Investigative Recherche und Datensicherheit

seminar
Die Berliner Datenschutzbeauftragte empfiehlt BigBluebutton. Ich werde mich natürlich weigern, falls externe Bildungsträger mich anheuern wollten, Zoom zu benutzen – allein schon aus Daffke.

Gestern hat das hier schon angekündigte Seminar „Investigative Recherche und Datensicherheit“ von meinem „Home Office“ aus stattgefunden. Ich war sehr zufrieden.

Ich muss vermutlich das Seminar von fünf auf sechs Stunden ausdehnen, der Stoff ist sehr umfangreich. Am Schluss gerieten wir ein wenig ins Galoppieren. Mir wurde aus anderen Seminaren berichtet, dass die Teilnehmer nie länger als fünf Stunden aushielten. Das glaube ich nicht – es kommt auch auf den Dozenten an. Ich mache ohnehin in jeder Stunde zehn Minuten Pause.

Ich werde in Zukunft auch Einzelunterricht anbieten. Es ist sehr schwierig, schon bei drei Interessenten, einen gemeinsamen Termin zu finden. Wenn jemand nur am Abend Zeit hat, was oft bei Berufstätigen vorkommt, und am Wochenende sich nicht fortbilden will, könnte man die sechs Module des Seminar in zwei dreistündige Teile splitten und es an zwei Abenden stattfinden lassen.

Ich ärgere mich jedes Mal auf’s neue, wie unverständlich Anleitungen zu diesem und jenem sind. Ich werde viel Zeit brauchen, die auf der Website des Vereins German Privacy Fund zu aktualisieren, vor allem für die in den gängigen manuals nie erwähnten Fälle, wenn etwas nicht funktioniert. Ich habe zum Beispiel vergessen zu erwähnen, dass Thunderbird meckert – versucht man, eine erste verschlüsselte E-Mail zu verschicken -, wenn der verwendete Schlüssel nicht vorher signiert worden ist. Das war früher besser. Das ist ein unsinniges Feature, weil es erschwert, den Teilnehmern zu Testzwecken ein schnelles Erfolgserlebnis zu verschaffen.

Ich habe gerade eine Stunde meiner kostbaren Lebenszeit verwendet, um auf meinem kleinen Laptop, das – zu Demonstrationszwecken – mit Windows läuft, das E-Mail-Programm Claws Mail zu installieren. Witziges und pädagogisch wertvolles Feature: Claws Mail akzeptiert keine Mails in HTML – womit eine zentrale Gefahrenquelle ausgeschaltet ist. Man muss den meisten Leuten erst einmal umständlich erklären, dass sie nicht voraussetzen können, dass HTML im body gestattet ist. Die nehmen das als selbstverständlich hin. Mein Linux-Thunderbird ist ebenfalls so konfiguriert, dass HTML in E-Mails nicht angezeigt wird.

Ich verzweifele aber daran, mit Claws Mail zu verschlüsseln und zu entschlüsseln. (Ja, GPG4win und Kleopatra sind installiert. Typisch: Wenn man auf der GPG4win-Seite auf „Kleopatra“ klickt, kommt error 404 – sehr „ermutigend „für Anfänger!) Braucht man nun ein Plugin oder nicht und welches und wo könnte man es herunterladen? (Auf der Claws-Mail-Plugin-Seite kann man nichts downloaden.) Soll ich PGP/Inline oder PGP/Core nehmen und warum? Es funktioniert einfach nicht.

Wer sich solche Anleitungen antut, ist doch Masochist. In Claws Mail gibt es in den Konteneinstellungen ein Feature, das sich mit dem Thema beschäftigt, aber nicht verrät, wie vorhandene (!) Schlüsselpaare eingebunden werden können. Das Programm scheint auch weder mit GPG noch mit Kleopatra zu kommunizieren, was sinnvoll wäre. Falls ich das irgendwann hinbekomme, schreibe ich eine verständliche Anleitung auf Deutsch.

In der nächsten Woche wird der Relaunch der Website vermutlich abgeschlossen werden können; auch die Seite zum Seminar erstrahlt dann in neuem Glanz.

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Reis mit Eiern

chica

Ein Mädchen auf der Mario Angel, einem „Seelenverkäufer“ auf dem Río Mamoré im Dschungel Boliviens. Ich reiste im Februar 1980 von Puerto Villaroel bis nach Trinidad. Das Original-Dia ist leider verlorengegangen, aber ich hatte noch ein Foto, das ich eingescannt habe.

Sorry, ich habe gerade sehr viel zu tun, in diversen Berufen, und komme kaum zum Bloggen. Morgen ist auch das erste Online-Seminar, das ich von zu Hause aus halten werde. Ich muss mich jedes Mal vorbereiten, da ich den Ehrgeiz habe, die umfangreichen Seminarunterlagen aktuell zu halten.

Leider ist der Relaunch der Website auch noch nicht fertig. Das liegt an mir, weil ich noch nicht alle Texte fertiggestellt habe und unzählige Links aktualisieren musste.

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Tsundoku

tsundoko

Ich hätte geschworen, dass wir das Thema hier schon hatten. Wieder ein neues Wort gelernt, dieses Mal aus dem Japanischen: Tsundoku – „The art of buying books and never reading them“. Halt! Ich lese die irgendwann alle, getreu der Definition: „Der Begriff wird allerdings auch verwendet, um auf Bücher zu verweisen, die später gelesen werden sollen, wenn sie sich in einem Bücherregal befinden.“ Oder auf einem Schreibtisch.

Diese Unart (komisches Wort! Ist es eine?) rührt bei mir daher, dass ich immer viele Bücher gleichzeitig lese, meistens Sachbücher, weil ich selten gute Belletristik in die Finger kriege – das letzte Mal vor mehr als einem Jahr. (Christian Baron ist auch gut, aber eher ein Sachbuch.)

Zur Zeit habe ich mich bei Slatin festgelesen, obwohl ich das nach den ersten 50 Seiten nicht erwartet hätte: Schlecht geschrieben, keine Dramaturgie, eher wie ein mehrere hundert Seiten langer und chronologischer Schulaufsatz über das aufregendste Ferienerlebnis. Aber der Plot! Man taucht in eine völlig andere Welt ein. Die Geschehnisse könnten auch von Karl May oder John Norman sein. Man glaubt kaum, dass es sich um eine gar nicht so entfernte Vergangenheit handelt. Sogar aktuelle Konflikte verstehe ich jetzt besser.

By the way: Omama kann man vergessen – das Buch hat mich nicht berührt, und ich habe es nach 50 Seiten Lektüre unter dem Buchstaben E ins Regal gestellt.

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三體 / 三体

Sān tǐ

Neu in meiner Bibliothek: Cixun Lius Die drei Sonnen. Das ist der erste Band einer Triologie; immerhin neun Jahre nach dem Erscheinen auch in Deutsch verfügbar.

Ich bin gespannt, ob sich das lohnt. Wer mit Stanislaw Lem und Wolfgang Jeschke groß geworden ist, ist sehr anspruchsvoll, was die literarische Version einer gedachten Zukunft angeht.

Interessant: Die Eltern des Autors war einfache Bergleute; Liu Cixin arbeitete als Computertechniker in einem Kraftwerk. Ich erwarte also keinen esoterischen Fantasy-Bullshit.

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Nationalökonomische Gründe

slatin

Aus Rudolf Carl Slatin: Feuer und Schwert im Sudan: Meine Kämpfe mit den Derwischen, Meine Gefangenschaft und Flucht, 1879-1895, Leipzig 1896. Slatin (Slatin Pascha) war ein österreichischer, ägyptischer und britischer Offizier, Forschungsreisender, ägyptischer Gouverneur der Großprovinz Darfur im Türkisch-Ägyptischen Sudan und Generalinspektor im Anglo-Ägyptischen Sudan.

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Haircut

haircut

Meine kleine Schwester versucht, meinen fürchterlichen Haarschnitt irgendwie zu korrigieren (ca. 1960).

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Yahoo in den Llanos, revisited

palmarito

Das Foto eines Reiterspiels habe ich 1998 in dem winzigen Ort Palmarito in den südlichen Llanos von Venezuela gemacht (vgl. 09.10.2012).

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Gänzlich nackt und schnell entfernt usw.

balkonien

Ich genieße die herbstliche Milde auf dem Balkon, überlese die irrationalen Lobeshymnen des ehemaligen Nachrichtenmagazins auf den Mann, der vermutlich bald Präsident des größten kapitalistischen Staates sein wird, und grinse schadenfroh über die lange Schlange vor der Bäckerei.

Das kleine Rätsel zum Wochenende: Um was geht es? Einmal sprach mich einer an, der stellvertretende Leiter der Wache in der Wedekindstraße. „Wir haben Erkenntnisse“, sagte der, „dass am Wochenende 150 Hooligans Ihre Straße überfallen. Wir sind leider nur 17 Leute auf der Wache. Aber Sie können sich ja wehren. Sie sind ja aus dem Westen.

Ich schrieb und recherchierte damals gerade über einen politisch braun gebrannten Herrn auf der anderen Seite der „Barrikade“ und hatte das zweifelhafte Vergnügen, bei einem Überfall von Hools und Nazis auf die im Artikel genannte Straße als Beobachter teilzunehmen, zusammen mit einem Fotografen, der unbehelligt Fotos schießen konnte.

Wo wir gerade beim „Sich-schnell-entfernen“ sind: Als die Polizistinnen und Polizisten das Gebäude betraten, flüchteten mehrere zum Teil unzureichend bekleidete Personen, darunter auch eine gänzlich Nackte, aus den Fenstern des geschlossenen Hostel- und Gastronomiebetriebes im Erdgeschoss des Hauses und entkamen unerkannt.

Damit konnte ja niemand rechnen….

Wählt hier jemand die neuen Konservativen? Da habe ich etwas: „Corona-Impfstoff: Wenn es nach den Grünen gegangen wäre, wäre Biontech nie gegründet worden“. Money quote: „Bündnis 90/Die Grünen lehnen Gentechnik grundsätzlich und für alle Anwendungsbereiche ab. Wir wollen deshalb die Gentechnik zurückdrängen.“ Auch Forschung sollte nicht unterstützt werden. Das Ärzteblatt berichtete, in welchem Bereich nach Willen der Grünen mehr geforscht werden sollte: „Grünen-Sprecherin Gunda Röstel nannte „Homöopathie, zum Beispiel“ als einen der alternativen Bereiche, auf den Forschungsgelder umgelenkt werden sollten.

Noch mehr Forschung: Israel will Cannabis legalisieren.

Kennt jemand Sky Camping? Ich mache ja jeden gefährlichen und riskanten Quatsch mit, aber da bin ich mir nicht sicher, ob das etwas für mich ist, vor allem, wenn so viele dabei sind.

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GPS Tracking

gpf tracking

Das fachkundige Publikum verrät mir bestimmt, um welche Software es sich hier handelt?!

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Im Baugewerbe

baugewerbe

In den 70-er Jahren habe im Straßenbau gearbeitet, um mein Studium zu finanzieren. (Wenn sich seit 1976 nichts geändert hat: Die Verbundsteine am oberen Ende der Pankstraße habe ich damals dort hinge“pflastert“ – im Akkord!).

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Profeminismus, reloaded

HerrmannHerrmannHerrmannHerrmann

Ich habe einen Artikel vom 10.03.2013 auf meinem Blog gefunden, bei dem keine Links mehr funktionierten. Da ich das Thema für das Relaunch meiner Website brauchte, hier eine aktualisierte Version. (Die alte Version werde ich löschen.)

Männer sind manchmal lustig, vor allem dann, wenn sie linksradikale Politik machen wollen. Aber jetzt haut uns doch eine Meldung vom Hocker, die alle News der montäglichen Pflichtlektüre „Spiegel“, Heise-Newsticker und „Telepolis“ toppt. „Der profeministische Männerrundbrief gibt auf“ – liest man bei Indymedia. Obwohl ich gar nicht wusste, das es so etwas gibt, stimmt mich das traurig. Als wenn der Kanarienvogel der Nachbarin gestorben wäre – man hatte kein persönliches Verhältnis zu ihm, aber es gehört sich einfach nicht, dass man „Hurra“ vom Balkon ruft. Nicht nur diese ominöse Publikation (das Internet weiß alles: „Zum Verschwinden der antisexistischen Männergruppenszene„) ist verschwunden, sondern mit ihm auch die „profeministischen Männergruppenszene“.

Da war doch noch was! Vor knapp zwanzig 35 Jahren! Aus dem Nebel der Vergangenheit taucht eine Gruppe Kreuzberger Männer auf, die gerne Lederjacken und Palästinensertücher trugen, stilsicher in WGs wohnten, keine Demo ausließen und den Zustand der Welt als persönliche Beleidigung ansahen. Und da die Frauen gerade etwas anderes vorhatten, sich zum Beispiel in Frauengruppen versammelten, machten wir das auch. Und irgendjemand rief, der Titel einer Zeitschrift, die so eine Art linksradikales Männer-Pendant zur EMMA sein wollte, könnte nur „HerrMann“ heissen! Wir wollen jetzt aber nicht alte Geschichten aufwärmen, was alte Männer gern tun…

Was wollten wir eigentlich? Und warum erinnert sich heute niemand mehr daran? Unsere Klientel war fast wie wir: Männer, die politisch arbeiten und sich nicht von den die damaligen Männergruppen dominierenden Therapie-Fuzzys einlullen lassen. Merkwürdige Gestalten liefen dort herum und wollten den Männern die MRT (Männer Radikale Therapie oder so ähnlich) aufschwatzen, als sei der Mensch wie ein Brottaig, den man per Psychoknete formen könnte. Die Psychos waren in den USA gewesen und hatten sich von der dortigen ziemlich reaktionären und antifeministischen „Männerbewegung“ was abgucken wollten. („Wild Men“ und Konsorten, alles privilegierte White Anglosaxon Protestants). Die Theorie, die dahinter stand, war die, das alles therapierbar sei – wie die Amis eben so drauf sind. Damit wäre die Gender-Frage entpolitisiert gewesen. Und deshalb wurde der „HerrMann“ nach einem Dutzend Ausgaben eingestellt: Die Männergruppen-Szene dominierten immer mehr die, die nur noch einen Arbeitsplatz als „Männertherapeut“ ergattern wollten. Wir hatten mit dieser Einschätzung Recht. Der Beweis: die Therapie-Fuzzys unterschlagen uns in ihrer Geschichtsschreibung der Männergruppen einfach, als hätte es den „HerrMann“ nie gegeben – obwohl wir die Avantgarde waren! Das musste mal gesagt werden. Und einige von den Psychos sind dann bei der Astrologie gelandet – aber wir wollen alte Geschichten und Kaderakten nicht aufwärmen…

Männergruppen waren die Stammtische der Neuen Mittelschichten. Wenn der damals sich linksradikal gerierende Mann seine Homophobie abgebaut hatte und unter sich war, dann feierte wie alle Männer: Er zog sich Frauenklamotten an, schlug sich auf die Schenkel und und lachte sich tot. Ruhe sanft, kann man nur sagen. Und da sich alles in der Geschichte wiederholt, aber als Farce, wie Karl Marx schon wusste, gibt es immer noch „Männer-Forscher“ wie Walter Hollstein, die von damals übriggeblieben sind und jetzt die Welt mit ganz entzückenden Statements quälen: „Die Frauen haben in den letzten 200 Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht. Sie haben schwer daran gearbeitet.“ So etwas hört man in Volkshochschulen und bei „Fachtagungen“ des evangelischen Frauenvereins in Hinterkleckersdorf zur Genderfrage gern.

Was lehrt uns das alles? Gar nichts. Man drückt sich wie Robert de Niro in „Es war einmal in Amerika“ eine Träne über vergangene Zeiten aus den Augen und freut sich, dass die alten Freunde noch da sind, wenn man sie braucht. Ach ja, und die Frauen – um die ging es ja. Das hatte ich vor lauter Sentimentalität glatt vergessen… Feminismus – was war das noch mal gleich?

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Rückfallrückfallposition

Coronavirus: Video of dead man in hospital lavatory spotlights Italy coronavirus crisis

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

„A video posted to social media showing a corpse sprawled out in a hospital lavatory in Naples has cast a spotlight on the crisis facing Italy as it is hammered by a second wave of COVID-19.“

Der Gesundheitsminister empfiehlt: Wenn (…) wegen Isolation und Quarantänemaßnahmen so viele dann gar nicht mehr da sind, im Krankenhaus, in der Arztpraxis, in der Pflegeeinrichtung, dass die Versorgung zusammenbricht, muss man schauen, was ist neben der bestmöglichen Lösung die zweitbeste.“ Dann könne es nötig sein, dass die Kontaktpersonen mit täglichen Tests und FFP2-Masken weiter arbeiten. Die „Rückfallrückfallposition“ sei aber, „die positiv Getesteten mit ganz besonderen Schutzvorkehrungen auch arbeiten zu lassen“. Nach Medienberichten kam dies bereits vereinzelt in Deutschland vor.

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Class Struggle

class struggle

Ein großartiger Satz im Freitag: Das tonangebende Milieu, das sich selbst für links hält, ist heute weiter von einem Klassenbewusstsein entfernt, als es die Industriearbeiter des 19. Jahrhunderts je waren.“ Und sie merken es noch nicht einmal. Der Artikel heißt: „Wem die Zwietracht nützt. Die Coronakrise wäre eine Chance für die Linken. Doch die verzetteln sich in Identitätsdebatten.“

Man kann das noch von der Bande aus ventilieren. (Nein, es geht nicht um Morddrohungen.) In der konservativen Welt lese ich über eine Studie „über die Volontäre von ARD, Deutscher Welle und Deutschlandradio“:
Und das Ergebnis, über das die Verbandszeitschrift „Journalist“ berichtete, hatte es in sich. „Wenn am Sonntag nur die Volontär*innen der ARD wählen würden“, schrieb das Blatt, „dann sähe das so aus“: Für die Grünen votieren 57,1 Prozent, für Die Linke 23,4 Prozent, für die SPD 11,7 Prozent. Dann folgen die Sonstigen mit 3,9 Prozent und – kaum noch messbar – die Union mit 2,6 Prozent und die FDP mit 1,3 Prozent. Wie sich nach der Veröffentlichung im „Journalist“ herausstellte, wussten die Befragten nicht, dass die Umfrage publiziert werden würde – was das Ergebnis noch glaubwürdiger macht. (Wobei die verschnarchte „Verbandszeitschrift“ das beweist: Das Blatt heiß jetzt journalistin und benutzt Gendersternchen, quod erat demonstrandum.)

Jetzt stellen wir einen logischen Satz auf: 1) junge Journalisten sind mehrheitlich aus dem Gendersternchen-Milieu. 2) Journalisten vertreten mehrheitlich die Sicht der herrschenden Klasse und/oder der Mittelklasse, aus der sie selbst stammen. Was folgt dann 3) für den Journalismus?

Bernd Stegemann schreibt: Der linke Ausweg aus diesem Patt besteht bisher darin, alle Interessen als gleichberechtigt anzuerkennen. Was abstrakt sinnvoll klingt, erweist sich als politische Sackgasse. Denn erstens sind nicht alle Interessen gleichzeitig durchzusetzen, und zweitens werden sie von der Öffentlichkeit unterschiedlich unterstützt.

Nur wie bringt man das denjenigen, die gemeint sind, bei? Mir fällt da nichts zu ein.

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Chicos a caballo

vistahermosa

Straßenszene in Vistahermosa, in der Nähe der Serranía de la Macarena im Osten Kolumbiens (Januar 1982).

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Flame Wars – a simpler time of cyberbullying

flame wars

Ich wurde gerade gefragt, warum mir Shitstorms nicht ausmachten. (Kennt jemand noch das Usenet?) Die Antwort steht ein bisschen in einem Artikel auf Timeline: „Remembering the 90s flame wars: a simpler time of cyberbullying“.

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Lore ipsum

burks.de

Noch im Lore-ipsum-Stadium. Burks‘ Blog bleibt natürlich erhalten, so wie es ist, auch der direkte Link. (Foto: ©Bernd Lammel)

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Last Man Standing [Update][2. Update]

floß der medusa
Théodore Géricault: Le Radeau de La Méduse, 1819, Louvre

In jedem Hollywood-Actionfilm wird derjenige als good guy verherrlicht, der auf verlorenem Posten bis zur letzten Sekunde kämpft und nie aufgibt. Warum gilt das nicht für Trump? Es geht doch nicht um Inhalte, sondern um die Attitude.

Trump will nicht die Ergebnisse der Wahl ändern. Ich tippe auf folgendes, nicht unrealistisches Szenario:

Die Republikaner wollen möglichst viel Zeit gewinnen. Wenn in einem Bundesstaat bis zur Wahl der Wahlmänner am 14. Dezember kein amtliches Wahlergebnis festgestellt wurde, können die Staaten, in denen die Republikaner die Mehrheit haben, die Ernennung der Wahlmänner mit Hinweise auf das fehlende amtliche Endergebnis verweigern. Das gilt zum Beispiel in Pennsylvania, Arizona und Georgia. Das wäre legal.

Dann hätte Biden am 15.12. nicht mehr die erforderliche Mehrheit der Stimmen (270), wenn die (reduzierten) Wahlmänner den Präsidenten wählen sollen.

Dann wählte der Kongress den Präsidenten. Bei dieser Abstimmung hat jeder Bundesstaat nur eine Stimme. Damit hätten die Republikaner die Mehrheit, auch wenn die Demokraten die Mehrzahl der Abgeordneten stellten.

[Update] Clemens Vergin schildert in der Welt das Szenario ähnlich. “ In Pennsylvania, Michigan und Wisconsin sind die Gouverneure demokratisch und der Landeskongress republikanisch. Die Verfassung gibt der Legislative in den Bundesstaaten das Recht, eigene Wahlmänner aufzustellen, wenn „die Wahl keine Entscheidung getroffen hat“ – ein sehr dehnbarer Begriff. Eine Option, die seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr in Anspruch genommen wurde“ (…) Wenn Staaten konkurrierende Wahlmännerlisten aufstellen, muss der US-Kongress entscheiden. (…) Niemand weiß auch, was passiert, wenn die zwei Häuser des US-Kongresses, die von unterschiedlichen Parteien kontrolliert werden, zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.“

[2. Update] „Das Ergebnis dieser Wahl ist alles andere als ein Patt. Tatsächlich gibt es einen klaren Gewinner: die großen Konzerne und die Akteure des Schattenstaates, von Google und Microsoft über das FBI und die Nationale Sicherheitsbehörde. Aus ihrer Perspektive handelt es sich bei einer schwachen Präsidentschaft Bidens in Kombination mit einem republikanisch geprägten Senat um das bestmögliche Ergebnis.“ (Slavoj Žižek auf Welt online (Paywall))

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Hätte uns doch jemand gewarnt!

arab american

The Arab American interviewt Kamala Harris: „And we will take immediate steps to restore economic and humanitarian assistance to the Palestinian people:..“.

Die neue Regierung der USA will die korrupte „Führung“ der Palästinenser weiter alimentierten. Damit wird auch der palästinensische Terror gegen Israel weiter finanziert. Hätte uns doch jemand gewarnt!

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Nichtschwimmer im extremistischen Auffangbecken

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Die Bundesregierung hat das Internet als extremistisches Auffangbecken im Visier. #verlesen

Über diese Textbausteine könnte man stundenlang räsonnieren. Jedes Wort bleibt mir quer (mit nur einem „e“) im Hals stecken. Rechtsextremisten nutzen grundsätzlich die verschiedensten Arten von Plattformen“, schreibt die Regierung in einer jetzt veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Dabei sei eine „Tendenz zu einer stärkeren Absicherung in der Szene festzustellen“. Insbesondere würden Messenger-Dienste genutzt, die – wie Telegram – eine „Ende zu Ende-Verschlüsselung“ anböten.

Jaja, da wissen wir alles seit 1993. Die bösen [bitte selbst ausfüllen] nutzen grundsätzlich [bitte selbst ausfüllen, im Zweifel „das Internet“].

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9. November, revisited

Berlin 69
Berliner Mauer 1969

Am 8. November 1939 verübte Georg Elser ein Attentat auf Hitler, das leider misslang.

Vor 11 Jahren schrieb ich: Über meinen privaten Helden Georg Elser muss ich den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser nichts erzählen. Elser war ein guter Terrorist. Er hat acht Menschen getötet, und ich verehre ihn.

Man muss nur Wikipedia lesen, um die offizielle staatliche Heuchelei um Elser einordnen zu können: „Der Chemnitzer Politologe Lothar Fritze, Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung (HAIT), sprach 1998 in seiner Antrittsvorlesung Elser das moralische Recht ab, als Schreiner und Einzelgänger ein Attentat auf Hitler zu verüben und dabei den Tod von Unschuldigen in Kauf zu nehmen.“ Ich spreche Elser das moralische Recht zu, basta.

Berlin 69
Berliner Mauer 1969

Nicht zu vergessen: Die Totalitarismus-Doktrin (Rot gleich Braun, Hitler gleich Stalinl, Bautzen gleich Auschwitz, KPD gleich NSDAP) ist immer noch die heimliche Staatslehre und wird bei jeder Gelegenheit („gegen Extremismus“) hervorgeholt.

Berlin wall
Berliner Mauer in Second Life 2008

Vorgestern war auch ein Jubiläum: Während des CDU-Parteitags in Berlin am 7. November 1968 bestieg Beate Klarsfeld das Podium der Berliner Kongresshalle, ohrfeigte Kiesinger und rief: „Nazi, Nazi, Nazi!“ Kiesinger war übrigens der erste Politiker, gegen den ich demonstriert habe, noch vor Adolf von Thadden.

9. November

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