Fake News zum Thema Uiguren

tagesschau Uiguren

Japan Times verbreitet die Meldung: „U.N. says it has credible reports China is holding 1 million Uighurs in secret camps“. Das bezieht sich auf die Nachrichtenagentur Reuters. Offenbar gibt es nur eine einzige Quelle: „Yemhelhe Mint Mohamed, a panel member, referred to “arbitrary and mass detention of almost 1 million Uighurs”.

Reuters zitiert auch die Gegenseite: „China has said that Xinjiang faces a serious threat from Islamist militants and separatists who plot attacks and stir up tensions between the mostly Muslim Uighur minority who call the region home and the ethnic Han Chinese majority.“

Die ARD (Tagesschau, laut Rubikon – auch keine seriöse Quelle – Min. 13’23“ – 13’53, bei mir fehlt da was… ): „Die Führung in China geht nach Angaben der Vereinten Nationen mit zunehmender Härte gegen die muslimische Minderheit der Uiguren vor. Nach UN-Schätzungen werden mehr als eine Million Uiguren in lagerähnlichen Einrichtungen festgehalten. Es gebe Berichte über Folter und Misshandlungen.“

Das sind Fake News, verehrte Tagesschau. Die UN hat mitnichten geschätzt, sondern nur eine Person (aus Mauretanien!). Audiatur et altera pars? Mitnichten. Alles egal.

Bei Spiegel online sind es übrigens „Zehntausende“.

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Scheinheilige

Telepolis: Tuba Sarica über deutschtürkische Parallelgesellschaften. Sarica hat das Buch „Ihr Scheinheiligen! – Doppelmoral und falsche Toleranz – Die Parallelwelt der Deutschtürken und die Deutschen“ geschrieben (gekauft!). Ihr Blog Weltbewohner ist auch neu in der Blogroll.

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Ancestry, revisited

Update der Recherchequellen zu meiner Familiengeschichte: Neues Kartenmaterial.

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Ich will auch keine Debatten führen

Wo er recht hat, hat er recht:
„Es ist mir übrigens völlig egal, seit wann in islamischen Ländern gesteinigt wird. Es zählt nur, dass es heute gemacht wird, in Anwesenheit von Menschen, die mit einem Bein in der Barbarei und mit dem anderen in der Moderne stehen und die Steinigungen mit ihren Handys filmen. Ich verweigere jede Art von Verständnis für diese Art von Kultur. Ich will sie auch nicht importieren. Ich will keine Debatten führen über Kopftücher im öffentlichen Dienst, über Schwimmunterricht für Mädchen, über Männer, die Frauen keine Hand geben wollen, über Schweinefleisch in Kantinen und „kultursensible Pflege“ in Krankenhäusern. Und auch nicht darüber, wie viel Islam im Islamismus steckt. Ich will auch nicht genötigt werden, mich mit dem Koran zu beschäftigen, weder von weiß gewandeten Salafisten in der Wilmersdorfer Straße noch von Ihnen. Bleiben Sie bei Ihrer Wertschätzung für das ‚klassische islamische Recht‘, das offenbar von den Kolonialherren versaut wurde. Und sobald Sie den Islam gefunden haben, der mit Demokratie kompatibel ist, sagen Sie mir bitte Bescheid.“ (Henryk M. Broder – von 2016, übrigens ein lustiges Gespräch…)

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Unbekannte Vogelsorte

papagei san cristolbal

Das Foto habe 1981 ich in meiner Pension in San Cristóbal de las Casas, Mexiko, aufgenommen. Welche Vögelsorte das ist, weiß ich nicht. (Oder sagt man Vogelsorte?)

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Autokorrektur der Autopoiesis

luhmann

Neu in meiner Bibliothek: Niklas Luhmanns Soziale Systeme: Grundriss einer allgemeinen Theorie.

Das bleibt euch nicht erspart. Ich wollte Luhmann eigentlich schon in den 70-er Jahren lesen – und vor allem verstehen. Heute kann man das Internet-embedded machen: Kritik und Kritik der Kritik inbegriffen.

Frage: Sollte ich mir Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie – sozusagen als Aotukorrektur zur Autopoisis – gleich bestellen? Hat das jemand hier gelesen? Lohnenswert?

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Tacitus, Federmann und Clynelish

whisky tacitus federmann

Ihr habt die Wahl zwischen drei Dingen: Tacitus‘ Germania, Nikolaus Federmanns Indianische Historia: Ein Schöne Kurtzweilige Historia Niclaus Federmanns des Jüngern von Ulm oder Clynelish Whisky (14 Jahre, erhältlich online oder beim Drogendealer meines Vertrauens).

Was gehört mit auf die Insel?

By the way: Die des Altindianischen mächtigen Leserinnen und mit der Altamerikanistik vertrauten Stammleser wissen, dass hiesigerseits Nikolaus Federmanns Indianische Historia, erschienen 1557, 2004 und 2005 online gestellt wurde (27 Folgen). Eine wissenschaftliche Ausgabe fehlt bisher, das steht auch noch auf meiner To-Do-Liste.

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Crafting about freedom and independence

selfie

Frisch aus den USA importiert… (Danke für den Tipp, Albrecht!)

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Fett und objektiv

Wenn ihr ein größeres Kameraobjektiv kaufen wollt, lest vorher auch die Kundenrezensionen (Amazon)!

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Smile!

punta Gorda

Ein Garifuna-Mädchen aus Punta Gorda, Belize (1981)

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Unser täglich Papier gib uns nicht heute

Die Tageszeitung (taz) wird es vermutlich bald nicht mehr täglich und gedruckt geben.

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Swing Bridge

BelizeBelize

Der Hafen von Belize City (1981) mit Blick auf die berühmte Swing Bridge. Die Brücke „is the oldest swing bridge in Central America and one of the few manually operated swing bridges in the world still in use.“

Ich war zwei Mal in Belize – definitiv eines meiner Lieblingsländer. Auf der rechten Seite hinter der Brücke war eine stadtbekannte Bar, wo sich damals auch die wenigen Ausländer trafen. Vor allem saßen dort ehemalige englische Soldaten, die in Belize hängengeblieben waren und interessante Geschichten zu erzählen wussten.

Das untere Foto zeigt den Blick landeinwärts, von der anderen Seite des Flusses.

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B’aakal und Lakamha’

palenque

Palenque in Mexiko, der Tempel der Inschriften. Das Foto habe ich 1981 gemacht.

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Was von uns bleibt

Peter Baumgart

Was mir von meinem Großvater Peter Baumgart (geb. 26.06.1897 in Podlesche bei Brzozówka, Kreis Neuhof – Nowy Dwór bei Warschau, gest. 30.12.1979 in Bönen) geblieben ist – außer ein paar Fotos und den Erinnerungen: Eine Kaffeetasse (die sogar mehrere meiner Wohngemeinschaften überlebt hat), ein Feldstecher „Compass“ von Eschenbach, der Wehrpass und ein silbernes Messer aus Solingen. Das Messer wurde so oft geschliffen, dass die Klinge jetzt um ein Drittel schmaler ist. Es ist das schärfste Messer, das ich besitze.

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The People of Belize

People of Belize

Mango Creek, in der Nähe von Dangriga, formerly know as Stann Creek, in Belize, Mittelamerika (1981). Dangriga ist ein bedeutender Ort der Garifuna.

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Ik gihorta dat seggen

altgermanistikHildebrandtslied

Zur Erinnerung an mein sechsjähriges Studium der Altgermanistik. Hat ja auch Zukunft, sowas.

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Bürgerliche Mitte und mitreissende Kader [Update]

comrade lenin

Wie die neueste Forsa-Umfrage zeigt, sind CDU, Grüne und FDP die neue und alte bürgerliche Mitte, die Linke bleibt marginalisiert. IMHO wieder ein Argument für Wagenknecht & Lafontaine.

Zum Vergleich: Die spanische Podemos ist mit der Izquierda Unida verbündet, das wird die „Linke“ vermutlich nur schwer über’s Herz bringen. Wie hier schon von kundigen Lesern erwähnt wurde, müsste eine linke Sammlungsbewegung „von unten“ kommen, also auf zahlreichen Initiativen usw. fußen. Podemos ist reformistisch und stellt das System nicht in Frage. Der europaweite Trend geht aber zu Bündnissen wie Syriza in Griechenland, nur dass die Deutschen wie gehabt unfähig sein werden, sich aus ihrer rechthaberischen linken Sektenmentalität herauszubuddeln. Allerdings begann auch Podemos mit einem Manifest von Intellektuellen oder denen, die sich dafür hielten.

Trotzdem müsste eine echte linke Partei (die es in Deutschland nicht gibt) einen Plan B haben, falls man wider Erwarten die Macht zugeworfen bekommt (wie in Griechenland, wo eben dieser Plan fehlte.) Aber da sind wir schon wieder bei Lenin:

Und nur das gröbste Missverstehen des Marxismus (…) konnte zu der Ansicht führen, dass die Entstehung einer spontanen proletarischen Massenbewegung uns der Pflicht enthebe, eine ebenso gute, ja noch unvergleichlich bessere Organisation von Revolutionären zu schaffen, als die Semlja i Wolja sie hatte. Im Gegenteil, diese Pflicht wird uns gerade durch diese Bewegung auferlegt, denn der spontane Kampf des Proletariats wird nicht zu einem wirklichen »Klassenkampf« werden, solange dieser Kampf nicht von einer starken Organisation der Revolutionäre geleitet wird. (…)
Nun behaupte ich: 1. Keine einzige revolutionäre Bewegung kann ohne eine stabile und die Kontinuität wahrende Führerorganisation Bestand haben; 2. je breiter die Masse ist, die spontan in den Kampf hineingezogen wird, die die Grundlage der Bewegung bildet und an ihr teilnimmt, um so dringender ist die Notwendigkeit einer solchen Organisation und um so fester muss diese Organisation sein (denn um so leichter wird es für allerhand Demagogen sein, die unentwickelten Schichten der Masse mitzureißen; 3. eine solche Organisation muss hauptsächlich aus Leuten bestehen, die sich berufsmäßig mit revolutionärer Tätigkeit befassen; 4. je mehr wir die Mitgliedschaft einer solchen Organisation einengen, und zwar so weit, dass sich an der Organisation nur diejenigen Mitglieder beteiligen, die sich berufsmäßig mit revolutionärer Tätigkeit befassen und in der Kunst des Kampfes gegen die politische Polizei berufsmäßig geschult sind, um so schwieriger wird es in einem autokratischen Lande sein, eine solche Organisation »zu schnappen«, und 5. um so breiter wird der Kreis der Personen aus der Arbeiterklasse wie aus den übrigen Gesellschaftsklassen sein, die die Möglichkeit haben werden, an der Bewegung teilzunehmen und sich in ihr aktiv zu betätigen.

Aus dem Jahr 1902, klingt irgendwie trotzdem aktuell. Nur fehlt hierzulande eine organisierte Arbeiterklasse. By the way: Was machen eigentlich die Kader der ehemaligen WASG?

Ich schrob schrieb 2004:
Auch heute könnte eine neue linke Partei nicht jenseits ihres angestammten Milieus wildern und etwa die „Kulturschranke“ zwischen den Arbeitern und den „Neuen Mittelschichten“ oder zwischen sozialdemokratischem Milieu und der PDS niederzureißen. Deshalb würde eine weitere linke Partei kaum Erfolg haben – Umfragen über den Anteil der Unzufriedenen innerhalb des eigenen Lagers sagen kaum etwas über deren Wahlverhalten aus.

[Update] By the way: Don Alphonso sehr lustig über Wagenknecht: „In die Richtung weg vom Dogmatismus wird es immer Wähler geben, die ihre noch kommenden Wandlungen als klug und durchdacht begrüßen werden, und insgeheim wünscht sich doch jeder echte Reaktionär für seinen laschen Bubi eine tatkräftige Frau, die genau weiß, was sie will. Sahra Wagenknecht ist anschlussfähig, und vermutlich sammelt sie die Herde nicht hinter sich, um sich von der Herde bestimmen zu lassen. Sie ist im besten Sinne des Wortes gesellschaftsfähig. Man möchte ihr vorgestellt werden. Eigentlich ist sie ja fast eine verwunschene Prinzessin, versklavt in der Stasinachfolgepartei. Der gepflegte Reaktionär kennt das als ‚Die wäre schon was, wenn die Familie nicht wäre‘.“

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Iran

Neu in der Blogroll: Iran Commentary von Heshmat Alawi (Twitter).

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Drachenköpfe, das Bestehende und das Mögliche

coal miner

Legende: „An 8 year-old coal miner in Utah or Colorado, USA, in the early 1900’s.“ Herkunft nicht ermittelbar, vielleicht stammt das Bild von Lewis Hine (1847-1940).

„Um einiger zugkräftiger Wahlparolen willen werden alle Grundsätze verleugnet. Die kommunistische Partei verschmäht es nicht, um den Nationalsozialisten Mandate abzujagen, ihnen die arbeiterfeindlichsten Schlagworte nachzuplappern, von denen sie den Erfolg der nationalsozialistischen Agitation bei den Massen herleitet. Die Kommunisten haben die Internationalität des Proletariats preisgegeben und schwelgen in nationalen Phrasen. Sie verkünden nicht mehr die internationale und sozialistische Befreiung der Arbeiterklasse, sondern die nationale und soziale Befreiung Deutschlands.“
(Erich Mühsam 1932, im letzten der vier Fanal-Rundbriefe)

„Den Kommunisten ist ferner vorgeworfen worden, sie wollten das Vaterland, die Nationalität abschaffen. Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht haben. (…) Die nationalen Absonderungen und Gegensätze der Völker verschwinden mehr und mehr schon mit der Entwicklung der Bourgeoisie, mit der Handelsfreiheit, dem Weltmarkt, der Gleichförmigkeit der industriellen Produktion und der ihr entsprechenden Lebensverhältnisse.“
(Karl Marx – Friedrich Engels: (Manifest der Kommunistischen Partei, 1848)

Ja, ich weiß, man könnte die Zitate jetzt nehmen, um der Sammlungsbewegung #aufstehen eins auszuwischen. Aber diejenigen, die heulend und zähneklappernd aus der gefühlslinken Ecke mit der „Querfront“-Keule kommen, sollten der Tatsache eingedenk sein, dass sie nur die Wahl haben, marginalisiert zu bleiben in dem bequemen Gefühl, die Wahrheit gepachtet zu haben, die das Volk angeblich noch nicht versteht, also gut deutsch der Rechthaberei zu huldigen, oder etwas zu machen, das die Mehrheit der da unten mitträgt und vor allem versteht. Was seid ihr doch für ein arrogantes Pack?! Wer ist schuld, dass die Linke in Deutschland auf dem Boden herumkrepelt? Die Linke, wer sonst!

Man kann es natürlich auch so machen wie Katja Kipping: „Wie sie lauter richtige Sätze gesagt hat, hinter die man im richtigen Milieu jederzeit, auch nachts im Schlaf, einen Haken machen würde. Dadurch werden die Sätze nicht falsch, aber eben ein bisschen egal und folgenlos.“ Wie die Politik der Partei „Die Linke“ und der Sekten am linken Rand sowieso.

Mir ist ein Arbeiter, der militant für seine Rechte eintritt, aber „Neger“ sagt, lieber als eine kleinbürgerliche studentische Trulla, die gendrifiziert spricht, aber nicht weiß, wie man einen Nagel in die Wand schlägt. Auf Letztere kann ich gern verzichten. Wenn die Linke das nicht einsieht, wird sie so enden wie die traditionsreiche Kommunistische Partei Frankreichs, die mittlerweile unter der Fünf-Prozent-Hürde liegt. Wenn ihr da hin wollt: Macht weiter so! Die neue linke Sammlungsbewegung kann offenbar schon etwas erreichen (fragwürdige Quelle!), obwohl ich wenig Illusionen habe.

coal miner

„Muslim women-workers! The tsars, beis and khans took away your rights. You were a slave in the government, at the factory, at home. Soviet rule gave you equal rights, tearing away the chains that were binding you“- 1921 Soviet poster.

Raimund Löw vom österreichischen Magazin „Falter“ hat vor einem Jahr ein Interview mit Moishe Postone ( †2018, vgl. auch die Jungle World über ihn) geführt: „Marx in the Age of Trump“.

Most of the American Left, including the movements you just mentioned, use the word capitalism when they actually mean inequality, or racism, or sexism. Their thinking is not grounded in any detailed political-economic analysis.

Meine Rede. Öko, vegan, Gendersprech- den gesmaten Scheiß kann man den Grünen überlassen. Ich sage nicht, dass alles schlecht ist, aber was sollte der Kern linker Politik sein? It’s the economy, stupid.

Postone hält auch von Bernie Sanders genausowenig etwas wie ich.
Focusing on trade easily leads to a nationalist position, defending the domestic working class against foreign imports. In the course of the 20th century, due to the welfare state and similar developments, the communist dream of internationalism dissipated and working class movements became de facto nationalist. But if that’s going to be your position, then the Right is much better at that. The Right are much better nationalists. (…) The current crisis of labor is actually a structural problem of capitalism that was foreseen by Marx. His analysis of relative surplus value and accumulation predicted that runaway growth would be accompanied by declining surplus value, and declining levels of surplus value are related to a growing superfluity of labor. People become more and more superfluous. And the Left does not have an answer to that. The Right does, but it’s a stupid and dangerous answer. They blame these developments on immigrants, on women, and in the US also on Blacks, or on China or Mexico. And the Left does not offer a viable alternative explanation.

Und nun zu etwas nicht ganz anderem. Die Chinesen bauen große Brücken und ganz schnelle Züge. Wenn man das aber verstehen und wissen will, wohin das führt, sollte man den sehr interessanten Artikel von Felix Wemheuer in der aktuellen Konkret lesen: „Plan: Markt. Mit autoritären Mitteln organisiert die chinesische Zentralregierung eine Art »ursprüngliche Akkumulation“. (Von dem werde ich mir ein paar Publikationen besorgen.)

Die New York Times hat noch was dazu: „How China Wins the Trade War.“ – „Instead, when the next round of tariffs hits, American households will face higher prices on computers, clothing and thousands of other products. China, not the United States, will improve its standing in the world as a place to make and build the future.“ Nimm dies, Trump.

Natürlich sind die hiesigen wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser, aufgefordert, ihren Senf dazuzugeben. Wir sind ja nicht bei der typisch Deutschen Welle, die sich vor dem Volk fürchtet wie wie Linke.

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Die Nebelkrieger in Sacsayhuaman

Sacsayhuaman

Sacsayhuamán in den Anden Perus in der Nähe der alten Inkastadt Cusco.

Der größte Stein ist 9 m hoch, 5 m breit, 4 m dick und wiegt über 200 Tonnen. Man weiß bis heute nicht, wie die Inka die Steine transportiert haben, da sie weder das Rad noch Rollen kannten.

Sacsayhuaman war 1536 der Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen den Spaniern und den Truppen Manco Cápac II., der noch Jahre später später einen Guerillakrieg gegen die Konquistadoren führte.

Der Beginn des Aufstandes war absichtlich auf Ostern 1536 festgesetzt worden. Eine Woche zuvor gelang Manco die Flucht vor seinen Bewachern zu einem vorbereiteten Versteck im Norden, wo sich seine Truppen sammeln sollten. Aufgrund von Verzögerungen konnte der Angriff allerdings erst Anfang Mai beginnen, nachdem es Meinungsverschiedenheiten zwischen den Generälen über den genauen Angriffszeitpunkt gegeben hatte.

Als die Inka-Armee in Cusco ankam, waren etwa 200 Spanier sowie mehrere tausend indigene Soldaten in der Stadt stationiert. Unter diesen sind viele Kañaris und Chachapoyas (die „Nebelkrieger“) aus dem Norden, welche in der späten Inkazeit umgesiedelt worden waren und dort eine wichtige Rolle als Elitetruppen spielten, bis sie sich den Spaniern anschlossen. Mancos Armee umfasste vermutlich mehrere Zehntausend Krieger (Augenzeugen sprechen von bis zu 30.000). Nachdem die Wasserversorgung unterbrochen worden war, begannen sie die Belagerung der Stadt und der ihr vorgelagerten Festung Sacsayhuamán, welche schon nach kurzer Zeit fiel.


Obwohl ihre Niederlage fast sicher schien, kämpften die Spanier erbittert um ihr Leben – sie wussten, dass sie von den Inka keine Gnade zu erwarten hatten. Als Druckmittel versuchten sie deshalb, die von Manco zur Unterstützung seiner Armee angeheuerten Zivilisten zu terrorisieren. Gleichzeitig gelang es mehreren Inkaverbänden, Entsatztrupps der Spanier auf dem Weg nach Cusco zu vernichten, wobei über dreihundert Spanier den Tod fanden…

Ein Stoff, den Homer sicher interessant gefunden hätte…

Das Foto habe ich im Februar 1980 gemacht (vgl. Sacsayhuamán).

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