German Deli

german deli

Aufgenommen Anfang September 1981 in Washington D.C., USA. Meine damalige Freundin hatte „deutsches“ Brot gekauft, das man aber biegen konnte wie ein Radiergummi.

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Unter Sachzwangsneurotikern

Telepolis: „Seit Anfang der 1990er Jahre wurde gemeinsam vom damaligen „Gesundheitsminister“ Horst Seehofer und der Bundestags-SPD eine forcierte Privatisierung der Krankenhausversorgung eingeleitet. Die Mittel zu diesem Zweck waren die Installierung einer Krankenhausfinanzierung über so genannte Fallpauschalen, die Herbeiführung von Konkurrenz zwischen den Krankenhäusern und eines Sachzwangs zur Gewinnerzielung der Hospitäler.“

Das beste Gesundheitssystem, das man im Kapitalismus kriegen kann! Irgendwelche Konsequenzen? Natürlich nicht.

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Nahe an Armageddon

burks

An manchen Orten in Berlin, wenn man zu Fuß unterwegs ist, fühlt man sich nahe an Armageddon. Wieso muss ich an die visionäre Band Kraftwerk denken?

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Really Simple SSL

Really Simple SSL

Ich habe gestern hier das WordPress-Plugin Really Simple SSL installiert, das alle Anfragen automatisch von HTTP nach HTTPS umleitet. Bitte aktualisiert die Links auf burks.de bzw. burksblog.de.

Für ca. eine Stunde funktionierte die Weiterleitung von burks.de auf burksblog.de nicht, weil ich vergessen hatte, die index.html auch zu ändern.

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Aragón, Carrera 3, Calle 12c

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Gestern fiel mir auf, dass es interessant sein könnte, das Hotel Aragón in Bogota, Kolumbien, wiederzufinden, in dem ich 1982 eine Woche lang war und später nach der Rückkehr von den Llanos im Osten noch einmal. Tatsächlich – es ist an der Straßenecke
Carrera 3 #12C-13. Sogar die Häuser stehen da noch, sind nur renoviert worden.

[Uodate: Das Hotel Aragón hat mir soeben geschrieben: „Muy buena fotografía, muchas gracias por compartirla“.]

Zu der Zeit gab es keine Reiseführer, die diesen Namen verdienten (und natürlich auch kein Internet), mit einer Ausnahme, die aber um so besser und Pflichtlektüre war – das legendäre South America Handbook (vgl. oben, Ausriss mit dem Eintrag über das Aragón in Bogota), ein mehr als 1000-seitiger Wälzer auf extrem dünnem Papier und sehr klein beschrieben. Ich habe hier noch zwei völlig abgegriffene Exemplare stehen. Mitte der achtziger Jahre war ich sehr stolz, dass ein Eintrag von mir aufgenommen worden war, wenn ich mich recht erinnere, über die Gegend um Chipaya in Bolivien: Das bedeutete, dass niemand vorher schon mal da gewesen war, der darüber berichtet hatte.

monsserrate bogota

Aus meinem Reisetagebuch, 08.01.1982:
Was es alles so gibt… Wir sind auf dem Monserrate gewesen [Foto oben, über 3000m hoch, der „Hausberg“ Bogotas], obwohl der Australier in unserem Hotel am Fuß des Berges von vier Männer ausgeraubt worden ist. Überraschenderweise war Feiertag und tausende von Leuten unterwegs. Die Zahnradbahn ist langweilig, nur der Blick auf Bogota interessant, um einen Eindruck zu bekommen, wie groß die Stadt ist. (…)

Auf der Calle 19 zwischen Carrera 7 und Caracas sind viele Trödel-Buchläden, einer verkauft nagelneue deutsche und französische Zeitungen (den „Spiegel“, vier Tage alt, für 100 Pesos) (…)

Ein alter Engländer, der seit neun Jahren in Kolumbien lebt, erzählt und Stories über Stories. Er rät uns dringend, unsere Wertsachen im Hotel zu lassen. da der Besitzer [des Aragón] der „einzig ehrenwerte Mann“ in Kolumbien sei und die Räuber wüssten, dass die Gringos immer alles mitführten. Einige Touristen seien von Ausflügen „ohne alles“ zurückgekommen. Die Oberschicht sei völlig von allen anderen isoliert. Trotz allgemeiner Schulpflicht ginge die Auslese schon bei der Jobsuche los – wer nicht aus der „richtigen“ Familie komme, habe keine Chance. Man sagt, die M-19 sei eine Vereinigung arbeitsloser Akademiker. Die Frau des Hotelbesitzers sei in der Carrera 3a überfallen worden.

m-19

Ajiaco ist ein tpypisches und leckeres Gericht aus Bogota, falls es nicht kalt serviert wird, wie uns passiert. Überhaupt sind die Suppen empfehlenswert, auch Kumis-Joghurt, wie alle Milchprodukte…

[Vgl. hier Kolumbien: Bogotá, Kolumbien 1982 27.12.2010, Lieber Bürgerkrieg als Verhandlungen oder: Die größten Kritiker der Elche sind oft selber welche (27.05.2014, Gringa linda (28.12.2013, Querbeet 08.03.2020.]

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Querbeet

hilarious
23 hilarious test answers that are too brilliant to be wrong.

Ich wette, die meisten Leser assoziieren bei dem Titel, falls sie nur flüchtig hinsahen, etwas mit dem neusprachigen queer. Man hätte auch das deutsche „quer“ nehmen können, weil es sich ohnehin in das schreckliche und abgedroschene Wort „Querdenker“ hineingemogelt hat mit dem Hintersinn, das bezeichne etwas, was sich dem gefühlten Mainstream verweigert. Das ist auch im Englischen der ursprüngliche Sinn des queer, das später neu bewertet wurde, ähnlich wie Kanake (in Kreuzberg gab es früher eine Kneipe „Zum Kanaken“, die von türkischen Einwanderern gegründet worden war).

Ich gebrauche das Wort queer genausowenig wie Gendersprache, weil es auf dem US-amerikanischen Konzept der diversity fußt, das ich für letztlich reaktionären unpolitischen Scheiß halte, obwohl die Theorie hinter queer natürlich richtig ist: Sexuelle Identität wird gemacht und kulturell geformt und ist keineswegs eine anthropologische Konstante. „Entspanntes Miteinander von Menschen mit unterschiedlichem politischen, ethnischen, soziodemografischen und weltanschaulichem Hintergrund“ (Wikipedia) sagt ja schon alles – die Klassenfrage wird wegeskamotiert – typisch kleinbürgerlich eben.

gendersternchen
Jede Wette, dass der Tagesspiegel die Leser nicht gefragt hat, ob sie Gendersternchen wollen. Sie werden einfach aufoktroyiert. Dahinter steht die Attitude: Wir wissen, was für die Leser gut ist, besser als die selbst.

Dann haben wir noch verbale und körperliche Gewalt im Fussball. Der Tagesspiegel verschweigt hier das Wesentliche, und ich unterschiebe ihm Feigheit eine unjournalistische, weil moraltheologische Absicht. Man muss gar nicht ein Boulevard-Blatt zitieren: „Zwei Drittel aller verhandelten Spielabbrüche werden von nicht-deutschen Spielern (überwiegend türkischen und kurdischen) verursacht.“

Wir haben mittlerweile wissenschaftliche Untersuchungen, die genau das bestätigen. Sogar die Taz kann nicht umhin, das Problem zu benennen: „Was ungern laut gesagt wird, findet durch Untersuchungen und Studien eine traurige Bestätigung. Wenn es im Kreis der rund 6,5 Millionen Aktiven, die unter der Obhut des Deutschen Fußball-Bundes kicken, handfesten Streit gibt, zählen Spieler mit Migrationshintergrund überproportional oft zu den Tätern.“

Argumente von Thaya Vester, von der eine dieser Studien stammt: „Spieler mit Migrationshintergrund sind überproportional oft die Täter. Sie stellen zwar nur etwa ein Drittel aller Kicker, sind aber an jedem zweiten besonders schweren Fall beteiligt. (…) Die Gewalt ist ein typisches Spätherbst-Phänomen. (…) Bei der Auswertung von Sportgerichtsurteilen fällt zumindest auf, dass Spieler mit Migrationshintergrund überproportional häufig als Täter auftauchen. Das Gleiche gilt aber auch für die Opferseite.“

Was sagt uns das jetzt? Mir sagt es vor allem, dass Journalisten und Politiker sich feige dem Thema verweigern. Es muss doch Gründe geben. Man sollte Anthropologen fragen.

Kriminelle Clans spielen offenbar keinen Fußball. Man muss sich einige Sätze des Interviews mit dem Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel auf der Zunge zergehen lassen – man fasst es einfach nicht:

Und auch gesellschaftspolitisch war der Kampf erkennbar nicht von allen gewollt. Aus unserer Sicht war das ein teilweise falsch verstandenes Integrationsbemühen. Aber das sind Personenkreise, die sich nicht integrieren lassen und auch nicht lassen wollen. Es gibt bestimmte Communities in Berlin, wo Sie nicht einmal über Deutschkenntnisse verfügen müssen. Sie bewegen sich tatsächlich nur innerhalb ihrer Kreise. Und die leben abgeschottet und entziehen sich dem Zugriff deutscher Alltäglichkeiten. Es gibt schulferne und schulfremde Personen, die unserem Bildungssystem kritisch gegenüberstehen. Und das hat man viele Jahre unter dem vermeintlichen Blickwinkel der Toleranz geduldet.

Aber wir können uns nicht der Illusion hingeben, dass wir nur aus dem Pool der Besten schöpfen können. Denn bei der Besoldung zählen wir in Berlin zu den deutschen Schlusslichtern. In der freien Wirtschaft kann man deutlich mehr, manchmal sogar ein Vielfaches verdienen. Und auch Brandenburg zahlt besser. Das Arbeitsklima ist bei uns im Personal untereinander zwar uneingeschränkt gut. Anders aber, wenn man auf die Ausstattung schaut: Derzeit gibt es beispielsweise nicht einmal genügend Aktendeckel. Kugelschreiber bekommen Sie von der Materialverwaltung auch nicht mehr, nur noch Minen.

Noch Fragen? Wer verantwortet das? Namen?

bogota
Nein, keine arabischen Clan-Mitglieder und auch keine Einwanderer, die auf Gewalt sinnen, sondern junge Männer in Bogota, Kolumbien, fotografiert 1982

And now for something completley different: Der Guardian schreibt über linksradikale und marxistische deutsche Kängurus [sic!]: „The German left is still nervous about using populist rhetoric,” said Jürgen Lang, a political scientist and journalist who specialises in the history of Die Linke. “There’s a fear that once you go down the road of talking about ‘the people’, you are in an arena where the far right will beat you at that game.“

Das Problem ist damit sehr gut beschrieben. Wie oben. Auf mich trifft das aber nicht zu. Ich traue mir zu, jeden far right unter den Tisch zu argumentieren. Und die völkischen Linken auch. By the way: Kurdistan hat nur in Karl-May-Büchern etwas zu suchen.

Schendi
Mein Avatar in Schendi

And now for something completley different: Die Todesrate des Corona-Vorus ist in Italien höher, weil die Italiener durchschnittlich älter sind. Gut zu wissen.

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Rararumi, revisited

tarahumara

Eine Frau der Raramuri, auch bekannt als Tarahumara, in Cuauhtémoc (Chihuahua), Mexiko, fotografiert 1981.

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In Quarantäne

Hat hier jemand Klopapier und Nudeln gehörtet? Ich wüsste da was. Die Tage in Quarantäne können lang werden.

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Abgeschoben

Neue Zürcher Zeitung (und anderen Medien): „Migranten, die illegal die Grenze übertreten, dürfen laut Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte abgeschoben werden. Das schafft eine neue Rechtslage.“

Interessant. War das vorher nicht so? Leider finde ich das Urteil nicht im Original, und unsere Qualitätsonlinemedien geruhten auch nicht, mir einen Link mitzuteilen.

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Alle Macht den Sowjets usw.

Lenin
Lenin hält im Taurischen Palais in Petrograd die Rede vor dem Petersburger Sowjet, die später den Kern der Aprilthesen bilden wird.

Der Herr Ulianow Wladimir Lenin, Rechtsanwalt, dessen Aufenthalt bisher zu keinerlei Klagen Anlass bot, wird bald als Statue in Gelsenkirchen stehen. Das ist an sich eine lustige Idee und ein guter PR-Gag, schon allein deshalb, weil den üblichen Verdächtigen der Schaum vor dem Mund steht. Sogar die internationale Presse berichtet, weil die blöde Verwaltung den Streisand-Effekt wohl nicht kannte.

Lenin gibt es schon in Berlin in der Behrenstrasse Darüber regt sich niemand auf.

Lenin

By the way: „It is a monstrous lie to suggest that Stalinism is the continuation of the democratic regime of Lenin, as the apologists of capitalism claim. In reality, a river of blood separates the two. Lenin was the initiator of the October Revolution; Stalin was its grave-digger. They had nothing in common.“ (Rob Sewell: In Defence of Lenin)

Aber was hätte der Genosse Lenin wohl zum sektiererischen Antisemiten-Pack von der MLPD gesagt? Vermutlich würden die jetzt alle in Sibirien Schnee schippen.

comrade lenin

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Zosse und drei Flaschen

zosse

Gestern habe ich mich mit Freunden ins Rixdorfer Nachtleben gestürzt. Daraus resultieren zwei Empfehlungen für gentrifizierende Hipster-Kneipen: Die Zosse (oben) hat leckere Biere und ein angenehmes Ambiente. Man kann dort auch allein hingehen. Hoffentlich spricht sich das nicht zu sehr herum, sonst kriegt man dort bald keinen Fuß mehr auf die Erde.

Zur vorgerückter Stunde wurde es ein wenig zu laut, und wir begaben uns frohgemut in die Drei Flaschen und tranken dort weiterhin keinen Wein, sondern Bier. Sehr gemütlich, angenehme und aufmerksame Leute, Hintergrundmusik erträglich und leise. Eine Website ist noch im Bau.

Interessant in „Drei Flaschen“: Die Betreiber beziehen einige Getränke aus Österreich, daher probierten wir Vogelbeerschnaps, der dort traditionell verbreitet ist. Auch lecker!

Eine Hipster-Kneipe ist einfach zu erkennen: Dort stehen nie Spielautomaten, was bei „normalen“ Kneipen in Neukölln immer der Fall ist (sonst rentieren die sich nur noch selten). Deswegen sind Hipster-Kneipen auch teurer.

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Niemals Sizilianisch

wall Filiz Osmanodja

Die Dresdnerin Filiz Osmanodja ist neue deutsche Schachgroßmeisterin. Großartig! So viele davon gibt es nicht. Nebenbei studiert sie auch noch Medizin in Berlin.

Ich habe mir eine Partie von ihr angeschaut (Entscheidung im 32. Zug), da ich mit Weiß auf e2-e4 d4 als Entgegegung von Schwarz verabscheue. Ich habe keine Zeit, um Eröffnungstheorie zu pauken, aber mit Sizilianisch, das Osmanodja offenbar gern spielt, kann man mich in allen Versionen ärgern.

Beim Schach gibt es auch jede Menge lächerlicher Vereinmeierei. Das liegt vermutlich an der Dominanz der Männer. „Mehr Frauen“ wäre auch hier gut für das Betriebsklima.

Ich habe einmal in meinem Leben gegen einen Großmeister gespielt (nachzulesen in meinem Buch Unter Männern (1988) – gegen Matthias Wahls – der Ausgang war vorhersagbar.

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Hanover Street

wall street hanover

New York, fotografiert 1979, Wall Street Ecke Hanover Street. Ich bin mir unsicher, ob es nicht auch 1981 gewesen sein könnte, aber ich war auf jeden Fall 1979 in der Wall Street (und suche gerade vergeblich nach dem Foto mit dem Straßenschild Wall Street, an das ich mich erinnern kann). Die Perspektive dieses Fotos war schwer zu finden; offenbar ist auch die Einbahnstraße jetzt andersherum. Im Hintergrund die Trinitychurch.

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Huelga oder gendersozialökologischklimatisch?

socabaya la paz

La Paz, Bolivien, während des Generalstreiks 1984. Hier der Blick von unserem Balkon des Hotel Torino auf die Socabaya ganz nah am Palacio Quemada. Der war damals Sitz des Präsidenten Hernán Siles Zuazo. Tag und Nacht demonstrierten damals die Bergarbeiter und Gewerkschaften.

Apropos Streik.

Zwischen Mittwoch, 4. März, und Sonntag, 8. März, wird die DB Regio Bus Nord GmbH durch die Gewerkschaft Ver.di bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Post-Tochterunternehmens Deutsche Post Customer Service (DP CSC) zum ganztägigen Streik aufgerufen. Betroffen war der Standort Fürth. Usw.

Telepolis beschreibt Mobilizing und Organizing: „Den Gewerkschaften kommen die Mitglieder abhanden. Die Alten gehen in Rente oder sterben und bei den jungen Arbeitnehmern kommen nicht viele Mitglieder nach. Klassische Industriebetriebe haben ihre Produktion oft verlagert und geblieben sind die Angestellten, auf die die Industrie-Gewerkschaften bislang nicht oder weniger setzten“.

Das Konzept ist banal, aber offenbar für die Funktionäre der Gewerkschaften nicht selbstverständlich – man will die Mitglieder fragen, was ihre Probleme sind. Ach?!

In der aktuellen Konkret schreibt Stefan Dietl über Nazis am Werk – Im Umgang mit der AfD wirken die Gewerkschaften oft hilflos.

In der aktuellen Z – Zeitschrift für Marxistische Erneuerung ist ein Attikel über die aktuelle Situation in Italien. Darin der bemerkenswerte Satz: „So ist es der Lega trotz ihrer früheren Beteiligung an der von Berlusconi betriebenen Privatisierungs- und Arbeitsmarktpolitik und mithilfe einer geschickten Nutzung der Social Media gelungen, sogar Sympathisanten der Linken sowie kommunistischer Organisationen zu gewinnen, die von der Verteidigung der weißen Arbeiterklasse gegen Globalisierung und die vermeintliche Konkurrenz durch ein migrantisches Subproletariat fasziniert sind.“

Offenbar haben die Gewerkschaften keinen Plan, wie man das Proletariat, das nicht so wählt, wie es sich gehört, wie die Linke es sich so denkt, zurückholt. Die Zahl rechter Betriebsräte habe sich verfünffacht. Man beschimpft sie bequemerweise als Nazis. Das führt bekanntlich nicht allzuweit – vgl. Italien. „Aufklärung“ nützt auch nichts -das ist wieder die Attitude, dass die Funktionäre viel schlauer seien als die „verirrten“ Mitglieder.

Mein Vorschlag: Die Linke muss sich auf den Markenkern besinnen und Lifestyle-Fragen wie „Klima“, „Diversity“ (was immer das heißen mag) uns. den Grünen überlassen. Markenkern heißt a) Lobby für die Arbeiterklasse und b) Klassenkampf, der auch so benannt werden muss.

Bernd Riexinger hat in dem unsäglich langweiligen Video auch zu Recht darauf hingewiesen, dass „Klima“ letzlich auf die Klassenfrage hinführt. Es gibt offenbar, wenn man sich die Diskutierenden anseht, viel zu viele Leute, die sich mit ihren privaten Hobbys beschäftigen und die politisch interessierte kleine Öffentlichkeit damit belästigen. Man müsste denen einfach mal rhetorisch über’s Maul fahren (aber ich würde vermutlich, wenn ich die die Partei „Die Linke“ einträte, sehr schnell wieder hinausgeworfen wegen politisch unkorrekter und nicht erwünschter Statements).

Und dann dieses bürokratische Neusprech-Gestammel: „sozioökologischer Umbruch“ – welcher normale Mensch redet denn so? Die merken das gar nicht mehr. „Sozial-ökologisch“ – das ist doch der letzte Quatsch. Dann schon gleich „gendersozialökologischklimatisch“.

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Hermanas

amantani

Bauernmädchen auf der Insel Amantani, Titicacasee, Peru.
Vgl. Amantani 29.08.2013, Amantani revisited (05.03.2019, Insel der Sterne (11.12.2019), Colorido 02.11.2019), K’Uyuy (30.07.2018), Vorsicht Kamera! (04.03.2019), Grumpy Girl (22.11.2013).

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Nicht ansteckend!

secondlife maptorvaldslandschendikasra fayeen

Für alle die, die jetzt häuslich isoliert sind: In Second Life gibt es viele virtuelle Personen, und es ist nicht ansteckend! Die Karte zeigt einen winzigen Ausschnitt (Mainland), die grünen Punkte sind Avatare, die gerade dort sind. Man kann es virtuell kalt oder heiß haben, Nacht oder Tag, je nach Wunsch.

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Vorsicht! Seuche! [Update]

kaffeesatz
Symbolfoto für Vorhersagen, die Zukunft betreffend

Kurzer Zwischenruf: „In dieser Saison starben offiziellen Angaben zufolge bereits mehr als 200 Menschen in Deutschland am Influenzavirus. Die meisten waren älter als 60 Jahre.“

Hätte uns nur jemand gewarnt! Ich habe mir vorgenommen, obwohl ich zur Risiko-Gruppe gehöre, alle real existierenden Seuchen zu überleben.

Update] Das beste Gesundheitssystem, das man im Kapitalismus kriegen kann, beschreibt Michael Kegler auf Twitter.

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Unter politischen Kleinanalysten

john watts statue

New York, John-Watts-Statue auf dem Trinity Church Cemetery außerhalb der Trinity Church in Manhattan (im Hintergrund). (Ich weiß nicht, warum die Leute bei Google Maps keine Beine haben.) Ganz im Hintergrund die Türme des ehemaligen World Trade Centers. Das Foto habe ich 1981 gemacht.

Ihr könnt mich gern einen politischen Kleinanalisten nennen. (Von der Taz und dem Spiegel lernte ich, dass es im Deutschen offenbar das Wort Großanalysten gibt, was mir bisher entgangen war.)

Ich sag(t)e die Wiederwahl Donald Trumps voraus. Ich prophezeie jetzt, dass Bernie Sanders raus ist und es zu einem Zweikampf zwishen Joe Biden und Trump kommen wird, den Trump nur gewinnen kann.

Warum? Biden ist der Vertreter der Parteifunktionäre des „demokratischen“ Establishments, das auch die Superdelegierten dominiert. Die Superdelegierten werden ohnehin Biden nominieren, wenn keiner der beiden Kandidaten die Mehrheit bekommt.

Die enttäuschten Fans von Sanders werden nicht automatisch Biden wählen, sondern gar nicht oder sogar Trump. Es kommt darauf an, welches Thema für sie wichtiger ist: Biden ist ein Kriegshetzer und Bellizist, der nicht nur dazu riet, den Balkan zu bombardieren, sondern auch mehr Truppen in Afghanistan wollte und in Syrien einmarschiert wäre.

Sanders ist gegen eine Verschärfung des Waffenrechts, er steht damit Trump näher als Biden.

Wenn ich recht behalte, müssen die politisch interessierten Leserinnen und die gebildeten Leser mich ab dann einen Großanalysten nennen.

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Altes Glas, YlnMn und die revolutionäre Justiz

glass bowl
Credits: Mahito Kaai|Asahi Shimbun

Was haben wir heute? Die Asahi Shimbun wartet mit einer ganz außerordentlichen Nachricht auf: „A fragment of a glass bowl unearthed on Okinoshima island, a UNESCO World Heritage site here, came from ancient Persia during the Sassanian dynasty (226-651), researchers announced March 1.“.

Moment!? Das sind mehr als 7.000 Kilometer Luftlinie! Heiliger Bimbam – wie ist das Glas da hingekommen? Der Einfluss der Sassaniden reichte bis zum Himalaya. von dort ist es nicht mehr so „weit“ nach China. Aber hier geht es um Japan. Unglaublich. Ob man in Japan damals eine Vorstellung hatte, woher das Glas kam?

By the way: Lernt ein Gymnasiast in Deutschland etwas über Chosrau I. Anuschirvan? Den oströmischen Kaiser Justinian kennt man, weil unter seiner Herrschaft die Goten in Italien geschlagen wurde. Ich sage nur: Teja!

YlnMn blue
Credits: Oregon State University|My Modern Met

More science, please. Es gibt ein neues Blau. Es heiß YlnMn blue – „he first new blue in over 200 years“- Ich wusste gar nicht, dass man Farben „entdecken“ kann?!
„YlnMn blue was accidentally uncovered when Subramanian and a student combined and heated manganese oxide, yttrium, and indium.“

a la lanterne
Jean-Louis Prieur: Tod von de Flesselles, Bürgermeister von Paris

Die „Linke“ hatte ausnahmsweise mal eine gute Idee (ca. Min. 45) : Die Kapitalisten sollten nach der Revolution nicht erschossen, sondern für nützliche Arbeit eingesetzt werden. Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten, obwohl Riexinger das scherzhaft gesagt hatte und auch Applaus dafür bekam. Das ist doch ein Fortschritt etwa gegenüber der Französischen Revolution, bei der die gefühlten Gegner der Revolution an Laternen gehängt oder guillotiniert wurden. Ich schrob auf Fratzenbuch: Hartz IV praktiziert das doch schon für Arme. Das sollte auch für Reiche gelten. Ist nur fair. Und wieso denke ich jetzt an Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) samt ihrem famosen Gatten?

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Jefferson Memorial

jefferson memorial

Das Thomas Jefferson Memorial in Washington D.C., fotografiert am 22.09.1979 auf der Durchfahrt. (Es folgte eine 33-stündige Busfahrt nach New Orleans.)

Das ist wieder ein hübsches geografisches Rätsel. Offensichtlich habe ich das von Osten aufgenommen; im Vordergrund sieht man das Headquarters National Park Service. Mein Standpunkt war aber höher – wenn man heute etwa die Francis Case Memorial Brücke auswählt, kann man das Denkmal nicht sehen. Von der Main Avenue SW kann man das kleine Gebäude am anderen Ufer gerade noch ausmachen, aber die Perspektive ist zu tief. Ich saß im Bus, also muss es eine Strasse sein. Oder es ist so viel gebaut worden, dass man den Punkt, wo ich damals geknipst habe, nicht mehr finden kann.

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