Push und Up

fitness
Nein, das ist kein Selfie!

Wie viele Liegestütze sollte man als Mann mit 72 Jahren machen können, um als fit zu gelten?

ChatGPT: Die Anzahl der Liegestütze, die ein 72-jähriger Mann schaffen sollte, um als fit zu gelten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich seiner allgemeinen Gesundheit, seines Trainingszustands und eventuell vorliegender körperlicher Einschränkungen. Es gibt jedoch Richtwerte, die in Fitness- und Gesundheitsstudien verwendet werden, um die körperliche Leistungsfähigkeit in Bezug auf das Alter zu beurteilen.

Hier eine grobe Orientierung basierend auf fitnessbezogenen Standards für Männer:
Unterdurchschnittlich: Weniger als 5-8 Liegestütze
Durchschnittlich: 8-12 Liegestütze
Überdurchschnittlich (fit): 13-20 Liegestütze
Sehr fit (athletisch): 20+ Liegestütze

Mit steigendem Alter nimmt die Muskelkraft natürlicherweise ab, weshalb auch der Standard an die Altersgruppe angepasst ist. Ein 72-jähriger Mann gilt oft als fit, wenn er mindestens 8–12 saubere Liegestütze in einer Reihe schaffen kann.

Das glaube ich jetzt nicht. Ich war mehrere Wochen ziemlich faul dergestalt, dass ich nach dem Aufstehen nur gefrühstückt habe statt den Körper auf die Lohnschinderei – meistens im Sitzen – vorzubereiten. Heute morgen jedoch war ich wohlgemut eingedenk der Tatsache, dass Selbstdisziplin reich und glücklich macht, und schaffte 25 Liegestütze, ohne mich aufzuwärmen, also fünf weniger als im Dezember. Es war sogar noch ein bisschen Luft nach oben.

Was meint das Publikum? Halluziniert ChatGPT oder nimmt irrig die adipösen Durchschnittswerte der USA als Maßstab?

Willkommen zurück, Moskow!

NCM Moskow

Beinahe hätte ich dem Fahrraddealer meines Vertrauens das Misstrauen ausgesprochen. Mein NCM Moskow war seit dem 25. März in der Werkstatt – der Akku funktionierte nicht mehr -, und heute habe ich das Radl zurückbekommen (rund 400 Euro ;-() Aber das würde eine lange Geschichte, warum das so lange dauerte.

NCM Moskow

Was mich aber entzückt ist, dass der Akku mehr Features hat als vorher. Und natürlich kommen jetzt kommunistische chinesische Schriftzeichen ins Spiel: XiaoXiangElectric heisst die App, die per Bluetooth mit dem Akku kommuniziert und die mir den Zustand jeder Zelle anzeigt und noch viele mehr.

Es macht natürlich Spaß, mit dem fetten Teil zu brettern. Ich bin eben von Weißensee nach Neukölln: Durchschnittsgeschwindigkeit 24 km/h, ohne dass der Pulsschlag sich beschleunigt. So etwas kriege ich mit dem Singlespeed auch hin, aber dazu muss ich mich richtig anstrengen und es muss ganz flach sein – und auch nur für eine kurze Strecke.

NCM Moskow

Flamingo-Test

flamingo test
Two very old brothers stand next to each other and balance on their right leg, similar to a flamingo, one can keep his balance well, the other man wobbles and almost falls over – mit einem Bild als Vorlage, das mir ChatGPT erzeugte.

Ich habe heute aus Daffke den so genannten Flamingo-Test gemacht, weil ich nach ein paar Tagen Pause mit den Exerzitien des Körpers nicht mehr als 20 Liegestütze schaffte. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich in acht Jahren 50 hinkriege. Dazu müsste ich aber disziplinierter sein, oder eine junge Dame müsste mir zusehen. Un camino largo (das kam gerade bei Duolingo vor).

„Here are the rules:
– Keep your eyes open and your hands on your hips
– Stand on one leg without any other support
– Time starts when your foot leaves the ground and stops when you put your foot back down (or take your hands off your hips)“.

Das kann man auch üben, steht also auf meiner zukünftigen Fitness-To-Do-Liste.

„Laut diesen Werten sollten
– 18- bis 39-Jährige 43 Sekunden auf einem Bein stehen können,
– 40- bis 49-Jährige 40 Sekunden und
– 50- bis 59-Jährige noch ganze 37 Sekunden. Bei den
– 60- bis 69-Jährigen sind es dann nur noch 30 Sekunden, bei
– 70- bis 79-Jährigen noch etwa 18 bis 19 Sekunden und
– über 80 Jahren schließlich etwas über fünf Sekunden.“

„On average it’s 37 seconds if you’re 50 to 59, 30 seconds if you’re 60 to 69, between 18 and 19 seconds if you’re aged 70 to 79, and a little over five seconds if you’re over 80.“

Mit Schuhen schaffe ich auf jedem Bein über eine Minute oder mehr, ohne Schuhe mindestens eine halbe Minute. Bei geschlossenen Augen geht es auch mit Schuhen mehr als 20 Sekunden, aber barfuß bin ich, ohne etwas zu sehen, eine Niete.

Jetzt weiß ich immer noch nicht, wie lange ich leben werde. Wann man durch Training besser wird, wird das Ergebnis doch weniger aussagekräftig?

Auf lange Sicht

Havel
Will wer Wassersport wagen? Wieder warmes Wetter! Wohlgesonnene Winde wehen! Wohlan!

Ich hatte so viel Erschöpfendes zu tun, so dass ich das hier ungeduldig wartende Publikum sträflich vernachlässigen musste. Sogar mein Avatar ruhte.

Am Samstag nutzte ich die Klimapokalypse das Kaiserwetter aus dergestalt, dass ich nach Schwanenwerder und zurück nach Tiefwerder paddelte. Ich versuchte, nicht an die schlechteste deutsche Außenministerin seit Joachim von Ribbentrop zu denken, die sich mit Antisemiten und Israelhassern traf, um deren „politischen Argumente“ zu hören. Dabei war auch Emilia Roig („bestselling author“):

Doch Roigs Aktivismus geht über eine blosse Kritik am Vorgehen der israelischen Armee in Gaza weit hinaus. Auf Instagram setzte sie ein «Like» beim Beitrag einer antiisraelischen Gruppe, in der der terroristische Überfall der Hamas auf Israel als «Dekolonisierung» verherrlicht wird. Sie teilte ausserdem ein Video, in dem die krude Theorie verbreitet wird, Israel habe einem Waffenstillstand nur zugestimmt, um die Rabattaktionen am Black Friday nicht zu gefährden.

Da ist vermutlich auch Gendersprache nicht weit. Mehr will ich gar nicht wissen.

Havel

Ach ja, die Wahlen in Brandenburg. So viele Einwohner wie die kleine Großstadt Chongqing in China oder Belo Horizonte in Brasilien, also so irrelevant wie Thüringen. Immerhin haben die Wähler die Glottisschlag-, Tunten- und Transenverherrlichenden Parteien abgewählt die Sache insoweit interessant gestaltet, als alle außer der AfD auf lange Sicht nur verlieren können. Die Wagenknechte wären ziemlich bescheuert, wenn sie jetzt in eine Regierung einträten. Mitgehangen, mitgefangen.

Havel

„Also trotz der Niederlage, ein Sieg auf ganzer Linie, viel Optimismus hier bei den Grünen“. (ZDF-Reporter Carsten Behrendt aka deutsche Qualitätsmedienanstalten) Nicht aufregen. Ich nenne es „einen eindeutigen Kapitalismus-affinen kleinbürgerlichen Klassenstandpunkt haben.“

Havel

Apropos abschieben. Das Originalzitat des Bundeskanzlers, das die AfD gesanglich umgesetzt hat, lautet bekanntlich: „Wir müssen endlich in großem Stil abschieben.“ Jeder weiß, dass das heiße Luft und bloße Propaganda war, eine dumme dazu. Man muss die Gesetze ändern, wenn man das will, ohne die demokratischen Rechte gleich ganz abzuschaffen. Und sogar das Grundgesetz, weil bei manchen Westasiaten Damen und Herren Straftätern, die man im Sinn hat, die deutsche Staatsbürgerschaft vorliegt, die nicht aberkannt werden kann. Die Mehrheiten dafür sind nicht da.

Havel

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) merkt an: Das am späten Sonntagabend veröffentlichte vorläufige Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg enthält ein interessantes Detail. Das Verhältnis zwischen den an der Urne und den per Briefwahl abgegebenen Stimmen ist bei den einzelnen Parteien höchst unterschiedlich. Besonders auffällig sind die Ergebnisse bei der AfD. Diese erhielt laut den offiziellen Zahlen 34,8 Prozent der an der Urne abgegebenen Zweitstimmen, aber nur 17,5 unter den Briefwählern.

Das wurde natürlich schon auf Fratzenbuch kommentiert: Mit steigendem Wahlergebnis steigt aufgrund des niedrigen Briefwahleranteils der AfD auch die Differenz zwischen Urne und Brief.
Manchmal sollten Hobbymathematiker einfach mal die Klappe halten. Aber so ein Getöse wird halt mit Aufmerksamkeit belohnt.
Und (full ack dazu): Es gibt kein mathematisches oder statistisches Gesetz, wonach die Briefwahlneigung bei verschiedenen Wählergruppen nicht völlig unterschiedlich sein könnte.
Was nicht heißt, dass es keinen Wahlbetrug gäbe. Aber flächendeckend halte ich das für ausgeschlossen. Dafür müssten ALLE Beteiligten mitwirken UND die Klappe halten.

So was funktioniert nie auf Dauer und theoretisch ohnehin nur, wenn die Leute massenhaft per Brief wählten.

Havel

Apropos russische Propaganda: Kiews Truppen könnten in nächster Zeit die Kontrolle über die Städte Selidowo, Torezk (früherer Name: Dserschinsk) und Ugledar im vorübergehend besetzten Teil der Donezker Volksrepublik verlieren, meint Konstantin Maschowez, ukrainischer Militärexperte, Teilnehmer der Kiewer „Anti-Terror-Operation“ im Donbass und Oberst a. D. Auf seiner Facebook-Seite bezeichnet er ein solches Szenario als „sehr wahrscheinlich“ und schreibt:
„Ich würde unserer Zivilgesellschaft empfehlen, sich moralisch und psychologisch darauf vorzubereiten, dass sich die Streitkräfte der Ukraine aus Selidowo, Torezk und Ugledar zurückziehen.“

Stößenseebrücke
Auf der Stößenseebrücke saßen zahllose Vögel, die immer den gleichen Abstand zueinander hielten, wie von Hitchcock persönlich dressiert.

Was sonst noch geschah: Die üblichen Verdächtigen wollen zum gefühlt fantastilliardensten Mal Verschlüsselung verbieten. Sollen sie. Dann biete ich wieder Steganografie-Tutorials an.

Klein VenedigKlein Venedig

Unter Fitness-Göttern

tiefwerderzitadelle spandauzitadelle spandauzitadelle spandauhafen spandautiefwerdertiefwerdertiefwerder

Vielleicht war es die letzte Bootstour in diesem Jahr bei Kaiserwetter. Ich musste das ausnutzen. Außerdem wollte ich einem Freund, der halb so alt ist wie ich, zeigen, wo der Fitness-Gott wohnt. Nach fünf Stunden fing er ein bisschen an zu klagen, dass dieses und jenes schmerzte. Wenn man nicht geübt ist, ist das normal. Und wenn ich schneller als ein junger Mann per Kajak bin und auch schneller raus- und reinkomme in das Boot, hat sich der Tag für mich gelohnt.

Morgen muss ich mich mit Anwälten herumstreiten. Ich hoffe, dass ich genug Energie dazu getankt habe.

Chillen unter dem preussischen ADler

Klein Venedig

Ich musste nach dem mentalen Stress meinen Körper ertüchtigen und wählte naturgemäß Kayaking den Wassersport. Was soll man bei 35 Grad auch sonst machen! Ausnahmsweise bin ich froh, dass mir vier Nachtschichten bevorstehen, drei davon 12 Stunden. Das ist auszuhalten.

spandauer Schleusespandauer Schleuse

Entweder werde ich älter oder das Boot schwerer und die Schienen weniger glitschig – ich meine mich erinnern zu können, dass ich vor ein paar Jahren hopplahopp mit dem Trolley samt Kajak die Schleuse rauf und wieder runter bin. Das war noch vor der Hüftoperation. Heute fiel es mir schwer, und ich musste mich richtig ins Zeug legen. Geschwitzt habe ich eh schon.

Ich paddelte wieder zur Zitadelle dergestalt, dass ich mir eine Fahrrinne mit Gewalt erzwingen musste zwischen den Seerosen und dem wuchernden Algengestrüpp. Man kommt da schon durch, aber ich fürchtete, das Grünzeug würde sich in meinem Ruderblatt verheddern. Da komme ich nicht heran, ohne auszusteigen. Es ging aber alles gut, aber viel Schatten werfen die Mauern nicht.

Zitadelle SpandauZitadelle SpandauZitadelle SpandauZitadelle Spandau

Ich bin also fast bis zur Spandauer Seebrücke und kehrte dann zurück, weil ich nicht mehr in Übung bin und nicht weiß, wie lange ich bei der glühenden Hitze ausgehalten hätte.

wasserstadt Spandau

Ich musste danach noch mein 98-jähriges Mütterlein besuchen und hatte keine Zeit mehr zum Kochen. Restaurantkritik Drei Flaschen. Hervorragende Gnocchi für zehn Euro! Ein hungriger Proletarier würde vielleicht nicht satt, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt-

drei flaschen Gnocchi

Seaside [Update]

TiefwerderTiefwerderSpandau alter südhafenGrimnitzseehavelhavelhavel

Während die Weltläufte so vor sich hin läuften und es hier und dort rummste und krachte, Bäume im Sommer erfroren, alte Männer resignieren und ukrainische Marionetten eine Ölspur hinterlassen, beschloss ich angesichts des Kaiserwetters und 31 Grad, den Körper durch Wassersport zu ertüchtigen und die Pigmentierung der Haut mehr afrikanisch werden zu lassen.

Das werden wohl die letzten Fotos gewesen sein, die ich mit meinem alten Smartphone geschossen habe. Das neue scharrt schon mit den Phantomfüßen, um in Betrieb genommen zu werden.

[Update:] Links zu den großen Bildern repariert.

Die Art, Kleidung zu falten

krav maga

Spontaner Lustkauf bei der Großbourgoisie, extra noch vor dem Prime Day.

Stille Wasser

TiefwerderTiefwerder

Die Weltläufte betrachtend, graust es mich. Vielleicht sollte ich Die Pest von Camus noch einmal lesen, weil ich den Roman vor mehr als einem halben Jahrhundert im Schulunterricht nicht verstanden habe. Ich glaube auch nicht, dass dieses Buch noch Schülern vorgesetzt wird (mir auch noch auf Französisch) vorkommt. Zu viele Religioten würden getriggert.

Ich brauche daher als meditatives Gegenstück den Anblick still vor sich hin blubbernden Wassers und die Geräuschkulisse vom Wellen, die vorwitzig an den Bootsrand klatschen, dazu ein kühler Wind trotz Kaiserwetters.

Tiefwerder

In einer aktuellen Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen stimmten 45,8 Prozent der befragten muslimischen Schüler der Aussage zu, dass ein „islamischer Gottesstaat“ die beste Staatsform sei. Der Aussage „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“ stimmten 67,8 Prozent der Befragten zu. Das Schweigen der Politik über den gescheiterten Multikulturalismus ist ohrenbetäubend.

Was sagen die Grünen? Was sagt die „Linke“? Nichts, wie gewohnt. Geht endlich sterben!

Tiefwerder

Übrigens und was jeder weiß, der sich nicht nur beim Staatsrundfunkundfernsehen informiert: Die Russen rücken unaufhaltsam vor. Irgendwann wird sich dann doch die Frage stellen: Soll von der Ukraine überhaupt etwas übrig bleiben oder verhandeln wir wieder? Die bürgerliche Presse schreibt sich die Finger wund, um möglichst fiese Adjektive für die Russen und Putin zu finden, buchstabengetreu den Prinzipien der Kriegspropaganda folgend. Es wird alles nichts helfen.

Tiefwerder

Und nun zu etwas ganz anderem. Man kann nur hoffen, dass Trump in den USA gewinnt. Im Gegensatz zu fast allen deutschen Medien und Politikern hat er erkannt, dass eine so genannte „Zweistaatenlösung“ in Palästina Unsinn wäre. However, the full transcript of Trump’s comments, made in an interview for TIME magazine on April 12, indicated that the former president did not actually negate a two-state solution nor a Palestinian state, but merely said that this has become much harder due to a hardening of stances on both sides.

Tiefwerder

Es ist ganz nützlich, dass sich alle Israelhasser, Antisemiten und Dumpfbacken jetzt zusammentun. Wenn es gegen die Juden geht, sind die Deutschen immer vorneweg. Auszug:

Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München
Partnerschaftsverein Bonn-Ramallah e.V.
pax christi – Deutsche Sektion e.V.
Referat für Internationale Studierende im AStA der Uni Hamburg.

Mehr muss man nicht wissen.

„Auf ihrem privaten Instagram-Kanal teilt die SWR-Moderatorin Helen Fares ein Video, in dem sie zum Boykott israelischer Produkte aus dem Supermarkt aufruft, und zwar mithilfe einer Smartphone-App. Ist auf jeden Fall moderner als diese altmodischen „Kauft nicht bei Juden!“-Plakate damals.“ Die antisemtisch gesinnte Dame beschäftigt sich gleichzeitig mit Rassismus. Merke: Wokistan ist ein reaktionärer Scheiß.

Tiefwerder

Aber hallo. Ich wollte über das Paddeln und Kajaken schreiben. Es hat sich kaum etwas geändert. Nur auf der nördlichen Seite des Kleinen Jürgengrabens hat ein Bagger ein oder mehrere Häuser weggebaggert, also am Ende der Dorfstrasse. Ich habe die Ecke schon mal fotografiert, ein Teil der Bäume ist leider weg. Vielleicht waren sie nicht divers genug.

Tiefwerder

Der Turm vom Rathaus Spandau ist immer noch eingerüstet. Ist ja Berlin und kann daher noch Jahre dauern. Der Aufbau des neuen Arbeitsgerüstes musste wegen der Brutzeit des Turmfalken gestoppt werden und wird wahrscheinlich zu Anfang August 2023, nach der Freigabe der Ornithologin und des Naturschutzamtes, wiederaufgenommen.

Das kommt bekanntlich immer ganz überraschend. Mit Turmfalken konnte ja niemand rechnen. Vielleicht geht in China das Bauen schneller, weil die keine Turmfalken haben oder die einfach braten und essen? Vielleicht sollte man auch im Bundestag die Gesetze durch Ornithologen freigeben lassen?

Tiefwerder

Ich war nur gut frei Stunden unterweg. Aber es war wie immer entspannend, sogar inklusive einer leichten Tönung meiner Haut ins negroide Farbige.

Tiefwerder

Kabbelig

kayakingkayakingkayaking

Ich habe heute meine Paddelsaison eröffnet. Trotz Kaiserwetters war die Havel stellenweise so kabbelig, dass ich nur mit viel Mühe dagegen ankam. Ich bin ein bisschen müde, zumal ich morgen am Tag der Arbeiterklasse lohnschindern muss. Ich ziehe mich daher in meine Gemächer zurück… Morgen mehr.

Sport hülfe

health

Mein Körper teilt mir mit, dass er sich des Männerschnupfens und der nervigen permanenten Husterei weitgehend entledigt habe. Und ich nehme das zum Anlass, mich des Genetivs zu befleißigen. Auf die albernen und eines Horoskops würdigen Ratschläge der App kann ich aber verzichten.

So weit die Füsse radeln

der lange marschder lange marsch

Post vom Langen Marsch (Facebook)! „Zwei alte weiße Männer, mit dem Fahrrad in China, auf den Spuren des Langen Marschs und Otto Brauns“.

Ich erblasse vor Neid. Wenn ich mal alt bin, mache ich das auch.

Ende der Saison des nicht-sexuellen Wassersports

HavelHavel

Wenn man den langfristigen Wettervorhersagen glaubt, ist für mich seit gestern die Paddelsaison beendet. Heute habe ich keine Zeit, und dann wird es bis zu meinem Abflug in den Mittleren Osten nicht mehr richtig warm und sonnig.

Alexa, wecke mich um vier Uhr fünfundzwanzig. Um sechs Uhr Beginn der Lohnschinderei bis 14 Uhr. 20 Minuten mit dem Moscov nach Hause. Umziehen. Wasser in Wasserflasche. Pack die Badehose ein. Nach der Arbeit sollst du ruhen oder paddeln auf der Havel tuhen.

Mit dem kommunistischen Niu 23,4 Kilometer in 52 Minuten von Neukölln nach Tiefwerder. Umziehen. Boot aus dem Bootshaus zerren und zu Wasser lassen. 15.47 Uhr: Ins Boot steigen.

16.46 Uhr: Ankunft unterhalb des Grunewaldturms. Beweisfoto gemacht.

Durch den Pichelssee und Klein-Venedig zurück. Boot für den Winter gecheckt und im Bootshaus verwahrt. Das Übliche gegessen und getrunken.

Ankunft zu Hause um 19.52 Uhr. Herumgedröselt. Ins Bett gefallen. Alexa, wecke mich um vier Uhr fünfundzwanzig. Homeland, letzte Staffel. Oder war es Star Trek? Laut meiner kommunistischen Huawei(nimm dies, US-Imperialismus!)-App um 21.37 Uhr eingeschlafen.

Havel

Durchgenudelt oder: Craftsman Class hero, reloaded

anita berber park
Anita-Beber-Park

Ich weiß, was ich gestern getan habe. Vor meinem geistigen Auge erscheinen hier die zahllosen Stammleser, die gestern noch spät vor den Geräten hingen, sich bestürzt fragend, warum der Kerl noch nicht gebloggt habe, da doch das Weltgeschehen genug Themen hergäbe? Ich bekenne: Ich saß vor dem Monitor und plante, etwas zu berichten, was berichtenswert wäre, war aber so durchgenudelt aka kaputt aka müde, dass mir das geplante zu Schreibende nicht gelang. Ich konnte gerade noch den Mitavataren in Secondlife eine Nachricht hinterlassen, dass ich exhausted in R[eal]L(ife] sei und nicht online käme.

Ich bekam von meiner greisen Mutter den Auftrag, eine neue Armatur in der Küche anzubringen. Das Thema wurde hier schon lobend erwähnt. Der Wasserhahn der komplizierten Sorte war nicht dafür gedacht, sich in Gänze drehen zu lassen, was meine Mutter aber nie einsah weil wie so stur ist wie ich oder umgekehrt, sondern nach dem Motto: „was nicht passt, wird passend gemacht“ zahllose Male versucht hatte, das ganze Teil zu rotieren, wo es nach ihrem Bedarf hinrotiert werden sollte, was irgendwann dazu führte, dass sich die (von mir persönlich) festgedrehtesten aller Schrauben lockerten und das ganze Teil irgendwie so aussah wie ein Boxer, der in den Seilen hängt. Eine drehbare Armatur musste also her, welchselbige meine kleine Schwester schon besorgt hatte.

tempelhofer feld

Ich packte also meine Kollektion von Installateur-Werkzeugen ein und noch andere Tools, weil man nie weiß, was noch alles kaputtgeht und weil sowieso alles schief geht, was schief gehen kann. Der Rucksack war so schwer, als plante ich einen halbjährigen Aufenthalt im tiefsten Rio-Beni-Dschungel. Aber meinem mehrfach tiefergelegten aufgerüsteten und modifizierten Moscow[sic]-Bike macht so ein bisschen Gewicht natürlich nichts, sondern es fährt auf glatter Strecke wie gewohnt seine 25 km/h, ohne dass ich mich groß anstrengen müsste. (Aber hallo? „Dieser Onlineshop befindet sich im Wartungsmodus“? Sogar die Großbourgeoisie kann es nicht mehr liefen? Ist das gut oder schlecht?) Gestern kam jedoch auf dem Tempelhofer Feld eine steife Brise auf, so dass ich richtig trampeln musste.

küche

Dieses Mal dauerte es noch länger, also vier Stunden des Dröselns, Fummelns, böse Wörter vor sich Hinmurmelns. Wie üblich war die Anleitung nicht der Rede wert, sondern für das Gesäß zum Abwischen. Aber man weiß ja als Installateur, wo was ist und wie es letztendlich sein soll. Leider tropfte es nach dem ersten Durchgang, und auch der Schlauch ließ sich nicht ruckelfrei aus dem Hahn ziehen. Kommt vor, aber ich fand zunächst nicht heraus, wo genau das Wasser sich seinen illegalen Weg bahnte. Außerdem war die Spüle sehr beengt, und ich musste, um herumschrauben zu können, mich so bewegen, als sei ich vom Scarlett Entertainment angeheuert worden.

Mal im Ernst: Wie machen das Leute, die nicht über ein halbes Jahrhundert handwerklicher Erfahrung verfügen (kaputte Wohnungen komplett zu renovieren, hausbesetzte, also noch kaputtere Wohnungen instandzubesetzen zu einer Zeit, also es noch keine Erklärvideos gab)? Müssen die jedes Mal einen Installateur rufen? Und haben die alle das nötige Spezialwerkzeug herumzuliegen? Und alleinerziehende Mütter? Sprechen die dann Beschwörungsformeln in Gendersprache?

Ja, ich bekam es hin, aber hatte zuvor noch viel mehr böse Worte flüstern müssen. Das Problem waren, wie ich ohnehin vermutete, die Dichtungen, über die die Anleitung kein verständliches Wort verloren hatte. Ich musste das ganze Teil komplett in alle Einzelteile zerlegen und wieder zusammensetzen. Zwischendurch fiel mir ein kleines Werkzeug in ein noch kleineres Loch hinter der Spüle, so dass ich schon erwog, auch die Einbauschränke zu Kleinholz zu verarbeiten auseinanderzunehmen, um dahinter etwas zu finden, was vielleicht schon seit Jahrzehnten vermisst wurde.

urban krankenhaus

Auf dem Rückweg geriet ich zahllose Male in Strassensperrungen, weil irgendwelche Läufe oder Rennen stattfanden, über die mich zu informieren ich sträflich vernachlässigt hatte. Ich bretterte also über Bürgersteige, durch Absperrungen, an sich bis langschlaefer ins Endlose stauende Autofahrer vorbei, deren wütende Kommentare über mein arrogantes Fahrverhalten ich generös ignorierte, wohl wissend, dass sie sich den Stau hätten ersparen können, wenn sie prophylaktisch auf einen Tretroller umgestiegen wären.

Zwei Arabern auf dem Kurfürstendamm, die gleich zwei schwanzverlängerende Protzkarren im absoluten Halteverbot und auf dem Radfahrstreifen geparkt hatten, hätte ich fast zeigen müssen, dass ich die wirklich üblen Krav-Maga-Tricks immer noch drauf habe. Aber die Herren wurden nicht aggressiv, als ich mit 30 km/h auf sie zubretterte und dann eine Vollbremsung hinlegte wie beim Westernreiten, sondern meinten erschrocken, ich sollte „nicht so schnell“ fahren. Also beließ ich es bei einer mündlichen Ermahnung.

Ich kam dann an meiner ehemaligen Arbeitstätte vor und plauderte mit der dortigen Security. Es ist immer noch so schlimm, und auch die Störer, mit denen wir zu tun hatten, treiben immer noch höchstpersönlich ihr Unwesen. Irgendwie bin ich doch froh, dass ich mir den Stress nicht mehr antun muss.

haferschnitzel

Insgesamt bin ich gestern fast 40 Kilometer mit den Rad gefahren, was mein Körper mir auch dezent mitteilte. Zuhause gab es Arme-Leute-Essen: Haferschnitzel mit gekochten und danach kurz angebratenen Erdäpfeln sowie Gurkensalat, was insgesamt weniger als drei Euronen gekostet haben wird.

Und wie schon gesagt: Danach fiel ich hundemüde ins Bett. By the way: Noch eine Woche Frühschicht, und dann habe ich Urlaub! !עכשיו אתה יודע

Anthropomorphistische Meditation über spätsommerliche Farben, Schiffsnamen, eine versteckte Blondine und unzählige Wasservögel

tiefwerdertiefwerder

Um 10.31 Uhr ließ ich das Boot zu Wasser, danach das Paddel und was sonst noch zum Survival Pack gehört, danach mich selbst ins Boot. Am Himmel Kaiserwetter. Ich wollte nicht darüber nachdenken, ob Faeser „die unfähigste Innenministerin aller Zeiten“ sei. So viele Innenministerinnen gab es noch nicht, deswegen ist das Statement eine wahre Tatsachenbehauptung Broders.

Während sich „Flüchtlinge“ aus Eritrea gegenseitig verprügeln und auch die Polizei attackieren, während weitere Westasiaten sich so gegenseitig verhauen, dass die Polizei davor warnt, die Videos davon zu verbreiten, während im „Ankerzentrum“ Bamberg Nicht-Skandinavier randalieren, die Ossis in Magdeburg demonstrieren, genoss ich die spätsommerlichen Farben. („Altweibersommer“ darf man vermutlich nicht mehr sagen.)

schiffeschiffeschiffeschiffeschiffe

Man müsste Elias Canetti oder Ethnologen und Anthropologen fragen, warum die Menschen ihren Schiffen und Booten Namen geben, meistens sogar von Frauen. Auch noch „Prinzessin“! Warum nicht MS Suslow, Laturaivo oder Llanfairpwllgwyngyll? Ist das Magie oder Anthropomorphismus? „Zauberhaft“ klingt leicht ironisch, obwohl ich nicht sicher bin, ob das auch so gemeint ist. Der Scherzkeks, der sein Boot schlicht „Behälter“ nennt, hat jedenfalls Humor.

obdachlosespandauer altstadthafen

Wie in der dritten Welt üblich, liegen auch in Berlin-Spandau Arm und Reich nicht weit auseinander. Die Armen hausen unter der Brücke, und die Wohlhabenden sitzen hoch über der Stadt auf ihrem Balkon und genießen den Blick auf die Havel. Der Altstadthafen liegt aber nicht an der Altstadt Spandau. Warum auch. Namen sind Schall und Rauch.

hausboot mit Blondine

Da ja alle auf die Blondine warten: Hier ist sie auf einem luxuriösen Hausboot. Man muss sich so etwas leisten können.

tegelort fähre

Ich war 5 1/2 Stunden leibesübungsmäßig unterwegs. An der Fähre Tegelort legte ich eine kurze Pause ein. Mehrere Rentner wiesen mich darauf hin, dass bald eine Fähre käme und mein angeseiltes Kajak dann störe. Das sah ich ein und paddelte weiter zurück.

skyline spandau

Südlich von Eiswerder mit einem grandiosen Blick auf die Zitadelle und die Skyline der Spandauer Altstadt – definitiv mein Lieblingsplatz.

schwäneEnten

Auf dem unteren Bild zähle ich mindestens 18 Enten… Vielleicht haben die Wasservögel ihr Gruppenverhalten bei den Menschen abgeguckt oder umgekehrt.

Spandau SüdhafenSpandau Südhafen

Ich war noch ziemlich frisch, also ich wieder in Tiefwerder ankam. Sogar mein Allerwertester tat nicht weh, und das Boot war auch dicht. Wenn das Wetter es erlaubt, könnte ich noch eine oder sogar Stunden dranhängen. (Bei den Liegestützen bin ich jetzt bei 25 und arbeite an den 30. Also nehmt euch ein Beispiel!)

Am späten Nachmittag wurde es dann noch richtig warm. Auf den Kanälen in Klein-Venedig sah man vor lauter Booten das Wasser nicht mehr.

Einen hab ich noch. „Vorschläge gegen den Bildungsnotstand: Die Linke will Schulnoten und Hausaufgaben abschaffen.“ So ist es richtig. We don’t need education. Ich würde auch Schulen abschaffen. Die werden eh überschätzt.

Es wird Zeit, dass diese Partei verschwindet, dass die das Logo „links“ nicht noch mehr besudelt.

tiefwerdertiefwerdertiefwerder

Meditatives Kajaken, gechillte Katzen und anthropologische Miszellen

Klein-Venedig Tiefwerder

Vielleicht war gestern der letzte richtig heiße Tag in diesem Jahr (wg. Klima, Armageddon usw.). Das musste ich ausnutzen dergestalt, dass ich noch einmal ins Boot stieg und an den hier schon bekannten Orten herumpaddelte. (Ich werde bei Gelegenheit versuchen, ChatGPT den Gebrauch des Wortes „dergestalt“ beizubringen, wie und wann man das benutzt, fürchte aber, das wird ohne Ergebnis bleiben. Für Stilfragen der gehobenen Art ist AI zu doof und zu humorlos. „ChatGPT, ich will mehr Katachrese und Onomatopoesie sehen, auch Vulgarismus ist möglich! Lerne Heinrich von Kleist auswendig und imitiere dessen Stil, wenn du mit mir herumhalluzinierst!“)

Klein-Venedig Tiefwerder

Am Anfang stand die kühne Idee, die Tiefwerder Wiesen per Kajak zu erreichen. Google ist schuld: „Naturschutzgebiet zum Wandern und Kajakfahren“. (Hallo, Google? Ich fahre nicht mit dem Kajak, ich kajake!*) Ist aber gelogen. Man kommt da gar nicht hin mit einem Boot, weil der Hauptgraben beim letzten Haus der Siedlung gesperrt ist.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder
In einem Seitenarm des Hauptgrabens

Nicht nur gesperrt: Es ist noch viel fieser und hinterhältiger! Das Wasser wird flach und flächer flacher, bis nur noch ein Millimeter Platz ist zwischen Kiel und Modder und man endlich, beinahe mit Ansage, steckenbleibt und das Ruderblatt sich verkeilt. Ich habe eine halbe Stunde gebraucht, um zu wenden, das Boot wieder flottzukriegen und auch das Ruder zu justieren. Dazu musste ich aussteigen (das ist gar nicht so einfach und in tiefem Wasser einfacher als in flachem!) und knietief in der Matsche waten und saute mich und das Boot voll ein. Immerhin bin ich nicht ins Wasser gefallen.

Klein-Venedig Tiefwerder

In bekannten Gewässern wandte ich mich gen Norden, zum großen Jürgengraben. Auch hier tobte vor einer Zeit der Klassenkampf, der aber von denen da unten, die Widerstand leisteten, gewonnen wurde. Aber natürlich geben die da oben genau so wenig auf wie die SPD mit der Vorratsdatenspeicherung. (Leiterin des Umwelt- und Naturschutzamts in Spandau ist aktuell die Forstwirtin Anja Sorges, die auf ihrem Facebook-Profil „Keinen Millimeter nach Rechts“ geht.)

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

Die Farben laden zum Meditieren ein, manchmal ist es ganz still, falls man mit dem Paddel nicht herumplantscht, und wenn dann noch eine total gechillte Katze (Foto oben) am Ufer liegt, die sich keinen Millimeter nach rechts und links bewegt, kommt man ins Grübeln ob der Weltläufte und was wichtig ist und was nicht.

11. September – Putsch in Chile. Niemals vergeben, niemals vergessen, auch was die hiesige Bourgeoisie und ihre Lautsprecher damals sagten und was sich jederzeit so wiederholen würde.

Ich mache mir übrigens Sorgen, dass schon in naher Zukunft niemand mehr dieses Blog lesen wird, weil es nicht in einfacher Sprache verfasst ist. Harald Martenstein schreibt (Paywall): „1899 gab es in Deutschland laut Statistik noch ein Prozent Analphabeten, bis 1912 sank die Zahl offiziell auf null. Heute ist offiziell von zwölf Prozent die Rede, dabei werden allerdings nur die Erwachsenen gezählt und noch nicht die Kinder aus Nordrhein-Westfalen. Die Definition des Analphabetismus ist allerdings schwierig – wie soll man Menschen nennen, die mit Mühe innerhalb von ein, zwei Minuten einen Satz entziffern können? Laut Unesco gelten nur noch 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung als Analphabeten, die ärmsten Länder eingerechnet. Diese Zahl, 13 Prozent, Weltdurchschnitt, dürfte Deutschland inzwischen nicht mehr erreichen.“

Klein-Venedig Tiefwerder

Ein Rat an die Nachgeborenen für die Berufswahl: Die Meldestellen-Industrie ist die einzige Industrie, die in Deutschland rapide wächst.

Klein-Venedig TiefwerderSüdhafen Spandau

Ich habe mich an den Anblick des Südhafens – genauer: des Unterhafens Spandau gewöhnt. Er ist nicht schön, aber zeigt an, wie die Skyline einer Oase nach tagelanger Wüstenwanderung, dass man es nicht mehr weit hat zum Ziel, hier: zum Steg am Bootshaus. Ich muss hier nur rechts abbiegen und noch 15 Minuten paddeln durch das Labyrinth der Wasserläufe in Klein-Venedig. Vielleicht war das auch das letzte Mal in diesem Jahr.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

In vergangener Zeit, als ich noch auf Autobahnen unterwegs war, gehörte es zum Ritual, auf einer Raststätte zu halten, „Kartoffelsalat“ mit Würstchen zu essen und das Publikum anthropologisch zu beobachten. Nach dem Paddeln kehre ich manchmal in der Waldschänke ein, die eher eine Imbissbude mit großem Biergarten ist. Dort lebt noch das alte West-Berlin. Und dort isst man auch keinen veganen Salat, gar mit Hafermilch als Getränk, sondern Würste und flüssigen Zucker mit Geschmack, wie es sich gehört. Ich bestelle in Timbuktu auch kein Eisbein mit Sauerkraut oder in Jerusalem Schweinefleisch süß-sauer. Für den richtigen Stil braucht man das richtige Gefühl, auch auf der Zunge.

currywurst

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* Welche deutsche Verben kann man benutzen als Synonyme für „paddeln“, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt?
ChatGPT: Es gibt verschiedene deutsche Verben, die als Synonyme für „paddeln“ verwendet werden können, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt. Hier sind einige Beispiele:
Rudern: Dieses Verb wird oft verwendet, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir ruderten den Fluss hinunter.“
Kanufahren: Obwohl „Kanufahren“ normalerweise mit Kanus in Verbindung gebracht wird, kann es auch verwendet werden, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir gingen Kanufahren auf dem See.“
Kajaken: Dieses Verb ist spezifischer und bezieht sich direkt auf das Paddeln mit einem Kajak. Zum Beispiel: „Wir haben den ganzen Tag gekajakt.“
Paddeln: Natürlich kannst du auch einfach „paddeln“ verwenden, da es das Standardverb für diese Aktivität ist. Zum Beispiel: „Wir paddelten entlang des Flusses.“
Diese Verben sind in der Regel austauschbar, wenn es darum geht, das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Die Wahl des Verbs hängt oft von persönlichen Vorlieben und regionalen Unterschieden ab.

Scharfe Lanke polabischer Herkunft

Havel

Ich war gestern noch ein paar Stunden wassersportlich unterwegs, um meine Bräune upzudaten, den Körper zu trimmen und einen weiteren Schritt auf dem Weg zur endgültigen Erleuchtung zu tun, was auch diesem Blog gut tun würde. Auf der Havel ist es, trotz der unendlichen Weiten, manchmal temporär laut, weil Männer mit Schwanzlängenproblem ihre Motorboote aufheulen lassen wie Sport-Utility-Van-Fahrer oder Jetski-Besitzer, die morgens zum Frühstück ein Kilo rohes Fleisch essen, so dass sie möglichst laut und aggressiv auf dem Wasser herumsausen können. Oder grölende Männer mit Bierflaschen auf so genannten Party-Booten, die unsäglich hässliche Musik möglichst lärmend ertönen lassen, weil man alle anderen, die das gar nicht hören wollen, zwangsweise teilnehmen lässt wie das arrogante woke Pack, das mich mit Gendersternchen in Texten belästigt, ohne dessen eingedenk zu sein, dass mir die Schweinefleischwurst wieder hochkommen könnte vor Ekel und Abscheu.

klein venedigklein venedigscharfe lanke

Ich paddelte also zunächst wieder in Klein-Venedig herum, um jenen oben erwähnten Teil der Menschheit zu fliehen (Akkusativ mit vollem Vorsatz!) und gelangte dann zur Scharfen Lanke. Da war ich noch nie. Der gesamte Südzipfel des Ostufers gehört der sich weiterbildenden Elite des deutschen Proletariats („das ist keine sichere Verbindung„). Ich sah auch zwei halbnackte Männer mit der Attitude von Betriebsräten (aus der Ferne geraten, nicht verifiziert) in Liegestühlen herumlümmeln, und zwei Proletarierinnen am Ufer diskutieren – vermutlich darüber, wie Tunten und Transen, die sich trotz der Tatsache, dass ihr Penis keine Tage kriegen kann, für Frauen halten, von der Damentoiletten der IG Metall fernzuhalten wären.

klein venedig

Brüche über den Kleinen Jürgengraben 52.518516646789045, 13.20781358362353.

klein venedig

Die Stelle 52.51757140419122, 13.207677626405768 habe ich schon oft fotografiert, ich entdecke immer wieder neue Perspektiven….

klein venedigklein venedigklein venedigklein venedig

Anmerkung: Die Fotos finde ich dieses Mal sehr gut gelungen; die Farben sehen schon herbstlich aus. (Ganz unten ein Reiher).

Schmöckwitz oder: Stefan Heym war schuld

GrünauGrünau
Grünauer Brücke über die Dahme, Kilometer 16. Ich bin den Mauerweg entlang der A 113 geradelt. Das ist ein bisschen weiter, aber Auto- und weitgehend stressfrei, und man kann mit durchschnittlich 25 km/h brettern.

Während sich andere mit den Initialen Aiwangers beschäftigten oder mit der wiedergeborenen Störerhaftung, beschloss ich, um an meiner Kondition zu arbeiten, eine kleine Fahrradtour nach Berlin-Schmöckwitz zu unternehmen, welchselbiges ich per Kajak nicht erreichen kann, jedenfalls nicht an einem Tag. In Schmöckwitz gab es sogar Mesolithiker, die aber von den Ossis verdrängt wurden und vermutlich komplett ausgestorben sind. Hin und zurück, von Rixdorf aus gesehen, sind das gut 50 Kilometer, die aber für ein E-Bike nur ein Klacks sind und höchstens den Allerwertesten maltraitieren. Übrigens: Da würde ich sofort hinziehen, falls das Internet dort so schnell wäre wie hier in Neukölln und falls die Miete dort fünf Euro pro Quadratmeter kostete wie aktuell bei mir.

Grünau

Dann ging es an der hier schon lobend erwähnten Sicherheitsakademie an der Regattastrasse vorbei über die Sportpromenade an der Dahme entlang. Man kommt dort selten direkt ans Wasser, alles ist privat und/oder zugebaut. Das ändert sich erst nach dem Standbad Grünau: Dort schallten mir deutsche Schlager entgegen, Lichterketten und feiernde Menschenmassen mit vielen Cindys und Mandys und kurzhaarigen Männern in aufgebrezelten Autos. Ich fuhr daher schneller und schneller, um dem zu entkommen, obwohl die dort keine Gendersprache sprechen.

Schmöckwitz
Geradeaus ist die Rabindranath-Tagore-Straße.

In Schmöckwitz habe ich keine Stelle gefunden, von wo aus ich hätte den Seddinsee oder die anderen Gewässer hätte fotografieren können. Es gibt keinen Ortskern, nur die Feuerwehr, ein paar Edelschuppen und gutbürgerliche (kroatisch, chinesisch) und (noch) hijabfreie Kneipen.

Schmöckwitz

An der Schmöckwitzer Brücke kehrte ich um. Nur ein wenig weiter, und ich ich wäre schon in Brandenburg gewesen.

SchmöckwitzSchmöckwitz
Schmöckwitzer Brücke, Kilometer 25

In der Gegend stehen ein paar nette Häuschen herum, die keinen Publikumsverkehr zum Strand zulassen. Der Ost-Flair ist aber noch da, weil alle Leute den Müll, säuberlich in durchsichtige Säcke verpackt, ordentlich an ihren Zaun oder vor den Eingang hängen. So was funktionierte in Neukölln nicht.

Schmöckwitz
Das Haus ist am Imkenweg 42a, es sieht nicht neu aus, sondern als ob es schon zu DDR-Zeiten da gestanden hätte.

Auf meiner To-Do-Liste für den Rückweg standen a) eine andere Route zu nehmen, b) die Rabindranath-Tagore-Strasse Nr. 9 zu fotografieren, wo Stefan Heym wohnte, und c) das kleine Denkmal für ihn, was ich geknipst hatte, als ich in der Sicherheitsakademie meinen Vorbereitungskurs für die Sachkundeprüfung Bewachungsgewerbe (§ 34 a Gewerbeordnung) machte. Das ist jetzt auch schon zehn Jahre her .

GrünauGrünauGrünauGrünauRabindranath-Tagore-Strasse
Rabindranath-Tagore-Strasse Nr. 9 in Berlin-Grünau

Als ich vor dem ehemaligen Wohnhaus Heyms umkehrte, hörte ich ein hässliches knirschende Geräusch unter mir. Bevor ich überlegen konnte, was das wohl sei, wurde mein Fahrrad bockig und blieb abrupt stehen wie ein störrischer Esel. Mir schwante Böses. Und siehe, die Kette war nicht nur abgesprungen, sondern hatte sich auch noch zwischen den Zahnrädern der Gangschaltung und dem Rahmen so verkeilt, dass nichts mehr ging. Mit der winzigen Zange meines Taschenmessers kam ich auch nicht weiter. Nach einiger Zeit überdachte ich die Optionen: E-Bike stehen lassen, kleinen LKW mieten, nach Grünau fahren, das Rad einladen, damit zur irgendeiner Werkstatt fahren? Das Rad 15 Kilometer schieben oder mindestens bis zur S-Bahn-Grünau? Und wann sollte ich dafür Zeit finden?

Also klingelte ich einfach beim erstbesten Haus und fragte die misstrauische alte Dame, die nach einer Weile erschien, nach einer Kombizange. „So etwas hat mein Mann nicht.“ Aus dem Hintergrund eine Stimme: „Doch, habe ich.“ Nach einer Weile kam der Senior Alte mit einer Rohrzange und betrachtete mein auf dem „Kopf“ stehendes Rad und schüttelte pessimistisch den Kopf, als er das verkeilte Malheur sah. Ich aber ging frohgemut ans Werk und zog und zerrte ächzend und stöhnend, bis die Kette nach zehn Minuten nachgab und sich immerhin so um das Zahnrad hängte, dass ich sie wieder aufgezogen bekam. Mit überschwänglichen Dankesworten auf den Lippen machte ich mich von dannen.

Grünau

Das kleine Denkmal für Stefan Heym ist bei Google nicht eingezeichnet. Da er Kommunist war, wird er bald sowieso der Cancel Culture und der deutschen Version der McCarthy-Ära zum Opfer fallen.

Die Radstrecke nach und von Schmöckwitz nach Grünau ist landschaftlich ganz nett. Man radelt entlang der Schmöckwitz–Grünauer Uferbahn mitten im Wald. Von Grünau nach Neukölln bretterte ich wieder auf dem Mauerweg und kriegte noch den Sonnenuntergang mit, was eigentlich nicht so geplant war.

GrünauGrünau

Die beste Nachricht von allen: Ich hatte überhaupt keinen Muskelkater und bin heute noch einmal aus familiären Gründen 34 Kilometer geradelt. Die Kette hielt…

Unter Sonnenverbrannten

skin

Meine oberste Hautschicht wird mich leider sehr bald verlassen. Das sind die Nachwirkungen vom letzten Samstag.

Nicht Cecilienhof und überhaupt: Schwere See

panorama glienicker brücke
Sehr großes Panoramafoto, hinten links die Glienicker Brücke, rechts geht es zum Schloss Cecilienhof, zur Meierei Potsdam und zum ehemaligen Grenzkontrollturm der DDR, ungefähr fotografiert auf der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg.

ChatGPT: Wenn du eine genaue Entfernungsangabe per Kanu wünschst, empfehle ich dir, eine Karten- oder Navigationssoftware zu verwenden, die Wasserwege berücksichtigt, oder dich an örtliche Kanu- oder Wassersportvereine zu wenden. Diese Quellen können dir eine genauere Schätzung der Paddelstrecke zwischen Tiefwerder und Potsdam geben, basierend auf den aktuellen Bedingungen der Gewässer und der geplanten Route.

Ich wollte meine neue Hüfte meine Grenzen austesten, und bei 33 Grad hält man sich ohnehin am besten auf dem Wasser auf. Geplant waren sechs Stunden, aber leider wurden es acht, von exakt 11.02 Uhr bis 19 Uhr. Ich dachte auf dem Rückweg nicht, dass ich das Bootshaus noch erreichen würde, so platt war ich. Von Tiefwerder nach Potsdam zum ehemaligen Grenzkontrollpunkt und zurück sind es mehr als 30 Kilometer.

Heilandskirche Potsdam-Sakrow
Heilandskirche Potsdam-Sakrow

An der Heilandskirche in Sacrow war ich noch wohlgemut – da war ich zum letzten Mal am 03.08.2018. Bei Google sieht es so aus, als könne man Schloss Cecilienhof vom Wasser aus sehen, mittlerweile ist aber alles zugewachsen.

grenzkontrollpunkt DDR
Grenzkontrollturm der DDR in Potsdam

Ich versuchte, am ehemaligen Grenzkontrollturm an Land zu gehen, um mir die Beine zu vertreten und kurz zu pausieren und mein mittlerweile piss lauwarmes Wasser zu trinken, aber es gelang mir nicht, eine rostige Leiter zu besteigen, weil die Wellen von zahllosen vorbeifahren Booten das vereitelten dergestalt, dass ich herumschaukelte, ohne konkretes Ergebnis.

meierei Potsdam
Meierei Potsdam bei schwerer See

Ich paddelte also zur anderen Seite, wo eine Art mitteleuropäischer Urwald auf mich wartete, mit umgefallenen Bäumen und Gestrüpp, aber immerhin ein paar Quadratmeter Sandstrand, nur knapp unter Wasser.

rast

Da ich aber auf der falschen Seite ausstieg und die Wellen wieder boshaft heranschwappten und ich mit dem einen Fuß im Sand steckenblieb, drückte mich das Boot, das 33 Kilo wiegt, um, so dass ich slapstickmäßig ins Wasser fiel, zum Glück ohne Handy und ohne mit dem Kopf auf einen Baumstamm zu schlagen. Bei der Hitze war das sowieso erfrischend, und niemand hat es gesehen.

schiff auf der havelschiff auf der havel

Komische Schiffe sind mir begegnet, ein gelber Ausflugsdampfer, dessen Fenstergalerie wie eine Kolonande aussah, und der waschechte, aber relativ kleine Dreimaster „Royal Luise“.

skyline spandau

Meine Arme wurden schwer und schwerer, das Boot langsamer. Ich quälte mich im Schneckentempo am Wannsee vorbei und sah dann den Grunewaldturm, von dem aus ich noch eine Stunde bis zum Bootshaus brauche, aber nicht, wenn meine Kräfte schon erlahmen. Die Strecke zog und zog sich, und nur die Skyline von Spandau tröstete mich. Meine Schultern und Rückenmuskeln waren in der Stimmung, sich zu verkrampfen, ich verbot es ihnen aber.

zitronenkuchen und mandelkuchen

Nach acht Stunden erreichte ich mit allerletzter Kraft das Bootshaus und ließ mir Getränke und Kaffee und Kuchen servieren, welchselbige meine Kräfte erneuerten. Ich muss an meiner Kondition arbeiten….

cat

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