Die Nebelkrieger in Sacsayhuaman

Sacsayhuaman

Sacsayhuamán in den Anden Perus in der Nähe der alten Inkastadt Cusco.

Der größte Stein ist 9 m hoch, 5 m breit, 4 m dick und wiegt über 200 Tonnen. Man weiß bis heute nicht, wie die Inka die Steine transportiert haben, da sie weder das Rad noch Rollen kannten.

Sacsayhuaman war 1536 der Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen den Spaniern und den Truppen Manco Cápac II., der noch Jahre später später einen Guerillakrieg gegen die Konquistadoren führte.

Der Beginn des Aufstandes war absichtlich auf Ostern 1536 festgesetzt worden. Eine Woche zuvor gelang Manco die Flucht vor seinen Bewachern zu einem vorbereiteten Versteck im Norden, wo sich seine Truppen sammeln sollten. Aufgrund von Verzögerungen konnte der Angriff allerdings erst Anfang Mai beginnen, nachdem es Meinungsverschiedenheiten zwischen den Generälen über den genauen Angriffszeitpunkt gegeben hatte.

Als die Inka-Armee in Cusco ankam, waren etwa 200 Spanier sowie mehrere tausend indigene Soldaten in der Stadt stationiert. Unter diesen sind viele Kañaris und Chachapoyas (die „Nebelkrieger“) aus dem Norden, welche in der späten Inkazeit umgesiedelt worden waren und dort eine wichtige Rolle als Elitetruppen spielten, bis sie sich den Spaniern anschlossen. Mancos Armee umfasste vermutlich mehrere Zehntausend Krieger (Augenzeugen sprechen von bis zu 30.000). Nachdem die Wasserversorgung unterbrochen worden war, begannen sie die Belagerung der Stadt und der ihr vorgelagerten Festung Sacsayhuamán, welche schon nach kurzer Zeit fiel.


Obwohl ihre Niederlage fast sicher schien, kämpften die Spanier erbittert um ihr Leben – sie wussten, dass sie von den Inka keine Gnade zu erwarten hatten. Als Druckmittel versuchten sie deshalb, die von Manco zur Unterstützung seiner Armee angeheuerten Zivilisten zu terrorisieren. Gleichzeitig gelang es mehreren Inkaverbänden, Entsatztrupps der Spanier auf dem Weg nach Cusco zu vernichten, wobei über dreihundert Spanier den Tod fanden…

Ein Stoff, den Homer sicher interessant gefunden hätte…

Das Foto habe ich im Februar 1980 gemacht (vgl. Sacsayhuamán).

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Kommentare

3 Kommentare zu “Die Nebelkrieger in Sacsayhuaman”

  1. ... der Trittbrettschreiber am August 13th, 2018 5:21 pm

    Wenn das Spekulieren hier ausnahmsweise einmal gestattet ist:
    Vielleicht waren die Steine schon da, als Gesteinsmassiv. Sie könnten dann vor Ort behauen worden sein. Oder hat man sie mal angehoben, druntergeschaut und festgestellt, dass es tatsächlich einzelne, präzise an allen 4 Seiten behauene und gestapelte Blöcke sind?
    Also falls ich richtig läge – ich möchte nicht mit einem Billigflieger zur Ehrenbürgerschaft* von Cuzco eingeflogen werden.

    *oder zum gelüncht werden, weil ich den Mythos entzaubert habe

  2. Martin Däniken am August 18th, 2018 11:57 am

    Es war das Gesellenstück von
    „Mansudae Overseas Projects“ (MOP).

  3. Intihuatana oder: Im heiligen Tal : Burks' Blog – in dubio pro contra am Juli 28th, 2020 5:38 pm

    […] Die Ruinen sind schöner als alle, die wir bisher gesehen haben – Felsquader wie in Sacsayhuaman. Kaum Touristen, nur ein paar Argentinier, die sich mit eine Frau anquälen, die einen Sonnenstich […]

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