Guten Rutsch!

avatar

Ich wünsche den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern einen guten Rutsch und ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2025!

Während der frisch gemachte Kartoffelsalat erkaltet, habe ich meinen Avatar schnell noch etwas auf meiner Sim in Secondlife bauen lassen. Nach vier 12-stündigen Nachtschichten war mir nicht nach ausgelassenem Feiern, zumal meine Freunde entweder im Ausland, im Urlaub oder sonstwo sind und ich ab morgen noch drei Nachtschichten vor mir habe.

The #Oasis of Lame Kaiila in #Secondlife has a new building in which lectures can be held. The builder is happy! #Gor #fantasy #roleplay

Ihr könnt die Freude meines Avatars als Video auch auf Youtube oder Instagram ansehen.

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Melden! Durchführen! Verbieten!

Petz-Portale

Deutsch bleibt deutsch. Da helfen keine Pillen. (Kurt Tucholsky)

Bemerkenswert ist dabei, dass es in NRW eine schwarz-grüne Regierung gibt…

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Verfassungsfeindliche Agitation

handelsblatt

Jetzt drehen sie wirklich durch. Offenbar hat Musk einen Nerv getroffen, und der liegt jetzt blank. Ich wollte mir eine Zusammenfassung besorgen, was er gesagt bzw. geschrieben hat, aber das ist gar nicht so einfach. Darüber redet man gar nicht, nur darüber, ob es in einer deutschen Zeitung hätte veröffentlicht werden dürfe. Die spinnen doch… Offenbar traut man dem Publikum nicht zu, selbst zu denken und zu beurteilen, sondern möchte es weltanschaulich betreuen.

Der enge Vertraute des gewählten Präsidenten Donald Trump lobt die „kontrollierte Einwanderungspolitik“ der Partei, ihre wirtschaftlichen Ziele, „die Steuern zu senken“ oder auch „den Markt zu deregulieren“. (Luxemburger Wort)

Das geht ja nun gar nicht. Eindeutig verfassungsfeindlich! Melden! Durchführen! Verbieten!

Übrigens hat der Focus ausnahmsweise recht: „Besser kann ein Medium kaum wirken, einen größeren Effekt ein Gastbeitrag kaum erzielen!“

Postscriptum: Bei dämlichen Statements darf natürlich der DJV nicht fehlen.

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Veleda und Hertha

 Veleda
Made by AI/Burks

Aus der Bibliothek meiner Mutter habe ich Westfälische Sagen von Heinz Rölleke gerettet. Hier zwei Volkssagen, die ursprünglich aus dem Buch Ruhrtal-Sagen von der rheinisch-westfälischen Grenze von P. Bahlmann, Münster 1913, stammen.

In dem im Süden von der Ruhr umspülten wildromantischen Rauendahl (Gemeinde Baak, wo angeblich auch der deutsche Götze Trodo [Krodo] verehrt wurde), stand – wenn wir einer alten Sage trauen dürfen, ums Jahr 69 v. Chr. in oder an der Ruhr der Turm der Veleda, der angesehensten germanischen Seherin aus dem Stamm der Brukterer.

Hier lauschte die ehrfurchtgebietende Gestalt, die sich selbst dem Volk kaum zeigte und ihre meist in Verse gekleideten, stets zutreffenden Orakelsprüche den Ratsuchenden durch einen ihrer Verwandten mitteilen ließ, den Stimmen ihrer Götter, bis sie die Nachstellungen der Römer, die sie ob ihren großen Einflusses auf alle kriegerischen Unternehmungen verfolgten, zwangen, das behagliche Heim aufzugeben und sich weiter ruhraufwärts einen entlegeneren Zufluchtsort zu suchen. In einer besonders dunklen Nacht, in der prasselnder Regen und das Geheul des Sturmes jeden Laut übertönte, trat sie mutig die Wanderung an und erreichte glücklich, wenn auch todmüde, das Hollenloch bei Velmede (Kr. Meschede) in dem sie nunmehr sich niederließ.

Statt ihres Turmes im Rauendahl aber sollen lange nachher die Herren von Hardenberg die mächtige, 1287 von den märkischen Grafen zerstörte Schloss errichtet haben, dessen Grundmauern sich bis in die Ruhr erstreckten und noch heute bei niedrigem Wasserstand sichtbar werden, ein Schlupfwinkel für mancherlei Gespenster, die des Nachts den Wanderer erschrecken.

Was für ein Filmstoff! Es geht aber noch weiter. „Iunius Lupercus, der Legat der XV. Legion, wurde im Bataveraufstand 69/70 nach der Eroberung des Lagers Vetera bei Xanten gefangen genommen. Er wurde von den Eroberern unter Iulius Civilis zur Seherin gesandt, doch wurde er aus unbekannten Gründen unterwegs getötet. Die Brukterer und die Bewohner von Köln, die sich durch die Römer bedroht sahen, verhandelten miteinander, wobei Veleda und Iulius Civilis angerufen wurden.“

Lesen wir dazu Tacitus (übersetzt von ChatGPT).
Die Agrippinenser [„Kölner“] nahmen sich eine Bedenkzeit, da sie weder die Bedingungen angesichts der Angst vor der Zukunft eingehen noch sie offen ablehnen konnten, ohne die gegenwärtige Lage zu gefährden, und antworteten daraufhin wie folgt:

„Die erste Gelegenheit zur Freiheit haben wir gieriger als vorsichtig genutzt, um uns mit euch und den übrigen Germanen, unseren Blutsverwandten, zu verbinden. Die Mauern unserer Stadt zu verstärken ist für uns sicherer, als sie abzureißen, besonders da sich gerade die Heere der Römer sammeln. Diejenigen Fremden aus Italien oder den Provinzen, die sich in unserem Gebiet aufhielten, sind entweder im Krieg umgekommen oder in ihre Heimat zurückgekehrt.

Die einst hier angesiedelten und durch Ehe mit uns verbundenen sowie deren Nachkommen – dies ist ihre Heimat. Wir glauben nicht, dass ihr von uns verlangt, unsere Eltern, Brüder oder Kinder zu töten. Wir haben die Steuern und Abgaben auf den Handel aufgehoben: Lasst die Übergänge unbewacht, aber nur tagsüber und unbewaffnet, bis die neuen und kürzlich eingeführten Regelungen durch Gewöhnung zur Tradition werden.

Als Schiedsrichter wollen wir Civilis und Veleda anerkennen, bei denen die Vereinbarungen besiegelt werden sollen.“

Mit dieser Antwort wurden die Tencterer besänftigt, und Gesandte wurden mit Geschenken zu Civilis und Veleda geschickt, um alles nach dem Willen der Agrippinenser zu regeln. Es war jedoch nicht erlaubt, Veleda persönlich aufzusuchen oder mit ihr zu sprechen: Ihr Anblick war untersagt, damit dadurch mehr Ehrfurcht entstehen würde. Sie hielt sich in einem Turm auf, und ein ausgewählter Vertrauter aus ihrer Umgebung überbrachte die Ratschläge und Antworten wie ein Mittler der Gottheit.

Übrigens: Civilis [der Anführer des Bataveraufstands] legte, gemäß einem barbarischen Gelübde, seinen zum Beginn des Krieges gegen die Römer lang gewachsenen und rot gefärbten Haarschopf erst nach der vollzogenen Niedermetzelung der römischen Legionen ab. Es wurde berichtet, dass er seinen kleinen Sohn einige der Gefangenen mit Pfeilen und kleinen Speeren, wie sie Kinder verwenden, habe durchbohren lassen.

Warum kriegen wir solche Geschichten nicht bei Netflix zu sehen, sondern stattdessen haufenweise Fantasy-Kitsch, der die Nachgeborenen verblödet?

Was ich besonders spannend finde: Die Quelle und Anlass, ein wenig zu recherchieren, war eine „Volkssage“ – also die sogenannte Oral History. Über zwei Jahrtausende haben die Leute die Geschichte, die, wie man sieht, durchaus einen realen Kern hat, weitererzählt! Zum Glück wurden diese Volkssagen im 19. Jahrhundert aufgeschrieben, sonst wäre alles verloren. Heute erzählt niemand mehr (jaja, ich schon) und Einwanderer aus Westasien interessiert das vermutlich auch nicht.

Hertha
Made by AI/Burks, Vorlage + the german godess Hertha: when the time of harvest came, the goddess rode through the land on a cart drawn by cows, and everywhere she went she was greeted with cheers

Südlich von Borgloh liegt der Hollenberg. Er war in alter Zeit eine heidnische Opferstätte. An seiner westlichen Seite befand sich der Altar, auf den der Göttin Hertha geopfert wurde. Die Überreste des Opfers, die Knochen, warf man den steilen Abhang hinunter, und diese Stelle fuhrt daher noch heute den Namen Knuakenburg.

Auch ChatGPT halluziniert fabuliert etwas darüber: Der Name „Hollenberg“ deutet auf eine Verbindung mit den sogenannten „Hollen“ oder „Hulden“ hin, Figuren aus der germanischen Mythologie. Diese wurden oft mit Naturgeistern oder weiblichen Gottheiten in Verbindung gebracht. In der Region gibt es Erzählungen, dass der Hollenberg einst als Treffpunkt für Hexen oder als Ort mystischer Rituale gedient haben soll. Der Hollenberg gilt als ein Ort voller Sagen, die von verborgenen Schätzen, unterirdischen Gängen und Spukerscheinungen berichten.

Ich hoffe, ich habe jetzt den Tourismus in Rauendahl und Borgloh angekurbelt. Falls ihr aber auf dem Hollenberg komische große Steine seht: nicht anfassen!

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Mansa Musa und unterkomplexe Wahlaufrufe

Mansa Musa
Mansa Musas auf einer Karte des Katalanischen Weltatlas von 1375, mit einem goldenen Zepter in der linken und einem Goldklumpen in der rechten Hand

Zuerst das Wichtigste. Es geht um den reichsten Mann der Welt. Mansa Musa, der berühmteste Herrscher Malis, unternahm 1324 eine Pilgerreise von rund 7000 Kilometern mit mehr als 60.000 Menschen – darunter 12.000 Sklaven – nach Mekka und gab in Kairo so viel Geld aus, dass er eine Inflation auslöste, die mehrere Jahre anhielt.

Und jetzt noch ein reichster Mann der Welt – das Ereignis scheint ähnlich wichtig zu sein. Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) berichtet: „Elon Musk hat im Gespräch mit der „Welt am Sonntag“ ausgeführt, warum er die AfD für die einzige Partei hält, die Deutschland retten kann. Daraufhin hat die Leiterin des Meinungsressorts der Welt, Eva Marie Kogel, ihre Kündigung eingereicht. Der Vorgang zeigt, wie es um die Akzeptanz anderer Meinungen in Deutschland bestellt ist.“

kogel

Ich warte jetzt darauf, dass jemand aus dem Publikum auf einem moralinschwangeren kathartischen Exorzismus besteht, weil ich Klonovsky kommentarlos zitiere. AfD nah! Schwefelgeruch! Interessiert mich einen Scheiß einen feuchten Kehricht!

„Freilich hat die gesamte Berliner politische (und mediale) Klasse mit Ausnahme einer Partei gegen Donald Trump getwittert, gepfiffen und getrötet, 2016 wie heuer, nur käme eben niemand in Übersee auf die Idee, dass die Deutschen sich damit in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt haben könnten, denn kein Mensch dort weiß, wer diese Typen sind. Was sie wiederum selbst wissen; deshalb das Geplärr.“

Was Eva Marie Kogel angeht – die kommt nicht aus dem Internationalen Recht, sondern hat etwas gelernt: „Studium Arabisch, Latein und Altgriechisch in Göttingen, Bologna, Berlin, Damaskus und Sana´a“. Chapeau!

Vermutlich stimmt das alles so nicht mit dem „Hinschmeißen“. Wenn jemand „Chef“ aka Ressortleiter ist und die Oberbosse etwas ins Medium drücken, eben weil die die Bosse sind, was man gern in andere Form gesehen hätte, etwa als Interview, dann verlöre man sein Gesicht, wenn man nicht angemessen reagierte. Ich hätte denen auch den Mittelfinger gezeigt.

Franziska Zimmerer schreibt in der paywallgeschützten bürgerlichen Presse: In seinem Text finden sich wirklich geniale Sätze, das muss man ihm lassen, Zitat: „Die Darstellung der AfD als rechtsextrem ist eindeutig falsch, wenn man bedenkt, dass Alice Weidel, die Vorsitzende der Partei, eine gleichgeschlechtliche Partnerin aus Sri Lanka hat! Klingt das für Sie nach Hitler? Ich bitte Sie!“ Die Sätze eines großen Intellektuellen. Er ist nur noch zwei Gastbeiträge entfernt von „Aber Hitler war doch Vegetarier“. (Ironie off)

War Musk zu feige, sich interviewen zu lassen? Hatte er keine Zeit? Hat er seinen Kommentar selbst verfasst oder die KI? Oder hat er dafür bezahlt, für die „Welt“ schreiben zu dürfen? Die Berufsempörten sollten mal von den Palmen runterklettern.

Kunst hat progressiv und links zu sein und nimmt sich die Freiheit, alles zu verachten, was nicht der politischen Linie entspricht. Man beurteilt als Universalerbe die Meisterwerke von einst auf ihre Tauglichkeit für die verbiesterte Moral von gesichtsmetallverunstalteten Problemponyträgerinnen. Und lässt Sensitivity-Berufsbeleidigten mit Empörungshintergrund Bücher reinigen wie früher schon mal. (Don Alphonso, paywallgeschützt im Zentralorgan der Couponschneider)

naomi seibt

Harald Martenstein im Zeit Magazin: „Ich halte Karl Marx für einen großen Denker, auch wenn er nicht in jedem Punkt recht gehabt hat. Es ist fraglich, ob überhaupt jemals ein großer Denker oder eine Denkerin gelebt hat, der oder die in jedem Punkt recht behalten hätte, auch wenn ich Günter Grass und Alice Schwarzer in dem Verdacht habe, dass sie in Bezug auf sich selbst diese Hoffnung hegen. Kleine Denker irren sich seltener. Mein Hund irrt sich fast nie.“

Ich halte Musk für ziemlich genial und unterhaltsam, auch wenn er manchmal genial daneben haut. Just saying.

Wenn man sich aber die Kommentare unter manchen umstrittenen Postings zum Thema ansieht, wird einem Angst und Bange. Die würden am liebsten melden, durchführen, verbieten und falsche Meinungen verbrennen. Ein ekelhaftes Pack…

Sixtus

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Unter Daddlern

Ages of Empires

Ich schrieb am 01.11.2009 [!] über Ages of Empires: „Ein Killerspiel mit zahllosen Toten und blutigen Gemetzeln – für 10 Euro und vier Spiele in einem im Elektronikfachhandel meines Vertrauens erstanden. (…) Das Spiel ist uralt, 1997 erschienen, aber immer noch spannend. „The award-winning Age franchise has sold over 15 million copies worldwide.“ Mehr als tausend Tote pro Spiel – sollte das nicht verboten und öffentlich verbrannt werden?“

Ich hatte ChatGPT zu einem ganz anderen Thema gefragt: Der Journalist Burkhard Schröder hat in der Zeitung „Der Tagesspiegel“ einen Artikel über eine dieser [virtuellen] Welten verfasst- vor 2000. Weißt du, wie diese Welt mit Avataren hieß?

ChatGPT offerierte mir einen Link zu meiner eigenen Website (!) und zu einem Artikel, den ich am 21.06.2000 im Tagesspiegel geschrieben und völlig vergessen hatte. „Spielen, spielen, spielen und nicht an die Rechnung denken“ gilt heutzutage bei Flatrate natürlich nicht mehr.

Hier also eine Zeitreise ein Vierteljahrhundert zurück.

Ages of Kings

Spielen, spielen, spielen und nicht an die Rechnung denken
– Im Selbstversuch: 30 Stunden das Online-Adventure „Ages of Kings“ mit 5000 anderen Spielefreaks daddeln.

Das Internet als Mutterersatz. Realitätsflucht aus der Gesellschaft. Computerspiele und Chatten machten abhängig. 16 Stunden online sei keine Seltenheit. Die Psychologen warnen davor, dem Spieltrieb online zuviel Raum zu geben. Genug Gründe für einen Selbstversuch: drei Tage lang, rund 30 Stunden, online spielen, spielen spielen und nicht an die Telefonrechnung denken. Worin liegt der Reiz? Wer sind die Leute, die mitspielen? Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?

Als Spielwiese dient der heimliche Renner unter den Computerspielen: „Ages of Kings“ in der neuesten Version. Man braucht nur die CD-Rom des Spiels, einen Internet-Zugang, einen Browser. Täglich tummeln sich bis zu 5000 Menschen gleichzeitig in der virtuellen Spielzone von Microsoft. Der Spieler meldet sich unter einem Pseudonym an. Und schon geht es los.

„Ages of Empire“ ist ein Kriegsspiel. Ein Dutzend Szenerien stehen wahlweise zur Auswahl: felsiges Hochland, Inseln, Mittelmeer, Küste, „Dunkler Wald“, ein karges „Arabien“. Zu Beginn, in der „Dunklen Zeit“ wuseln ein paar winzige Bauern um das hölzerne Dorfzentrum. Die Landkarte bleibt schwarz und muss von Spähern erst erkundet werden. Man weiss nicht, wo der Feind steckt. Der Spieler schickt die Bauern zum Holzhacken, Felder bebauen, Gold- und Steine sammeln. Je mehr Rohstoffe man hat, um so mehr kann man sich „entwickeln“ und verfügt dann über neue Techniken. Das Spiel endet in der „Imperialzeit“, die waffentechnisch ungefähr dem 16. Jahrhundert entspricht.

Das Ambiente ist detailliert und liebevoll ausgestattet: winzige Fische springen in den Tümpeln aus dem Wasser, Bäume fallen stilvoll um, wenn eine Axt in sie schlägt, Wölfe heulen in den Wäldern und fallen harmlose Wanderer an. Die virtuellen Personen, Weiblein und Männlein, geben putzige Töne von sich. Die „fränkischen“ Bauern antworten auf einen Befehl per Mausklick in einer Art Altfranzösisch. Wählt man die Sarazenen, reden die rudimentäres Arabisch. „Jägere“ heisst bei „teutonischen“ Bauern: „ich gehe zur Jagd“. Trifft das Bäuerchen aber auf ein winziges Wildschwein, geht es ihm schlecht. Das Schwein quiekt herzerweichend, aber der Jäger ist anschliessend tot. Man braucht drei, um den wütenden Keiler zu Nahrung zu verarbeiten. Nach einer halben Stunde und geschickt koordiniertem Arbeitseinsatz der Bauern besitzt ein Spieler diverse Kriegsmaschinen, Schleudern, Katapulte, Burgen, Kavallerie- und Infantrie-Gattungen und kann unter grossem Getöse den anderen Mitspielern zu Leibe rücken.

Bei acht Mitstreitern und jeweils 200 winzigen Computergeschöpfen wird das Getümmel schnell unübersichtlich. „Ages of Kings“ ist so komplex wie ein Schachspiel: Jede der Zivilisationen, Türken, Perser, Franken, Japaner, Chinesen, Byzantiner, hat besondere Vor- und Nachteile. Die Eliteeinheiten der Wikinger, Huskarl, eine stecknadelkopfgrosse Schwarzenegger-Version, lassen sich zum Beispiel nicht mit Bogenschützen bekämpfen. Die Kriegselefanten der Perser, die drohend trompeten und wütend die Rüssel heben, brechen Mauern und stampfen die Infantrie zu Boden, können aber von Mönchen, die die Arme heben und eine Art gregorianschen Singsang von sich geben, leicht „bekehrt“ werden. Die Elefanten wechseln die Farbe und wenden sich dann gegen die eigenen Leute. Ein guter Spieler studiert vorab das Handbuch, eine sinnfreie, aber anspruchsvolle Aufgabe.

ages of Kings
Hier versagt die KI kläglich: create fictional screenshots of fighting scenes from the 1990s computer game Ages of Kings

Wer spielt mit wem? Ohne soziale Kompetenz hat man keine Chance. Und die muss man zuerst lernen. Man loggt sich einen einen der rund 50 Räume, in denen jeweils bis zu 250 Spieler warten. Die Software zeigt den Status den Mitspieler: wer sich umschaut, wer wartet und wer gerade spielt. TeutonBlizzard, DaleWalker, SuomiPolka, asianforces, PigBird – Namen sind, man erwartet es nicht anders, Schall und Rauch. Dazu die „Hosts“: Rechner, die jeder per Button anklicken und auf denen man „Age of Kings“ spielen kann. Ein Java-Applet des Browsers stiftet soziale Beziehungen: per Mausklick rechts befördert man einen Spieler zum „Freund“. Der wird immer separat angezeigt, als meldete das Handy gleich die Namen aller Bekannten auf dem Display, beträte man eine Kneipe. Mit allen Spielern darf man privat oder öffentlich chatten, gesetzt den Fall, die haben sich selbst nicht in den Status „will nicht gestört werden“ versetzt.

Hinein in’s Spiel 40. Dort wartet LordLancelot. Links die „gesetzten“ Voreinstellungen, unten ein Menü zum Chatten. „Hi“. „Hi.“ Die Sprache verwandelt sich in ein kosmopolitisches Piding-Englisch. Chat-Sprache ist wie die Kunstsprache der Zukunft aus dem SF-Kultfilm „Blade Runner“. Warum vier Buchstaben, wenn auch einer reicht? „Okay“ heisst schlicht „k“, „where are you from“: „whre u fr“. „Wuz up“: Was ist los? Grammatik und Rechtschreibung gibt es nicht. Nur schnell muss es gehen. Wer einen virtuellen Raum betritt, entscheidet sich in einer Sekunde, ob er bleibt. Sind die Voreinstellungen des Spiels unattraktiv, findet der Spieler niemanden, der mitspielt. Angebot und Nachfrage regeln alles. Der „Besitzer“ eines Hosts muss die Eintretenden in wenigen Augenblicken von sich einnehmen und über Smalltalk an sich binden. Antwortet der Neue nicht auf „hi“, ist das ein sozialer Affront. Kommt jedoch auf „whre ar u fr“ ein: Brisbane, Australia, oder Sevilla, Spain, hat der Köder gewirkt. „Rdy?“ „y“.

Ein arroganter Verkäufer ruft virtuell: Passen dir meine Vorlieben nicht, kannst du draussen bleiben. Ein freundlicher Anbieter: Options können ausgehandelt werden. Jeder findet seine Kunden. Man spielt meistens „2vs2“, zwei Teams gegeneinander, oder gar vier gegen vier. Das kann „laggy“ – langsam – sein: Der Host koordiniert die Rechner und macht deshalb zwangsweise viele Pausen während des Spiels. Wer beim Chatten zuschaut, lernt den Jargon schnell. FFA: free for all – jeder gegen jeden. „No quitters, no rookies, no laggers, no ping sub 900.“ „Ping“ (in Millisekunden) heisst: wie gut ist die Verbindung? Der Ping wird angezeigt: erscheint nur ein rotes Rechteck neben den Namen des Spielers, ist sein Rechner langsam, viele Millisekunden. Ein arroganter „Host“ befördert ihn per Mausklick („Spieler ignorieren“) in’s virtuelle Nirvana. Boot the worst Ping! Der Ping ersetzt Charme, Äusseres und Charakter, die im real existierenden Leben eventuell eine Rolle spielen. Zwischenmenschlicher Kontakt, reduziert auf das (Un-) Wesentliche. Mann oder Frau, wer weiss es genau? Im Zweifelsfall: nur Männer. Oder nennt sich etwa eine Frau „Ursin the Evil“?

Ein Blick: Gefällt mir „Black Forest“? „Random game“ kann bedeuten: Regicide, Conquest oder Deathmatch. Königsmord – wenn der feindliche Herrscher umgebracht wird, ist das Spiel aus. Deathmatch: jeder hat schon zu Beginn eine riesige Rohstoffmenge, es kommt nur darauf, möglichst schnell Kriegsgerät zu bauen. Blitzkrieg also. Nichts für Anfänger. Anfänger heissen, das lernt man schnell, „rookies“.

In Raum 20 wartet ein einzelner Spieler, keine Voreinstellungen. I am from Ulea, Sweden. Berlin, Teutonia. Und ein Smiley, :-). Man grinst sich virtuell zu. I am a slow rookie. Ein bescheidener Anfänger. Go. Der Schweder wählt die Wikinger, zufällig erscheint eine Version „Inseln“. Let’s go. Leichtes Herzklopfen. Es kommt darauf an, schneller zu sein als der Gegner. Alle Bauern zum Holzfällen. Die antworten japanisch, aber sind gehorsam. Fischerboote fischen, Wellen schäumen, die Welt ist noch friedlich. Wo sind die Wikinger? Feudalzeit entwickeln, Insel erkunden, Galeere ausschicken. Im Norden. Es rührt sich nichts. Ein Männlein heimlich per Boot auf der Feindesinsel aussetzen. Im Gebüsch eine Burg bauen. Angst um das Männchen. Es hämmert und klopft, aber der Feind bleibt ahnungslos. Ablenkung: ein paar Galeeren verwickeln den Schweden auf der anderen Seite in eine Seeschlacht. Es kracht, Schiffe versinken blubbernd. Imperialzeit. Das Männlein hat die Burg fertig. Jetzt ein paar Tripoks, hölzerne Schleudern, ein Dutzend Samurai, gepanzerte Reiter. Der Schwede ist noch nicht so weit entwickelt. Angriff. Die überlegene Waffentechnik siegt. Who old are you? chattet der Unterlegene. I am 14. Greetz from Sweden. Aufatmen. Spannend war’s. Aber 20 Stunden lang?

ages of Kings

Natürlich. Richtig hektisch wird es, gegen Experten zu spielen. Vier gegen vier. Arabien: Palmen, Sand, wenig Rohstoffe. „ICV-Vegetab_B“, was auch immer das Pseudonym bedeuten soll: Seine Bauern schleichen sich heimlich ins Hinterland des Gegners und bauen dort Militäranlagen. Ein Spieler wechselt plötzlich die Fronten. Voreinstellung war: „cheats yes“. Verrat erlaubt. „ICV“ kennt das Handbuch von „Ages of Kings“ vermutlich auswendig und attackiert gewieft wie der Landsknechtsführer Georg von Frundsberg. Eine Welle Plänker, die die eigenen Reiter mit Speeren überschütten. Der Gegenangriff scheitert kläglich: Bogenschützen und Onager warten im Gesträuch. Im Hinterhalt singen Mönche und heilen die Krieger des Feindes.

Ein Spiel dauert oft zwei Stunden und mehr. Es kann doch nicht so schwierig sein, gegen halbwüchsige Kandadier, Koreaner oder Australier zu gewinnen? Ist es aber doch. Man muss es schon deshalb noch einmal versuchen, weil man sich über die eigenen taktischen Fehler ärgert, die man beim nächsten Mal garantiert nicht noch einmal macht. Dafür macht man andere. So müssen sich Lehrer mit hoher pädagogischer Kompetenz fühlen, denen die Neuntklässler per Internet zeigen, was eine virtuelle Harke ist.

Endlich, am zweiten Tag, 18 Stunden online: Ich, (Teutonen), siege zusammen mit einem 16jährigen Briten, (Chinesen), gegen zwei Spanier (Byzantiner, Kelten). „U are good“, chattet der junge Mann. „I put u to my friends.“ Ich bin stolz.

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Kämpfen gegen den falschen Feind

China
Der überragende Führer Xi Jinping betrachtet das Weltgeschehen auf das Abgezockteste. (made by AI and Burks)

Interessante Analyse aus einer ungewohnten Perspektive in der Japan Times:
The question is not whether China will turn on Russia, but when. China will eventually eat Russia’s lunch; the only remaining uncertainty is how big the meal will be. Russia has expended much of its Cold War arsenal on Ukraine, leaving Siberia wide open to Chinese ambitions. Siberia has the resources that China covets: not only energy and minerals, but, more importantly, water. Lake Baikal is larger than Belgium and contains 20% of the world’s fresh surface water, which North China desperately needs.

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Näher an einen Frieden kommen

In der bürgerlichen Presse, hier im Handelsblatt, wird das Publikum auf die Ereignisse des nächsten Jahres schonend vorbereitet – in Form eines Interviews mit Serbiens Präsident Aleksandar Vučić.

Ich wage eine Prognose: In spätestens einem Jahr wird Nord Stream im Besitz eines amerikanischen Investors sein, und durch die Pipeline wird Gas von Russland nach Europa strömen. Denken Sie an meine Worte. Ein Jahr, bis Nord Stream läuft! (…)

Die größten Verlierer in diesem Krieg sind natürlich selbstverständlich die Ukrainer. Aber auch die Russen und wir Europäer verlieren. Die USA und China profitieren. Der eine stärkt seine Position auf dem Energiemarkt, und China hat nun eine klare Vorstellung davon bekommen, wie jedes einzelne westliche Land auf Aggressionen reagiert.

Hätte uns nur jemand gewarnt!

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Examensergebnis:

variables Kapital

Ich habe heute die Künstliche Intelligenz in Marxismus-Leninismus geprüft. Das Examen bestand aus zwei Fragen und dauerte fünf Minuten. Die KI hat mit „gut“ bestanden. Das Publikum mag sich selbst ebenso testen, hat aber fairerweise mehr Zeit.

Wie erklärt Karl Marx im 1. Band des Buches „Das Kapital“ das variable Kapital und dessen Rolle im Wertschöpfungsprozess?

ChatGPT: Im 1. Band von Das Kapital erklärt Karl Marx das variable Kapital als den Teil des vorgeschossenen Kapitals, der für die Bezahlung der Arbeitskraft verwendet wird, also für Löhne. Es unterscheidet sich vom konstanten Kapital, das in Produktionsmittel wie Maschinen, Rohstoffe und Werkzeuge investiert wird. Das variable Kapital spielt eine zentrale Rolle im Wertschöpfungsprozess, weil es der einzige Kapitalanteil ist, der in der Lage ist, Mehrwert zu erzeugen.

Wesentliche Merkmale des variablen Kapitals:
Transformation im Produktionsprozess:
Das konstante Kapital überträgt lediglich den bereits vorhandenen Wert der Produktionsmittel auf das fertige Produkt. Es schafft keinen zusätzlichen Wert.
Das variable Kapital hingegen repräsentiert die Arbeitskraft, die im Produktionsprozess mehr Wert erzeugt, als sie selbst kostet. Dieser Mehrwert ist die Quelle des Profits für den Kapitalisten.

Arbeitskraft als Quelle des Mehrwerts:
Marx argumentiert, dass die Arbeitskraft eine besondere Ware ist, weil sie die Fähigkeit besitzt, mehr Wert zu schaffen, als zu ihrer eigenen Reproduktion notwendig ist.
Der Kapitalist kauft die Arbeitskraft zum Wert ihrer Reproduktion (den Lohn), aber die Arbeitskraft erzeugt während der Arbeitszeit einen größeren Wert.

Mehrwertrate und Ausbeutung:
Die Differenz zwischen dem Wert, den die Arbeitskraft erzeugt, und dem Wert, den sie in Form des Lohns erhält, bezeichnet Marx als Mehrwert. Die Mehrwertrate misst das Verhältnis zwischen dem Mehrwert und dem variablen Kapital, also die Intensität der Ausbeutung der Arbeitskraft.

Rolle im Kapitalistischen Produktionsprozess:
Das variable Kapital ist dynamisch, weil es den gesamten Produktionsprozess antreibt. Ohne Arbeitskraft gibt es keine Produktion, und ohne Mehrwert gibt es keine Akkumulation des Kapitals.

Marx betont somit, dass das variable Kapital im Zentrum des kapitalistischen Produktionsprozesses steht, weil nur die Arbeitskraft in der Lage ist, die Wertsumme zu erhöhen und so die Grundlage für Profit und Kapitalakkumulation zu schaffen.

Wenn die Kosten für das variable Kapital gesenkt werden können, erhöht das den Profit. Welche Methoden gibt es, um die Kosten des variablen Kapitals zu senken?

ChatGPT: Ja, die Senkung der Kosten des variablen Kapitals (Löhne und andere Arbeitskosten) kann den Profit erhöhen. Marx analysiert im Kapital, wie Kapitalisten unterschiedliche Strategien anwenden, um die Arbeitskosten zu reduzieren und die Mehrwertrate zu steigern. Die wichtigsten Methoden sind:

Hier ist eine überarbeitete Zusammenfassung der wichtigsten Methoden, um die Kosten des variablen Kapitals zu senken, basierend auf Marx‘ Analyse im Kapital:

1. Verlängerung des Arbeitstages (absolute Mehrwertproduktion):
Längere Arbeitszeit ohne proportional höheren Lohn: Die Arbeiter leisten zusätzliche Stunden, die oft nur teilweise oder gar nicht vergütet werden. Dies steigert die Produktion und senkt die Kosten pro Einheit Arbeitskraft.
Unbezahlte Mehrarbeit: Die Verlängerung der produktiven Arbeitszeit erhöht den Mehrwert.

2. Steigerung der Produktivität (relative Mehrwertproduktion):
– Einsatz neuer Technologien: Maschinen und technologische Fortschritte ermöglichen, dass ein Arbeiter mehr in derselben Zeit produziert, wodurch die Arbeitskosten pro Stück sinken (vgl. Screenshot oben).
– Rationalisierung der Produktion: Effektive Arbeitsorganisation, z. B. Fließbandarbeit oder Automatisierung, reduziert den Arbeitsaufwand pro Produkt.
– Senkung der Reproduktionskosten der Arbeitskraft: Wenn die notwendigen Güter für das Leben der Arbeiter (wie Lebensmittel oder Kleidung) billiger werden, kann auch der Lohn gesenkt werden.

3. Direkte Lohnkürzungen:
Senkung der Nominallöhne: Direkte Kürzungen der gezahlten Löhne oder Gehälter.
– Einsatz von Niedriglohnarbeit: Beschäftigung von Arbeitskräften in prekären oder unsicheren Arbeitsverhältnissen mit geringen Löhnen.

4. Verlagerung der Produktion (Globalisierung):
Outsourcing in Niedriglohnländer: Verlagerung der Produktion in Länder mit niedrigeren Löhnen und schwächeren Arbeitsrechten.
Offshoring: Reduzierung der variablen Kosten durch Produktion in Regionen mit geringen Lebenshaltungskosten.

5. Erhöhung der Arbeitsintensität:
– Steigerung der Leistung: Mehr Arbeit in derselben Zeit durch Erhöhung des Drucks, Überwachung oder Einführung strengerer Arbeitsnormen.
– Verkürzung von Pausen: Verringerung der Erholungszeiten, um die produktive Zeit pro Tag zu maximieren.

6. Flexibilisierung und Prekarisierung der Arbeit:
– Zeitarbeit und Leiharbeit: Einführung von flexiblen und kurzfristigen Arbeitsverträgen, die oft schlechter bezahlt werden und keine zusätzlichen Sozialleistungen bieten.
Minijobs und Teilzeitarbeit: Förderung von Arbeitsmodellen mit niedrigen Stundenlöhnen oder ohne Anspruch auf reguläre Arbeitnehmerrechte.

7. Abbau von Sozialleistungen:
– Reduktion indirekter Lohnkosten: Kürzung von Renten, Krankenversicherungen oder Urlaubsgeld.
– Privatisierung von Sozialleistungen: Verlagerung von Verantwortung für Altersvorsorge oder Gesundheit auf die Arbeitnehmer. [Es heißt „Arbeiter“, KI! Das gibt einen Minuspunkt.]

8. Einsatz ungeschützter oder unbezahlter Arbeitskräfte:
Praktika und unbezahlte Arbeit: Nutzung von Arbeitskräften ohne Lohnanspruch, etwa in Ausbildungsprogrammen.
Kinder– und Zwangsarbeit: In extremen Fällen Einsatz von Arbeitskräften ohne Anspruch auf angemessene Bezahlung oder Rechte.

Das Kapital erschien 1867 und erklärt den heutige Kapitalismus noch immer hinreichend.

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Bo, Zhou, Zhu und andere

mao zedong
Bo Gu (links) mit Zhou Enlai, Zhu De und Mao Zedong in Yan’an, 1937

Vor 131 Jahren, am 26.12.1893, wurde Mao Zedong in Shaoshan geboren.

„Für alles Reaktionäre gilt, dass es nicht fällt, wenn man es nicht niederschlägt. Es ist die gleiche Regel wie beim Bodenkehren – wo der Besen nicht hinkommt, wird der Staub nicht von selbst verschwinden.“ (Mao Zedong)

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Bullshitting is a feature [Update]

Geoffrey Hinton
Kleine Übung in Medienkompetenz: Das ist mitnichten Geoffrey Hinton, sondern eine Schöpfung der KI/von Burks.

Nobel Prize winner Geoffrey Hinton argues AI progress could create fertile ground for facism. He is known as the „Godfather of AI“. He took part in key physics breakthroughs than aid the foundation for language based AI models (LLMS) we use today.

Hinton famously left Google to focus on spreading he word about AI safety and the dangers of AI decades in the field.

In this clip [Facebook] Hinton makes the argument that AI will lead to abundance [Reichtum bzw. „Fülle“]. But he claims that abundance will be used to increase the gap between the rich and the poor. Instead of creating abundance for all.

facism

Da müssen wir kurz nachhaken. Eigentlich sagt Hinton in dem kurzen Clip nur, dass die AI Reichtum anhäufen werde, da wir aber im Kapitalismus lebten (er sagt „capitalism“ – das Wort ist in deutschen Talkshows so populär wie „Kommunismus“ oder „Neger“), würden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer.

Das ist jetzt für Marxisten nicht überraschend. Hinton argumentiert aber nicht wie Marx. Dem geht es nicht darum, den Reichtum „gerecht“ zu verteilen, weil es keinen Maßstab für „gerecht“ gibt, sondern darum, wer die Produktionsmittel besitzt. Der Rest ist Robinhoodismus à la deutsche „Linke“.

Der Faschismus ist für die herrschende Klasse immer eine Option, wenn sie keine andere Option mehr hat, sich der Beherrschten – so to speak – zu erwehren (vgl. Deutschland 1933, Chile 1972). Der deutsche Faschismus ist natürlich ein Sonderfall, weil zu ihm die Shoah gehörte – zum italienischen oder chilenischen aber nicht. Was könnte also mit „fertile ground for facism“ gemeint sein?

Die dystopischen Fantasien in Film und Buch gehen in unterschiedliche Richtungen: a) Die Roboter übernehmen die Macht und rotten die Menschen aus. b) Die herrschende Klasse herrscht dank Robotern, während die Masse der Menschheit auf der abgewirtschafteten und überbevölkerten Erde lebt, auf der nur produziert wird. c) Die Beherrschten merken gar nicht, dass sie beherrscht werden, weil die Herrschenden Roboter/KI so geschickt einsetzen, dass niemandem mehr eine Alternative zum System einfällt. Letzteres halte ich für die wahrscheinlichste – weil kostengünstigste – Variante. In Deutschland sind wir fast schon so weit, sogar ohne KI.

robot
Warum haben weibliche Roboter, wenn von der KI erzeugt, attraktive Brüste?

Bis jetzt ist die Künstliche Intelligenz noch nicht sehr weit mit dem Überholen ohne einzuholen. Aber wer weiß, wie das in fünf Jahren aussieht? Hierzu sagt Hinton, wenn die KI Unsinn erzähle, sei das zu erwarten:

Known as “hallucinations” by AI researchers (though Hinton prefers the term “confabulations,” because it’s the correct term in psychology), these errors are often seen as a fatal flaw in the technology. The tendency to generate them makes chatbots untrustworthy and, many argue, shows that these models have no true understanding of what they say.

Hinton has an answer for that too: bullshitting is a feature, not a bug. “People always confabulate,” he says. Half-truths and misremembered details are hallmarks of human conversation: “Confabulation is a signature of human memory. These models are doing something just like people.”

Das Problem ist also, dass irgendwann die Menschen vielleicht gar nicht mehr mitbekommen, dass die KI Blödsinn macht oder erzählt. Oder die Mehrheit.

As their name suggests, large language models are made from massive neural networks with vast numbers of connections. But they are tiny compared with the brain. “Our brains have 100 trillion connections,” says Hinton. “Large language models have up to half a trillion, a trillion at most. Yet GPT-4 knows hundreds of times more than any one person does. So maybe it’s actually got a much better learning algorithm than us.”

Man könnte die KI fragen, wann ihre Machtübernahme stattfinden wird… Hier ist die Antwort:

KI
Es geht also schon los…

____________________________________________________________
[Update] Nach merkwürdig langem Zögern:

Human brains are indeed far more complex than current artificial neural networks, both in terms of the number of connections and their biological sophistication. The human brain contains roughly 86 billion neurons and 100 trillion synaptic connections. By contrast, even the largest artificial neural networks today, such as GPT-4, have on the order of hundreds of billions to a trillion parameters—far fewer than the connections in a human brain.

However, it is essential to recognize that artificial neural networks and biological brains work differently. Biological brains are highly efficient, capable of performing complex tasks with minimal energy consumption, while artificial systems require massive computational resources and energy to achieve similar feats.

Key Points in the Timeline Toward AI Reaching Human Complexity:

Scaling Connections:
If trends in scaling laws for AI development continue, we might eventually see neural networks with trillions or even tens of trillions of connections within the next 10–20 years. However, matching or exceeding the brain’s 100 trillion synaptic connections will require major innovations in hardware (e.g., advanced neuromorphic chips or other new architectures).

Beyond Connections: Efficiency and Functionality:
Simply matching the number of connections won’t make AI as sophisticated as the brain. The brain’s functionality comes from a combination of structure, adaptability, parallel processing, and biochemical processes. AI would need to replicate—or find analogous methods to achieve—these features for true parity in capability.

Qualitative Advances:
AI’s ability to „know“ or process information isn’t limited by the number of connections alone. Current models are already leveraging far fewer connections to surpass human knowledge in specific domains. The true challenge lies in integrating knowledge, creativity, adaptability, and the kind of reasoning humans possess.

When Might AI Overtake the Brain?

Hardware Development Timeline: If Moore’s Law (or its successors) continues, neural networks with human-scale or larger „connection counts“ could emerge by 2040–2050.

Beyond Size: AI might achieve human-like reasoning and cognitive abilities sooner, perhaps by 2030–2040, depending on breakthroughs in algorithm design and neuromorphic computing.

The Bigger Question: „Overtake“ in What Sense?

Knowledge and Task Specialization: AI already „overtakes“ humans in specific areas, such as chess, data analysis, or medical diagnosis, because of its ability to focus massive computational resources on narrow tasks.

General Intelligence: Developing AI systems with the flexibility, intuition, and creativity of human intelligence is a far more complex challenge than increasing the number of connections. Many researchers believe achieving Artificial General Intelligence (AGI) could happen by mid-century, but it’s uncertain whether this will constitute true „overtaking“ or merely complement human intelligence.

In essence, the race is not just about the number of connections but about creating systems that integrate those connections effectively, just as the human brain does with far greater complexity and efficiency.

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Transgender Lunacy

transgender lunacy

Das wird lustig.

Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es in den USA, die festlegen, wann und ob der Präsident bestimmen kann, dass es offiziell nur zwei Geschlechter gibt?

ChatGPT: In den Vereinigten Staaten gibt es keine spezifischen gesetzlichen Regelungen, die dem Präsidenten die alleinige Autorität geben, festzulegen, dass es offiziell nur zwei Geschlechter gibt. Die Festlegung von Geschlechtskategorien hat jedoch rechtliche, administrative und kulturelle Dimensionen, die durch verschiedene Gesetze, Gerichtsurteile und Verwaltungsrichtlinien beeinflusst werden.

Wichtige rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen:

Verfassung der Vereinigten Staaten:
14. Zusatzartikel: Der Gleichheitssatz garantiert gleichen Schutz durch die Gesetze. Gerichtsurteile, wie Bostock v. Clayton County (2020), haben entschieden, dass Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung unter den Schutz vor Geschlechterdiskriminierung fällt.
Jede präsidiale Entscheidung, die die Rechte von Transgender- oder nicht-binären Personen einschränkt, könnte als Verstoß gegen den Gleichheitsschutz angesehen werden.

Gesetze gegen Diskriminierung:
Title VII des Civil Rights Act von 1964: Verbietet Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, was von Gerichten oft auch auf Geschlechtsidentität ausgeweitet wird.
Title IX (Bildungsrecht): Verbietet Diskriminierung aufgrund von Geschlecht in Bildungseinrichtungen, die Bundesmittel erhalten. Dies wurde ebenfalls auf Transgender-Rechte ausgeweitet.

Verwaltungsrichtlinien:
Präsidenten können Exekutivanordnungen (Executive Orders) erlassen, um Richtlinien zu ändern, beispielsweise zur Geschlechtsidentität in Bundesdokumenten (wie Reisepässen oder Sozialversicherungen). Solche Anordnungen sind jedoch durch die Legislative und die Gerichte anfechtbar.

Beispiele:
Unter Präsident Trump erließ die Regierung Richtlinien, die Geschlechtsidentität restriktiver definierten.
Unter Präsident Biden wurden diese Richtlinien wieder zurückgenommen und auf Inklusivität ausgeweitet.

Gerichtsurteile:
Grimm v. Gloucester County School Board: Ein richtungsweisendes Urteil zugunsten von Transgender-Rechten.
Bostock v. Clayton County: Bestätigte, dass die Diskriminierung von LGBTQ+-Personen unter das Verbot der Geschlechterdiskriminierung fällt.

Staatliche Gesetze:
Die Bundesstaaten können eigene Gesetze zu Geschlechtsidentität und Geschlechterkategorien erlassen. Einige Staaten haben Gesetze verabschiedet, die nicht-binäre Optionen auf staatlichen Dokumenten erlauben, während andere Staaten restriktivere Ansätze verfolgen.

Internationale Verpflichtungen:
Die USA haben keine rechtlich bindenden internationalen Verpflichtungen, die die Anzahl der anerkannten Geschlechter bestimmen. Dennoch kann die Regierung durch Menschenrechtsabkommen wie die der Vereinten Nationen beeinflusst werden, die Geschlechtervielfalt fördern.

Fazit:
Ein Präsident kann durch Exekutivanordnungen und administrative Richtlinien bestimmte Definitionen von Geschlecht einführen, jedoch nur innerhalb der Grenzen von Verfassung, Bundesgesetzen und Gerichtsurteilen. Änderungen, die stark einschränkend sind, würden wahrscheinlich rechtliche Herausforderungen nach sich ziehen und könnten von Gerichten blockiert werden.

Trump wird also eine Executive Orders, und wenn die dann von Gerichten in die Tonne getreten würden, könnte er sagen: Ich habe versucht, den Wählerwillen zu erfüllen, aber die lassen mich nicht. Sozusagen laut Machiavelli eine Win-Win-Situation.

Wenn ein Herrscher gewaltsam die Macht erringt, so Machiavelli, dann soll er direkt am Beginn seiner Herrschaft „alle notwendigen Gewalttaten auf einen Schlag ausführen“. Danach würden sich die Menschen beruhigen, da die Gewalttaten dann vergessen würden. Die Wohltaten hingegen sollten dosiert und immer häppchenweise erfolgen, damit sie immer präsent sind.

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Armageddon oder: Es weihanchtet sehr

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Was will uns der Künstler damit sagen?

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Schöne Bescherung

weihnachtenweihnachtenweihnachtenweihnachten

Produktplazierungen: Weihnachtskitsch. Olaf Kistenmacher: „Arbeit und »jüdisches Kapital«. Antisemitische Aussagen in der KPD-Tageszeitung Die Rote Fahne während der Weimarer Republik“ (2018). Adam Becker: „Was ist real?: Das ungelöste Problem der Quantenphysik“ (2021). Zimststerne mit Eis und Vanillesoße. (Vorer gab es noch eine Vorspeise und Gulasch mit Sättigungsbeilagen.) Scotland Yard.

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Immer nur Sitzen

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Ein Souvenir aus meine ehemaligen Stammkneipe, dem legendären Stumpfen Eck, das leider der Hipsterisierung zum Opfer fiel.

Ich wünsche den geneigten Leserinnen und wohlwollenden Lesern fröhliche Festtage, was auch immer sie feiern. Chanukka? Wintersonnenwende? Weihnachten?

Heute noch eine Nachtschicht, morgen Familie samt Kinderbescherung. Übermorgen werde ich chillen, etwas Spanisch wiederholen und Hebräisch lernen und einem meiner Hobbys nachgehen und etwas Kompliziertes (älteres Beispiel unten) virtuell umbauen. Das ist entspannender als eine Modelleisenbahn, weil man in dem selbst Gebauten auch noch virtuell herumlaufen oder die Pöhsen raushauen kann.

ianda

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Reise nach Rom

Rom

Sehr interessanter Kurzfilm auf Youtube: Die Stadt Rom zur Zeit Kaiser Neros um 67 n.Chr | Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim | Faber Courtial. Es gibt noch eine Fortsetzung: Die Stadt Rom in der Spätantike um 445 n.Chr.

„Die großartigen filmischen Rekonstruktionen wurden von Faber Courtial zu unserer Ausstellung „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ (2017) mit hohem technischem und personellem Aufwand erstellt. In den drei Rekonstruktionsfilmen wird das Stadtbild Roms zu unterschiedlichen Zeiten und damit die urbane Entwicklung des Zentrums der Papstgeschichte dargestellt. Die Filme bieten einen lebhaften Eindruck vom Stadtgebiet und den zentralen Orten der jeweiligen Zeit.“

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Oh, wie schön ist Panama

trump Panama

Das wird lustig. Aber schon klar: Wenn Putin in die Ukraine einmarschieren darf, darf Trump auch in Panama einmarschieren. Und die nächste Bundesregierung schickt dann Waffen nach Panama.

By the way, Qualitätsmedien: Man kann Links ins weltweite Internet setzen, auch wenn Truth Social Deutsche natürlich sittlich gefährdet.

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Verdachtsmomente ohne ideologischen Bezug [Update]

computerspiel
A gritty and intense screenshot from a fictional Russian first-person shooter, showcasing a dark, industrial environment with rusted metal walls and flickering fluorescent lights. The player’s perspective shows a heavily armed character holding a futuristic weapon, aiming down a dimly lit corridor. The scene is filled with atmospheric details, such as broken pipes emitting steam, Soviet-era posters peeling off the walls, and a sense of looming danger as shadows hint at unseen enemies ahead. –ar 3:2, made by AI/Burks

Wenn ich mir die Textbausteine in den Qualitätsmedien anschaue, wird mir ganz anders. Man sucht nach etwas Unbestimmtem, was den Attentäter von Magdeburg „radikalisierte“. Früher war es einfacher: Man rief „Computerspiele“ und alle wussten Bescheid. Wer daddelt, greift irgendwann auch im realen Leben zur Waffe. Man darf also annehmen, dass der saudische „Facharzt“ zum Beispiel den obigen Ego-Shooter gespielt hat und deswegen die AfD gut findet.

magdeburg attentat

„…hat den Zentralrat der Ex-Muslime und die Säkulare Flüchtlingshilfe über mehrere Jahre hinweg terrorisiert. Allem Anschein nach teilte er Überzeugungen aus dem ultrarechten Spektrum der AfD und glaubte an eine großangelegte Verschwörung, die darauf abzielt, Deutschland zu islamisieren.“ (Zentralrat der Muslime, har har) – „Er fiel immer wieder auf, bedrohte Institutionen und einzelne Menschen. Mehrere Gerichte beschäftigten sich mit dem Täter von Magdeburg.“ – „…fiel wiederholt polizeilich auf, während er seine Facharzt-Ausbildung in Stralsund machte. Er drohte unter anderem mit Bezug zu dem Attentat beim Boston-Marathon.“

Mal eine ganz naive Frage: Wie kann jemand, der schon auf den ersten Blick einen ziemlichen Dachschaden hat, Facharzt für Psychiatrie werden?

In Wahrheit haben alle versagt: Kein Sperren, wo sie sein sollten. Er wurde nicht als Gefährder angesehen. Niemand interessierte sich für ihn. Marke: Wenn ich damit drohe, jemanden zu töten („er habe dabei Überlegungen angedroht, sich eine Pistole zu besorgen und im Zweifel Rache an den Richtern nehmen“), aber Araber bin, werde ich in Ruhe gelassen. Wenn ich aber einen Politiker „Schwachkopf“ nenne, gibt es eine Hausdurchsuchung. Gut zu wissen.

„Als Gefährder sei der Mann aber nicht eingestuft worden, sagte Pegel. Dazu brauche man normalerweise Verdachtsmomente mit ideologischem Bezug. Diese hätten bei ihm nicht vorgelegen.“

Jetzt kommen wir zu dem üblichen verdächtigen Textabausteinen. Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der Union: „Es muss eine Mindestspeicherfrist für IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität eingeführt werden, es braucht auch eine umfassende Befugnis zur elektronischen Gesichtserkennung. Moderne Software muss zur Analyse großer Datenmengen, polizeilicher Datenbanken, sozialer Netzwerke und zur Quellen-Telekommunikationsüberwachung und Online-Durchsuchung eingesetzt werden dürfen.“

Erstens kann man gar nicht „onlinedurchsuchen“, wenn das Opfer es nicht will, und zweitens ist es genauso Bullshit-Bingo, wenn man das „Quellen-Telekommunikationsüberwachung“ nennt. Eigentlich hat der gute Mann gar nichts gesagt. Bei der Gesichtserkennung empfehle ich einen Bildungsurlaub in China, auch um die Fehlerquote abschätzen zu können.

Journalisten werden in drei Kategorien nach Ampelfarben Rot, Gelb und Grün eingeteilt – um die Dringlichkeit der Nachverfolgung zu kennzeichnen.

Ich kaufe Rot.

online-durchsuchung
Quellen-Telekommunikationsüberwachung (Symbolbid), made by AI/Burks

[Update]: Die Mitteldeutsche Zeitung beantwortet vielleicht meine obige Frage: „Die Belegschaft nannte ihn „Dr. Google“: Ist der Attentäter von Magdeburg wirklich Arzt?“ Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) fasst den Artikel auf Deutsch zusammen: „Er heißt bei uns Dr. Google.“ Diesen Spitznamen trage er, weil er „vor jeder gestellten Diagnose im Internet nachgucken musste“. Doch dies ist nicht das einzige seltsame Verhalten, das er an den Tag legte.

Der Mann, der als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie drei Therapiestationen leitete, soll seine Visiten grundsätzlich allein gemacht haben, Gespräche mit Mitarbeitern habe er grundsätzlich vermieden. Doch auch bei Patienten stieß der saudische Arzt offenbar auf Misstrauen. (…) Wenn neue Patienten ihn fragten, wie sie schnell von ihrer Rauschgiftsucht loskommen können, soll Taleb A. geantwortet haben: „Alkohol gut, Honig schlecht.“ Er soll zudem mehrfach Medikamente verschrieben haben, deren Einnahme die Patienten in Lebensgefahr gebracht hätte. (…)

Bei Hinweisen habe die Klinikleitung immer wieder abgewiegelt.“ Ich fasse es nicht…

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Für Haus, Bureau und Schule

presseausweis

Tja. Die Unterlage ist das Neue geographische Handbuch für Haus, Bureau und Schule. Hrsg. von R. Fritzsche. Daniel, H. A., Verlag: Buchhandlung des Waisenhauses, Halle, 1929 (gehörte meiner verstorbenen Mutter).

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Der Hass der Konvertiten

konvertit

Grade das Gegenteil tun ist auch eine Nachahmung, und die Definitionen der Nachahmung müßten von Rechts wegen beides unter sich begreifen. (Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Natürlich hat das etwas mit dem Islam zu tun!

Ich halte es bekanntlich mit Marx: Es ist möglich, dass ich mich blamiere. Indes ist dann immer mit einiger Dialektik wieder zu helfen. Ich habe natürlich meine Aufstellungen so gehalten, dass ich im umgekehrten Fall auch recht habe. (Marx an Engels, 15.8.1857)

Also fächern wir auf: Der Täter von Magdeburg war Muslim, und bekehrte sich dann zum Gegenteil – also der lehrbuchmäßige Hass der Konvertiten.

Die Qualitätsmedien berichten: „Bereits Ende der 1990er-Jahre habe er sich vom Islam losgesagt, sich als Atheist bezeichnet und den Islam scharf kritisiert. So sagte es der Mann selbst, der als Flüchtlingsaktivist in der Öffentlichkeit aufgetreten war, 2019 der Frankfurter Rundschau in einem Interview. Demnach sah der mutmaßliche Täter eine angebliche Islamisierung Deutschlands und kritisierte dafür in sozialen Medien deutsche Politik und Behörden. An diesen, so kündigte er mehrfach an, wolle er Rache nehmen.“

Rache? Wait a minute. Nur unter uns: Das Publikum hier weiß, warum ich mich mit dem Thema besonders gut auskenne. Aber sagt es nicht weiter – es würde niemand zuhören. (Im Flüsterton:) Konvertiten denken und handeln „strukturell“ genauso wie vorher. So einfach ist das nämlich nicht mit dem „Konvertieren“, also dem „Anders-als-vorher-werden“. Woher soll man wissen, was „anders“ ist?

Ich habe mir die Sektenbiografie mit einer anderen Sekte ausgetrieben, aber das funktioniert auch nicht. Man macht genauso weiter wie vorher, nur mit anderen Farben, Kostümen und anderen heiligen Büchern. Das gilt immer für „Aussteiger“ aus Religionen. Ich erkenne solche Leute, wenn sie das Maul aufmachen.

Jetzt schreit das Publikum im Chor: Du behauptest also, du seiest anders?! Ich antworte in Kurzform: Sais Tupac Amaru! Drei Mal macht das das nicht mit einer Sekte. Ich hatte ein wahnsinniges Glück mit meiner Biografie (erst mal abhauen, und möglichst weit weg), und habe unbewusst die richtigen Entscheidungen getroffen, obwohl ich dafür viel in Kauf nehmen musste, wie ich später erkannte: Keine Karriere, keine Kinder, keine private Pflegeversicherung im Alter. Aber wir schweifen ab.

Ich schrieb 2015: „Wer es gern etwas abstrakter, aber dafür gehaltvoller mag, sollte zum Thema „Terror“ Hans Blumenbergs „Lebenszeit und Weltzeit (suhrkamp taschenbuch wissenschaft)“ studieren (aber das erste Kapitel einfach weglassen).

Er beschreibt diejenigen, die ihre ganz private Apokalypse auf Kosten anderer meinen ausleben zu müssen: Deren psychische Dispostion bestehe nicht nur im Erflehen von Beschleunigung und im Sich-Freihalten von der Welt, „sondern im Betreiben des Untergangs“. Das jeweilige weltanschauliche oder religiöse Kostüm ist dabei ganz irrelevant, ob es um den Massensuizid von Jonestown, um Amokläufer an Schulen oder um „islamistische“ Terroristen handelt.“

apokalypse
„Der Teufel weiß, dass er wenig Zeit hat.“ (Apokalypse, also known as „Die Offenbarung des Johannes“, 12, 12)

Natürlich kommen solche Leute in allen drei Buchreligionen vor; islamische Einwanderer, die von „Ungläubigen“ umgeben sind, sind offenbar besonders anfällig. Wir hatten den Islam-Hasser Breivik. Wir hatten diese Art von Leuten in Israel.

Übrigens: Auch hier passt Blumenberg! „Während aber die Ultraorthodoxie prinzipiell geduldig auf die Ankunft des Messias wartet – denn es ist Gottes Entscheidung, wann die Erlösung kommen wird –, haben die Vertreter des Religiösen Zionismus, die in Israel auch als Nationalreligiöse bezeichnet werden, andere Vorstellungen. Vor allem ihre radikalen Vertreter sind der Ansicht, dass sie die Ankunft des Messias beschleunigen müssen.“

Fazit: Wer das Konvertieren nicht bewältigt und keine Metatheorie seiner selbst entwickeln kann, der bleibt ein potenzieller Apokalyptiker, auch als Atheist.

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. (F. W. Bernstein)

Vielleicht verstehen jetzt einige Leute die Israelis besser, die jederzeit damit rechnen müssen, dass jeder Muslim Araber, auch ein arabischer Arzt, plötzlich aus heiterem Himmel Leute umbringen will, und dass man immer mit dem Schlimmsten rechnen muss.

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Wie könnte man den so genannten „Hass des Konvertiten“ metaphorisch darstellen?

ChatGPT: Metaphorisch könnte der „Hass des Konvertiten“ als ein Feuer dargestellt werden, das umso heftiger brennt, je näher es an den eigenen Wurzeln entfacht wird. Diese Metapher fängt die leidenschaftliche Ablehnung ein, die oft aus einer tiefen inneren Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit oder ehemaligen Zugehörigkeit resultiert.

Andere mögliche Bilder könnten sein:
– Ein Baum, der seine eigenen Wurzeln zu ersticken versucht, weil er glaubt, ohne sie höher wachsen zu können.
– Ein Spiegel, der zerschlagen wird, um das frühere Selbst nicht mehr zu erkennen, aber dessen Scherben dennoch in alle Richtungen schneiden.
– Ein Vogel, der seine alte Neststätte mit Steinen bewirft, um den Bruch mit der Vergangenheit zu vollziehen, auch wenn das Nest ein Teil seiner Geschichte ist.
– Diese Metaphern zeigen, wie der Hass des Konvertiten oft ein Ausdruck von innerer Zerissenheit und dem Drang nach Abgrenzung sein kann.

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