Reaktionäres Pack oder: Volksgemeinschaft heisst jetzt gesellschaftlicher Zusammenhalt

volksgemeinschaft

Ich muss mir das von der Seele schreiben, weil ich das nur hier kann. In (oder sagt man auf?) sozialen Medien würde ich sofort wegen „Hassrede“ zensiert und gesperrt. Also laut und deutlich zum Mitschreiben: Die „Grünen“ sind ein reaktionäres Pack! Ich wiederhole: Reaktionäres Pack!

Die Partei der liberalen Bourgeoisie möchte jetzt ein Ministerium für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich fass es nicht… In Neusprech heisst das „Gesellschaft der Vielen“.

Ob es jemandem auffällt, dass die „Grünen“ das Thema 1:1 von der CDU geklaut haben? Arsch und Eimer, sage ich nur.

Dann muss ich eben wieder zitieren:
Diese wenigen Andeutungen werden genügen, um zu zeigen, daß die ganze Entwicklung der modernen Industrie die Waagschale immer mehr zugunsten des Kapitalisten und gegen den Arbeiter neigen muß und daß es folglich die allgemeine Tendenz der kapitalistischen Produktion ist, den durchschnittlichen Lohnstandard nicht zu heben, sondern zu senken oder den Wert der Arbeit mehr oder weniger bis zu seiner Minimalgrenze zu drücken. (…)
Gleichzeitig, und ganz unabhängig von der allgemeinen Fron, die das Lohnsystem einschließt, sollte die Arbeiterklasse die endgültige Wirksamkeit dieser tagtäglichen Kämpfe nicht überschätzen. Sie sollte nicht vergessen, daß sie gegen Wirkungen kämpft, nicht aber gegen die Ursachen dieser Wirkungen; daß sie zwar die Abwärtsbewegung verlangsamt, nicht aber ihre Richtung ändert; daß sie Palliativmittel anwendet, die das Übel nicht kurieren. Sie sollte daher nicht ausschließlich in diesem unvermeidlichen Kleinkrieg aufgehen, der aus den nie enden wollenden Gewalttaten des Kapitals oder aus den Marktschwankungen unaufhörlich hervorgeht. Sie sollte begreifen, daß das gegenwärtige System bei all dem Elend, das es über sie verhängt, zugleich schwanger geht mit den materiellen Bedingungen und den gesellschaftlichen Formen, die für eine ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft notwendig sind. Statt des konservativen Mottos: »Ein gerechter Tagelohn für ein gerechtes Tagewerk!«, sollte sie auf ihr Banner die revolutionäre Losung schreiben: »Nieder mit dem Lohnsystem

image_pdfimage_print

Habanero Dulce

Chili samen

Herzlichen Dank an den edlen Spender T.! Am Wochenende werde ich den Sämann spielen. Jetzt brauche ich nur noch jemand, der mir einen größeren Balkon spendet.

image_pdfimage_print

Endzeitliches

car apokalypse

…et congregavit illos in locum qui vocatur hebraice Hermagedon.

Ich muss zugeben, dass es mich bei apokalyptischen Zuständen immer sanft gruselt, nicht weil mich Katastrophen mit Ansage, erbärmliche Blamagen oder dreistesten Lügen (Superlativ) der Herrschenden, so dreist, dass sie schon wieder komisch sind (dramatischer Chor – mit Masken – im Hintergrund: Potjemkin, Söder! Kijŏng-dong!) nicht berührten, sondern weil seelisch tief vergrabenes Vergangenes an die Oberfläche des Bewusstseins bricht wie Lava aus einem Vulkan: Armageddon! Und wir, die Auserwählten, werden gerettet! Und ich bin natürlich dabei! Mein Mitleid gilt den Ungläubigen! Ihr hattet eure Chance und nutztet sie nicht. Auch die Medien kriegen ihr Fett weg.

By the way: Hatten wir heute schon genug Genitive? Ich wurde ihrer angesichtig dergestalt, dass ich, eingedenk meiner Kurzsichtigkeit, mich der Brille bediente…

image_pdfimage_print

Ewige Schönheit

Catarina_van_Hemessen

Catarina von Hemessen: Portrait einer jungen Dame, 1560. Dieses Portrait, das mir zufällig über den Weg lief dessen ich in den sozialen Medien angesichtig wurde das irgendein Algorithmus im Internet mir in mein Sichtfeld spülte, hat mich gefesselt: Was für ein Gesichtsausdruck? Wie kann man so etwas malen? Catarina van Hemessen kannte ich bisher nicht – ihre Portraits sind alle so ausdrucksvoll. (Bei den Fingern habe ich meine Bedenken, zum Beispiel ist der kleine Finger der rechten Hand zu lang und nicht realistisch.)

Vielleicht können hier mitlesende Kunsthistoriker uns einen Vortrag halten über die materiellen (!) Voraussetzungen des Realismus in der Renaissance.

image_pdfimage_print

Deutsch mich nicht voll

deutsch mich nicht voll

Große Heiterkeit in den sozialen Medien bei den Antideutschen…

image_pdfimage_print

Capitani

mousel

Empfehlenswerte Krimiserie auf Netflix: Capitani. Aus einer Rezension: „Dabei spielt es dann keine wirkliche Rolle, ob es nun wie bei der Konkurrenz ein Staatsanwalt bzw. ein Journalist ist oder wie hier ein Polizist, das Prinzip ist immer gleich: Ein Protagonist begibt sich auf Spurensuche, die einheimische Bevölkerung mauert, weil jeder irgendwelche Geheimnisse mit sich herumschleppt, von denen niemand erfahren soll.“

Originell ist natürlich, dass die Serie in Luxemburg spielt und dass man sogar ein bisschen mithören und verstehen kann, wenn die Schauspieler Luxemburgisch reden (natürlich mit Untertiteln gucken!). „Eine moselfränkische Sprachvarietät des Westmitteldeutschen“ eben.

Falls hier jemand mich falsch verdächtigt, dass ich den Krimi nur wegen Sophie Mousel (als Dorfpolizistin Elsa Ley, oben) ansehnlich finde: Ja, das auch, aber sie ist schwanger im Film, und vermutlich wird es nicht zum Sex kommen zwischen ihr und dem Helden und Kommissar Capitani (Luc Schiltz). Der spielt seine Rolle recht interessant: Mürrisch wie Clint Eastwood, staucht die Dorfpolizisten ständig zusammen und lässt sich von dem mädchenhaften Charme seiner hübschen Kollegen rein gar nicht beeinflussen. Und ausnahmsweise ist es nicht der Plot „alter Kommissar“ und „junge Adeptin“ wie in Die purpurnen Flüsse. (Das kann natürlich ein Trick sein, um die Zuschauer weiter rätseln zu lassen, ob es zu einer Affäre kommt. Ich bin erst bei Folge fünf – bis jetzt nicht.)

Heaven of Horror resumiert: „A familiar concept – in a good way!“ Well said. „Even more so, however, it’s because the crime plot takes place in a small town. You know, the kind where everybody knows the business of everybody else. So full of gossip and set in their own small-town ways. Also, supposedly, there are no secrets and yet everyone has their own secret.“ Die haben recht mit der These, dass der Kommissar am Anfang etwas langweilig zu sein scheint, aber das ändert sich. (Auch der Musikexpress jubelt, aber leider mit Gendersternchen, daher wird hier nichts zitiert.)

Die zweite Staffel werde ich mir definitiv auch ansehen, wenn sie erscheint.

image_pdfimage_print

Lima, un barrio

un barrio de Lima

Fotografiert Dezember 1979 in Lima, Peru. Man sagte damals, es sei für Touristen gefährlich, in den Vororten (barrios) oder gar den „Slums“ der peruanischen Hauptstadt herumzulaufen. Ich war aber zu neugierig, wie es abseits der Stadtzentrums aussah. Einen Stadtplan gab es nicht. Ich schnappte mir irgendeinen Lokalbus und fuhr stundenlang einfach bis zur Endhaltestelle (Foto) und dann stundenlang wieder zurück. Der Busfahrer guckte mich zwar komisch an, aber ich war zahlender Fahrgast. Ich weiß bis heute nicht, in welchem barrio ich damals war.

image_pdfimage_print

Cumulative COVID-19 vaccination doses [Update]

Cumulative COVID-19 vaccination doses

Just saying. Das Totalversagen der Regierung wird aber keinerlei politische Folgen haben. Nicht bei deutschen Untertanen.

[Update] Der französische Pharmakonzern Sanofi wird 2021 keinen Impfstoff liefern können. Die Bundesregierung hatte mit mindestens 27,5 Millionen Impfdosen gerechnet.

image_pdfimage_print

Trutz Blanke Hans

büsum strandpromenade

Mit fiel gerade wieder angenehm auf, dass ich hier jeden Unsinn schreiben und niemand etwas dagegen tun kann. Draußen im Lande können Kriege und Revolutionen toben oder die Insassen der Medienblase sich gegenseitig ellenlange Artikel um die Ohren hauen, die keinen Menschen interessieren – solange ich meine Strom- und Internetrechnung bezahlen kann, bleibe ich entspannt.

Langweilen kann ich auch -mit Strandfotos, die mehr als 60 Jahre alt sind und vermutlich von ähnlich vielen Surfen angesehen werden wie der NZZ-Artikel über eine Person, deren Namen mit jetzt schon wieder entfallen ist, gelesen wird. (Wenn die Leser das anders sehen. nur zu! Aber was an dem Thema – wie hieß er noch gleich? Daniele Ganser oder so? – ist spannend?)

An der Nordsee gibt es bekanntlich Ebbe und Flut. Der Mond, die Gezeiten, Nautik. Gut, so etwas Kindern zu erklären. Und wenn es dann live ist und selbst der beherzteste Wille, sich dem Ungestüm des heranschwellenden Wassers entgegen zu stemmen, nichts nützt, aber immerhin das heroische Gefühl bleibt, etwas versucht zu haben gegen den „Blanken Hans“, während andere sich schon auf den höchsten Punkt der Sandburg geflüchtet hatten, dann ist das pädagogisch wertvoll. (Fotos: Meine Cousine und ich, 1957 im Nordseebad Büsum.)

watt

image_pdfimage_print

Carrhae und Corona

parthian mounted archer

„Freedom of speech doesn’t protect speech you like; it protects speech you don’t like.“ (Larry Flynt, hat nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun, ist aber ein schönes Zitat.)

Nur zwei Dinge, die Wissenschaft betreffen, nachzutragen, und beide fangen zufällig mit dem Buchstaben C an, haben aber rein gar nichts miteinander zu tun, außer, dass sie von mir in ein Blog-Posting gequetscht wurden:
Ancient Originas weist auf eine spannende Theorie hin: Eine römische Legion sei nach der verheerenden Niederlage von Carrhae bis nach China gelangt. Das ist mehr als eine Legende. War History Online schreibt:
The Parthians had a standard practice of employing captured soldiers as border guards. By transferring the 10,000 legionaries to the eastern borders they prevented any realistic chance of escape for the Romans who likely would have simply accepted their new lot in life. Record of the soldiers vanish for about 17 years when the battle of Zhizhi was fought as a Chinese army under Chen Tang assaulted a border town known today as Taraz, located in Kazakhstan near the border of Kyrgyzstan. Chinese historians note that the defenders held their shields in a „fish scale“ pattern. The fight for the town was intense but the Chinese prevailed. The Chinese, under the Han Dynasty at this point, were near the height of their power; this battle represented their greatest Westward expansion and their victory was achieved in part because many of the locals defected to the Chinese out of fear.

The Chinese were so impressed by these foreign warriors that they put them into another border town, this time guarding the border between China and Tibet as Tibetan raids were not uncommon around this time. Anywhere from 100 to 1,000 or more soldiers established themselves in this town that was known by the Chinese as Liqian/Li-Jien, which is pronounced as “legion”. These men were known to use tools such as tree trunk counterweight construction devices, and to reinforce the area into a square fort, a common site in the Mediterranean but quite rare in Asia.

It seems these Romans lived peacefully in Liqian, and 2,000 years later we have DNA evidence that over 50% of the villagers in modern day Liqian have Caucasian ancestry including green and blue eyes, increased average height and other distinguishing characteristics such as distinctly Roman noses.

Was für ein Romanstoff! Das erinnert mich daran, dass ich noch das Buch über die Tarim Mummies lesen muss. Es hat natürlich jemand widersprochen: Es seien keine Römer gewesen, sondern Nachfahren der Soldaten Alexander des Großen. Wäre auch interessant, dass die Phalanx der Hopliten auch noch nach ein paar Jahrhunderten bekannt und effektiv war.

– In der Schweizer Republik können wir ein sehr informatives Interview mit dem Soziologen Mike Davis lesen: „Covid-19 ist erst der Anfang“. „Die Geschichte des Kapitalismus ist auch eine Geschichte der Entstehung gefährlicher Viren, die er befördert. Wenn man Viren den Garaus machen will, muss man auch verstehen, wie sie zum Menschen kommen.“

image_pdfimage_print

Strand, Lisitsa und Polygone

büsum strandpromenade

Meine Cousine und ich im Watt an der Strandpromenade von Büsum, fotografiert 1957. Heute heißt das Areal Hauptstrand. (Vorsicht! Die Webcam verlangt, jeden Mist zu erlauben!)

Da wir beim Thema Chillen sind: Ich höre gerade beim Bearbeiten alter Fotos und beim Bloggen Valentina Lisitza / Michael Nyman: The Diary Of Anne Frank – Why? Lisitsa ist auch ein Opfer politischer Cancel Culture – sie hat sich kritisch gegenüber der pro-westlichen ukrainischen Regierung der Ukraine ausgesprochen und ihre Sympathie für die pro-russischen Separatisten bekundet, auch reiste sie illegal auf die Krim und gab dort Konzerte.

Das Toronto Symphony Orchestra cancelte Lisitsas Auftritt wegen ihrer politischen Meinung. Die USA hat sie mittlerweile verlassen, dort bekam sie keine Auftritte mehr. Ich gehe jede Wette ein, dass sich auch in Deutschland niemand mehr traut, sie einzuladen.

Ihr Youtube-Kanal hat mehr als 600.000 Abonnenten (darunter auch mich). Für mich ist sie eine der besten Pianistinnen der Gegenwart. Ihre Rachmaninoff-Interpretationen sind allesamt ganz wunderbar.

Apropos alte Bilder: Gimp beherrsche ich ohne Manual, weil ich über Jahre in Second Life gebaut und Objekte hergestellt habe. Dazu musste ich unzählige Texturen (Grafikdateien) herstellen und hochladen und dann verarbeiten. Ich vermisse Second Life, aber im Moment habe ich wirklich überhaupt keine Zeit dafür (erst, wenn ich das nächste Buch fertig habe).

image_pdfimage_print

Ecuador und die Pandemie

Catedral metropolitana de Quito

Die Kathedrale von Quito, Ecuador, erbaut ab 1545. Die Kathedrale ist die älteste katholische Kirche des Landes. Sie liegt am Plaza Grande – einer der schönsten Plätze, die den ich in Lateinamerika gesehen habe. Fotografiert im November 1979.

Ich empfehle einen sehr interessanten Text zu Ecuador und der gegenwärtigen politischen Situation auf Michael Roberts blog (auch hier in der Blogroll): „Ecuador: reversing the pandemic slump?“.

„Ecuador is near the top of deaths per million globally. Indeed, Congress is impeaching health minister Juan Zavallos for mismanaging the COVID-19 vaccination. (…) Moreno’s solution to the slump was to take yet another IMF loan ($6.5bn), in return for the deregulation of the central bank and a hike in gasoline and diesel to world market prices. He also took a bilateral loan of $3.5bn from the Trump administration in return for privatising a major oil refinery and parts of the country’s electrical grid and to exclude China from its telecommunications development. (…)“.

Alles falsch gemacht, möchte man sagen. Aber: „And Arauz plans to obtain loans from China to replace IMF funding. (…) So there is no incentive for the business sector to invest, particularly if oil prices stay low. And over the longer term, the global fossil fuel industry faces serious decline.“

Das kann nicht gut gehen… Vermutlich geht Ecuador bald den Weg Venezuelas.

image_pdfimage_print

Das große Denunzieren auf den Gleisen

Die taz beweist gerade, dass es einen Zusammenhang zwischen Gendersternchen und dem Hang zur Denunziation gibt. Der Autor Juri Sternburg hat sich auf den Blogger Don Alphonso schon früher eingeschossen.
Die zahlreichen sprachlichen Entgleisungen und Aktivitäten des Welt-Bloggers Don Alphonso…
Man fragt sich – natürlich metaphorisch! -, wo und was die Schienen sein mögen oder die Weichen, von denen man „entgleisen“ könnte? Vielleicht die Normsprache der öffentlich-rechtlichen Anstaltsinsassen? Oder der esoterische Jargon der taz-Autori:_I*nnen?

By the way, liebe taz-Trollinnen: Wenn Don Alphonso in seinen Artikeln unsauber recherchieren würde, könnte man dagegen klagen, oder? Und was haltet ihr da in der taz von free speech?

image_pdfimage_print

Porto de Ceasa, revisited

porto de Ceasa

Die Ankunft der Fähre von Porto do Careiro Castanho am Solimoes (Amazonas, Brasilien) in Porto de Ceasa. (Den Bus, mit dem ich von Porto Velho nach Manaus gereist bin, hatte ich am 05.11.2020 hier schon gezeigt.) Das Foto ist vom 26.02.1980.

image_pdfimage_print

Cyberpunk, Robocop und reliable Netze

cyberpunk

Die Gegenwart ist oft schneller als die Zukunft. Wer hätte gedacht, dass die fiktiven Dystopien à la Robocop und Cyberpunk so schnell real umgesetzt werden? In Nevada kann man als Kapitalist mit genug Geld eine eigene Stadt gründen (via Fefe und Heise): Man macht seine eigenen Gesetze und zahlt keine normalen Steuern mehr. Vermutlich gehören eine eigene Söldnertruppe und die eigenen Gerichte auch dazu.

Ich finde das nicht so fürchterlich überraschend. Man muss auch das Zitat aus dem Kommunistischen Manifest nicht modifizieren:
Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Kapitalistenklasse verwaltet.
Der Ausschuss kann natürlich einzelne seiner Aufgaben outsourcen, wenn es den Interessen der Herrschenden dient. Eine demokratische Form mit Gewaltenteilung usw. muss nicht sein – warum auch? Es ist nur bequemer, wenn die Untertanen Illusionen haben, weil man sie temporär und limitiert „mitspielen“ lässt.

gutachten

Dann haben wir noch Wissenschaftler, die embedded herumgutachten. Auch das ist weder neu noch supergeheim, obwohl die erst einen juristischen Tritt brauchten, um das herauszurücken.

Die Wissenschaftler verschlüsseln ihre E-Mails nicht. Als „sicher“ gilt die „private“ E-Mail-Adresse, am besten vermutlich von Gmail. Reliable ist übrigens Denglisch vom Feinsten. Sie hätten dann gleich „reliable Netzwerke“ schreiben soll, weil network schlicht und nur das englische Wort für das deutsche Netz ist. Erwarteten die einen Stromausfall wegen der Pandemie? Oder als Folge der geplanten „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“?

By the way: Hat jemand von euch sich schon ein Pokerface zugelegt? Falls ihr eine Online-Prüfung plant, ist das sinnvoll (gilt nur für Windows und Mac, Linux haben Studenten bekanntlich nicht).

image_pdfimage_print

Deutsch des Grauens, wiederholt besucht

deutsch des Grauens

Nein, ich habe nicht versehentlich den OberstudienratBesserwisser-Modus eingeschaltet – ich bin immer so. Da sprudelt doch fast der Frühstücks-Kaffee über die Tastatur: drei Deutschfehler in drei Zeilen? Liebe Kollegin Julia Weiss, muss das sein?

Dann doch lieber Katzenbilder am frühen Morgen…

image_pdfimage_print

Safer Internet Day

Heute ist der Safer Internet Day. Aus diesem Anlass weise ich noch einmal auf die Tutorials des Vereins German Privacy Fund hin sowie auf meine einschlägigen Seminarangebote.

…Die Zielsetzung dieses Tages ist, eine langfristige Sensibilisierung und Medienkompetenz für die Gefahren im Internet für Lehrer, Eltern und Kinder.. bla bla bla

Besser: Das Ziel ist, Lehrer, Eltern und Kinder für die Gefahren im Internet zu sensibilisieren und dieses Medium sachkundig zu nutzen.

image_pdfimage_print

American Forwarder und Wiikinki [Update]

Hafen Hamburg 1958Hafen Hamburg 1958Hafen Hamburg 1958

Jetzt fällt es mir wieder ein: Wir sind mit dem Opel Kapitän (vermutlich 1958) nicht direkt nach Büsum gefahren, sondern haben vorher den Hamburger Hafen besichtigt.

Das oberste Schiff konnte ich sogar identifizieren: American Forwarder, gebaut 1946 auf der North Carolina Werft in Wilmington, NC (USA) unter der Bau Nr.: 233 für United States Lines Co. New York |Ab 1969 in Fahrt für American Leader Inc. New York->1970 für Intercargo Tdg.Corp. Panama umbenannt in „INTERWARD “ |Verbleib: Abbruch Kaohsiung am 10.1.72 bei Chi Yuan Steel & Iron Works Corp. als „AMERICAN FORWARDER „Letzter Eigner: Amercargo Sg. Corp. New York |DWT: 10497/ 8228 GT|Länge üa: 139.9 m/ 19.2 m Breite.

Das zweite Foto scheint dasselbe Schiff von hinten zu zeigen. Bei dem untersten Foto komme ich nicht weiter, weil der Name leider nicht vollständig zu erkennen ist.

[Update] Ein Leser auf Fratzenbuch wies auf Wiikinki hin. Google übersetzt aus dem Finnischen:
M/T Wiikinki was a Finnish tanker, which when completed in 1952 was the largest ship in Finland. From 1953 to 1969, it was owned by Antti Wihuri’s shipping company Suomen Tankkilaiva Oy, until it was sold to the Panamanian Compania de Navegacion San Agustin SA and given the shorter name Wikinki. In the spring of 1972, the ship was damaged after being stuck in the ice of St. Lawrence Bay, Canada, en route from Antwerp to Quebec. It was found to be unrepairable and sold to Spain for scrapping.

image_pdfimage_print

Unter Kapitänen

autobahn

Mit einem geliehenen Opel Kapitän ’51 auf der Fahrt von Dortmund nach Büsum, vermutlich 1958. Mein Vater und mein Onkel wechselten sich beim Fahren ab. Höchstgeschwindigkeit 130 km/h. Man sieht noch schön die Plattenbauweise der alten Reichsautobahn.

image_pdfimage_print

Guanxi und Corona, die 573ste

covid-19

Wer gegen COVID-19 geimpft worden ist, kann sich wieder anstecken, der Verlauf der Krankheit ist aber dann leicht oder asymptomatisch. Das Sterberisiko ist übrigens drei Mal höher als bei einer Grippe, wenn man nicht geimpft worden ist.

Man sollte vielleicht ein paar unübliche Fragen stellen. Warum sollte sich ein Ausschuss, der die Geschäfte der herrschenden Klasse führt, überhaupt um eine Pandemie kümmern?
Für diese Fürsorge die rechten Mittel und Wege zu finden, ist eine schwierige, aber auch eine der höchsten Aufgaben jedes Gemeinwesens, welches auf den sittlichen Fundamenten des christlichen Volkslebens steht. Sagte Kaiser Wilhelm I..

Der tragende Grundsatz des Gesundheitssystems in Deutschland ist, dass die Herrschenden sich darum kümmern, dass die arbeitenden Klassen, die ihnen ihren Profit sichern, nicht durch Krankheiten allzu sehr dezimiert werden. Oder nicht? Faselt jemand etwa von „sittlichen Fundamenten“? Seriously?

Man könnte das natürlich auch anders sehen. Der Staat mischt sich gar nicht oder nur kaum ein. Alles bleibt den Märkten privaten Initiativen überlassen. Warum eigentlich nicht? Warum keine große Freiheit, für sein individuelles Schicksal ganz allein verantwortlich zu sein?

Hat das etwas mit dem Gesellschaftssystem zu tun? Angeblich steht es in Japan der der Gesundheit am besten – und Japan ist bekanntlich ein kapitalistischer Staat. In solchen Statistiken taucht Kuba meistens nicht auf. Es könnte die Bevölkerung verunsichern, wenn bekannt würde, dass das dortige System, gemessen an den Mitteln, die man hat, vermutlich das beste weltweit ist. Nur herrscht dort dieser „Sozialismus“, ganz gleich, was man davon hält, wie die Idee umgesetzt wird. Auch Kerala wird kaum jemand kennen – das beste Gesundheitssystem Indiens, weil kommunistisch regiert.

These: Je mehr sich die jeweils Herrschenden gegenüber der Bevölkerung legitimieren wollen und müssen, um so besser ist die Gesundheitsfürsorge. Gesellschaftliche Werte sind wichtig, weil sie sich langsamer ändern als die Ökonomie, aber letztlich relativ. Das Sein bestimmt auch hier das Bewusstsein.

image_pdfimage_print
image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries