Seine Majestät König Mwambutsa IV und Verbindender Lehm von den Bamangwato

Ein Karem National Park
Der Ausblick vom Mount Herzl in Jerusalem nach Westen zum Ein Karem National Park

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Herzlberg oder: Der Berg der Erinnerung 15.10.2023.)

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Auf dem Herzlberg in Jerusalem stehen zahlreiche Bäume, oft Zedern. Die Anlage heisst Gan ha’Ummot. „Im Jahr 2003 wurde beschlossen, künftig Staatsgäste jeweils einen Baum in einer Tallage unterhalb des Bergs nahe der Derech Joseph Weiz pflanzen zu lassen.“

Das ist nicht so langweilig, wie es sich anhört. Nachdem ich ein paar Dutzend Schilder fotografiert hatte, wer die Bäume pflanzte, verging mir die Lust, es waren zu viele. Aber wer hat sich da verewigt?

Seretse Khama, der erste Präsident Botswana, „das demokratischste Land auf dem afrikanischen Festland“. Aber: ein Viertel der Frauen haben sind HIV-positiv. (Quizfrage: Wie heißt die Hauptstadt Botswanas und mit welchen Staaten hat das Land gemeinsame Grenzen?) Nein, das muss man gar nicht wissen.

Aber Khama hatte ein interessantes Leben. Er gehörte zum Stamm zur Ethnie zum Volk der Bamangwoto (nie gehört, noch nicht mal im Urban-Krankenhaus). Sein Name bedeutet „Verbindender Lehm“. Er arbeitete als kurz nach dem 2. Weltkrieg als Rechtsanwalt in London und heiratete 1948 eine Weiße. „Ihre Ehe war Anlass für jahrelange politische Verwicklungen.“ – „Ruth Khama verlor ihren Arbeitsplatz und musste das Elternhaus verlassen.“

Der Kerl wäre mir vermutlich sympathisch gewesen und sie auch. Die hatten beide cojones. Nachdem sich alle erst nach Jahrzehnten abgeregt hatte, gründete Khama eine Partei und wurde 1965 Präsident. Ein Jahr später wurde Botswana unabhängig.

Mwambutsa IV von Burundi aus dem Volk der Ganwa „that traditionally ruled Burundi. They formed a distinct social class that was neither Hutu nor Tutsi, although they were affiliated with the latter.“ Interessant, dass sich eine Ethnie zur herrschenden Klasse macht. Und dann sind wir schnell beim allgemeinen Gemetzel.

Mwambutsa IV [was] „born while Burundi was under German colonial rule„. Nach der Unabhängigkeit von Belgien wurde der König zwei Mal aus dem Amt geputscht. Er starb im Exil in der Schweiz. Noch um seine Leiche wurde gestritten.

1962 traf er sich (Video) mit israelischen Politikern – der erste König, der Israel nach dessen Unabhängigkeit besuchte. Kein Wunder, dass für ihn ein Bäumchen da herumsteht.

Die anderen Politiker muss das Publikum selbst googeln.

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Ich wiederhole mich, aber die Anlage ist einer der interessantesten Friedhöfe, die ich jemals gesehen habe, nicht nur wegen des Ausblicks, sondern auch wegen der Gräber, die die Geschichte Israels erzählen. Wie viele Tote in wie vielen Kriegen! Wenn man Jugendliche einmal den „Lehrpfad“ mit vielen erklärenden Schautafeln entlangscheucht, behalten sie vieles besser.

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Das gilt natürlich auch für die Gräber der „Prominenten“, deren Namen ich aber nicht zum hier verbindlichen Bildungsgut erklären will. (Das Grab Mosche Dajans ist nicht dort.)

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Man bekommt vermutlich nur einen vollständigen Eindruck, wenn man sich auch noch den Militärfriedhof bzw. die Gedenkstätte ansieht, der nicht weit davon entfernt ist. Es gruselte mich, weil der, als ich auf dem Mount Herzl herumwanderte. „belebt“ war. In der ersten Woche des Krieges waren schon viele Soldaten entweder umgebracht worden oder im Kampf gestorben. Dann läuft man nicht zwischen den Angehörigen herum…

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