Drive-by-Download oder: Die berittenen Griechen mal wieder

staatstrojaner

Tagesschau: „Das bekannteste Produkt von NSO ist „Pegasus“, ein Trojaner, mit dem unbemerkt iPhones und Android-Smartphones infiziert und mühelos Telefonate, SMS, E-Mails und sogar verschlüsselte Chats überwacht werden können.“

Und jetzt alle im Chor: Und wie kommt das Pferd mit den Griechen auf die Geräte, ohne dass die Nutzer sich selten dämlich anstellen? Und noch mal der Refrain: Warum fragt die Journaille nicht nach? Zweiter Refrain: Haben Journalisten auch Linux?

Wir haben eine Anwort, sogar von Wikipedia: „…erhielt am 10. und 11. August 2016 jeweils eine SMS auf seinem iPhone 6 (iOS-Version 9.3.3), die auf neue Hinweise zu Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machte und einen Link zu einer Webseite enthielt, die angeblich neue Geheimnisse enthülle. Der einzige Zweck dieser SMS war es, den Benutzer zum Anklicken des Links zu bewegen (Drive-by-Download).“

Wer klickt eigentlich auf Links, ohne die HTML dahinter zu prüfen? Ach – das machen alle? Warum?

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Causa: Krawallnudeln

anabel schunke
Credits: Anabel Schunke

Die Freude an anonymer Denunziation auf sozialen Medien gehört zur deutschen Leitkultur. „Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben. (Oskar Lafontaine, aus dem Zusammenhang gerissen)

Natürlich ist die Freiheit, das zu meinen, was man will und das auch kundzutun, im Kapitalismus eine Illusion. (Auch im Staatskapitalismus – obwohl ich die holzschnittartigen Thesen der Jusos so nicht teile.) Die Abschnitte zwei und drei Art. 5 GG definieren das (die kennt kaum jemand): Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. Man darf also alles meinen, aber nicht alles äußern.

Die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser jetzt werden zu Recht fragen: Wann kommt er zum Punkt? Und was hat das mit der hier abgebildeten Dame zu tun? Wohlan: Die braun gebrannten Kameraden und ihre Groupies jammern bekanntlich herum, sie würden zensiert und überhaupt. Als Linker – und da bin ich in Deutschland vermutlich ein Solitär – verteidigt man auch die Rechten, wenn sie zensiert werden, vorausgesetzt, dass die oben zitierten Abschnitt des Grundgesetztes nicht zutreffen. Tut man das nicht, kann man sich den ganzen Quatsch mit „Meinungsfreiheit“ auch schenken. Oder man sagt konsequent: Meinungsfreiheit gilt nur für mich und diejenigen, die so denken wie ich, und andere Meinungen seien eh ein Verbrechen. Die rechten und Shitstormglottisschlaginnen sehen das bekanntlich anders. (Puls und Atmung noch normal?)

Ich habe mir neulich die Causa Anabel Schunke angesehen. Zu der Dame gibt/gab ein eigenes Denunziantenblog Watchblog, also einen virtuellen Pranger. (Die Facebook-Version desselben wurde mittlerweile gesperrt.) Man muss wissen, dass diejenigen, der Pranger betreiben, sich um so wichtiger fühlen, um so gefährlicher sie die Angeprangerten machen. Das Motiv trübt oft die dort vertretenen Thesen.

Unter den notorisch schlecht gelaunten älteren Herren von rechts und deren liberalen Varianten ist Anabel Schunke natürlich auffällig und bekommt einen Bonus wegen ihres Äußeren und des halbnackten Fleisches, obwohl sie keinen halbwegs garen deutschen Satz ohne Ähs und dergleichen und ohne Herumstottern sagen kann (vgl. Video oben – ich gebe aber keine rhetorischen Ratschläge und Tipps für Rechte, wie man während des Redens atmet, damit man keine gequetschte Stimme hat). Außerdem behauptete sie vor einem Jahr, Single zu sein. Da sabbert der Kamerad natürlich vor sich hin. Abschreckend für Sugar Daddys ist andererseits, dass sie sich irgendwie als Feministin bezeichnet und Alice Schwarzer lobt.

In Australien ist man relativ unaufgeregt zum Thema und zitiert Schunke, vermutlich nur wegen ihres Fotos. In „Deutschland“ musste sie auf Telegram und eher unauffällige Social-Media-Kanäle ausweichen, da die großen „sozialen Medien“ sie alle gesperrt und zensiert haben.

Damit tut man der politisch irrlichternden Dame zu viel Ehre an. Was bewirkt jemand, der unstrittig oftmals mit rassistischen Stereotypien spielt? Ist das wirklich gefährlich? Nein, ist es nicht, es sei denn, man überschätzt die Medien und wie sie wirken. In Wahrheit bestätigen sich die jeweiligen Blasen nur gegenseitig. Die Purifikations-Rituale insbesondere der linksidentitären Gefühls-Schickeria sind genau so schlimm und schädlich, weil sie das Kind mit dem Bade ausschütten. Das dient ihrem aufgeblasenem moralisierendem Ego, das vor Heuchelei nur so trieft.

anabel schunke telegram

Ich stelle Anabel Schunke in eine Reihe mit Sawsan Mohammed Chebli und Alexandria Ocasio-Cortez: Irgendwie nicht hässliche Krawallnudeln in einem jeweils anderen Milieu. Das war das Wort zum Sonntag.

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Entfesselte Hurerei

roman whore
Fresko aus Pompeji, 1-50 AD, Gabinetto Segreto, Neapel

Piso stand im 31. Lebensjahr. Sein Ruf war besser als sein Glück. Von Pisos Brüdern hatte Kaiser Claudius den Magnus, Nero den Crassus hinrichten lassen. Piso selbst hatte lange in der Verbannung gelebt, Cäsar war er nur vier Tage. Durch die in Eile vorgenommene Adoption hatte der gegenüber seinem älteren Bruder nur den Vorzug, daß er früher als jener umgebracht wurde.
Titus Vinius verlebte 57 Jahre in einer Art, die stark wechselte. Sein Vater stammte aus prätorianischer Familie, sein Großvater mütterlicherseits war einer der seinerzeit Geächteten.
Schon zu Anfang seiner Militärjahre geriet T. Vinius in üblen Ruf. Er hatte unter dem Statthalter Calvisius Sabinus gedient, dessen Frau in dem stäflichen Verlangen, die Einrichtung des Lagers zu besichtige, in soldatischem Aufzug nachts hineinging, ebenso übermütig bei den Nachrunden und den übrigen militärischen Dienstleistungen versuchsweise mitmachte und dann sogar auf dem Hauptquartier Hurerei zu treiben wagte; als verantwortlich für dieses Verbrechen wurde Titus Vinius belangt, Auf C. Cäsars Befehl legte man ihn daher in schwere Fesseln, später aber – die Zeiten hatten sich geändert – ließ man ihn wieder frei.
(Publius Cornelius Tacitus : Historien)

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Chaos mit einer gewissen Ankündigung

urbanstrasse
Kaum sitze ich mal wieder im Auto und fahre an meiner alten Arbeitsstätte vorbei, muss ich einen Fußgänger anschnauzen, der mir fast vor den Wagen läuft. #urban #security #Rettungsstelle #karma (Symbolbild)

Ich lege mich jetzt fest: „Das Klima“ ist nicht die Ursache. Wer das behauptet, ist ein Blender. Wer oder was ist „das Klima“? Eine Gottheit? Eine handelnde Person? Das Klima, welchselbiges sich auch ändern kann, ist kein Naturereignis, sondern beeinflusst und auch gemacht vom Homo sapiens – abgesehen von den Konstanten, dass es regnen muss und manchmal auch nicht. Wäre das nicht so, brauche man nicht zu jammern – etwas, das man nicht ändern kann, kann man auch gleich begrüßen.

Die Welt interviewt den Geografen Matthias Habel über den Erdrutsch in Erftstadt: „Diese Katastrophe kam mit einer gewissen Ankündigung“. Die Erft sei „eingezwängt“ und kanalisiert worden, die Überschwemmungsflächen wurden dem Fluss genommen – und jetzt habe sich dieser die Auen zurückgeholt. Es fällt der interessante Begriff „rückschreitende Erosion“ (die auch für den Gran Canyon zutrifft). Man sei sich der Gefahr bewusst gewesen, sagt Habel. Es gebe keinen technischen Schutz – außer langfristig der Renaturierung der Flussauen.

Eine hausgemachte Katastrophe also. Dass es mehr regnet als man es bisher kannte, wäre gar nicht so schlimm, wenn man nicht jeden verfügbaren Quadratmeter der industriellen Logik unterwirft. Das wäre so, also würde man eine Fabrik am Hang eines aktiven Vulkans bauen und hoffen, Mauern würden die Lava zurückhalten eingedenk dessen, dass Vulkan ohnehin nur sehr selten ausbräche.

Das „Klima“-Gefasel ist nur Werbesprech derjenigen, die vom Kapitalismus nicht reden wollen.

bücher
Regale ausräumen. Boden streichen. Regale aufstocken und wieder einräumen. Das ist nicht chaotisch, weil die Bücher immer noch alphabetisch geordnet sind. (Symboldbild)

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Der Fetisch des erinnerten Geldes

cents guyanamünzen Nicaraguasoles perumünzen Belizemünzen Honduras

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Im Falle des Falles

Leserkommentar beim „Tagesspiegel“:
„Bei Katastrophen sollte man immer CNN einschalten. Die haben weltweit innerhalb von Minuten eine Liveschalte vor Ort, egal wo, egal wann. Der Reporter mag zwar bischen derangiert aussehen, aber auf dem Weg zum Geschehen wurde er gebrieft und weiss dann vor der Kamera was zu erzaehlen. Parallel wird im Studio eine Armada von Experten zu Hintergrundrecherche rangezogen, um den Beitrag mit mehr Fakten zu untermauern. Erst dann findet man vielleicht einen Lokalpolitiker oder fragt direkt den Praesidenten, was er von der Sache haelt. Wenns richtig schlimm ist, gibts auch keine Werbung in der Zeit, man bleibt am Geschehen dran. Hab ich bei einem deutschen Nachrichtensender noch nie gesehen, egal ob oeffentlich-rechtlich oder privat. Wenn hier mal was geschieht, laeuft meist eine Tierdoku ueber das Paarungsverhalten der Wuestenmaeuse in Afrika. Diese Sender haben den Titel Nachrichtensender nicht verdient.“

Und noch einer: „Beim WDR ist es vornehmlich ganz, ganz wichtig, dass der gebührenbezahlte Urlaub wahrgenommen wird. Sind ja Ferien in NRW. Und es ist ganz, ganz wichtig, „divers“ zu moderieren, weshalb ja auch Frau Simone Standl geschasst wurde. Und Gendersprache nicht zu vergessen.“

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Agua enojada

rio napo

Rio Napo, Ecuador, November 1979 (Symbolbild). Mehr: Am Rio Napo, 19.02.2011.

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Hau weg die religiösen Symbole!

„Der Europäische Gerichtshof hat die Rechte von Arbeitgebern [sic] gestärkt, die muslimischen Mitarbeiterinnen das Tragen von Kopftüchern verbieten. Das Verbot des Tragens jeder sichtbaren Ausdrucksform politischer, weltanschaulicher oder religiöser Überzeugungen könne durch das Bedürfnis des Arbeitgebers gerechtfertigt sein, gegenüber den Kunden ein Bild der Neutralität zu vermitteln oder soziale Konflikte zu vermeiden, urteilte der EuGH am Donnerstag in Luxemburg.“ (FAZ, AnwaltOnline.de, juris.de, anwalt.de, dejure.org)

Was sagt eigentlich die „Linke“ dazu? Hält man vornehm das Maul? (Das vermute ich.) Begrüßt man das Urteil? Oder spricht man sich für die Hijabisierung der Gesellschaft aus`?

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Unter Genderfluiden [Update]

frau
Frau (Symbolbild) – für diejenigen, die nicht wissen, was das ist.

Bin gerade ein bisschen hektisch. Wie das Publikum schon ahnt, habe ich eine Anzeige auf einer einschlägigen Website aufgegeben, dass ein Zimmer zu vermieten sei. Für eine nichtrauchende Studentin, die keine höheren Wesen verehrt, keine Nazi-Schlampe ist und schon einmal ein Bad geputzt hat.

Und wer meldet sich zuerst? Eine Raucherin und ein Kerl. So wird das nix. Vielleicht gibt es ja gar keine Wohnungsnot in Berlin. Die wollen alle unter Gleichaltrigen sein, was ich verstehe, oder nur bestimmte Bezirke, oder rauchen (ist das wirklich so wichtig – lieber unter der Brücke schlafen als die Sucht aufgeben?). Nach 24 Stunden sind jetzt doch die Frauschaften aufgewacht, und Anfragen prasseln auf mich ein.

Die können offenbar keine Texte lesen. Wenn ich schreibe: „Bewerbungen bitte NUR an meine E-Mail Adresse (vgl. Impressum meiner Website)“, dann kriege ich selbstredend Whatsapp-Nachrichten oder SMS. Das ist zu schwierig für jüngere Leute. Ist es noch nicht Teil der humanistischen Allgemeinbildung, zu wissen, was eine E-Mail ist?

Bei einem Telefonat fragte ich das freundliche Mädel die Studentin, ob sie sich schon meine Website angesehen habe – das ersparte mir, sie mit meiner Biografie usw. vollzutexten. (Nein, das Gendersternchen-Thema habe ich in der Anzeige weggelassen.) Sie sagte, sie könne das nicht, weil man nur den gesamten Text kopieren könne und nicht https://www burks.de. WTF? Ich musste erklären, dass man den uniform resource locator auch per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen könne. (Die sind alle über 20 Jahre alt.)

Ganz und gar unerträglich sind die dreisten Personen, die Studentin schlicht ignorieren und mich mit Buzzwords der linksidentitären Subkultur überschütten. „Ich bin genderfluid“. Das mir! Na toll. Ab in die Tonne. Was geht mich dieser Quatsch an?

And now for something completely different. Ab heute fahre ich auch ein volksrepublikistisch-kommunistisches Niu.

[Update] Es ist eine Latina geworden. Die Deutschen kamen erst gar nicht, trotz eines vereinbarten Termins, vermutlich weil sie sich doch irgendwann meine Website meinen Blog angesehen haben. Demnächst kann ich auch mein Spanisch updaten. Yo estoy feliz.

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Advent, Advent!

digitales impfzertifikat

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Sack und säcker

sex sells
Nomen est omen

Leider muss ich wieder etwas zusammenbloggen, was nicht zusammengebloggt gehört. Immer, wenn ich so etwas mache, muss ich merkwürdigerweise an „Ein Teller bunte Knete“ denken – nie gehört, allein schon wegen des unsäglichen Bandnamens. Besser wäre vielleicht „eine Schüssel Kartoffelpampe mit Leipziger Allerlei“?

Radikales Aufräumen bei Verkehrsschildern und anderen Informationselementen der Straße. Alles reduziert und verkleinert, den Autoverkehr dabei flüssiger gemacht… rigide Durchsetzung von Verkehrsregeln… Der Taxifahrer bremst bereits bei jeder auf auf Gelb springenden Ampel abrupt ab. Fußgängerwege werden allseits respektiert, wo man die Straßenseite früher nur in Angst und Eiltempo zu wechseln wagte… nagelneuer Fuhrpark und avancierter Technik etwa beim Ticketing… keiner solle weiter als einen Kilometer zur nächsten Metro-Station laufen müssen.

Jeder, der in Deutschlands Hauptstadt war, weiß: Berlin kann das nicht sein. Leider ist des Rätsels Lösung in einem Artikel mit Genderdoppelpunkten, also unleserlich. Только реклама, но поздравляю, Москва! Die hasserfüllten Kommentare sind auch lustig.

– In Kuba gab es Klassenkampf. Da beißt die Maus keinen Faden ab, obwohl das Embargo gegen das Land auch zum Teil dazu beigetragen hat. Man weiß, wozu das führt.

Youtube muss 100.000 Euro Strafe zahlen. Was haben die für doofe Anwälte?
Die Schuldnerin [YouTube] hatte daher die jeweiligen Konsequenzen der Entscheidung des OLG Dresden und ihre Möglichkeiten sorgfältig abzuwägen, bevor sie das Videomaterial für den Abruf durch Dritte wieder bei YouTube einstellte.“
Wir [RA Joachim Nikolaus Steinhöfel ] haben darauf erwidert:
„Die Schuldnerin unterstreicht damit erneut ihre Einschätzung, dass sie sich über die unbedingte Beachtung eines gerichtlichen Verbots erhaben wähnt und dies ihrem eigenen Ermessen unterordnet. Der Senat wird diese Haltung zu bewerten haben.“
Hat er.

schwarzenberg
Stefan Heym: Schwarzenberg

– Im Schwarzwald trinkt man auf dem Schwarzmarkt Schwarzbier zum Schwarzbrot. Und was ist mit Montenego? Da muss man Alice Schwarzer fragen.

Aus gegebenem Anlass empfehle ich ein gutes Buch, was aus Deutschland hätte werden können, wenn Stalin nicht ausgerechnet Ulbricht geschickt hätte. Wer behauptet, „schwarz“ stehe für „etwas Negatives“ (Schwarz ist keine Farbe), hat übrigens schwer einen an der Waffel. Was sagt eigentlich Alexander Mohrenberg dazu?

Vivantes lässt Streiks vorläufig verbieten. Wundert mich nicht. Wenn das in letzter Instanz aufgehoben werden wird, wird sich niemand mehr daran erinnern. Wie bei meiner Hausdurchsuchung: Das Verfahren ist die Strafe.

Nudelauflauf
Nudelauflauf mit Mozarella und Tomaten à la Burks

– „Sie glauben das veröffentlichte Print-Wort. Doch das kümmert die meisten Menschen überhaupt nicht. Das sind Randphänomene, ebenso wie das, was Politiker so daherreden.“ (Klaus Theweleit)

– Natürlich muss ich heute noch das journalistische Leitmedium zitieren. Schön mit dem Holzhammer argumentiert!

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Go Big Red

grüner daumen

Mit diesem Bus bin ich 1981 quer durch die USA bis an die Grenze zu Mexiko gereist.

Wir waren von New York nach Pennsylvania getrampt, dort aber irgendwie in der Pampa steckengeblieben. Wenn man stundenlang an US-amerikanischen Straßen wartet und immer nur ein paar Kilometer weiterkommt, will sich das Gefühl von Freiheit und Abenteuer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht wirklich einstellen. In irgendeinem Ort, dessen Namen ich mir nicht notiert hatte, sahen wir dann eine Busstation von Trailways und beschlossen, direkt bis El Paso zu fahren. „Big Red“ war wohl damals eine ernst zu nehmende Konkurrenz von Greyhound Lines.

Das Foto habe ich im September 1981 irgendwo im Südwesten der USA – vermutlich schon in Texas – aufgenommen.

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Die Lage auf dem bitteren Feld und auch anderswo

schreibmaschine

Schadsoftwarebefall – wenn ich das schon höre. „Befall“ ist anschaulich, also zu begrüßen aus sprachpuristischer Sicht, aber suggeriert, es handele sich um eine Art Naturereignis wie Blattlausbefall oder Pilzbefall. Bei Malware oder schädlicher Software spielt jedoch immer der Nutzer („DAU“) mit – der auch ein „IT-Experte“ sein kann. Von selbst kommt nix.

So auch aktuell bei Heise: „Nach Malware-Infektion: Katastrophenfall im Landkreis Anhalt-Bitterfeld“. „Aus bislang unbekannter Quelle seien mehrere Server infiziert worden, hieß es. In der Folge sei eine noch nicht genau spezifizierte Zahl von Dateien verschlüsselt worden.“ Also wieder mal Ransomware. (Ich lese solche Beiträge bei Heise mehr wegen der Kommentare.) Bei Wikipedia braucht man nur einen Halbsatz, um alles zu wissen: “ Zu diesen Wegen zählen präparierte E-Mail-Anhänge“… usw.. Da lobe ich dir doch meine Orga.

Räusper. Ich kenne eine Firma, einen internationalen Konzern, bei der die Leute, die die digitale Infrastruktur verantworten, wirklich fit sind, obwohl die Nutzer gezwungen werden, Outlook zu benutzen. Bei der Firma geht es um Daten – wenn es da ein Leck gibt, könnten sie den Laden gleich zumachen. Diese IT-Leute schicken in unregelmäßiger Folge Mails an alle Mitarbeiter (mehrere Tausend), die Phishing simulieren, vertrauenswürdig und so. Die sind recht phantasievoll dabei. Und immer wieder fällt jemand darauf rein, sogar die obersten Bosse. Und dann werden sie belehrt, müssen das bestätigen, und es spricht sich rum, wer so blöd war. Das finde ich gut. Eben praxisorientiert. Für die „Opfer“, die in Wahrheit Täter sind, peinlich. Und sogar dort wird man bestaunt, wenn man sich E-Mails im Textformat anzeigen lässt. Aber dann sieht man doch das Logo gar nicht? Tja.

And now for something completely different. Oskar Lafontaine nennt Karl Lauterbach eine „Covid-Heulboje“. Ich weiß nicht, was in diese Leute gefahren ist. Man kann von den Maßnahmen des Ausschusses der herrschenden Klasse, der die Geschäfte der Bourgeoisie organisiert, halten, was man will, aber hinterher weiß man sowieso immer mehr. Wenn die deutschen Medien nicht solche Kommunistenfresser Siniphoben wären, könnte man die Effizienz, wie man eine Seuche bekämpft, vergleichen, etwa zwischen staatskapitalistischen Länder wie der VR China und den Marktgläubigen. Ee zählt, was hinten raus kommt.

Natürlich bestimmt die Pharma-Industrie, wo es seuchenpolitisch langgeht und wird auch nichts goutieren, was ihren Profit schmälert. Die Interessen der Regierung und einzelner Sektionen des Kapitals sind aber nicht unbedingt identisch. Viele Dinge, die Lafontaine sagt, etwas über die Inzidenzen, sind richtig, aber ich verstehe die Botschaft nicht. „Der Lockdown hat bei den Kindern mehr Schaden angerichtet und ihnen mehr Leid zugefügt, als es eine Infektion mit Covid je könnte“. Das ist, mit Verlaub, einfach Bullshit-Bingo, weil man den eventuellen „Schaden“ ohnehin nicht messen kann. Besser man macht zuviel als zu wenig. Verharmlosen ist wohlfeil.

And now for something completely different. Don Alphonso ist wirklich lesenswert, weil er recherchiert (leider Paywall): „Im Inneren der angeblichen Kampagne gegen Baerbock“. Fazit: Es gibt keine Kampagne gegen Baerbock. Das dachte ich mir schon, aber es zu behaupten, ist legitim im Rahmen von Wahlpropaganda. Nicht neu ist auch, dass die Medien wolkige Thesen der Grünen zu diesem Thema einfach kritiklos wiederkäuen. Das alles kann man einfacher auf den Punkt bringen – wie ein bekannter Autovermieter.

And now for something completely different. Bei der Taz ist offenbar das deutsche Verb „hassen“ abgeschafft. Vielleicht erzeugt das zu viel Mikroaggressionen. Ich speak immer worse Denglisch.

balkonien

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Grüner Daumen

grüner daumen

Ich habe gerade ein Foto von mir gefunden (1954), das vielleicht erklärt, warum ich – nach Aussage einer Ex (leider!)-Loverin – einen so genannten „grünen Daumen“ habe: Ich mochte Pflanzen schon immer. Vielleicht habe ich deshalb einen so ruhigen Geist (har har).

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Wüstenkrieger

tahari warriorstahari warriors

Ich drehte mich um, als ich das Klicken der Kamera hörte. #roleplay #fantasy #tahari #norman #gor #kaffiyeh #agal

The man, rare in Port Kar, wore the kaffiyeh and agal. The kaffiyeh is a squarish scarf, folded over into a triangle, and placed over the head, two points at the side of the shoulders, one in back to protect the back of the neck. It is bound to the head by several loops of cord, the agal. The cording indicates tribe and district. (John Norman: Tribesman of Gor)

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Shvarts [Update]

schwarzfahren

Auch die BVG haben das Wort „Schwarzfahren“ aus der internen und externen Kommunikation verbannt, um nicht in Rassismus-Verdacht zu geraten, nachdem der rot-grüne Berliner Senat im September 2020 ein sogenanntes „Diversity-Programm“ beschlossen hatte.

Ich sehe schwarz für die geistige Gesundheit der Bürger. Aber ich will keine Schwarzmalerei betreiben. Ich würde aber zu gern denjenigen mal in die Augen sehen, die derartigen Unfug beschließen und die psychiatrisch untersuchen lassen.

Der Sprachwissenschaftler Eric Fuß sagte der Münchner Abendzeitung, dass der Ausdruck von dem jiddischen Wort „shvarts“ (Armut) komme. Es bezeichnet also Menschen, die zu arm sind, um sich ein Ticket zu kaufen – und keine Dunkelhäutigen.

[Update] Schnell noch Schwarzwurzelgemüse kochen, bevor das verboten wird. #diversity

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Studiert die Werke des [bitte selbst aufüllen], hört auf seine Worte und handelt nach seinen Weisungen!

Bücher

Kurze Durchsage: Ich habe geplant, ab jetzt schneller zu lesen.

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Nudis corporibus oder: Orgien, wir wollen Orgien!

roman porn

Nero selbst veranstaltete, um den Glauben zu erwecken, nirgendwo anders empfinde er ebenso viel Freude, auf öffentlichen Plätzen Gelage und benutzte die ganze Stadt gleichsam als sein Haus. Am berühmtesten wurde durch seine vielberedete Üppigkeit ein Gastmahl, das Tigellinus in Szene setze und das ich als Beispiel aufführen will, um nicht allzu oft von derselben Verschwendung erzählen zu müssen.

Er ließ also auf dem See Agrippa ein Floß bauen, auf dem das Gelage angerichtet war und das von anderen Schiffen gezogen werden konnte. Die Schiffe waren mit Gold und Elfenbein geziert; Ruderer waren Lustknaben, die man entsprechend ihrem Alter und ihrer sexuellen Erfahrung verteilte.

Geflügel und Wild hatte er aus entlegenen Ländern, Meerestiere bis vom Ozean kommen lassen. An den Ufern des Sees standen Bordelle voller vornehmer Frauen, und gegenüber ließen sich Dirnen mit nacktem Körper blicken. Schon sah man unzüchtige Gebärden und Bewegungen; und als die Dunkelheit hereinbrach, hallten der ganze Hain daneben und die umliegenden Häuser vom Gesang und erstrahlen im Lichterglanz.

Er selbst, durch erlaubte und unerlaubte Ausschweifungen zum Abschau geworden, hatte keine Schandtat ausgelassen, mit der er noch größere Verdorbenheit hätte an den Tag legen können, nur daß er wenige Tage später einen aus jener Schar der Lustknaben – sein Name war Pythagoras – nach der Art der feierlichen Eheschließung heiratete.
(Publius Cornelius Tacitus: Annalen Buch XV, 37ff.)

Man weiß, dass die Römer – hier die herrschende Klasse – beim Thema Sex nichts haben anbrennen lassen. Amüsant ist es natürlich sich vorzustellen, wie die Übersetzer im 19. und auch im 20. Jahrhundert beim Lesen ins Schwitzen gekommen sind. Die Kunst kriegt sich beim Thema Orgien gar nicht mehr ein; nur sind die „interessanten“ Details bei Gemälden immer weggelassen worden oder die Personen mehr angezogen, als sie vermutlich damals waren. Ich habe auch die obigen Textpassage nirgendwo online übersetzt gefunden.

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Un puente – no es tan peligroso

Interoceanica sur

Das Foto habe ich 1984 gemacht – von der Ladefläche eines LKW aus – auf einer der damals gefährlichsten Straßen (Teil der Interoceanica Sur) der Welt. [Vgl. auch On the road again (07.10.2020), Interoceanica, revisited (21.01.2020) und On the Road (22.11.2018)]

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Doktrin oder Methode?

„Aber die ganze Auffassungsweise von Marx ist nicht eine Doktrin, sondern eine Methode. Sie gibt keine fertigen Dogmen, sondern Anhaltspunkte zu weiterer Untersuchung und die Methode für diese Untersuchung.“ (Friedrich Engels: Brief an Werner Sombart, 11.März 1895)

Durfte Engels eigentlich in der DDR gelesen werden? Frage für einen Freund.

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