Die Wüste in Hexametern, reloaded
Blick auf meine Sim in Secondlife
Heute die dritte 12-stündige Nachtschicht – mir ist nicht danach, mir etwas kompliziertes auszudenken, das den Wissendurst der Leserschaft befriedigen könnte (ich habe da aber etwas vorbereitetet, was diese Woche noch erscheinen sollte!)
Einsam er reitet durch sturmgepeitschte, verbrannte Gefilde,
Tücher umhüllen sein Haupt, und ein Schleier verhüllt seine Züge.
Bronze trägt er nicht, kein Stahl aus dem Norden lastet auf Schultern—
Leder und Stoff sind sein Schild, und das Schweigen der Hüter der Wüste.
Lanze in Hand, und das Kaiila, geschmeidig wie Schatten der Abendzeit,
Gräbt sich mit Hufen in Dünen, die schweigen von Blut alter Krieger.
Sieh! In der Ferne ein Flimmern—ein Traum an den Rändern des Wirklichen,
Hebt sich durch Wind und durch Glanz eine Oase wie göttliche Führung.
Palmen, sie neigen sich leicht, und aus Sand wachsen würdige Mauern,
Stein über Stein, vom Vergehen berührt, doch vom Geist ungebrochen.
Wasser erblickt er und Licht, das sich bricht durch gewölbte Portale—
Heiliger Ort in dem Land, das die Priest Kings längst aufgegeben.
Weiter er reitet, kein Ruf, kein Gebet, nur der Wille aus Eisen,
Schweigend gebunden an Schwur und an Namen, den niemand mehr nennt.
(Was für ein Kitsch!)
Unterirdisch chillen
Da ich ab morgen in den 12-Stunden-Nachtschicht-Modus wechseln muss, werde ich heute nur noch chillen und virtuell auf einem meiner Pferde ausreiten. Die sind für Gor allerdings „tiefergelegt“ aka enhanced und haben Zähne wie ein Velociraptor und Krallen an den Hufen. Die Tierchen sind ganz allerliebst gescripted: Auf Kommandozeilenbefehl im lokalen Chat folgen sie einem brav, auf wenn man nicht auf ihnen reiten will.
Ich habe neulich ein unterirdisches Labyrinth gebaut, in dem im Juni ein Rollenspiel-Event mit rund drei Dutzend Spielern stattfinden wird. Ein Irrgarten ist dann gut, wenn derjenige, der ihn konstruiert hat, sich selbst daran verläuft…
Unter irgendwie Integrierenden
Zeitweiliger Abschied vom Aktivismus (Symbolbild). (Manche Männer haben merkwürdige Phantasien, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.)
Rüdiger Safranski, ein ehemaliger Genosse von mir, dessen germanistische Vorlesungen an der FU Berlin ich weiland besuchte, dem aber das Maoistische vollends abhanden gekommen ist, während ich noch ab und zu mit der roten Fahne dem Publikum zuwinke, hat der bürgerlichen Presse ein interessantes Interview gegeben, das sich leider hinter einer erzkapitalistischen Paywall verschanzt, aber in dem es von E.T.A. Hoffmann, Novalis, Adorno, Schopenhauer, Goethe, dem unvermeidlichen Niklas Luhmann und allerlei sonstigem Bildungsbürgertumzitatenkram nur so wimmelt.
„Man lebte auf der Sonnenseite des amerikanischen Imperiums, ohne sich das einzugestehen. Moralisch war Vietnam in der Tat eine Art übler Kolonialkrieg. So redete man sich die eigene radikale Politik schön, und das liberal-hedonistische Milieu wurde immer attraktiver und immer größer, bis heute. Die DDR direkt vor der Nase begriff man nicht als Widerlegung, sondern als Verzerrung der ursprünglich guten Idee. Letztlich gaben viele den USA, weil sie auf den Ostblock Druck ausübte, sogar noch die Mitschuld am versteinerten Sozialismus. Und daheim richtete man sich in einem wohlhabenden linken Biedermeier gemütlich ein.“
Auf die Frage, ob das nicht eine Lebenslüge sei: „Ja, aber mit einer ungeheuer anspruchsvollen Theorie im Hintergrund. Das Ganze ist das Unwahre, heißt es bei Adorno in der Frankfurter Schule. Dort gab es die subtilste Fundamentalkritik der Moderne: „Entfremdung“, wo man hinblickt. Man grub sich Tunnel mit dem Licht am Ende – das war dann der Marsch durch die Institutionen plus Pensionsberechtigung. (…) Aus dieser eskapistischen Haltung entstammen viele Elemente des Erziehungsregimentes, das wir heute erleben, unter Einschluss der CDU. Ob beim Klima, bei der Migration, bei der Europäischen Union – egal welche demokratischen Mehrheiten es gibt: Die Ziele dieser Vorgaben müssen in jedem Fall realisiert werden, weil sie als das real existierende Gute gelten.“
Der Kernsatz: „Wenn man nicht ein Viertel der Wähler hinter eine Brandmauer verbannen will, so wird überhaupt nichts anderes übrig bleiben, als die AfD irgendwie ins demokratische Spektrum zu integrieren und dadurch zu zivilisieren.“
Sehr schön auch: „Ich fürchte, die Deutschen wollen endlich auch einmal auf der guten Seite der Geschichte stehen. Sie führen der Restwelt vor: Seht, wir haben unser Pensum brav gelernt! Unter Vorangehen der Deutschen muss die Welt gerettet werden. Da kommen die kryptoreligiösen Bestände wieder an die Oberfläche. Daraus speist sich das große Wir, welches bei uns regiert.“
Safranski stammt, wie ich auch, aus dem ultraorthodoxen christlichen Milieu, Jesus‘ Haredim sozusagen. Er sagt Ähnliches wie auch ich: „…letztlich hat dieses Faschismusgerede nur noch eine einzige Funktion. Ahnungslos, was Faschismus wirklich bedeutet, beschwört man ihn, um zu sagen: Wir gehören nicht dazu. Alle anderen können heute Faschisten sein, aber wir nicht. Wir sind die Guten.“ Auch prophetisch und wahr: „Darum bin ich auch überzeugt, dass die Deutschen sich in ein paar Jahren wieder mit dem Moloch Russland arrangieren werden.“
In einem muss ich jedoch vehement widersprechen. Safranski: „Nichts ist heute wichtiger als ein zeitweiliger Abschied vom Aktivismus, ob im Garten (wer hat einen Garten – außer Philosophen?) , bei der Musik, bei einem guten Buch.“
Da fehlt doch etwas? Richtig! Wenn schon der Wirklichkeit temporär entfliehen, dann in Form eines Avatars!
Ehrfürchtig wimmernde Bauernvölker
Ich könnte natürlich etwas über den Islam in Großbritannien (Instagram-Video) räsonnieren und darüber, ob das hier verspätet auch so kommen wird. Aber ich interessiere mich mehr für den unterhaltsamen Machtkampf zwischen dem israelischen Militärgeheimdienst Shin Bet und Netanjahu und die Frage, wer eigentlich das „Loch“ war: „Israel’s attack plans against Iran’s nuke program and why?“.
Am interessantesten fand ich jedoch einen Artikel in den Qualitätsboulevardmedien: „Zwingt China Trump in die Knie?“
Der hochrangige Beamte Xia Baolong (72), zuständig für Hongkong und Macao, giftete gegen das „Bauernvolk“ auf der anderen Seite der Welt und seinen „arroganten, schamlosen“ Zollkrieg, der es auf das „Überleben“ Chinas abgesehen habe. Es werde bald „in Ehrfurcht vor der 5000-jährigen Zivilisation Chinas wimmern.“
Har har.
Ich schaue jetzt, da ich ein wenig ermüdet bin nach der dritten von acht (!) Schichten hintereinander (mit einem Tag Pause in der Mitte), nach dem schicken Motorboot, was auf meiner Sim in Secondlife ankert. Ich bin nicht der Besitzer, sondern ein anderer Avatar (links im Bild), der in Kürze einen 10-tägigen und komplizierten Rollenspiel-Plot mit rund zwei Dutzend Teilnehmern dort starten wird (was den Traffic natürlich erhöht), inklusive der überraschenden Landung eines Raumschiffs. Ich bin gespannt…
Griechisch chillen
Mein ältester Avatar akklimatisiert sich auf einer griechischen Insel und wartet auf die zahlreichen Damen in Badekleidung, die ab dem 23.05. eintreffen werden. (Ja, da steht ein Laptop mit Linux.) #secondlife #roleplay
Unter uns Gamedesignern
Der virtuelle Bau „meiner“ virtuellen griechischen Insel macht Fortschritte – die basics habe ich fertig (deswegen habe ich gestern nichts gebloggt, weil ich mit einigen technischen Problemen zu kämpfen hatte und irgendwann zu müde war).
Das Publikum merkte neulich richtig an, dass niemand außer mir über Secondlife berichte. (Ja, ich werde nachher noch etwas Vernünftiges bloggen.) Das hat Gründe:
– Man müsste recherchieren. Das hält Journalisten oft ab, etwas zu schreiben. Ich wurde von ChatGPT auf Daniel Voyager (Avatarname) hingewiesen (ab sofort in der Blogroll). Der berichtete vor kurzem, dass die Zahl Regionen (der „Spielstätten“ aka Sims) mittlerweile bei fast 30.000 liege. Geht man davon aus, dass nur fünf Avatare am Tag eine Sim besuchen, kann man sich die monatlichen Nutzerzahlen ausrechnen. Daniel Voyager geht von rund 45.000 am Tag aus (1,35 Mio. monatlich).
– Es kommt in den „adult“-Regionen (zu denen u.a. die rund 170 Gor-Rollenspiel-Sims gehören) zu Pixelsex. Damit ist das Thema schon durch – vor allem in Deutschland.
Außer mir und dem Auftraggeber und seinen Leuten (ein halbes Dutzend) kann noch niemand dort hin. Die Eröffnung ist erst im Juni. Deshalb darf mein Avatar – für „Griechenland“ unpassende – Wüstenkleidung tragen und virtuelle Pferde reiten (um deren fucking manual und komplexen Features besser kennenzulernen). Die virtuellen Wandmalereien habe ich mir übrigens von der AI herstellen lassen. ChatGPT: Welche Bäume wachsen auf Santorini? Aha… Olivenbäume (Olea europaea), Feigenbäume (Ficus carica), Tamarisken (Tamarix spp.), Pinien (Pinus halepensis / Aleppo-Kiefer), Johannisbrotbäume (Ceratonia siliqua), Zypressen (Cupressus sempervirens).
– Da jeder Nutzer beliebig viele Avatare haben kann, weiß niemand, ob jemand mit 10 Avataren gleichzeitig online ist oder zehn Leute mit jeweils einem. Mein Gamer-PC schafft aber nur zwei parallel und ich muss ständig mit ALT Tab herumswitchen; der Laptop nur einen – dann fängt es schwer an zu ruckeln. Ich müsste auch vier Hände haben, was nicht der Fall ist. Außerdem habe ich superschnelles Internet, schneller als das der meisten US-Amerikaner – die können das also kaum. Technisch sind mehrere Avatare gleichzeitig also schwierig. Man kann natürlich noch einen oder zwei per Textviewer online lassen – die können aber nichts tun außer im Chat herumlabern.
– Die Zielgruppe ist nicht relevant: Viele ältere und in irgendeiner Weise körperlich gehandicapte Leute, auch Krebskranke. Es gibt eine Gruppe „Goreans in Relay for Life„: „passionate group of role players and life stylers that raise money in Second Life for Cancer.“ Viel tut sich da nicht, aber so etwas kenne ich nicht von Ballerspielen. Dazu die BDSM-Community, die, bevor es Secondlife gab, nur in HTML- und anderen Chatforen virtuell unterwegs war. Das ist natürlich super Igitt und absolutes No-Go für Journalisten.
ChatGPT: „Auf der griechischen Insel Santorini gibt es keine Seelöwen (Otariidae), da diese ausschließlich im Pazifik vorkommen. Allerdings wurden in den Gewässern rund um Santorini Mittelmeer-Mönchsrobben (Monachus monachus) beobachtet. Diese Robbenart ist eine der seltensten der Welt und lebt hauptsächlich in der Ägäis, insbesondere in abgelegenen Meeresgebieten Griechenlands. Sie bevorzugen abgelegene Küstengebiete mit Höhlen und sind für ihre scheue Natur bekannt.“ Das interessiert mich nicht. Der virtuelle Seelöwe kommt da jetzt hin, weil er süß mit dem Kopf ruckelt und der normale Avatar sowieso den Unterschied zwischen Seehunden, Robben und Seelöwen nicht kennt. Und wenn jemand meckerte, erkläre ich den Seelöwen zu einer Mönchsrobbe.
Die Insel ist auf einer Skybox – das heißt sie schwebt ein paar tausend Meter über dem „Boden“. Nachteil: Das „Wasser“ von Secondlife, in dem Schiffe fahren, Segelboote segeln und Avatar schwimmen können, ganz ohne Zusatzscripte – funktioniert nicht. Man muss es simulieren, was nicht einfach ist. Und die oben genannten Features funktionieren immer noch nicht. Um die Illusion hinzukriegen ist also technische Trickserei angesagt. Es gibt zum Beispiel virtuelle Boote und Jachten, bei denen man die „Höhe“, in der sie sich bewegen, fest einstellen kann. Sie könnten also auch fliegen, wenn man das wollte. Für den virtuellen Wassersport ist aber mein Auftraggeber zuständig, Ich baue nur das Ambiente.
Es fehlen übrigens noch Blumen und Fische und Möbel in einigen Häusern….
Was kommt und was war
US-Vizepräsident JD Vance auf Grönland (Symbolbild)
Gestern schon schrieb ich, aber war zu müde, um es noch aufzuführen und online zu stellen: Die Vertreter der herrschenden Klasse und ihre willigen Helfershelfer verhandeln also um die Plätze im Ausschuss, der die gemeinsamen Geschäfte der Bourgoisie organisiert.
Es wird sicher bald ein Wahrheitsministerium geben. „Falsche Tatsachenbehauptungen“, sagen sie, „seien nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt“.
Doch, sind sie. Aber allein die Tatsache, dass jemand auf diese ungeheuerliche Idee kommt, zeigt schon, was uns blüht.
– Was haben wir noch? Ein Theaterprojekt in Zürich wird nicht gefördert, weil der Hauptdarsteller ein „weißer Cis-Mann“ ist.“ Was ist denn ein Cis-Mann? Gibt’s den auch in anderen Tonarten?
– Ich fordere übrigens, mit Islamist_$%*:Innen über Gendersprache zu reden!
Was ich sagen wollte – gestern wie heute: 7:00 Wecker, duschen und frühstücken, 9:00 Abmarsch (mit E-Bike) zur Lohnschinderei, 19:00 Rückkehr, Essen kochen, in den Pausen dazwischen Spanisch wiederholen und Hebräisch lernen, essen, auch noch Bloggen…o je! Gestern hatte ich keine Lust und habe stattdessen mich in virtuellen Welten vergnügt, inklusive Hauen und Stechen…
„We had an interesting role-playing event yesterday with more than 30 players for more than three hours. We extend special thanks to:
– Levaque Kuhn, Chieftain of Skali, who organized the „bad guys“
– Turlough Fargis, leader of a mercenary troop
– Boundy Schwartzman, who led the, as usual, very large group from Belnend
– the Salt Ubar, who marched incognito but, on the urgent advice of his bodyguards, did not participate in the battle at the Exchange Point of Klima
– our friends from Isfahan and the other members of the Southern Trade Alliance.“
Avatare mit Stil
Ich habe gerade die sechste von sieben Schichten hintereinander abgerissen und keine Lust, mir etwas Vernünftiges auszudenken. Irgendjemand hat von der virtuellen En’Kara-Messe rund 600 Fotos Screenshots auf Google Drive hochgeladen. Die Qualität ist sogar besser als die von mir. Unfassbar, welche Mühe sich manche Leute mit ihrem Alter Ego in einer fiktiven Welt machen.
Das erinnert mich aber an Januar 2009, als ich mit Secondlife kein Geld mehr verdienen konnte und mir nach zwei Jahren auch nichts mehr einfiel, was dort zu tun sei.
Mir waren ein paar Avatare aufgefallen, die im Vergleich zu allen anderen extrem gut aussahen, die Männer waren bis and die Zähne bewaffnet, im Stil des alten Rom, und die Frauen waren halbnackt und extrem attraktiv.
Ich konnte mir diese Diskrepanz zur virtuellen „Normalbevölkerung“ nicht erklären, bis mich jemand informiert, das seien die „Gor“-Rollenspieler, die aber recht abgeschottet wären, und man käme in diese Community nicht so leicht hinein. Das reizte mich natürlich…
Am Morgen blogge ich wieder über etwas Gutes, Schönes, wahres und Wichtiges.
Avatare schauen dich nicht an, revisited
Goreaner auf der En’Kara-Messe in Secondlife.
Mesh Kreaturen
Ankunft am Fuße des Sardar-Gebirges
Nein, ich will das Publikum nicht schon wieder mit der virtuellen En’Kara-Messe langweilen. Aber man stelle sich vor, diese für die Weltläufte völlig irrelevanten Postings würden einen von tausenden Lesern dazu bringen, sich ebenfalls einen Avatar zuzulegen, um sich dann bei mir als virtueller Bodyguard virtuell zu bewerben? Oder gar eine Leserin als halbnackte Sklavin? Man darf die Hoffnung nicht aufgeben!
Heute ein bisschen Technik unter uns Gamedesignern. (Ist da noch jemand?) Die Messe findet auf sage und schreibe fünf vollen Sims statt, die für einen Monat von irgendjemandem bzw. einer Gruppe gemietet wurden. Der Spaß kostet mehr als 1000 Dollar. Die beiden Designerinnen, die die Messe und das Drumherum „gebaut“ haben, leisteten aber beeindruckende Arbeit: Die „Anlage“ hat zwei Ebenen: Bei der Ankunft ist man zunächst „oben“ und muss den Eingang zum Rollenspiel zwischen Dutzenden von Verkaufsbuden finden. Mittlerweile haben sich die „unsichtbaren“ Experience Teleporter durchgesetzt, weil niemand mehr irgendwo klicken muss, um an einen anderen Ort gebeamt zu werden – man läuft einfach durch und gelangt zum gewünschten (und vordefinierten) Ziel. Ich habe die auch auf meiner Sim; die Installation ist technisch anspruchsvoll, aber machbar.
Die Karte der fünf Sims der En’Kara-Messe in „Draufsicht“, jeder grüne Punkt ist ein Avatar.
Die Gamedesigner hatten folgenden Fantasy-Plot zusätzlich zum Ausstellungsgelände umzusetzen:
Während der jährlichen En’Kara-Messe (zur Zeit der Frühlings-Tagundnachtgleiche) und anderer Messen reisen viele Händler, Sklavenhändler, Krieger und Fremde aus allen Teilen Gors über die Straße ins Sardar-Gebirge. Sie verläuft durch verschiedene Territorien, von Stadtstaaten bis zu wilden Gebieten. Die Landschaft verändert sich je nach Region, von weiten Graslandschaften bis zu raueren Gegenden nahe den Bergen.
In der Nähe von Sardar ist die Atmosphäre mystisch und fast unheimlich. Es gibt Legenden, dass Reisende nahe Sardar manchmal spurlos verschwinden. Manche glauben, dass dies das Werk der Priest Kings sei, während andere behaupten, dass wilde Tiere oder Banditen dafür verantwortlich sind.
Die Straße ist zur Messezeit belebt von Karawanen aus allen Regionen Gors. Händler bringen Sklaven, exotische Waren, Waffen und seltene Güter mit.
Es gibt Gaststätten und Rastplätze, in denen Reisende sich sammeln und Informationen austauschen.
Das ist großartig gelungen. (Empfehlenswert: Firestorm Viewer: World/Environment/Shared Environment – die Designer bestimmen auch das virtuelle Wetter – aber das kann man abschalten.) Die „Straße“ geht auf dem oberen Level über alle fünf Sims. Man sieht kaum etwas wegen des Nebels, und das Gelände ist total unübersichtlich. Ich habe mich mehrfach „verlaufen“, weil zu einem Fantasy-Environment natürlich keine Orts- und Hinweisschilder passen. An manchen Stellen sind virtuelle Lagerfeuer und Camping „Wohnwagen“ der Wagenvölker. Alles sehr realistisch und macht Spaß. Irgendwann findet man dann doch den „Pass“ hoch oben in den Bergen… (und den unsichtbaren Teleporter nach unten). Ich brauchte dazu fasst eine Stunde.
Über Reittiere: Im Gor-Segment von Secondlife gibt es fleischfressende Eidechsen, auf denen man reiten oder denen man Lasten aufbürden kann und die albern mit den virtuellen Beinen schlackern, um das Gehen zu simulieren. Und u.a. die Tierchen, die wie eine Mischung aus Pferd und Kamel aussehen und Reißzähne und Klauen haben und die die Avatare ebenfalls reiten können.
Das ist aber technisch extrem schwierig umzusetzen (Ich kann so etwas nicht.) Entweder wird das Viehzeug so gescriptet, dass man es rezzt (etwas aus dem Inventar auf den Boden stellen) und sich dann draufsetzt und es steuert. Nachteil: Wenn man von einer Sim zur anderen teleportiert, kommt das Tier meistens nicht mit. Oder man „zieht es an“ wie ein Kleidungsstück oder eine Waffe. Letzteres hat den Nachteil, dass das Tier wieder im Inventar verschwindet, wenn man absteigt. Es gibt auch Kaiila-Avatare, in die ein Mitspieler schlüpfen muss. Auf dem galoppiert man dann durch die Gegend.
Jetzt aber gab es den Durchbruch und einen Quantensprung des virtuellen Reitens – die Teeglepet Animesh Pets.
Can I customize my horses to look different from one another?Absolutely! Whether you are using no-copy or copy, each horse can be individually customized with different skin textures, manes, tails, tack, accessories, and even animations. You can make your horses look as different as you want!
Ein Pferd kostet rund vier Euro, und man muss allerlei Accessoires hinzukaufen, um es zu einer goreanischen Kaiila „umzurüsten. Dann noch Sattel, Zaumzeug und Satteltaschen usw.. Aber das Viehzeug bewegt sich realistisch und kann mehrere Gangarten inklusive Galopp. Wenn man der Avatar absteigt und eine Weile weg ist, legt es sich selbständig auf den Boden und „schläft.“ Oder es wandert durch die Landschaft. Das ist wahrhaft die Hohe Schule des Scriptens.
Ich habe mir ein „andalusisches“ virtuelles Pferd zugelegt, Auf dem Screenshot unten komme ich damit gerade auf dem ground level der Messe an.
Unter virtuellen Messebesuchern
Vom 10. bis zum 23. März findet das wichtigste Ereignis der Gor-Rollenspieler in Secondlife statt: die En’Kara-Messe mit zahlreichen Veranstaltungen. Das Motto ist: Sehen und gesehen werden, die virtuelle „Heerschau“ der Goreaner, die sich auf rund 170 Sims (virtuelle Spielstätten) verteilen. Es wird wieder proppenvoll werden, so dass man manchmal gar nicht mehr hineinkommt. (Der Eingang ist hier – mein Zelt ist das gelbe auf dem unteren Screenshot. Man braucht übrigens eine Altersüberprüfung wegen der vielen spärlich bekleideten weiblichen Avatare…)
The En’Kara Fair is one of four huge trade fairs that are held quarterly in the shadow of the Sardar Mountain Range. Each young person of Gor is expected to make a pilgrimage to the foot of the Sardar Mountains before he or she reaches their 25th birthday. This year’s fair starts with the excitement of voyaging to the fair, arriving just in time for the opening ceremony on March 14th at 4pm. Throughout the week we’ll be hosting a variety of events representing all the various aspects of our culture.
Avatarinnen sehen dich an, revisited
Willst du Ärger?
Es gab schon vergleichbare Fälle…
Klatsch im Schein einer Öllampe
Saß gestern in später Nacht in einem Cafe und plauderte angeregt mit einer (italienischen) Dame. Der Mann mit den weißen Haaren ist ein Killer (Assassinen – die absolute Elite im virtuellen Hauen und Stechen), aber der tut mir nichts, weil ich ihn unter Vertrag habe als Bodyguard. #secondlife #roleplay #Gor #fantasy #roleplayer #oasisoflamekaiila
Mal eine Frage: Macht das eigentlich kein Mensch außer mir?
Wanderer, kommst du nach
Schreibe ein Gedicht in Hexametern, das einen einsamen Wanderer durch die Wüste beschreibt, der endlich in der Ferne, von Sandstürmen umtost, eine kleine Oase erblickt, mit alten, aber sehr schönen Gebäuden, und mache das Gedicht im Stil von Friedrich Schiller: „Wanderer, kommst du nach Sparta“.
Einsam wandert der Mann, von der glühenden Sonne gepeinigt,
Dürr ist der Boden, und heiß erhebt sich der Staub um die Füße.
Sandstürme toben, verwehen den Weg und verhüllen den Himmel,
Keinen Schatten gewährt ihm der dürre Tamariskenbusch mehr.
Durst brennt wild in der Kehle, die Lippen sind spröde wie Scherben,
Doch in der Ferne erglimmt ein Schimmer im goldenen Staube,
Wagt er den Blick, und siehe, es hebt sich im flirrenden Dunstmeer
Grünendes Leben empor, ein Wunder im endlosen Öde.
Datteln wiegen sich sanft in der Krone der uralten Palmen,
Klares Wasser entspringt aus steinernen, moosigen Becken.
Mauern, gezeichnet von Zeit, doch reich in erhabener Schönheit,
Künden vom Ruhm jener Tage, da Kunst hier die Wüste belebte.
Sachte betritt er den Ort, doch Ehrfurcht hemmt seine Schritte,
Staunend lauscht er dem Flüstern des Windes in Säulenarkaden.
„Ruhe,“ so scheint es zu rufen, „erschöpfte Seele, verweile!
Fremdling, das Leben erblüht, wo der Mühsal Gnade erstrahlet.
Wie man unschwer erkennen kann, hat meine Bibliothek ihren Platz gefunden.
Guten Rutsch!
Ich wünsche den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern einen guten Rutsch und ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2025!
Während der frisch gemachte Kartoffelsalat erkaltet, habe ich meinen Avatar schnell noch etwas auf meiner Sim in Secondlife bauen lassen. Nach vier 12-stündigen Nachtschichten war mir nicht nach ausgelassenem Feiern, zumal meine Freunde entweder im Ausland, im Urlaub oder sonstwo sind und ich ab morgen noch drei Nachtschichten vor mir habe.
The #Oasis of Lame Kaiila in #Secondlife has a new building in which lectures can be held. The builder is happy! #Gor #fantasy #roleplay
Ihr könnt die Freude meines Avatars als Video auch auf Youtube oder Instagram ansehen.
Krieger, Zehnägel mit Dolchen und nützliche Sklaven
Da wir schon bei Modelleisenbahnen waren, können wir auch andere, total relevante Themen durchnehmen wie Wüstenkrieger, die sich nicht die Zehnägel schneiden müssen (das sind übrigens die Füße meines Avatars), und Sklaven, die sich nützlich machen, was löblich ist.
Kulturell angeeignet
Der Kerl (im wahren Leben „weißer“ US-Amerikaner) spielt meinen „Bruder“ in Secondlife. (Mein Avatar ist auch dunkelhäutig und hat Rasta-Locken.) Darf der das? Das ist doch bestimmt kulturelle Aneignung!
Zum Glück schert das in Secondlife niemanden. Deswegen gibt es auch so wenige deutsche Rollenspieler. Und welche Rolle die Dame spielt, will ich am besten gar nicht erwähnen. Den Screenshot kann ich aus Gründen nicht in sozialen Medien verbreiten, aber hier…
Abgelenkt
Ich war in den letzten Tagen durch mancherlei Dinge abgelenkt, obzwar ohne Lohnschindereipflicht. Man könnte über viele Dinge räsonnieren – aber ist das wirklich wert? Schauen wir doch mal im 12. Buch des Diodor nach, was mitteilungswürdig ist:
Als in Athen Aminias Archon war, wählten die Römer zu Consuln den Lucius Julius und Lucius Papirius. In diesem Jahr fielen die Einwohner von Scione, den Athenern wegen der Niederlage bei Delium Trotz bietend, zu den Lacedämoniern ab und übergaben die Stadt dem Brasidas, dem Heerführer der Lacedämonier in Thracien. Die Flüchtlinge von Lesbos, die bei der Eroberung von Mitylene durch die Athener in großer Zahl der Gefangenschaft entgangen waren, und die schon lange versuchten, Lesbos wieder einzunehmen, vereinigten sich jetzt und besetzten Antandrus; von dort machten sie Ausfälle und gritfen die Athener an, welche Mitylene inne hatten. Darüber aufgebract sandte das Volk der Athener die Feldherrn Aristides und Symmachus mit einem Heer gegen sie aus. Diese machten, als sie in Lesbos ankamen, beständige Angriffe auf Antandrus und eroberten die Stadt. Die Flüchtlige wurden von ihnen theils getödtet, theils verjagt.
Oder ist das hier wichtiger?
Dutzende Journalisten und Autoren sowie eine Reihe von gesellschaftlichen Institutionen in Deutschland haben gemeinsam ihren Abschied vom Kurznachrichtendienst X angekündigt. Darunter sind die Fernsehmoderatoren Dunja Hayali und Jo Schück ebenso wie Bestsellerautorin Anne Rabe sowie etwa mehrere NS-Gedenkstätten wie das NS-Dokumentationszentrum in München und die Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz in Berlin. Insgesamt trägt die Liste mehr als 60 Unterschriften.
Denkt man daran noch nach mehr als zwei Jahrtausenden? Oder an die F.D.P.?
Nein, ich habe am Wochenende eine großes virtuelles Hauen und Stechen organisiert, das zwei Stunden dauerte. Wie man sieht, durchkämmen Avatare Wüstenkrieger eine heiße, abgeschiedene Gegend in der Nähe der Kasbah, um die Überreste einer überfallenen Karawane zu finden. Das taten wir nach einiger Zeit, aber die bad guys waren auch noch da. Deshalb gab es ein Pfeil- und Armbrustschießen und Schwerthieben vom Feinsten. Wir verließen jedoch siegreich die Walstatt. Und gestern mussten wir noch zahlreiche Dinge besprechen…
Das alles war interessanter und unterhaltsamer als sich mit „Prominenten“ wie Frau Chebli oder – wie hieß noch der von der F.D.P.? – zu beschäftigen. Darauf einen Lumumba!
Unter Second-Life-Mobile-Beta-Testenden
Secondlife hat eine neue mobile App.
„Thousands of exciting 3D spaces await you: dance clubs, stores, art, role playing, community hubs, and more. Now you can visit all of Second Life on your mobile device!“ Jaja, aber wozu habe ich einen Gamer-PC mit hervorragender Grafikkarte und kann weiter und besser „sehen“ – sogar ultra und unlimited – als viele andere?
Vermutlich ist der Unterschied zwischen der neuen App und Text-only-Viewern wie etwa Radegast wie der zwischen IRC und ICQ (kennt das noch jemand?): Die Leute wollen eher etwas Buntes und Herumzappelndes. IRC ist für schnatternde Kaltduscher, neue Chatformen boten/bieten mehr.
Die Radegast-Macher kleinen Hirse gemacht): Mein (Mesh-)Avatar sieht aus wie ein übergewichtiger gekreuzigter Sumo-Ringer, während er, betrachtet man ihn mit einem normalen Viewer, eher daherkommt wie ein zehnkämpfender modellathletischer Bob Marley.
„Linden Lab is seeking feedback (https://feedback.secondlife.com/mobile-public-beta-bugs) on the App, particularly if issues are encountered / persistent.“ Und was sieht man da? „You do not have permission to access this page“, sogar wenn man sich einloggt.
Es wird also mit dem „Beta“ noch eine Weile dauern.
Wenn ihr mich besuchen kommt (vorher Adult-Check machen! Es geht immerhin manchmal um politisch inkorrekten Sex und Gewalt für Senioren!), dann sagt Bescheid, wenn ihr mit dem Handy in Secondlife unterwegs seid. Es wäre nicht fair, wenn ich euch mit Leichtigkeit umhaute, weil mein Rendern und mein Ping um Klassen besser sind
(Das hat wieder total viele Leute interessiert….)