Kapitäne der Badewanne

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Der Tag fängt gut an. (Versucht nicht, den Titel des Aufsatzes zu entziffern.)

By the way: „Kolumnisten haben Entlastungsfunktionen. So wird der Eindruck erweckt, in dieser Zeitung dürfe geschrieben werden, wie und was die Schreiber wollen … Sie werden relativ gut bezahlt, ihre Namen werden fett gedruckt. Kolumnen sind Luxusartikel, Kolumnisten sind Stars, in ihrer Badewanne sind sie Kapitän.“ (Ulrike Meinhof)

Gilt das auch für Blogger? Ich schrob schrieb auf Fratzenbuch: „Heute werden sie nicht gut bezahlt, ihr Wert bemisst sich in der Anzahl der Twitter-Hashtags. Freiberufliche Journalisten können heute nicht von ihrem Honorar leben, genausowenig wie Hengameh Yaghoobifarah. Sie hat entweder reiche Eltern, macht das Schreiben als Hobby und ist Aufstockerin oder hat eine wohlhabende Lebensabschnittsgefährtin.“ Ich weiß, wieviel in der Branche wofür bezahlt wird.

Wird man ja mal fragen dürfen. Klassenstandpunkt und so. Zum Thema hat das Neue Deutschland einen guten Artikel: „Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns – Solidarität und Müll: Die Zuteilung von Identitätsrechten schreibt jene Ungleichheit fest, die eigentlich aufgelöst werden soll“.

Aber Aufklärung der Diversitysten wird nicht helfen. (Manchmal ist das Deutsche ungenau: Gemeint ist das Passiv – sie werden aufgeklärt – Widerstand ist zwecklos!)

By the way II: Müssen die Bismarckheringe nicht jetzt umbenannt werden? Vielleicht zu Yuhki-Kamatani-Hering?

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Kommentare

7 Kommentare zu “Kapitäne der Badewanne”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Juni 26th, 2020 12:55 pm

    Sprache ist nun mal ein archetypisches Vehikel aus den Anfängen der Kommunikation. Ewig Gestrige, die sich ihrer noch bedienen, können ja garnicht anders, als Denkmäler mit ihren verbalen Keulen umzustürzen, Gegenstände und Daten umzubennenen und ellenlange Kommentare zu ellenlanger Prosa abzusondern. Die Versuche der Mathematik, die schweigend im All rotierende Welt zwei-, drei- und von mir aus auch n-dimensional zu beschreiben, scheitern schon am Corona-Home-Schooling. Die Light-Versionen, die Markup-Languages, die von IT-Stars nur verwendet werden, um dem verbliebenen Neandertalertum appschätzig den längsten Finger ihres Händis zu zeigen, sind auch nicht die Krümmung moderner Bananen wert. Was soll man also tun? Ziehen wir uns weiter den Holocaust zum Frühstück rein. Leugnen nützt nur den offiziell Gewählten in den Wirtschafts- und Reichstagsbadewannen. Hauptsache, es plätschert.

  2. Die Anmerkung am Juni 26th, 2020 1:05 pm

    Es ist noch Platz auf der Müllhalde.
    —–
    Die mediale und politische Kampagne gegen Hengameh Yaghoobifarah wegen der Taz-Kolumne »All cops are berufsunfähig« ist ein rechter Versuch …
    —–
    Da habe ich aufgehört.

  3. blowfish am Juni 26th, 2020 3:04 pm

    Steht die Tasse sonst in deinem Spirituosenregal?

  4. admin am Juni 26th, 2020 3:56 pm

    nein :-)

  5. flurdab am Juni 27th, 2020 10:22 am

    „Die Revolution frisst ihre Kinder!“
    Im Ablauf des Ganges des Neoliberalismus bleiben alle auf der Strecke.
    Teile und herrsche zur Zersplitterung der abgehängten Masse.
    „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“, nur nicht im Unterdeck der Titanic bleiben.

    Aktuell: Die Verbraucher wollen billiges Fleisch!
    Erinnert Ihr euch noch wie 1997 die SPD und Grünen- Anhänger auf der Straße demonstriert haben. „Liberalisiert den Arbeitsmarkt- wir wollen billiges Schnitzel!“
    Oder noch Jahre vorher, als die Bundesregierung die Ladenöffnungszeiten verlängert hat, weil jedes Jahr tausende Bürger vor den Supermärkten verhungerten, weil diese um 18.30 Uhr schlossen?

    Wenn ich ein Schwein in Deutschland schlachte, zerlege, froste und es nach China verschiffe, und dabei noch Gewinn mache, liegt es bestimmt am Verbraucher.

    Journalisten sind ja auch keine Reporter, sie geben ja nur Journale heraus.
    Sie erinnern mich an die Bodenmannschaft eines abhebenden Zepelins, die die Haltesele nicht rechtzeitig loslassen im Wunsch mit zu reisen, jedoch bald dem Boden entgegen stürzen.

  6. Chris am Juni 27th, 2020 9:01 pm

    Heißen die Bismarkheringe nicht eh schon „German Sushi”? Oder waren das nur die Rollmöpse?

  7. Some1Bln am Juni 27th, 2020 10:29 pm

    „German Sushi“ ist auf jeden Fall zu vermeiden, da es sich hier ganz klar um cultural appropriation handelt.

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