Prinzapolka, revisited

prinzapolka

Ein Nachtrag zu meinem Posting vom 16.01.2011:
Eine von der Brandung unterspülte Baumwurzel an einem einsamen Strand an der Atlantiküste Nicaraguas in der Nähe von Prinzapolka. (Das Haus direkt am Stand scheint es nicht mehr zu geben.)

Miskito Coast, Nicaragua, 03.12.1981. Tropische Nächte auf einem kleinen Schiff, lauer Wind und kitschige Sonnenuntergänge. Die Küste ist noch in Sicht, am zweiten Tag verschwindet sie am Horizont. Nach Süden, nach Bluefields, dem ehemaligen Schmugglernest, das schon oft durch Hurrikane verwüstet wurde. Wie so oft bereitet uns der capitán des Schiffes eine Überraschung. Wir legen in Prinzapolka an, einem Küstendorf, besiedelt von Miskito, die alle zu den protestantischen Herrnhuter Brüdern gehören. Uns bleiben nur wenige Stunden. In einem komfortablen Haus am Strand wohnt ein junges Ehepaar, beide überzeugte Anhänger der Sandinistischen Bewegung und offenbar deshalb sozial isoliert. Sie freuen sich riesig über die Fremden und zeigen uns voller Stolz ihre Bibliothek, die fast ausschliesslich aus Reader’s Digest-Bänden besteht.

Was mag aus den beiden netten Sandinistas geworden sein? Haben die Contras sie umgebracht? Sind sie ins Landesinnere geflohen? Haben die Miskito sie vertrieben? Ich werde es nie erfahren…

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Kommentare

One Kommentar zu “Prinzapolka, revisited”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Juni 25th, 2022 9:59 am

    Seltsam, erst wenn man zu einem Post über das Fehlen oder Verschwinden einen Kommentar verfasst, entsteht wieder etwas – Neues…Altes…Reales…Zischendes.

    https://www.youtube.com/watch?v=IJrPh9RFGC0

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