Keine Offenbarung

„Sieh Lieber, was doch alles Schreibens Anfang und Ende ist, die Reproduktion der Welt um mich, durch die innere Welt, die alles packt, verbindet, neuschafft, knetet und in eigner Form, Manier, wieder hinstellt, das bleibt ewig Geheimnis, Gott sei Dank, das auch ich nicht offenbaren will den Gaffern und Schwätzern.“ (Johann Wolfgang von Goethe in einem Brief an Friedrich Heinrich Jacobi, 21. August 1774)

Wisst ihr Bescheid.

image_pdfimage_print

Trump und Secondlife etc.

secondlifesecondlife
Oasis of Klima – arrival point. Ja, ich reite mein Avatar reitet da auf einem Saurier Drachen, ja und? Die hellen Punkte sind live ein Sandsturm (Partikel, muss man auch bauen per Script erzeugen); man sieht kaum die Hand vor den virtuellen Augen.

Mit Secondlife ist es wie mit Trump: Alle deutschen Journalisten schreiben heftig dagegen an, aber beide werden immer beliebter.

„Second Life sei im Unterschied zu Sansar eine etablierte “Cash Maschine”, die zurzeit [sic] wieder wachse – obwohl die 3D-Social-Software schon seit circa 2002 am Markt ist.“ (Mixed)

Jetzt bitte alle wegzappen: Da ihr die technischen Probleme, die ich jetzt schildern werde, ohnehin nicht versteht, wendet euch lieber den aktuellsten Statistiken über Corvid19 zu.

Andere Optionen: Wer Spanisch versteht, sollte vielleicht nachprüfen, ob Kuba jetzt die Welt rettet oder ob survival of the fittest für jeden von euch gilt. Wer aber die kommende Revolution begrüßen würde, sollte sich fragen, mit wem man die veranstalten sollte und ob mit oder ohne Gendersternchen oder ob man gleich in Italien damit anfangen sollte?

Am Sonntag musste ich eine Sim zum Glück nur einen Teil einer Gor-Rollenspiel-Sim neu bauen.

Das Problem war nicht nur der Teleporter – das sind gescriptete Objekte, die meistens dem beamen ähneln (oft gewollt) und einen Avatar überall hin transportieren. Auf Rollenspiel-Sims gibt es immer einen arrival point, weil die technischen Admins (in diesem Fall ich) nicht möchten, dass die Spieler plötzlich und überall wie aus dem Nichts materialisieren auftauchen, was unrealistisch wäre, falls man hier von „Realismus“ reden kann.

Teleporter gibt es im Second-Life-Marketplace wie Sand am Meer. Ich habe ein paar Dutzend davon. In diesem Fall musste das Objekt aber erstens einigermaßen versteckt sein, weil das Ziel, eine Skybox (Oasis of Klima, in 4000 „Metern“ Höhe), nicht so leicht zu finden sein sollte – gemäß der literarischen Vorgabe:
One of the major sites within the Tahari for obtaining salt are the brine pits of Klima. Klima is hidden deep within the dune country and its location is closely guarded. It is worked by thousands of male slaves and escape is nearly impossible. Kaiila are not permitted there, even for the guards. There is a well there but no other water for about a thousand pasangs. Women are not permitted there so that men will not kill each other for them. Slaves are taken to the mines on foot, hooded and chained. Many die on route. At the mines, their feet must be bound in leather to the knees as they will sink through the salt crusts. The salt would grate and burn their flesh. In the mines, most of the salt is in solution. It is obtained in either of two ways, by drilling and flush mining, or by sending men to collect it in the deeper pits. A work day is from dawn to dusk and some men kill others for lighter assignments.

Technische Voraussetzung: Man muss einen Teleport-Punkt definieren, so dass alle Rollenspieler nur dort landen, ganz gleich, ob sie auf die Second-Life-Map klicken oder eine Landmark benutzen. Das ist nicht weiter schwierig und gehört zum Administrator-Menu (RTFM! Har har!).

Danach, so der ausgeführte Plan, sollten sie ein wenig herumlaufen und den Teleporter suchen müssen, der aber ein beliebiges Objekt sein kann – bei mir sollte war er ein pferdeähnliches Reittier – aber trotzdem funktionieren.

Zweitens – und nun der schwierige Teil -: Ein Sim erlaubt nur bestimmten Avataren, Objekte zu rezzen, meistens einer definierten Gruppe. Andere Objekte (die jeweils einer Gruppe zugeordnet sind), werden nach einer bestimmten Zeit automatisch entfernt und an den „Besitzer“ zurückgeschickt. Das nennt man Auto Return. Der Auto Return hindert virtuelle „Hooligans“ daran, eine Sim zu crashen, in dem sie in kurzer Zeit sehr viele Prims rezzen, die der Rechner bei Lindenlab irgendwann nicht mehr rendern kann – vergleichbar einem DoS-Angriff. Von diesen Spammern gibt es genug, und die Sim stürzt dann ab und muss neu gestartet werden.

Das Rezzen muss man aber auf Rollenspiel-Sims erlauben, auch wenn man selbst als Admin gerade nicht online ist, weil Objekte zum Spiel gehören. Abgeschossene Pfeile einer virtuellen Armbrust zum Beispiel sind kompliziert gescriptete Prims; wäre das Rezzen nicht erlaubt, könnte niemand herumballern. (Schwerter hingegen „trägt“ der Avatar („wear“), die kann man immer benutzen. Das nennt man melee. Auf „Melee-only-Sims“ geht dann nur „Nahkampf“.)

Mein Problem, für das es noch keine elegante vorgefertigte Lösung gibt, war, dass der Teleporter nur für eine bestimmte Gruppe zugänglich sein sollte, die aber leider nicht die Gruppe war, der dort das Rezzen erlaubt ist. Eine handgefertigte Namensliste, die das Script des Teleporters abfragt, wäre möglich, aber zu aufwändig gewesen.

(Jetzt fasse ich mich kurz, da vermutlich niemand bis hierhin gelesen hat.) Ein Objekt mit der „falschen Gruppe“ würde aber in diesem Fall nach zwei Stunden retourniert. Mein erster Versuch war, eine kleine Parzelle der Sim abzutrennen, den Autoreturn dort auszuschalten, und in ca. 2.000 „Metern“ Höhe beim Arrival Point – genau über der separaten Parzelle – den Teleporter zu platzieren. Der hätte zwar immer noch die falsche Gruppe, würde aber nicht automatisch entfernt. Ich hatte nur nicht bedacht, das es auch einen zweiten Teleporter geben muss, wohin der Avatar geschickt wird. Über Sim-Grenzen hinweg zu teleportieren ist extrem kompliziert mit den handelsüblichen Teleportern, Murphy’s law ist Standard. Auch der von mir ausgewählte weigerte sich.

Ergo: Ich habe eine Stunde Lebenszeit verschwendet herumexperimentiert, bis ich eine einigermaßen vernünftige Lösung gefunden hatte. (RTFM).

image_pdfimage_print

Machiavelli lässt grüßen

machiavelli

Besser eine zugrunde gerichtete Stadt als eine verlorene. (…) Den Staat regiert man nicht mit einem Rosenkranz zwischen den Fingern. (Niccolò Machiavelli (1469-1527), Florentinische Geschichte, VII)

Im Gegensatz zur übergroßen Mehrheit hierzulande halte ich Donald Trump nicht für dumm. Aber darüber will ich mich nicht streiten. Besser ist diese These: Trump verhält sich logisch und vernünftig im Sinne des Systems.

Was das hiesige Feuilleton gern vergisst: Der US-amerikanische Präsident sitzt einem Ausschuss vor, den die herrschende Klasse gebildet hat, um ihre Macht im Kapitalismus zu perpetuieren. Was erwarte ich von so jemandem? Doch nicht etwa Gendersprache, Empathie für die Entrechteten, „queerfreundliches“ Denken, anti-sexistisches Gehabe während einer Spendengala? Alles Blödsinn. Eine Charaktermaske ist eine Charaktermaske.

Die herrschende deutsche Antipathie gegen Trump zeigt nur, wie verkleinbürgerlicht, dumm und naiv das politische Denken und der mediale Mainstream sind. Lesen wir doch Machiavelli, der viel klüger war – und das vor einem halben Jahrtausend:
Folglich darf der weise Herrscher seine Versprechen nicht halten, wenn ihm das Schaden bringen kann und wenn die Voraussetzungen für die Verpfändung seines Wortes fortgefallen sind. (…) Denn die Menschen sind so einfältig und passen sich den Notwenigkeiten des Augenblicks so lammfromm an. dass der Betrüger immer Dumme findet, die sich betrügen lassen… (Il Principe)

Was ist vernünftig an Trumps Verhalten angesichts der drohenden Corona-Katastrophe? Die Kosten für einen Shutdown sind höher und die Folgen wögen schwerer als der Nachteil, den der Kapitalismus von mindestens 200.000 Toten hätte – so einfach. Das Kapital hat bekanntlich schon von zwei Weltkriegen und dem faschistischen Massenmord profitiert, diese sogar leidenschaftlich begrüßt, ganz zu schweigen von den zahllosen lokalen und asymmetrischen Kriegen, die zur Zeit toben. So what?

In einem halben Jahr werden die Friedhöfe der USA die Leichen nicht mehr fassen, aber die Bevölkerung wird vermutlich durchseucht und halbwegs immun sein. Warum sollte die herrschende Klasse sich darum scheren, solange ihr Profit und ihre Macht gesichert sind? Der 2. Weltkrieg allein hat rund 50 Millionen Opfer gefordert – und zweifelte anschließend die Mehrheit der US-Amerikaner am Kapitalismus? Mitnichten.

Auch muss gesagt werden, dass sich ein Fürst nicht immer so verhalten kann, wie man es von einem rechtschaffenen Mann gemeinhin erwartet, denn das Staatserfordernis nötigt ihn oft, sein Wort zu brechen und der Nächstenliebe, der Menschlichkeit und Religion zuwiderzuhandeln. Er muss daher hellhörig sein, sich nach den Umständen richten und mit dem Winde segeln, zwar wenn irgend möglich, vom rechten Weg nicht abweichen, aber ohne Bedenken auch den bösen beschreiten, wenn es die Not erfordert. (Il Principe)

image_pdfimage_print

El Hoyo

el hoyo

Herausragend, brilliant, ultraspannend, brutal gut, grausam, SciFi vom Feinsten: Der Schacht (El Hoyo, in Spanisch, mit Untertiteln) bei Netflix.

Aus den Rezensionen:
In einer Hölle aus Beton wacht unser Held aus Der Schacht auf, die unvorstellbare Schrecken in ihren Tiefen verbirgt. Unvorstellbar? Nicht lange, denn einige davon werden wir in dem klaustrophobischen Thriller mit Horror-Einschlag mit eigenen Augen sehen müssen. Wem die Baby-Ess-Story aus Snowpiercer noch im Magen rumort, der sollte die erstklassige spanische Genre-Entdeckung am besten auslassen.

So bizarr und unwirklich die Einrichtung auch im ersten Moment erscheinen mag, so zeichnet der Film selbst mit jeder weiteren Minute eine Welt ab, die echter und realer kaum sein könnte. Gerade in Zeiten der Corona-Krise wirkt die fehlende Solidarität, die im Film als zentraler Anker fungiert, nahbarer denn je. So ist „Der Schacht“ nicht nur der verstörendste Film seit langer, langer Zeit, sondern zugleich einer der brillantesten in seinem Genre. Muss man gesehen haben – wenn man es denn aushält! (Kinoundco)

Da die Rezensenten politisch offenbar ungebildet sind: „Der Schacht“ ist auch eine Parabel darauf, ob und wie Revolutionen möglich oder unmöglich sind. (Ich musste zwischendurch pausieren, so hat mich das Geschehen mitgenommen – und ich bin nicht wirklich zimperlich. Unbedingt im Original anschauen und mit Untertiteln.)

image_pdfimage_print

Das Wort zum Sonntag

burks

Am 19. März machten sich manche – vor allem auf Fratzenbuch – noch darüber lustig, dass ich mir Masken besorgt hatte und die bei Publikumskontakt auch trage. Jetzt sind sie alle still geworden. Es wird zum Standard, nur kriegen die meisten Leute keine mehr.

(Das Wort zum Sonntag aus meiner Küche von Burks)

By the way:
– Die Kurve sinkt noch nicht. (Danke für den Hinweis)

– In Spanien stapeln sich die Leichen. Die wichtigste Ursache: Das Gesundheitssystem wurde kaputtgespart – wie auch in Italien. Merke: Its not a bug, its a feature.

– Gutes Interview in einer schweizer Zeitung mit Kaiser Kuo: „Die Chinesen sind völlig verblüfft darüber, dass die Europäer keine Masken tragen. Es ist ja bekannt, dass viele Menschen andere anstecken, bevor sie selber Symptome haben. Mit einer Schutzmaske wird das Ansteckungsrisiko reduziert. Ebenso das Risiko, sich an die Nase oder den Mund zu fassen.“

– „Trumps bizarre Drohung mag im Affekt ausgesprochen worden sein und vermutlich ohne Konsequenzen bleibe. Sie zeigt dennoch, wie unberechenbar der US-Präsident die Krise managt.“ So urteilen deutsche Qualitätsmedien. Die Bevölkerung der USA sieht das aber ganz anders: „Mehrheit der US-Amerikaner befürworten Trumps Krisenmanagement“.

Da kann sich das deutsche Feuilleton noch so echauffieren. Unter anderem sind an Trumps Meinung, was hierzulande noch niemand bemerkt hat, die Religioten schuld. Die deutsche Journaille merkt auch gar nicht, wen sie mit Biden herbeischreiben wollen.

– Es wird demnächst viel weniger Schweden und Niederländer geben.

spargelfront

Jutta Ditfurth, statt peinlicher Spendenaufrufe für sich selbst! AfD, jetzt aber schnell die patriotische Pflicht erfüllen! Grüne Veganer: Spargelstechen ist voll öko!

image_pdfimage_print

Exponentiell hochgerechnet

exponentiell

Ein Freund hat mir das mal ausgerechnet, wenn die exponentielle Kurve sich halbierte und von 27 Prozent auf 13 Prozent sänke (ungefähr der aktuelle Stand). Im Klartext: Wenn die exponentielle Kurve sich nicht signifikant abschwächt, wovon auszugehen ist, hätten wir in der ersten Maiwoche 5.900.000 Infizierte, also ca. 60.000-100.000 Tote.

Oder widersprechen die hier mitlesenden Mathematiker?

image_pdfimage_print

Ordnung muss sein!

kabelsalat

image_pdfimage_print

Nicht anfassen

sicherheitsicherheit

Keine Corona-Gefahr, aber trotzdem nicht anfassen, auch nicht mit Handschuhen! #wirfüreuch #security #SecuritasHeroes

Ich habe jetzt vier 12-Stunden-Schichten. Am Sonntag muss ich in Second Life auf die Schnelle ein Sim bauen. Montag und Dienstag noch zwei 12-Stunden-Schichten. Danach gibt es wieder mehr hier zu lesen.

image_pdfimage_print

Hegel und die Typologie der Coronaisten

hegel

Wie macht mal social distancing?
– Kaufe dir Hegels Phänomenlogie des Geistes. Ist preiswerter als eine Flasche Desinfektionsmittel.
– Lies das Buch von vorn bis hinten durch, dauert ca. zwei Wochen.
– Versuche, mit anderen darüber zu reden – sie werden dich um jeden Preis fliehen.

Auch albern, aber trotzdem lustig – ich bin übrigens misanthropher Germanist mit revolutionären Einsprengseln:

– Die Aufgeregten („Es ist viel schlimmer, als ihr glaubt.“).
– Die Coolen („Alles Panikmache“).
– Die Mathematiker („Exponentialkurve“ bzw. „Es sind ja erst 0,000irgendwas Prozent infiziert.“).
– Die Virologen („Der Virus ist wesentlich tödlicher/harmloser als Grippe“).
– Die Germanisten („Egal, aber es heißt DAS Virus – und „tödlich“ kann man nicht steigern.“)
– Die Mitteilsamen, die auf Twitter im Zehn-Minuten-Takt ärztliche Bulletins über ihr seelisches und körperliches Befinden posten.
– Die Cowboys („Ich mach jetzt Abenteuerurlaub in der U6.“).
– Die Humoristen (Hamsterwitze).
– Die Humor-Verbieter („Wie könnt ihr lachen, wenn Menschen sterben und sich das Klima wandelt?“).
– Die Türkisgrünen („Die Regierung agiert vorbildlich.“).
– Die Oppositionellen („Die Regierung reagiert viel zu langsam/viel zu überzogen.“).
– Die Apokalypsegeilen („Die Erde befreit sich von den Menschen.“).
– Die Liberalen („Die wahre Leidtragende ist die Wirtschaft.“).
– Die Revolutionäre („Der Anfang vom Ende des Kapitalismus.“).
– Die Besorgten („Ich hab so Angst um meine Mama.“).
– Die Egozentriker („Mir ist es wurscht, ich bin unter 70 Jahre alt.“).
– Die Misanthropen („Endlich hab ich meine Ruhe und muss keine Menschen sehen.“).
– Die Gelassenen („Im Straßenverkehr sterben jedes Jahr 500 Menschen und niemand macht darum so ein Bohei.“).
– Die weniger Gelassenen („Wie kannst du sowas posten, du gefühlloses Schwein?!“).
– Die Geschmeidigen („Ja, es ist schlimm, aber zur Erbauung hab ich ein Gedicht geschrieben … ein unscharfes Foto von meiner Katze im Gegenlicht geschossen … das poste ich jetzt.“).
– Die Verschwörungstheoretiker („Wusstet ihr schon, dass die Illuminaten das Virus aus Atommüll, Genmais und Rotz zusammengeschraubt und per 5G-Netz verbreitet haben, damit wir alle schwule Kommunisten werden?“).
– Die Kriegsgewinnler („Meine astrologischen Tantra-Globuli / mein handgesegneter Vollmond-Krafthonig / mein selbstgebastelter Bernstein-Energiekreis für nur Euro 500,- schützt vor Corona“).
– Die Selbstbetrüger („Ich mache keine Hamsterkäufe, ich habe einfach gern 500 Rollen Klopapier, 200 Dosen gefüllte Paprika und 2000 OP-Masken zuhause, das schmückt die Wohnung so.“).

(Source: somewhere on the Internet)


image_pdfimage_print

RIP Papa Manu

manu dibango

Manu Dibango ist an Covid-19 gestorben. Ich empfehle den Nachruf der Süddeutschen: „Bach, Händel und ein Halleluja“.

Das waren noch Zeiten, als man CDs kaufte….

image_pdfimage_print

Rupununi, revisited again

rupununi

Rupununi-Savanne, Guyana (fotografiert im Februar 1982). Leider funktioniert meine Pflanzenbestimmungs-App nicht auf einem Monitor…

image_pdfimage_print

Epidemiologisch wirksam

Lesenswert auf Telepolis: „Coronavirus: Epidemiologisch wirksame Maßnahmen in China“.

image_pdfimage_print

Jitsi

jitsi

Den Rat des wohlwollenden Publikums aufnehmend habe ich mal Jitsi ausprobiert – also doch eine browserbasierte Lösung. Wenn ich mit dem Laptop eine Konferenz eröffne und mit dem anderen Rechner beitrete, kann ich mit mir selbst konferieren (falls das nötig sein würde).

Ich bin aber kläglich gescheitert, einen eigenen Server einzurichten. Hat nicht funktioniert, zahllose Fehlermeldungen der rätselhaften Art. Vielleicht muss das auch nicht sein.

Was ist eigentlich der Haken an der Version per Browser? Das würde doch ausreichen?

image_pdfimage_print

Die Rettung naht!

Klopapier

image_pdfimage_print

Vollkommener Ablass

Wieder ein neues Wort gelernt: Großpönitentiar. Jetzt ist ein vollkommener Ablass möglich.

War das nicht früher die Generalabsolution, die auch Konquistadoren erhielten, bevor sie die Ureinwohner Amerikas abschlachteten?

Mein Vorschlag: Man sollte das gleich automatisieren: „This Disembodied Robotic Mouth Is Reciting Algorithmically Generated Prayers“. Großartig, nur auf Dauer vermutlich sehr nervend.

image_pdfimage_print

Man on Bike

man on bike

Ralph Steiner, Man on Bike, 1922

image_pdfimage_print

Einmaliges konsistentes Erlebnis

zoom

Ich arbeite mich gerade durch diese Liste (vgl. ubuntuusers) – ich könnte meine Seminare auch online anbieten (wieso komme ich erst jetzt auf die Idee?):
Liste von integrierten Webkonferenzlösungen mit erweitertem Funktionsumfang sowie Apache OpenMeetings.

Das Problem ist:
– Die Lösung muss plattformübergreifend sein, also, für Linux, Windows, Mac und Android funktionieren,
– die Lösung muss kostenfrei sein (der Marktführer Zoom erlaubt bei der kostenfreien Version nur 40 Minuten Konferenz), die Teilnehmer sollen nicht erst etwas kaufen müssen,
– browserbasierte Lösungen sind auch kompliziert, sobald man anfängt, an den Voreinstellungen etwas zu ändern (was ja u.a. das Thema meiner Seminare ist).

Bei Zoom, was mir empfohlen wurde, scheitere ich schon daran, mir eine Demoversion schicken zu lassen – irgendein Javascript-Error (obwohl ich das zugelassen hatte). Das ist doch deren Problem, nicht meins…

Kann jemand etwas empfehlen? (Ca. ein Dutzend Teilnehmer, ca. acht Stunden Dauer.)

image_pdfimage_print

Individual differences in personality predict the use and perceived effectiveness of essential oils

Plos One: „We found that receptivity to pseudo-profound fabricated statements and religiosity were the most consistent predictors of greater use of, perceived effectiveness of, and a willingness to spend more money on EOs.“ (via Fefe)

image_pdfimage_print

智能头盔吧!?

corona statistik

Natürlich sind die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser genau so informiert wie ich über die gegenwärtige Pandemie, wenn nicht sogar besser, weil alle vor den Geräten hängen. Wie vorhergesagt, steigt die Rate der Infektionen auch hierzulande exponentiell, weil geeignete Maßnahmen viel zu spät und und zu halbherzig getroffen wurden.

Auch wenn so genannte Experten noch im Januar abwiegelten: COVID-19 ist nicht mit Influenza vergleichbar. In Italien lässt man Leute in meinem Alter mittlerweile elend verrecken.

Mal sehen, ob unserer herrschende Klasse und die hiesigen Medien ihre antikommunistischen sinophoben Vorurteile ablegen kann und die Hilfe Chinas annimmt.

Die Volksrepublik China hat alles richtig gemacht, auch wenn es einem bei der High-Tech-Überwachung, die eingesetzt wird, gruselt. (Übrigens: Li Wenliang wurde posthum rehabilitiert. Hoffentlich lernen die was daraus.)

image_pdfimage_print

Kritische Infrastruktur

brandschutzanlage

Schon merkwürdig, dass ich bei keiner Meldung in den Medien seit Beginn der Pandemie etwas über die Leute gelesen habe, die in der Sicherheitsbranche arbeiten, zum Teil unter extrem prekären Bedingungen. Prekär heisst: Wenig Lohn, lange Arbeitszeiten, Wechselschicht usw. Natürlich ist das auch eigenes Verschulden: Extrem geringer Organisationsgrad, Lohndumping, viel nicht tarifgebundene Subunternehmen, oft wechselnde Arbeitsplätze, Wechselschichten, oft zwölf Stunden Arbeitszeit.

Wären die Sicherheitsmitarbeiter so selbstbewusst und organisiert wie Bergleute, läge der Mindestlohn vermutlich bei 40 und nicht bei gut zehn Euro. (Meine Firma zahlt mehr, aber die ist ja auch nicht die billigste – Qualität ist eben nicht umsonst zu haben.) Die Sicherheitsbranche ist die Hochburg des Lohndumpings, noch vor dem Baugewerbe. Das wird noch dadurch gefördert, dass städtische Unternehmen – wie etwa die Krankenhauskonzerne in Berlin – oft selbst dann Billigfirmen vorziehen, wenn die lokale Verwaltung und das Personal hoch zufrieden sind. (Ich weiß, wovon ich rede.) Nur der Profit zählt.

Zudem arbeiten in der Brache oft Kolleginnen und Kollegen, die keinen deutschen Pass haben und/oder der deutschen Sprache kaum mächtig sind. Das wäre an sich nicht so wichtig, je nach Aufgabe, aber Einwanderer, vor allem aus arabischen Ländern, sind nur wenig klassenbewusst und lassen alles oft mit sich machen. Ich musste mehrfach erklären, was eine Gewerkschaft ist, sogar das Wort buchstabieren. Geholfen hat es nicht. Mein Mitleid über schlechte Arbeitsbedingungen in der Branche hält sich daher in engen Grenzen.

Die Arbeiter der Sicherheitsbranche müssen immer arbeiten (wie medinizisches Personal); wenn jemand ausfällt, muss die Schicht trotzdem besetzt werden. Was ist, wenn sich in einem Monat die Hälfte aller Leute krank melden, weil sie infiziert sind? Wer wartet die Brandmeldeanlagen in vielen Objekten, die zum Teil gar nicht so einfach zu „handeln“ sind (RTFM!)? Selbst ich kam bei einigen Manuals, die ich studieren musste, ins Grübeln.

Ich hatte sogar einmal einen lautstarken Streit mit einem Feuerwehrhäuptling, der mich anfauchte, als sie drei Minuten nach einem Brandalarm mit großem Gerät samt Leiterwagen und in Begleitung der Polizei vor dem Objekt standen, warum ich denn den akustischen Alarm ausgeschaltet habe? Er grummelte was von mehreren Tausend Euro, die ein Feuerwehreinsatz koste. Zum Glück hatte ich Recht, und er entschuldigte sich später. Ich war aber schon relativ nervös geworden – wer legt sich schon gern mit einem Expertem der Feuerwehr an? (Ursache des Alarms und des „Brandes“ war übrigens ein vor sich hin kokelnder Toaster.)

Die Sicherheitsbranche ist – wie der Name suggeriert – dafür da, die so genannte kritische Infrastruktur zu bewachen und ist daher, wie ein aufmerksamer Leser hier schon anmerkte, „systemrelevant“.

Aber wie schützt man sich, wenn man bei einer Billigfirma des Sicherheitsgewerbes arbeitet, die noch nicht einmal Dienstkleidung stellt, bei einer Einlasskontrolle davor, sich anzustecken? Zum Glück sind die meisten Events zur Zeit abgesagt… Das musste mal gesagt werden.

Die gute Nachricht: Eine Ausgangssperre wäre für mich kein großes Problem.

brandschutzanlage

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

Older entries