von etwas noch Rätselhafterem auf der anderen Seite eines Weißen Lochs hindeutet.

„Hypothetisch könnte es einen Beobachter geben – ein gedachtes Wesen – das durch das Schwarze Loch geht, durch das, was wir als Singularität betrachten, und auf der anderen Seite des Weißen Lochs wieder auftaucht. Es ist eine sehr abstrakte Vorstellung eines Beobachters, aber theoretisch könnte es passieren“, fügte Dr. Gielen hinzu.

Jenseits solcher theoretischen Überlegungen wird die Idee einer tiefgreifenden Verbindung zwischen der Natur der Zeit auf fundamentalster Ebene und der geheimnisvollen Dunklen Energie, die das Universum regiert, in den kommenden Monaten und Jahren weiter erforscht werden.

Die neue Forschung schlägt außerdem neue Ansätze vor, um Gravitation und Quantenmechanik miteinander zu versöhnen – was möglicherweise den Weg zu bahnbrechenden neuen grundlegenden Theorien und Durchbrüchen im Verständnis des Universums ebnet.“

Astrophysik wäre auch ein interessantes Studienfach gewesen, in Kombination mit Mathematik. Aber damals, als ich mich zu entscheiden hatte, hielte ich mich für zu dumm dafür…

dark energy
Dark energy is something very mysterious in space that scientists believe is making the universe grow bigger and bigger, faster and faster. It was discovered in the 1990s when scientists saw that faraway galaxies were moving away from us more quickly than expected.

We can’t see or touch dark energy, but we know it’s there because of the way it affects the universe. In fact, scientists think that about two-thirds of the entire universe is made of dark energy!

Dark energy seems to work the opposite of gravity. While gravity pulls things together, dark energy pushes things apart. That’s why galaxies are moving away from each other faster over time.

No one knows exactly what dark energy is yet. It might be something built into space itself, or it might be something else we haven’t discovered yet. But scientists are working hard to learn more.

Understanding dark energy is important because it could help us figure out how the universe will change in the future—and how it might all end one day.

image_pdfimage_print

Einen Baerbock schiessen

Weitere Nachrichten: EU schnürt milliardenschweres „Hilfs“paket für korrupte „Palästinenser“-Regierung. – „Die scheidende Bundesaußenministerin kritisiert den israelischen Angriff auf eine Klinik im Gazastreifen – Israels Regierung reagiert gereizt.“

So so. „Reagiert gereizt“? Da hat wieder jemand einen Baerbock geschossen. Bei deutschen Medien reagiere ich auch oft gereizt, vor allem, wenn sie sich automatisch und „spontan“ auf die Seite arabischer Terroristen schlagen.

image_pdfimage_print

Unter verbal deutlich Machenden

krav maga

Das Blödeste, was ich seit langem gelesen habe, steht im Leitfaden „Sicher handeln bei Gewalterfahrungen von Beschäftigten an Schulen“. Der Quatsch, den man dort liest, ist nicht nur völlig weltfremd, sondern sogar gefährlich für Betroffene.

Ganz abgesehen vom grottenhaft schlechten und falschen Deutsch: „Schulen sind aber auch ein Spiegel der Gesellschaft und so erleben wir leider seit Jahren zunehmende Gewalterfahrungen von Lehrkräften und allen übrigen an Schulen Beschäftigten.“ Kommafehler (vor „und“ kommt eins). „Gewalterfahrung“ ist Nominalstil, den es zu vermeiden gilt und ein hässliches Wort: Das schwache Verb „erfahren“ eignet sich schlecht für das Thema. Vergleiche: „Ich wurde verprügelt, weil ich Erdogan einen Idioten nannte“ mit „ich habe Gewalt erfahren, weil ich dieses und jenes sagte“.

Bei direkten Angriffen empfiehlt der Leitfaden:

„Versuchen Sie sich zu beruhigen“,
„Entfernen Sie sich aus der Gefahrenzone“,
„Machen Sie verbal deutlich, dass Sie diesen Übergriff nicht dulden“.

Und was tun, wenn man sich nicht beruhigen kann oder will? Weglaufen ermutigt die Störer nur. Stand your grund! Mein Krav-Maga-Lehrer sagte: Die Täter checken ab, ob man ein potenzieller Gegner sein könnte. Es geht gar nicht darum, wer „gewinnen“ würde. Und wenn es so aussieht, dass man nicht zurückweicht, überlegen sie es sich. (Gilt nicht immer bei Störern, die die falsche Menge falscher Drogen intus haben oder Psychos.)

Besonders albern: „verbal deutlich machen“. Das ist Bläh- und Furzdeutsch. Besser: Sagen Sie klar und angenehm, was erstens, zweitens, drittens käm. Sprechen, sagen, rufen – es gibt ein halbes Dutzend Tuwörter, die weniger nach bulimiefernen gendersprechenden Grüninnen klingen als „verbal deutlich machen“. Ich hoffe, dass ich das jetzt nicht verbal undeutlich gemacht habe.

Was ist bei drei Störern, und man ist allein? Wie oben. Mache klar, dass du wahrscheinlich verlieren wirst, aber zwei von denen kriegen ziemlich was ab. Frage die Störer, wer anfangen möchte.

image_pdfimage_print

Griechisch chillen

griechische inselgriechische inselgriechische insel

Mein ältester Avatar akklimatisiert sich auf einer griechischen Insel und wartet auf die zahlreichen Damen in Badekleidung, die ab dem 23.05. eintreffen werden. (Ja, da steht ein Laptop mit Linux.) #secondlife #roleplay

image_pdfimage_print

Chinesisches zum variablen Kapital

china

Ich darf die an Ökonomie interessierten Leser und die wirtschaftsaffinen Leserinnen auf ein kleines Video auf Instagram aufmerksam machen.

„In an interview with Fortune, Apple CEO Tim Cook explained that China is no longer a cheap labor market, as many people assume. He said labor costs in China haven’t been low for years. Instead, Apple manufactures there because of the country’s unmatched concentration of skilled labor, especially in areas like tooling and precision engineering. Cook highlighted that while the U.S. might struggle to gather a few hundred skilled engineers, China can fill entire football fields with them. This depth of talent, built through years of focused vocational education, gives China a huge advantage in advanced manufacturing. Cook made it clear that Apple values quality and efficiency over cost-cutting, and China’s infrastructure and expertise make it the best fit for their production needs. His comments challenge the outdated view that China is chosen just for cheap labor—it’s really about scale, skill, and speed.“

Der Profit für die Kapitalisten erhöht sich, wenn die Kosten für das variable Kapital (also u.a. die Löhne) gesenkt werden. Der Profit steigt aber auch, wenn das variable Kapital bei gleichen Kosten produktiver ist als das der Konkurrenz.

china

image_pdfimage_print

Unter Hatespeech-Beauftragten

Hatespeech-Beauftragter
Mache ein symbolisches Foto für einen bayrischen Hatespeech-Beauftragten –ar 3:2

Das Ministerium für Wahrheit informiert: „Zensur heißt jetzt „Schutz der Meinungsfreiheit.“

image_pdfimage_print

Von Honduras nach Nicaragua

brief aus Nicaragua

Managua, 9.12.1981

Liebe Eltern,
Ich habe heute Euren Brief bekommen, er war schon seit dem 21.11. hier angekommen, wir allerdings erst gestern. Wir haben uns über alle Briefe sehr gefreut, weil wir ja seit September nichts mehr gehört hatten. Jetzt machen wir erst einmal ein paar Tage Pause, schreiben Briefe und quatschen mit den anderen Rucksacktouristen hier in der Herberge (Wir haben seit dem 7.11. keine Deutschen mehr gesehen – das war in Belize) und werden dann die anderen Städte Nicaraguas im Westen aufsuchen.

Die letzten 2 Wochen waren äußerst anstrengend. Wir sind von La Ceiba, Honduras, mit einem kleinen alten Holzschiff die Küste lang gefahren und haben 3 Tage und 2 Nächte (Schlafen nur auf Decksplanken) mit einer fürchterlichen Schaukelei verbracht bei miserablen Essen (die ganze Zeit nur Bohnen und Reis, mit Meerwasser gekocht). Ich war am ersten Tag seekrank, die anderen Passagiere die ganze Zeit – das Schiff war 20 m lang und 5 m breit und über 50 Leute!

Bei jedem Dorf an der Küste, wo nur Schwarze wohnen, hielten wir an – ungefähr 1 km vor der Küste, und die besten Ruderer des Dorfes kamen in einem riesigen Einbaum herangepaddelt, mitten durch die riesigen Wellen der Brandung – das war das Schöne, diese prächtigen Gestalten zu sehen, alle über 1,70 groß, die meisten größer als ich, muskelbepackt und über alle Backen grinsend, ohne Karies. Einer der „Matrosen“, auch einer von den Garifunas (so nennen sie sich), hob ohne sichtbare Anstrengung 50-kg-Säcke voll Salz aus dem Laderaum nach oben.

brief aus Nicaragua
Die Straße von Puerto Lempira, Honduras, nach Leimus, Nicaragua, bisher unveröffentlicht.

In Puerto Lempira in Honduras, einem Dorf ohne Straßenverbindung und nur mit ein paar tausend Einwohnern, sind wir dann eine Stichstraße (wer die gebaut hat und warum, weiß ich nicht) 6 Std. an den Grenzfluß [Rio Coco] zu Nicaragua. Dort an der anderen Seite war ein kleines Dorf, aber sehr viele Soldaten, alle sehr jung, mit abenteuerlichen Uniformen, teilweise langen Haaren, unterschiedlicher Bewaffnung, aber alle sehr revolutionär aussehend.

Nachdem sie unsere Rucksäcke bis auf die letzte Wäscheklammer auf dem Fußboden ausgebreitet hatten (einige Dinge kannten sie gar nicht, z.B. Tampons, den Benzinofen, die Taschenlampe hielten sie für eine Kamera) und sich überzeugt hatten, daß wir keine amerikanischen Spione waren, bekamen wir erst mal ein ausgezeichneten Gratis-Essen in der „Volkskantine“ (nur eine Holzhütte), und wir hatten die Ehre, mit dem Kommandanten zu speisen (er war jünger als ich und gab sich mit Erfolg Mühe, wie Che Guevara auszusehen), anschließend ein Empfehlungsschreiben an das Einreisebüro in der nächsten Stadt. Leider durften wir keine Fotos machen, aber alles war äußerst freundlich und vor allem neugierig.

Nach einen 6-stündigen Fahrt mit einem kleinen Lastwagen waren wir dann wieder an der Küste in einer kleinen Stadt – im Frühstücksraum des Hotels Bilder von Lenin und Arafat (!), sehr ungewohnt.

islas del maiz
Islas del Maíz, Nicaragua, englisch: Corn Islands, fotografiert in der ersten Dezemberwoche 1981.

Nach ein paar Tagen sind wir dann wieder mit einem Schiffchen die Küste Nicaraguas entlang bis zu einer winzigen Insel, wo wir wegen nicht existierender Verbindung mit dem Festland hängengeblieben sind, dafür aber am Meer unter Palmen und am menschenleeren Sandstrand baden konnten. Dann ging es per Schiff nach Bluefields an der südlichen Küste, wo wir 2 Tage Wäsche gewaschen haben, und gestern endlich von der Küste weg ins Landesinnere hier nach Managua – endlich!

Hier ist auch alles sehr seltsam – die Stadt gibt es eigentlich gar nicht, die meisten Gebäude sind beim Erdbeben 1972 völlig zerstört und dann noch sehr viel im Bürgerkrieg 78/79. Es gibt nur noch riesige Außenbezirke mit einstöckigen Häusern, im Stadtzentrum stehen ein halbes Dutzend großer Häuser, ziemlich verstreut, dazwischen riesige Ruinenfelder oder einfach Wiesen. Wir werden uns mal umsehen in den nächsten Tagen.

Managua
Straßenszene in Managua, Nicaragua 1981, kurz nach der sandinistischen Revolution.

Ich weiß nicht, ob ich es schon geschrieben habe: am 22.12. oder einen Tag später fahren wir nach San José, Costa Rica, vor Neujahr nach Panama (vielleicht wird es schwierig mit der Post, weil angeblich alles zurücḱgeschickt wird, wenn nicht „Republic of Panama“ draufstehe). H. hat uns geschrieben, daß er uns Geld nach Bogotá schickt, das beruhigt uns.

Wir schrieben viele Weihnachts- und Neujahrskarten, wenn wir jemanden vergessen, bitte entschuldigt uns – das Porto ist auch nicht gerade billig bei der Menge. Sonst geht es uns gut, wir sind gesund und munter und schon kräftig gebräunt.

Die nächste Post wahrscheinlich aus Panama, deshalb jetzt schon ein fröhliches Weihnachen und vorsorglich einen guten Rutsch – wir werden Weihnachten in großer Hitze erleben, aber sehr gut essen gehen. Grüße von Susanne!

Burkhard

image_pdfimage_print

Lügenverbot [Update]

„Die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen ist durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt. Deshalb muss die staatsferne Medienaufsicht unter Wahrung der Meinungsfreiheit auf der Basis klarer gesetzlicher Vorgaben gegen Informationsmanipulation sowie Hass und Hetze vorgehen können.“ (Koalitionsvertrag, S. 123)

Ich bin mal gespannt, wer gegen diesen ungeheuerlichen Angriff auf die Meinungsfreiheit protestiert. (Der DJV natürlich nicht.)

[Update] Die Qualitätsboulevardmedien fassen Meinungen dazu zusammen.

image_pdfimage_print

Zeitgemäß digital befugt

KI datenanalyse

In der bürgerlichen Presse lese ich über den Koalitionsvertrag: „Ein zentrales Anliegen ist die Einführung „zeitgemäßer digitaler Befugnisse“ für Sicherheitskräfte. Dies umfasst eine europarechtskonforme dreimonatige Speicherpflicht von IP-Adressen und Portnummern, also Netzwerkadressen, sowie den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Datenanalyse. Die Bundespolizei soll bei schweren Straftaten neue Möglichkeiten erhalten, insbesondere im Bereich der Quellen-Telekommunikationsüberwachung.“

Das ist doch alles Geschwurbel. Die wollen wieder zum x-ten Mal die Vorratsdatenspeicherung, die aber „rechtskonform“ sein soll. Dann viel Spaß damit, ein Gesetz so zu machen, dass es weder der EuGH noch das BVerfG in die Tonne treten.

Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Datenanalyse: Das kann ja heiter werden. Es gibt dazu einen uralten Comic von Seyfried. „Ich habe hier eine einstweilige Erschießung gegen Sie!“ So will die die KI!

image_pdfimage_print

34

push-ups

34 – heutiger Rekord. Ab 50 mache ich Beweisvideos…

image_pdfimage_print

Kein Blutbad oder: Das Kapital flüchtet nicht

trump

Macht den Markt kaputt. Was bedeutet das? Wenn man den Wirtschaftsteil der bürgerlichen Presse überfliegt, überkommt einen das Gefühl, man könne auch den Wetterbericht lesen, obwohl dessen Vorhersagen vermutlich um ein Vielfaches genauer sind als das, was die Groupies der „Volkswirtschaftslehre“ absondern. Man formuliert aus dem Bauch heraus: Geld, Kapital, Preis – alles irgendwie dasselbe.

Nein, ist es nicht. Das „Kapital“ flüchtet auch nicht. Ist es überhaupt Kapital oder etwas anderes?

welt

In der wissenschaftlichen Ökonomie unterscheidet man zwischen Tauschwert, Geld und Kapital.

Der Tauschwert ist nur eine abstrakte Kategorie, also ein Vergleichsmaßstab („Äquivalentform“) für den der Ware innewohnenden Gebrauchswert. Um Ware zu werden, muß das Produkt dem anderen, dem es als Gebrauchswert dient, durch den Austausch übertragen werden. Endlich kann kein Ding Wert sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein. (Karl Marx: Das Kapital Bd. 1)

Die Werttheorie ist, je mehr man über die Details nachdenkt, äußerst komplex. Schon Aristoteles hat sich darüber Gedanken gemacht (und Marx bezieht sich positiv auf ihn).

Nur menschliche Arbeit schafft Wert.

Aber wenn ich jetzt ins Detail ginge, kämen da auch rund 1500 Seiten raus wie beim „Kapital“. Eine Ware scheint auf den ersten Blick ein selbstverständliches, triviales Ding. Ihre Analyse ergibt, daß sie ein sehr vertracktes Ding ist, voll metaphysischer Spitzfindigkeit und theologischer Mucken. (ebd.)

das Kapital
Aus meinen Notizen im 1. Band des „Kapital“ Karl Marxens, die ich in den späten 70-er Jahren angefertigt hatte, als ich Tutor in Wolfgang Haugs „Kapital-Kursen“ war und an seinen seine Vorlesungen teilnahm (damals wurden an Universitäten noch gelernt).

Die spezifische Warenart nun, mit deren Naturalform die Äquivalentform gesellschaftlich verwächst, wird zur Geldware oder funktioniert als Geld. (ebd.) Geld, ob es nun Gold ist oder Muscheln, hat seine besondere gesellschaftliche Funktion darin, die Rolle es allgemeinen Äuqivalents zu spielen.

Geld kann sich nicht von selbst vermehren.

Nehmt dies, Anleger! Wenn ich Geld zur Bank bringe, wird es mehr? Das wäre ja einfach. Aber wie wird es mehr? Indem die Banker es investieren. Das heißt: Man hofft, dass die Unternehmen, denen die Bank mein Geld leiht, mehr Werte erschaffen und für die Dienstleistung des Geldverleihs dann einen Obolus an die Bank entrichten – und ich von diesem Obolus auch etwas abbekomme. Mein Geld hat gar nicht „gearbeitet“, sondern die Arbeiter. Aber das führt jetzt zu weit.

Börsen

Wann wird Geld zu Kapital? Die Verwandlung einer Geldsumme in Produktionsmittel und Arbeitskraft ist die erste Bewegung, die das Wertquantum durchmacht, das als Kapital fungieren soll. Sie geht vor auf dem Markt, in der Sphäre der Zirkulation. Die zweite Phase der Bewegung, der Produktionsprozeß, ist abgeschlossen, sobald die Produktionsmittel verwandelt sind in Ware, deren Wert den Wert ihrer Bestandteile übertrifft, also das ursprünglich vorgeschossene Kapital plus eines Mehrwerts enthält. Diese Waren müssen alsdann wiederum in die Sphäre der Zirkulation geworfen werden. Es gilt, sie zu verkaufen, ihren Wert in Geld zu realisieren, dies Geld aufs neue in Kapital zu verwandeln, und so stets von neuem. Dieser immer dieselben sukzessiven Phasen durchmachende Kreislauf bildet die Zirkulation des Kapitals. (ebd.)

Kapital ist also Geld in Bewegung mit dem Ziel, mehr Geld zu machen. Es wird in den Produktionsprozess investiert, um Mehrwert und letztlich Profit zu erzeugen. Der zentrale Mechanismus ist:

G – W – G+ (der für Geld ist W – G – W)

Man steckt Geld (G) in Waren (z. B. Maschinen, Rohstoffe, Arbeitskraft) und bekommt nach dem Produktions- und Verkaufsprozess mehr Geld (G‘) heraus. Das + steht für den Mehrwert.

heise

Die Börse, um die es hier geht, ist Roulett des Finanzkapitals, also ein Teil des finanziellen Überbaus des Kapitalismus. Man wettet auf Profite. Bei Marx ist das fiktive Kapital an der Börse Kapital, das nicht direkt in die Produktion von Waren oder Dienstleistungen investiert ist, sondern nur einen Anspruch auf zukünftige Profite darstellt – z. B. eine Aktie oder ein Schuldtitel. Und ob das rauf oder runtergeht, ist schnurzpiepegal.

Übrigens hat Trump ehrlich gesagt, worum es bei seiner Wirtschaftspolitik, wenn man sie so nennen mag, wirklich geht:

trump

image_pdfimage_print

Den Terror im Schlepptau

„Die Hamas regiert den Gaza-Streifen im Grunde seit dem Rückzug Israels im Jahr 2005. Lange Zeit wurde das Gebiet von Ägypten regiert. Aber seltsamerweise wollen die Ägypter heute nicht, dass die Araber in Gaza zu Ägypten gehören. Genauso wie die Jordanier die Araber, die in Judäa und Samaria (Westjordanland) leben, anscheinend nie willkommen heißen wollten. Es ist fast so, als wüssten sie etwas, was wir nicht wissen. Nämlich, dass es sich um eine sehr radikale Bevölkerung handelt. Jedes Land, das Palästinenser aufgenommen hat – einschließlich ihrer Führung – hat immer den Terror im Schlepptau gehabt.“ (Douglas Murray in der bürgerlichen Presse)

image_pdfimage_print

Unter uns Gamedesignern

santorini secondlife
Der virtuelle Bau „meiner“ virtuellen griechischen Insel macht Fortschritte – die basics habe ich fertig (deswegen habe ich gestern nichts gebloggt, weil ich mit einigen technischen Problemen zu kämpfen hatte und irgendwann zu müde war).

Das Publikum merkte neulich richtig an, dass niemand außer mir über Secondlife berichte. (Ja, ich werde nachher noch etwas Vernünftiges bloggen.) Das hat Gründe:

– Man müsste recherchieren. Das hält Journalisten oft ab, etwas zu schreiben. Ich wurde von ChatGPT auf Daniel Voyager (Avatarname) hingewiesen (ab sofort in der Blogroll). Der berichtete vor kurzem, dass die Zahl Regionen (der „Spielstätten“ aka Sims) mittlerweile bei fast 30.000 liege. Geht man davon aus, dass nur fünf Avatare am Tag eine Sim besuchen, kann man sich die monatlichen Nutzerzahlen ausrechnen. Daniel Voyager geht von rund 45.000 am Tag aus (1,35 Mio. monatlich).

– Es kommt in den „adult“-Regionen (zu denen u.a. die rund 170 Gor-Rollenspiel-Sims gehören) zu Pixelsex. Damit ist das Thema schon durch – vor allem in Deutschland.

santorini secondlife
Außer mir und dem Auftraggeber und seinen Leuten (ein halbes Dutzend) kann noch niemand dort hin. Die Eröffnung ist erst im Juni. Deshalb darf mein Avatar – für „Griechenland“ unpassende – Wüstenkleidung tragen und virtuelle Pferde reiten (um deren fucking manual und komplexen Features besser kennenzulernen). Die virtuellen Wandmalereien habe ich mir übrigens von der AI herstellen lassen. ChatGPT: Welche Bäume wachsen auf Santorini? Aha… Olivenbäume (Olea europaea), Feigenbäume (Ficus carica), Tamarisken (Tamarix spp.), Pinien (Pinus halepensis / Aleppo-Kiefer), Johannisbrotbäume (Ceratonia siliqua), Zypressen (Cupressus sempervirens).

– Da jeder Nutzer beliebig viele Avatare haben kann, weiß niemand, ob jemand mit 10 Avataren gleichzeitig online ist oder zehn Leute mit jeweils einem. Mein Gamer-PC schafft aber nur zwei parallel und ich muss ständig mit ALT Tab herumswitchen; der Laptop nur einen – dann fängt es schwer an zu ruckeln. Ich müsste auch vier Hände haben, was nicht der Fall ist. Außerdem habe ich superschnelles Internet, schneller als das der meisten US-Amerikaner – die können das also kaum. Technisch sind mehrere Avatare gleichzeitig also schwierig. Man kann natürlich noch einen oder zwei per Textviewer online lassen – die können aber nichts tun außer im Chat herumlabern.

– Die Zielgruppe ist nicht relevant: Viele ältere und in irgendeiner Weise körperlich gehandicapte Leute, auch Krebskranke. Es gibt eine Gruppe „Goreans in Relay for Life„: „passionate group of role players and life stylers that raise money in Second Life for Cancer.“ Viel tut sich da nicht, aber so etwas kenne ich nicht von Ballerspielen. Dazu die BDSM-Community, die, bevor es Secondlife gab, nur in HTML- und anderen Chatforen virtuell unterwegs war. Das ist natürlich super Igitt und absolutes No-Go für Journalisten.

santorini secondlife
ChatGPT: „​Auf der griechischen Insel Santorini gibt es keine Seelöwen (Otariidae), da diese ausschließlich im Pazifik vorkommen. Allerdings wurden in den Gewässern rund um Santorini Mittelmeer-Mönchsrobben (Monachus monachus) beobachtet. Diese Robbenart ist eine der seltensten der Welt und lebt hauptsächlich in der Ägäis, insbesondere in abgelegenen Meeresgebieten Griechenlands. Sie bevorzugen abgelegene Küstengebiete mit Höhlen und sind für ihre scheue Natur bekannt.“ Das interessiert mich nicht. Der virtuelle Seelöwe kommt da jetzt hin, weil er süß mit dem Kopf ruckelt und der normale Avatar sowieso den Unterschied zwischen Seehunden, Robben und Seelöwen nicht kennt. Und wenn jemand meckerte, erkläre ich den Seelöwen zu einer Mönchsrobbe.

Die Insel ist auf einer Skybox – das heißt sie schwebt ein paar tausend Meter über dem „Boden“. Nachteil: Das „Wasser“ von Secondlife, in dem Schiffe fahren, Segelboote segeln und Avatar schwimmen können, ganz ohne Zusatzscripte – funktioniert nicht. Man muss es simulieren, was nicht einfach ist. Und die oben genannten Features funktionieren immer noch nicht. Um die Illusion hinzukriegen ist also technische Trickserei angesagt. Es gibt zum Beispiel virtuelle Boote und Jachten, bei denen man die „Höhe“, in der sie sich bewegen, fest einstellen kann. Sie könnten also auch fliegen, wenn man das wollte. Für den virtuellen Wassersport ist aber mein Auftraggeber zuständig, Ich baue nur das Ambiente.

Es fehlen übrigens noch Blumen und Fische und Möbel in einigen Häusern….

santorini secondlife

image_pdfimage_print

Unter Frittierenden

fritteuse

Da wir Lifestyle-Themen abarbeiten: Ich habe mir die Cosori Heißluftfritteuse (Link geht natürlich zur Großbourgeoisie) gekauft, weil ich auf die Idee kam, irgendwann sowohl Berliner aka Pfannkuchen aka Krapfen als auch Pommes zu machen. Außerdem gelangen mir weder Brat-noch Currywürste in der Pfanne so richtig.

Im fucking manual las ich etwas über „koschere Zwiebeln“ und wurde neugierig.
Registrant Name: Domain Administrator
Registrant Organization: Fundacion Privacy Services LTD
Registrant Street: 3rd Floor Humbolt Tower, Calle 53 Este (Ich sehe den Briefkasten der Firma nicht…)

Die tun überaus geheimnisvoll. Auf den Websites finde ich keine genauen Firmenadresse.

ChatGPT: Die Firma Cosori, bekannt für Küchengeräte wie Heißluftfritteusen, hat ihren Hauptsitz in den USA, genauer in Anaheim, Kalifornien. Cosori ist eine Marke der Firma Vesync Co., Ltd., die auch andere Haushaltsmarken wie Levoit (Luftreiniger) und Etekcity (digitale Waagen und Smart-Home-Geräte) vertreibt. Die Muttergesellschaft Vesync Co., Ltd. ist ein international agierendes Unternehmen mit Wurzeln in China – die Firma hat unter anderem auch Standorte in Shenzhen. Die Produkte von Cosori werden also oft in China hergestellt, aber das Unternehmen richtet sich stark auf den nordamerikanischen und europäischen Markt aus.

Ich habe noch einmal nachgefragt:
ChatGPT: Der Hauptsitz von Cosori, einer Marke der Vesync Co., Ltd., befindet sich unter der Adresse:​Building C, Suite A, Phase I of the Anaheim Concourse, 1202 N. Miller Street, Anaheim, California 92806, United States. (Ich sehe den Briefkasten der Firma nicht…)

Bezüglich der Ursprünge des Unternehmens: Vesync Co., Ltd. wurde von der chinesischen Unternehmerin Yang Lin gegründet. Laut einem Artikel auf PandaYoo begann sie das Unternehmen in ihrem Keller und entwickelte es zu einem globalen Anbieter von Smart-Home-Geräten. (Die Links musste ich mir selbst suchen.)

Hätte ich selbst recherchiert, wäre ich nicht so schnell gewesen. Aber man kann ChatGPT auch nichts glauben, sondern muss immer nachprüfen. Trotzdem ist die Kombination aus KI und journalistischem Misstrauen beeindruckend rasant.

Hier übrigens meine ersten aus frischen Kartoffeln selbst gemachten Pommes Frites samt ebenso frittierter Bratwurst; die Sauce wie gewohnt nach dem Rezept von Andreas Lochner.

pommes

image_pdfimage_print

Immer ist irgendetwas

Stangenschloss

Ich freute mich schon auf die drei Tage ohne Lohnschinderei. Aber immer ist irgendetwas.

Gestern ging mir eines der beiden Türschlösser kaputt – ein altes, aber sehr solides Drehstangenschloss, was dazu gedacht ist, die Herren Einbrecher abzuhalten, mit Werkzeug meine Tür zu öffnen dergestalt, dass sie so einen Höllenlärm verursachen würden, dass das ganze Haus auf den Beinen wäre. Nachteil: Wäre ich bei einer Hausdurchsuchung nicht da, hinge die Tür nur noch in winzigkleinen Einzelteilen in den Angeln, da die Einsatzkräfte nicht fräsen, hebeln oder trennschleifen würden, sondern gleich, da immer Gefahr im Verzuge bei Majestätsbeleidigungen und beim Verunglimpfen des Kapitalismus der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, mit dem Rammbock kämen.

„Kaputt“ hieß: Ich konnte den Schlüssel nicht mehr rausziehen, wenn ich abgeschlossen hatte. Irgendetwas war verkantet. Ich habe lange gebraucht, um das Schloss gestern kurz vor Mitternacht abzumontieren, weil alle Schrauben aus dem letzten Jahrtausend stammen und dementsprechend demoliert sind.

Heute morgen fand ich dann nach längerem Hin und Her den Fehler. Der untere Zylinder, in den man den Schlüssel steckt, hängt an zwei kleinen Schrauben. Die hatten sich so gelockert, dass die beiden hervorstehenden metallenen Aussparungen, die das Schloss bewegen, sich einmal zuviel gedreht hatten und nicht wieder zurück an ihren angestammten Platz konnten. Darauf muss man auch erst einmal kommen – zumal das Schloss noch „irgendwie“ funktionierte. Zwei Stunden meiner kostbaren Gesamtlebenszeit sind weg.

Beim Betrachten des Gesamtkunstwerks fiel mir auf, dass ich die Tür mal wieder streichen könnte…

Stangenschloss

image_pdfimage_print

Ältere Einträge →