You are out, we are out

trump Selenskij

Sorry für den Schwefelgeruch (Breitbart, Truth Social), aber das war das erste Original der netten Unterhaltung zwischen Trump, Vance und Selenskyj, das ich fand.

“You’re either gonna make a deal, or we’re out. And if we’re out, you’ll fight out.”

Klare Ansagen, die Selenskyj so nicht gewohnt ist. Vielleicht sollte ihn unsere Noch-Außenministerin einfach mal umarmen, ganz gleich, was die Wähler denken?

„Trump accused the Ukrainian president of ‚gambling with World War III‘ in a heated confrontation involving US Vice President JD Vance“, titelt die Jerusalem Post. (Nein, ich lese keine deutschen Zeitungen zum Thema – da weiß ich schon vorher, was die im Schießschartenmodus dazu sagen.)

Sehr klar übrigens die Qualitätsboulevardmedien: „Trump schmeißt Selenskyj raus“.

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Unter Arbeitskraftgebenden

schlaf

So sieht das aus, wenn man drei Tage lang um 3:20 Uhr aufstehen muss und 12-Stunden-Schichten hat.

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Ferat Koçak, revisited

Ferat Koçak

Die Qualitätsboulevardmedien berichten über das Neuköllner Café Hamsho: „Es ist ein verstörendes Video, das mitten in einem arabischen Café in Berlin spielt: Auf einem Flachbildschirm an der Wand ist der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden der Hamas, Abu Obeida (40), zu sehen. Seiner Hass-Ansprache lauschen ehrfürchtig zahlreiche Männer, die gedrängt an den Tischen des Lokals sitzen.“ – „Gegenüber des Cafés hängt ein Wahlplakat des Neuköllner Linken-Kandidaten Ferat Koçak (45), der den Wahlbezirk bei den Bundestagswahlen überraschend gewann. Koçak hatte propalästinensische Positionen vertreten, Demos mitorganisiert.“

„Gegenüber“ – nicht „im“. Just saying.

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Offener Brief an den Neuköllner Genossen Ferat Koçak

Ferat Koçak

Lieber Genosse Ferat Koçak!

Vermutlich interessiert es niemanden bei der „Linken“, warum ehemalige Stammwähler sie nicht mehr wählen können. Jetzt aber kann man das auch an Deiner Person festmachen. Wenn mich – den alle meine Freunde einen „Marxisten“ nennen – jemand fragte, würde ich antworten: Ich wähle keine völkischen Antisemiten.

Warum Antisemiten? Wer Israel das Recht abspricht, sich gegenüber Terroristen und feindlichen Nachbarstaaten mit Waffen zu verteidigen, akzeptiert die Vernichtung des jüdischen Staates. Das hat innerhalb der deutschen „Linken“ natürlich eine lange Tradition (vgl. Taz v. 5.10.2007), nicht nur seit 1976, als ein deutsch-palästinensisches Terrorkommando im ugandischen Entebbe die Insassen eines gekidnappten Flugzeugs in Juden und Nichtjuden selektierte (sic!).

Warum völkisch? Die Araber in Palästina sind genauso wenig ein Volk wie die im und nach dem 2. Weltkrieg aus Osteuropa vertriebenen Deutschen. Oder sind ehemalige Schlesier jetzt ein „Volk“? Wer Kriege beginnt und verliert wie die Araber, muss die Konsequenzen tragen. Oder sollten die Deutschen jetzt das Elsass oder Ostpreußen zurückfordern?

Übrigens nannte man in der DDR und auch in der westdeutschen Linken diejenigen, die die ehemaligen deutschen Ostgebiete zurückforderten, „Revanchisten“. Ich nenne auch alle so genannten „Palästinenser, die seit 1948 in Palästina (eine geografische Region) vertrieben wurden, Revanchisten, wenn sie Israel das Recht absprechen, die Gebiete, die in diversen Kriegen, die alle von den Arabern begonnen wurden, erobert wurden, zu behalten. Für mich gehören Samaria und Judäa zu Israel. Einen weiteren arabischen Staat in Palästina darf und wird es nicht geben.

Übrigens war der arabische Nationalismus schon im Ottomanischen Reich untrennbar damit verbunden, dass Juden aus Palästina vertrieben werden sollten. Das hat sich bis heute nicht geändert. Das Massaker von Hebron (1929) ist dafür ein Beispiel.

Alle meine Vorfahren stammen aus Wolhynien und Polen. Der Hof meines Urgroßvaters wurde 1955 von Polen enteignet (vgl. die Urkunde auf meinem Blog vom 30.01.2024). Gehöre ich jetzt zum „Volk der Westpreußen“? Meine Vorfahren saßen schon im 18. Jahrhundert im heutigen Polen – aber die Deutschen waren nicht in der Lage, in Frieden mit ihren Nachbarn zu leben. Irgendwann ist Schluss. Das war hier das Ende des 2. Weltkriegs.

Ich habe mich immer als Erzlinker verstanden. Wie auch bei Dir, Genosse Koçak, kann man das aus der Biografie erklären, nicht aber durch die Lektüre kluger Bücher. Ich stamme aus einer Bergarbeiterfamilie die Ruhrgebiets, schon mein Ururgroßvater war Kumpel. Einer meiner Großvater war während der Zeit der Roten Ruhrarmee Kommunist, der andere war bekannt als Hitler-Gegner. Die Gestapo wollte ihn wenige Tage vor Kriegsende verhaften lassen, weil er russische Kriegsgefangenen mit Lebensmitteln versorgt hat, was verboten war. Er wäre erschossen worden, wenn nicht die US-Armee das Dorf befreit hätte. Meine Mutter (gab. 1925) war Augenzeugin.

Während meiner Zeit als Student in Berlin (West) war ich Maoist und habe alle „Klassiker“ des „Marxismus-Leninismus“ von vorn bis hinten, allein und kollektiv, studiert, bis es uns zu den Ohren rauskaum, auch Rosa Luxemburg, die bekanntlich etwas zu dem Thema Antisemitismus geschrieben hat. Niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat, kann mich einen „Rechten“ nennen, zumal ich später acht Bücher über Neonazis in Deutschland geschrieben habe.

Ist Dir, Genosse Koçak, bekannt, dass die Sowjetunion die Gründung des Staates Israel unterstützt hat? Dass die damalige sozialistische Republik Tschechoslowakei Israel in dessen Unabhängigkeitskrieg mit Waffen versorgt hat? Man kann zur Geschichte Israels die Bücher Tom Segevs lesen, der alle Akten und Quellen aufgearbeitet hat.

In den 70-er Jahren waren die sozialistischen Kibbuzim in Israel für viele West-Linke attraktiv. Eine Freundin von mir hat damals sogar länger in einem Kibbuz gelebt. Israel ist nicht von religiösen Juden gegründet worden, sondern von säkularen zionistischen Juden, die meistens von den Traditionen der europäischen Arbeiterbewegung beeinflusst worden waren.

Die Kommunisten in Israel hatten damals die Illusion, zusammen mit Arabern leben zu können. Ein Irrtum, wie sich schnell herausstellte. Vielleicht ist Dir bekannt, dass es eine Kommunistische Partei Palästinas gab, die den „Zionismus als Bewegung der jüdischen Bourgeoisie, die mit dem britischen Imperialismus verbündet sei“, ansah. Und das angesichts der jüdischen Flüchtlinge vor den Pogromen in Russland (die erste Alija) und später vor der Shoah in Deutschland… Die Kommunisten machten alle politischen Volten der Sowjetunion mit; trotzdem wurden ihre Führer durch Stalin ermordet oder landeten im Gulag.

Antisemitismus ist leider in der „Linken“ in Deutschland nicht neu, sondern hat eine Tradition seit der Gründung der KPD. (Ich empfehle das Buch Olaf Kistenmachers: Arbeit und »jüdisches Kapital«. Antisemitische Aussagen in der KPD-Tageszeitung „Die Rote Fahne“ während der Weimarer Republik, erschienen 2016).

Ich bin also politisch heimatlos, wenn die so genannte „Linke“ in Deutschland weder eine Arbeiterpartei ist noch Israel unterstützt, wie es sich für einen aufrechten Menschen gehört. Die Genossin Wagenknecht hat eine vergleichbare Position, die ebenfalls Träger des „Palästinensertuchs“ anzieht.

By the way: Die „Linke“ möchte Netanjahu verhaften lassen, wenn er nach Deutschland kommt? Seid Ihr noch bei Trost? Und in welches KZ möchtet Ihr ihn dann stecken? Oder ihn an die Hisbollah oder die Hamas ausliefern? Wer so etwas fordert, sollte mit einem Fallschirm über Gaza abgeworfen werden. Ich spendiere gern das Flugticket, würde aber vorher den Fallschirm durchlöchern.

Dis Diskussion wird natürlich dann interessanter, wenn man vor Ort ist. Om Oktober 2023, am Tag nach dem Beginn des Krieges, bin ich nach Israel gereist, weil ich dort meinen lang geplanten Jahresurlaub verbringen wollte. Es war interessant zu sehen, wie man in Israel angesichts des arabischen Terrors lebt. Direkt am Strand von Tel Aviv wurde über mir eine Rakete abgeschossen. Ich habe sogar ein Foto davon machen können. Ich wäre neugierig zu erfahren, wie es sich anfühlte, wenn man mit einem linken „Israelkritiker“ unter diesen Umständen diskutierte.

In diesem Sinne: Venceremos und #IstandwithIsrael!

Burkhard Schröder

Soeben versendet an info@feratkocak.de und cc an vorstand@die-linke-neukoelln.de

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Kriminalinės subkultūros

Kriminalinės subkultūros

Hier zitiert jemand mein Buch Rechte Kerle. Skinheads, Faschos, Hooligans (1992). Ich musste erst nachsehen. Die Sprache ist Litauisch. Wieso denke ich jetzt an Markus 6, Vers 4?

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Pack

Der bürgerlichen Presse entnehme ich: Die Linkspartei nannte die Einladung von Merz hingegen eine „Katastrophe“ und warf dem CDU-Chef „Doppelmoral“ vor. Deutschland habe immer darauf bestanden, dass internationale Haftbefehle umgesetzt werden müssten, sagte Linken-Co-Chef Jan van Aken. „Wenn Wladimir Putin nach Deutschland kommt, dann muss dieser Haftbefehl umgesetzt werden. Das Gleiche gilt für Netanjahu.

Was für ein dämliches Pack.

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תוֹדָה

Vielen Dank an den edlen Spender Jan M.!

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Tschto delat? oder: Seien Sie tief einsichtig!

tiefe einsicht
One might call it a profound grasp of political affairs, the kind that allows someone to predict the past with absolute certainty and the future with unwavering ambiguity. It’s the rare ability to spin complex issues into elegantly oversimplified narratives, all while maintaining the illusion of deep intellectual rigor. –s 750

„Das moderne sozialistische Bewusstsein kann nur erstehen auf Grund tiefer wissenschaftlicher Einsicht.“ (Quelle)

Bürger! Die Feindsender machen sich heute Gedanken darüber, wie die AfD in vier Jahren die Mehrheit erringen könne:

Die Stärke im Osten ist bekannt. Doch nun vollzieht sich auch im Westen ein Wandel, erste Achtungserfolge werden erzielt. Plötzlich erhält die AfD in früheren SPD-Hochburgen wie Gelsenkirchen und Kaiserslautern die meisten Zweitstimmen, auch wenn es für die Direktmandate (noch) nicht reicht. In vielen ländlichen Gemeinden oder in klassischen Industriestädten wie etwa Ludwigshafen stimmen die meisten Wähler für die AfD. Im Süden und Südwesten des Landes ist die AfD mittlerweile gefestigt die zweitstärkste Kraft und will langfristig die Union und die SPD ablösen.

Weil jemand im Publikum mäkelte: Die AfD ist eine „Arbeiterpartei“, weil die Arbeiter sie wählen, nicht weil sie in der Tradition der Arbeiterbewegung stünde. Das Proletariat wählt in Deutschland mehrheitlich weder die Sozialdemokratie noch die so genannte Linke. Das sagt weniger über die Arbeiterklasse aus, aber mehr über die ideologische Verwahrlosung der ehemaligen Parteien in der Tradition von Marx, Engels und Lasalle.

„Die SPD macht schon lange keine Politik mehr für Arbeiter, sondern für Migranten, Arbeitslose und sich selbst als wichtig empfindende, laute Minderheiten“, meint der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD. Wer sich mehr „für die Einführung von Gender-Klos“ interessiere als für „den bezahlbaren Wocheneinkauf oder günstige Tankpreise“, müsse sich über schlechte Wahlergebnisse nicht wundern. Ob in der Pfalz oder im Ruhrgebiet: „Die neue Arbeiterpartei ist die AfD“, meint auch Münzenmaier.

Solche Aussagen sind angesichts des Wirtschaftsprogramms der AfD natürlich absurd und Orwellsches Neusprech: Zu unserem Verständnis von Sozialer Marktwirtschaft gehört ein gedeihliches Zusammenwirken von Unternehmern und Beschäftigten. Sie sind keine Gegner, sondern kooperieren im Geiste der Sozialpartnerschaft, um betriebliche Ziele zu erreichen und Interessengegensätze ins Gleichgewicht zu bringen.gelbe Gewerkschaften zu fordern.

Kapital und Arbeit sind keine „Partner“, sondern haben antagonistische Interessen. Basta. (Ich weiß nicht, was ein AfD-Anhänger sagen würde, wenn man ihn fragte, wie die Höhe der Löhne bestimmt zustandekommt?)

„…dürfte es klar sein, dass der Wert der Arbeitskraft bestimmt ist durch den Wert der Lebensmittel, die zur Produktion, Entwicklung, Erhaltung und Verewigung der Arbeitskraft erheischt sind.. (…) Durch Kauf der Arbeitskraft des Arbeiters und Bezahlung ihres Werts hat der Kapitalist, wie jeder andre Käufer, das Recht erworben, die gekaufte Ware zu konsumieren oder zu nutzen. (Ouelle)

Versuche, diese Sätze von Karl Marx aus „Lohn, Preis und Profit“ einfacher und verständlicher auszudrücken: „Die Rate des Mehrwerts wird, wenn alle andern Umstände gleichbleiben, abhängen von der Proportion zwischen dem zur Reproduktion des Werts der Arbeitskraft notwendigen Teil des Arbeitstags und der für den Kapitalisten verrichteten Mehrarbeitszeit oder Mehrarbeit. Sie wird daher abhängen von dem Verhältnis, worin der Arbeitstag über die Zeitspanne hinaus verlängert ist, in der der Arbeiter durch seine Arbeit nur den Wert seiner Arbeitskraft reproduzieren oder seinen Arbeitslohn ersetzen würde.“:

ChatGPT: Die Höhe des Mehrwerts (also der Gewinn des Kapitalisten aus der Arbeit des Arbeiters) hängt davon ab, wie der Arbeitstag aufgeteilt ist. Ein Teil des Tages wird dafür genutzt, den eigenen Lohn zu erwirtschaften – das ist die Zeit, in der der Arbeiter den Wert seiner Arbeitskraft „zurückverdient“. Alles, was er darüber hinaus arbeitet, nennt Marx „Mehrarbeit“ – diese Zeit schafft zusätzlichen Wert, den der Kapitalist als Profit einbehält. Je länger der Arbeiter also über die notwendige Zeit hinaus arbeitet, desto größer ist der Mehrwert für den Kapitalisten.

Zur „wissenschaftlicher Einsicht“ gehört, dass die Höhe der Löhne durch den Klassenkampf bestimmt wird und durch nichts anderes. Puls und Atmung noch normal, AFD-Anhänger?

Unser Feindsender weiter: „Gleichzeitig wächst in der Partei auch die Angst vor der neuen Mega-Fraktion. Die AfD hat jetzt schon Probleme, vernünftiges Personal zu finden.“ Vielleicht sollten sie mal bei denen nachfragen, die aus dem internationalen Recht kommen oder in Callcentern gearbeitet haben?

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Die klitzekleine Wahlanalyse

wahl

Das war ein interessantes Wahlergebnis, das der marxistischen Analyse bedarf, da man sehen kann, wohin der Hase läuft welchen Trend es langfristig gibt. In der Nacht dachte ich noch, dass ein Ergebnis mit dem höchsten Unterhaltungswert zu erwarten sei: Alle Kleinparteien im Bundestag, und die CDU hätte u.a. mit den Grünen koalieren müssen. So aber ist es exakt so ausgegangen, wie ich es vermutet hatte.

Spannend und auch ein bisschen überraschend sind aber die Details. Es gibt wohl kein Land auf der Welt, in dem die politische Präferenz so eindeutig geografisch festgelegt ist. Die AfD ist nicht nur eine Arbeiterpartei, sondern auch die des Beitrittsgebiets. Wenn 37 Prozent der Arbeiter die AfD wählten und gleichzeitig die Blauen überall im Osten gewinnen: Bedeutet das, dass es in den neuen Bundesländern mehr klassische Proletarier gibt als im Westen? Bestimmt nicht – es ist komplizierter.

Man findet dazu auch kaum aussagekräftige Quellen, weil die Statistik natürlich entweder Erwerbstätige nennt oder das alberne Wort „Arbeitnehmer“ und damit den Unterschied zwischen Arbeitern und Angestellten nicht berücksichtigt. Der ist aber wichtig.

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Source: welt.de

Eine Volkspartei im klassischen Sinn ist eine Partei, die verschiedene soziale Klassen oder Milieus vereint, obwohl die zum Teil unterschiedliche ökonomische Interessen vertreten. Nach dieser Definition sind nur die CDU und die AfD Volksparteien.

Die CDU vertritt die klassische Großbourgeoisie, die aber zahlenmäßig irrelevant ist, das platte, in Bayern katholische Land, und Teile des alten Kleinbürgertums sowie aus Tradition nicht erwerbstätige Rentner. Das Letztere teilte sie sich mit der FDP (Apotheker, Hoteliers, Handwerker und andere Selbständige usw.)

Die Grünen vertreten ausschließlich das wohlhabende städtische „Bürgertum“, sind also eine rechte Partei, da sie keinerlei gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen mit dem Industrieproletariat haben.

Die SPD ist mittlerweile eine Lobby-Partei der städtischen Angestellten, nicht aber eine der klassischen Arbeiter.

ChatGPT: Die Forschung und Wahlforschung der letzten Jahre zeigt, dass sich das Wählerprofil der SPD im Laufe der Jahrzehnte – bedingt durch den Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft – verändert hat. Historisch galt die SPD als Partei der klassischen Arbeiter, also der Industriearbeiter und manuellen Beschäftigten. In den letzten Jahren haben sich aber vermehrt urbane, gut ausgebildete und dienstleistungsorientierte Wähler, häufig aus den sogenannten „modernen“ oder auch „postmateriellen“ Milieus, zu ihren Kernwählern entwickelt.

Untersuchungen (zum Beispiel aus dem Rahmen der Sinus-Milieus‑Analysen und Studien der Bertelsmann Stiftung) legen nahe, dass die SPD in jüngerer Zeit vor allem in urbanen Regionen und Ballungszentren bei Wählergruppen stark ist, die:
Bildungsaffin und urban geprägt sind: Viele Angestellte, Akademiker und Personen aus dem Dienstleistungssektor – also solche, die in modernen, oft städtischen sozialen Milieus verortet werden – neigen dazu, die SPD zu wählen.

Moderne „Arbeiter“- und Mittelstandsmilieus: Auch Teile der traditionell arbeitenden Bevölkerung, die sich in einem Wandel hin zu moderneren Arbeits- und Lebensformen befinden, unterstützen die SPD. Dabei handelt es sich häufig um Wähler, die einerseits noch historische Wurzeln im industriellen Umfeld haben, sich aber zugleich mit den Herausforderungen einer Dienstleistungsgesellschaft identifizieren. (Für letzteres ist insbesondere das Ruhrgebiet repräsentativ.)

Die AfD vertritt im Osten auch die, die im Westen die SPD und die FDP wählen. Es scheint also so zu sein, dass die Klassenlage im Westen und im Osten jeweils zu unterschiedlichem Wahlverhalten führt. Das erinnert mich an die Elemente von „langer Dauer“ (Longue durée), ein Begriff, der durch die französische Historiker-Schule Annales geprägt wurde. Beispiel: Warum ist das Wahlverhalten in Franken (protestantisch) und Bayern (katholisch) seit einem Jahrhundert gleich, obwohl die Bevölkerung vor allem nach dem 2. Weltkrieg kräftig durchgemischt wurde? (Die Protestanten wählten früher und öfter die Nationalsozialisten als die Katholiken.)

Ein Element der „Longue durée“ scheint auch im Beitrittsgebiet vorzuliegen, da die Geografie offenbar die Klassenlage „überschreibt“. Die Nachgeborenen im Osten haben größtenteils mit der DDR gar nichts mehr zu tun, genau so wenig wie junge Leute im Ruhrpott mit dem Bergbau; dennoch identifizieren sie sich jeweils teilweise damit oder mit dem, was das Milieu ausmacht.

wahl
Den Schwefelgeruch von NIUS einfach ignorieren!

Wie kann man den Überraschungserfolg der Linken erklären? Für mich ist der Trend klar: Die „Linken“ lösen die „Grünen“ bei den jungen Wählern (die aber kein Milieu sind) und bei den deklassierten Mittelschichten in den Städte ab oder denen, die den sozialen Abstieg fürchten. Die „Linke“ ist keine Arbeiterpartei mehr und sollte sich auf deren Traditionen auch gar nicht berufen. Das haben Wagenknecht und ihre Partei BSW richtig erkannt, aber man kann nicht einfach von einem Milieu in das andere springen, vor allem wenn man gar nicht weiß, wo das sein soll und wer.

Das grüne Milieu wird ökonomisch zerrieben zwischen dem dort erfolgreichen Klein- und mittlerem Bürgertum, das weiterhin die Kernwählerschaft ausmacht, deren Zentralorgan die „Taz“ ist und das Luisa Neubauer (Protestantin!) repräsentiert, und der Mehrheit, der das Schicksal der Arbeiter droht – sie haben also nichts als ihre Arbeitskraft, auch wenn sie in einem „klimaneutralen“ Start-up schuften, wo man Gewerkschaft noch nicht einmal buchstabieren kann. Von „klimaneutral“ und „ökologisch“ kriegt man nichts zu essen und kann auch die Preise im Öko-Laden nicht bezahlen.

Wenn die Wagenknechte bei der nächsten Bundestagswahl nicht signifikant über fünf Prozent kommen, war es das. Die Wagenknecht ist zu clever, um sich als Führerin einer Politsekte – wie Jutta Ditfurth – langfristig lächerlich zu machen.

Auch wie es jetzt weitergeht, ist vorhersehbar. Die zukünftige große Koalition wird keines der Probleme, die die Leute bewegt, auch nur ansatzweise lösen können. Zur Not werden sie sich gegenseitig blockieren und gegenseitig die Schuld daran geben. Mit der SPD wird es angeblich keine Grenzschließungen geben. Das wird noch lustig, also auf irgendetwas Halbgares hinauslaufen, auf keinen Fall aber etwas Vernünftiges.

By the way: In Sachsen kommt die AfD auf mehr als 50 Prozent.

By the way II: Was wir von den „Linken“ zu erwarten haben, ist auch klar. (Ich habe den natürlich nicht gewählt.)

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Froh zu sein bedarf es wenig

burks

Der staatsbürgerlichen Pflicht wurde wohl gelaunt Genüge getan.

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[ˈfaɪ̯ksn̩] oder heimliche Fürze zur Weltlage

Das Verb feixen ist eine Verbalableitung von Feix (angehender Student, Fuchs). Weil die Endung ks oder x bei Personenbezeichnungen in der Studentensprache häufig war, ist es wahrscheinlich, dass der Begriff dort geprägt worden ist. Feix stellt vermutlich eine Umbildung aus Feits (Neuling) dar, was sich auf Feist (heimlicher Furz und der Verursacher desselben) zurückführen lässt.

verbales Gift
His words were like verbal poison, spreading negativity everywhere, wobei nicht klar ist, ob Beuster oder Vance gemeint ist – das weiß nur die Künstliche Intelligenz.

Lauschen wir andächtig einer Pressemeldung einem Blogeintrag des DJV, den man eigentlich als „so genannten Journalistenverband“ bezeichnen müsste: Auf der Münchener Sicherheitskonferenz verkündete US-Vizepräsident J. D. Vance am Sonntag: „Wenn Menschen ihre Meinung äußern und man dafür bestraft wird, dann wird die Trump-Regierung genau das Gegenteil tun“ Damit lobte Vance die vermeintliche Redefreiheit in den USA im Verhältnis zur angeblich fehlenden Meinungsfreiheit in Europa. DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster kommentiert: „Das verbale Gift, das Vance in München versucht zu streuen, müssen wir erkennen und benennen. Wir dürfen es nicht dazu kommen lassen, dass dieses Narrativ in Deutschland verfängt.“

Das ist mit Abstand die albernste und schlimmste Pressemeldung oder was auch immer das sein soll, die ich jemals gelesen habe. (Anmerkung: Ich bin zwar im DJV, wofür man sich schon fast entschuldigen muss, aber im Landesverband Berlin. Im Bundesverband sind die jeweiligen Landesverbände Mitglieder, nicht aber Einzelpersonen.) Ein Journalistenverband, der behauptet, in Deutschland gäbe es so viel Redefreiheit wie in den USA? Wie bekloppt ist das denn? Vielleicht sollte ich mal den Wikipedia-Eintrag zu Beuster umschreiben…

„Vermeintliche Redefreiheit“ in den USA. Was ist am „First Amendment“ vermeintlich?

Der 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika (englisch First Amendment) ist Bestandteil des als Bill of Rights bezeichneten Grundrechtekatalogs der Verfassung der Vereinigten Staaten. Der 1791 verabschiedete Artikel verbietet dem Kongress, Gesetze zu verabschieden, die die Redefreiheit, Religionsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit oder das Petitionsrecht einschränken.

Welches „Narrativ“ ist gemeint mit diesem „verbalen Gift“? Der Quatsch ist so cringe, dass man ihn nicht weiter breittreten sollte.

Zur Zeit gibt es genug Anlässe, feixend vor dem Monitor zu sitzen. Die haben alle den Schuss nicht richtig gehört. Man bekommt den Eindruck, dass die deutsche Journaille immer noch Kamala Harris hinterhertrauert, die sie sich so sehnlichst unisono herbeigewünscht haben. Und jetzt sitzen sie mit offenem Mund da und wissen nicht, was sie tun sollen.

cringe
Zum Fremdschämen! An Israels Stelle würde ich sie nicht mehr ins Land lassen. Wer Babymörder und deren Sympathisanten finanziell alimentiert, hat jede Glaubwürdigkeit verloren. Nur die Qualitätsboulevardmedien bleiben stabil.

Dürfte man in Deutschland sagen, dass Wolodymyr Selenskyj die Schuld dafür trage, dass der russische Angriffskrieg gegen dessen Land andauerte? Das würde niemand sich trauen zu schreiben, obwohl diese Meinung durchaus vernünftig ist. Sie passt aber nicht in die Schießscharte des Meinungs-Mainstreams. Man muss sie nicht teilen, aber aussprechen dürfen.

By the way: Sollte man Leute, die öffentlich am Endsieg der Ukraine zweifeln, nicht bei einer Meldestelle wegen Verbreitung defätistischen Gedankenguts anzeigen?

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Hillbilly-Elegie

ullstein vance

Einen besseren Beweis für die Ausführungen von Vance, dass Europa ein Zensurproblem hat, könnte man nicht liefern. Mal sehen, ob die Autoren, die bei dem Verlag veröffentlichen, sich irgendwie dazu äußern. Vermutlich aber nicht. Dort wird eh Gendersprache gesprochen. Was will man da erwarten?!

Habe ich gerade bei der Großbourgeoisie gekauft.

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Tore zur Hölle

tor zur hölle

„US-Präsident Trump zu seinen Beratern in einer ersten Reaktion auf die Rückgabe der entführten Leichen: „Ich will den Gazastreifen ausgelöscht sehen, ich will nicht einmal ein einziges Gebäude stehen sehen.“ Dies gemäß israelischen Quellen, darunter Kanal 14.

„Eine hochrangige politische Quelle: „Es wird keine Phase B im Waffenstillstandsabkommen geben – wir werden ein beispielloses Feuer auf den Gazastreifen eröffnen“. Dieselbe Quelle erklärte, dass es lediglich den Versuch geben wird, die erste Phase zu verlängern, um so viele Geiseln wie möglich lebend zurückzubringen. Israel beabsichtigt den Geiseldeal zu stoppen und anschließend „die Tore der Hölle“ über den Gazastreifen zu öffnen. „Der Krieg wird in einem Ausmaß fortgesetzt werden, wie es der Nahe Osten noch nie gesehen hat“, so die Quelle.“

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Freundschaft!

The Hill zitiert den US-amerikanischen Vizepräsidenten Vance, der über Deutschland sagt: „That friendship is based on shared values. You do not have shared values if you’re jailing people for saying we should close down our border. You don’t have shared values if you cancel elections because you don’t like the results, and that happened in Romania. You do not have shared values if you’re so afraid of you’re own people that you silence them and shut them up.“

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Toxische Ideologien

Israel heute: „…aber eine Reihe von Umfragen zeigen einen Rückgang der Unterstützung für Israel und sein Recht, sich zu verteidigen und den Krieg gegen die Hamas zu führen, den es seit 16 Monaten führt. Obwohl die meisten Amerikaner immer noch hinter Israel stehen, ist diese Verschiebung hin zur Unterstützung des Krieges gegen den jüdischen Staat besonders bei jungen Menschen offensichtlich.

Die muslimische und arabische Sympathie für die Palästinenser, gepaart mit einer langen Tradition des Judenhasses, die in der islamischen Welt weit verbreitet ist, ist einer der Gründe dafür. Im gesamten Westen ist diese Entwicklung jedoch das Ergebnis der Verbreitung toxischer linker Ideologien wie der kritischen Rassentheorie, der Intersektionalität und des Woke-Katechismus der Vielfalt, Gleichheit und Inklusion (DEI), der Juden aus seinem angeblichen Kreuzzug für eine bessere Behandlung von Minderheiten gezielt ausschließt.“

Mit „links“ hat das Beschriebene nichts zu tun. Auch die Nazis waren nicht „links“.

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Wirr ist das Volk

wahl

Ich gebe für Sonntag keine Wahlprognose ab, weil das Rennen knapp werden wird. Die Stuttgarter Zeitung schrieb ganz richtig: „Sollten zwei oder gar alle drei kleinen Parteien in den Bundestag kommen, reicht es nach gegenwärtigen Prognosen weder für Schwarz-Grün noch für Schwarz-Rot.“ Ich gehe davon aus, dass die FDP eine Chance hat, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen, da sie Leihstimmen von den CDU-Wählern bekommen wird. Es wäre nicht das erste Mal.

Was aber dann, wenn die so genannte „Linke“ und noch eine kleine Partei im Bundestag sitzen? Dann gibt es vermutlich die ganz große Koalition zwischen CDU, SPD und Grünen und alles bleibt, wie es ist. Es gibt sogar das unrealistische, aber rechnerisch nicht unmögliche Szenario, dass wir es mit einer Regierung zu tun bekommen, deren Kanzler wieder Scholz heißt oder gar Habeck.

Das wird so lange so weitergehen, bis die AfD über 50 Prozent kommt. In Italien und Großbritannien hatten und haben wir eine ähnliche Situation.

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Unter staatsnahen Journalismussimulanten

Leider hinter der Paywall der bürgerlichen Presse: „…doch Steinhöfel hat bereits seine Schlüsse aus den bisherigen Verfahren gezogen. „Rechtswidrige Faktenchecks, dubiose ungesicherte Darlehen an eine bilanziell überschuldete Tochtergesellschaft, Verletzung der Publizitätspflichten, gerichtliche Verbote wegen der umstrittenen Potsdam-‚Recherche‘, sagte Steinhöfel WELT am Mittwoch. „Es will einfach kein Ende mit den Skandalen dieser staatsnahen Journalismussimulanten nehmen.“ Er forderte das zuständige Finanzamt auf dem Portal, „zügig den Stecker bei der Gemeinnützigkeit“ zu ziehen.“

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Flug zum Mond, gescriptet

mondflugmondflugmondflugmondflug

Ich wollte gestern den Weltläuften entfliehen (für die des anspruchsvollen Deutschen Kundigen: Ich wollte die Weltläufte fliehen) und kaufte mir einen wiederverwendbaren Mondflug (gut vier Euro) in Secondlife. Ich hatte schon vor mehr als zehn Jahren vom „Hersteller“ etwas Ähnliches erworben; es funktioniert immer noch und ist immer noch außergewöhnlich. Die verkaufen cooles Zeug.

Für diejenigen, die kleinen blassen Schimmer haben, wie das funktioniert: Das virtuelle Objekt erscheint nach dem Kauf als Symbol im Inventar des Avatars (das sich durchsuchen lässt). Hier also LAUNCHER_LACUS-MORTIS_MOON-BASE. Das Objekt kann aus nur einem Prim (Polygon) sein oder aus Dutzenden oder gar Tausenden. Man rezzt es, das heißt: Es erscheint in der virtuellen Welt, vorausgesetzt, man hat die Rechte, das zu tun. (Ich habe eine eigene Sim und darf das natürlich.)

Hier erscheint eine Rakete aus ca. 30 Prims. Der Avatar kann sich auf einen der Sitze platzieren und dann auf Buttons drücken, etwa „launch“ oder „start engine“. Das funktioniert über Scripte, der der Schöpfer der virtuellen Objekts vorher eingebaut hat. (Mittlerweile beherrscht sogar ChatGPT die Secondlife-interne Scriptsprache.) Ein Script kann sehr einfach sein wie ein „Giver“-Script, etwa nur einen Text ausgeben, wenn der Avatar auf das Objekt klickt.

In diesem Fall verhält sich der „Mondflug“ zu einem „Giver“-Script wie ein hypermoderner Panzer zu einem Holzauto. Wenn die Rakete auf eine vom User/Avatar per Menu definierte Höhe geflogen ist, sieht man plötzlich ziemlich realistisch den Weltraum, Erde und Mond. Das zu scripten, muss höllisch aufwändig gewesen sein und wird durch eine kugelförmige Projektion im Inneren eine riesigen Prims erzeugt. Nicht nur das: Das Raumschiff, in dem der Avatar sogar herumlaufen kann, fliegt in Richtung „Mond“ und braucht dazu eine knappe Viertelstunde, während die Oberfläche des virtuellen Erdtrabanten immer näher kommt.

In der Mondumlaufbahn wird ein Teil des „Raumschiffs“ weggesprengt und verschwindet (die Kugel ist der „Ereignishorizont“ – man sieht nichts außerhalb des Riesenprims). Der Rest landet auf der Mondoberfläche, wo man eine kleine Raumstation vorfindet, die man betreten kann. Es gibt sogar einen Mondrover, mit dem der Avatar durch die Gegend düst, wenn er will. Und natürlich eine Reminiszenz an „Odyssee im Weltraum“ und „Stargate“ und noch ein paar Überraschungen. Man kann sogar zurückfliegen und landet dann dort, wo man herkam.

Ich habe keine Ahnung, wie man so etwas hinbekommt – das müssen unzählige und höchst komplexe Scripte sein. Das ganze Szenario verbirgt sich in dem einen Prim im Inventar. Chapeau! kann ich nur sagen. Ganz großes Kino und große Scriptkunst.

inventar
Ausschnitt aus dem Inventar – also das, was mein Avatar mit sich herumschleppt und was immer verfügbar ist.

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Taube Ohren

russian media
Russische Journalisten, die sich über die Zensur in Deutschland lustig machen (Symboldbild)

Interessanter Kommentar der russischen Propaganda (also automatisch voll gelogen): „In vielerlei Hinsicht spiegelt Vances Kritik an den Europäern dieselben Vorwürfe wider, die die Siedler der Neuen Welt vor Jahrhunderten gegen den Alten Kontinent erhoben: Tyrannei, Heuchelei und Parasitentum. Die Ablehnung der europäischen politischen Traditionen bildete vor dreihundert Jahren das ideologische Fundament des US-amerikanischen Staates. Nun hat sich der Streit darüber, was wahre Demokratie ausmacht, von einem inneramerikanischen zu einem transatlantischen Streit entwickelt, und sein Ausgang wird die Zukunft prägen.“

Die bürgerliche Presse schreibt (Paywall): „Vance lieferte für den erschreckenden Vormarsch staatlicher Zensur etliche Belege, von denen es bezeichnend ist, dass diese Fälle in der staatstragenden deutschen Medienlandschaft kaum ein Echo fanden. Das wichtigste Beispiel ist der präzedenzlose Tabubruch, mit dem Rumänien im Dezember 2024 unter dem Applaus hochrangiger EU-Funktionäre erstmals das Ergebnis einer demokratischen Präsidentschaftswahl annullieren ließ, nachdem der europakritische Kandidat die Vorwahl gewonnen hatte – angeblich wegen „russischer Desinformation“. Auch hier legte Vance auf pointierte Art den Finger in die Wunde: „Wenn Ihre Demokratie mit ein paar hunderttausend Dollar digitaler Werbung aus einem anderen Land zerstört werden kann, dann war sie zunächst einmal nicht sehr stark.““ (…)

„Was keine Demokratie, weder die amerikanische, noch die deutsche oder europäische, überleben wird, ist, Millionen von Wählern zu sagen, dass ihre Gedanken und Sorgen, ihre Hoffnungen, ihre Bitten um Hilfe ungültig oder es nicht wert sind, überhaupt in Betracht gezogen zu werden.“

All diese Sätze bringen demokratische Selbstverständlichkeiten zum Ausdruck. Dass sie bei den deutschen Meinungsführern auf so wenig Neugier, auf so taube Ohren stoßen, ist der eigentliche Skandal.“

Das ist wohl wahr.

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By the way: „Der stellvertretende russische Außenminister Alexander Gruschko erklärte, dass die EU in den zukünftigen Gesprächen über die Ukraine keine Rolle spielen werde.“ Das kommt davon, wenn man sich mit „feministischer Außenpolitik“ selbst verzwergt.

„The West will have to lift sanctions against Russia if the Ukrainian conflict is resolved, US Secretary of State Rubio said.“ Dann haben wir ja bald wieder billiges russisches Gas.

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Unter Russenknechten

„US President Donald Trump has blamed former President Joe Biden and his stance on Ukraine joining Nato for Russia’s war with Ukraine. Trump emphasised that Biden’s endorsement of Ukraine’s Nato aspirations provoked Russia into initiating the conflict.“ (Firstpost.com sitzt in Mumbai, Indien)

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