Die Medien sind Teil des Herrschaftssystems

„Wie aber sollen die Medien eine Kontrollfunktion über die Politik ausüben, wenn sie selbst Teil des Herrschaftssystems sind?“ (S. 167)

„Seriöser Journalismus steht unter Druck. Die Medien führen kaum noch eigene Analysen durch, sondern recyceln abgedroschene Formeln, die längst keinen Inhalt mehr haben höchstens emotionelle Übertöne.“ (S. 169)

„Viele Informationen und Meinungen, die von den etablierten Medien verschwiegen oder kaum behandelt werden, finden sich inzwischen in Blogs.“ (S. 189)

„Wenn man eine Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses besucht, verliert man den Glauben an die Politik. Geht man zur Sitzung eines Untersuchungsausschusses im Abgeordnetenhaus, dann glaubt man nicht länger an die menschliche Intelligenz. Und nach dem Besuch einer Bezirksverordnetenversammlungssitzung ist es vorbei mit dem Glauben an die Menschheit. “ (S. 218)

Mathew D. Rose: „Korrupt? Wie unsere Politiker und Parteien sich bereichern – und uns verkaufen„.

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Bescheidenes Wetter in Rixdorf aka Berlin-Neukölln

Neukölln

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Die Reise nach Pandora, revisited

pandora

Ich habe das mit Vergnügen wieder aufgenommen, was ich vor einem Jahr schon mal abgeschlossen hatte. (Ich bin der in der Mitte, der so dumm guckt – ich bin ja grad wieder am Anfang und habe fast alles vergessen.)

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Berliner S-Bahn nur noch Comedy

Tagesspiegel: „Für Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) ist es nun schon ein Erfolg, dass man vereinbart habe, auf allen Bahnhöfen Megaphone vorzuhalten. Allerdings sind die meisten Stationen unbesetzt. Wer in die Megaphone sprechen soll, sagte Müller nicht.“

[Ceterum Censeo bzw. der Schockwellenreiter]: „Und im Übrigen bin ich der Meinung, daß der für den öffentlichen Nahverkehr zuständige Senator Michael Müller zurücktreten sollte. Er kann (oder will) sowieso nichts ändern, also brauchen wir ihn auch nicht.“

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Nazis haben nichts gegen „Ausländer“

Beim ehemaligen Nachrichtenmagazin lesen wir über den Film „Ihr Kampf“: „Marisa, 20, schlägt hemmungslos zu, wenn sie mit ihren Freunden Jagd auf Ausländer macht.“

Ihr habt nichts begriffen, nichts, Spiegel-Redakteure. Überhaupt nichts. Und der Mainstream-Diskurs ist so in Beton gegossen, dass Argumente nichts nutzen. Hier dazu eine Passage aus meinem Buch „Nazis sind Pop“ (erschienen 2000):

Das eigentümlich Verschrobene des so genannten Volks der Dichter und Denker manifestiert sich in begrifflichen Sonderwegen, die Dolmetschern regelmässig den Schweiss auf die Stirn treiben: In Deutschland soll es einen merkwürdigen Zustand der Gefühle geben, eine Feindseligkeit, die sich gegen Menschen richtet, die einen anderen Pass besitzen als die Mehrheit. Da eine Emotion unstrittig nicht in der Lage ist, komplizierte Fragen des Staatsbürgerschaftsrechts zu beurteilen, lässt einen US-Amerikaner das holperige Wort „Ausländerfeindlichkeit“, um das es hier unter anderem gehen soll, ratlos zurück. Grammatikalisch janusköpfig – wer ist „feindlich“? Die Ausländer? Ein Synonym – die Feindschaft – lässt sich nicht benutzen – könnte es auch „Ausländerfeindschaft“ heissen?

Der Begriff „Ausländerfeindlichkeit“ kann in keine Sprache der Welt übersetzt werden. Wer vorschnell hofft, bei „Xenophobie“ fündig zu werden, irrt: Die „Fremdenfeindlichkeit“ bedeutet etwas ganz anderes. Der „Fremde“ ist immer ein fiktives Konstrukt, dem eine Definition im kollektiven Diskurs voraufgegangen sein muss. Auch „Inländer“ können zu Fremden gemacht werden. Menschen, die keinen deutschen Pass besitzen – „Ausländer“ im Sinn des Wortes, etwa Isländer, Norweger, Dänen, werden in Deutschland weder angepöbelt noch zusammengeschlagen. Das geschieht aber Afrodeutschen, die noch nie einen anderen Pass besessen haben als den deutschen, jedoch eine andere, etwas dunklere Hautfarbe besitzen als der durchschnittliche Deutsche.(…)

Was will uns der Begriff „Ausländerfeindlichkeit“ sagen? Er muss emotional stark besetzt sein, denn selbst der zarteste Hinweis, dass mit diesem „Unwort“ die Welt nicht auf den Begriff käme, löst, vor allem bei Medienschaffenden und vor gutmeinenden Berufsjugendlichen, die sich bei ritualisierten Meetings gegen „Ausländerfeindlichkeit“ versammeln, wütende und trotzige Reflexe aus, als nähme man einem Kind das liebste Spielzeug oder einem Hundebesitzer den Kampfhund weg.

Die Liebe zur „Ausländerfeindlichkeit“ steht nicht allein, sondern korreliert mit der Abscheu vor Worten, die im Ausland für das Phänomen kursieren, etwa „Rassismus“. Wer in Deutschland öffentlich bekundet, es gebe Rassismus, outet sich als Angehöriger eines marginalisierten und akademischen Diskurses, der nur in Publikationen zu finden ist, die ständig in „Gefahr“ schweben, im nächsten Verfassungsschutzbericht als „linksextremistisch“ aufzutauchen.

Der Begriff „Ausländerfeindlichkeit“ hat eine jahrzehntelange Vorgeschichte. Die lehrt vor allem eines: Deutschland verdrängt, dass es Rassismus gibt. Der Konsens der Nachkriegsgesellschaft war, nicht an diesem Tabu zu rütteln. Man gab sich „gastfreundlich“ zu „Gastarbeitern“, man hatte es per definitionem zu sein, auch wenn die Realität anders aussah. Das Ergebnis dieser kollektiven Amnesie: „In der Folgezeit stand nicht einmal das wissenschaftliche Vokabular zur Beschreibung und Einordnung rassistischer Praktiken und Kategorien zu Verfügung.“

Würde eine US-amerikanische Zeitung von „Ausländerfeindlichkeit“ reden, falls eine Bande von Ku-Klux-Klan-Anhängern einen Afroamerikaner überfiele und krankenhausreif schlüge, verstünde niemand, was damit gemeint wäre. „Fremd“ heisst im amerikanischen Englisch „alien“, aber es käme niemand auf die Idee, dieses Wort im Zusammenhang mit rassistischen Motiven zu benutzen. So etwas ist nur in Deutschland möglich. Afroamerikaner sind keine „Fremden“ in den USA und natürlich auch nicht per se in Europa.

Der Begriff „Ausländerfeindlichkeit“ ist ein zentraler Topos des rassistischen Diskurses. Er hat sich so verfestigt, dass selbst nach stundenlangen Diskussionsrunden gutmeinender und sich liberal und aufgeschlossen gebenden Menschen über das Thema und vorgeblicher Erkenntnis, das Rassismus nichts mit einer Staatsangehörigkeit zu tun hat, das Wort reflexartig und automatisch wieder in das Gespräch einfliesst. „Ausländerfeindlichkeit“ suggeriert einen Tatbestand, der so nicht existiert – als richteten sich Hass und Gewalt gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen, die durch das Fehlen eines deutschen Passes gekennzeichnet ist. Das ist selbstredend Unfug. Dieser Begriff hat dazu geführt, dass jeder Dunkelhäutige mit grosser Wahrscheinlichkeit, wird er in Deutschland öffentlich wahrgenommen, zum „Ausländer“ abgestempelt wird, zu dem man sich gut oder böse verhalten kann.

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Tagesthemen einmal anders: Was machen wir nach dem Bild des Tages?

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Webdesigner also known as Pappnasen

javascript

Ich frage mich manchmal, ob die so genannten „Webdesigner“, die für den Quellcode diverser deutscher Medien-Websites verantwortlich sind, irgendwann auf die Idee kommen, das Ergebnis ihrer Schlamperei mit einem anderen Browser als dem Internet Explorer anzusehen oder ob die schon mal etwas davon gehört haben, dass sich eine winzig kleine Minderheit der Surfer um ihre Sicherheit Gedanken macht und mit den dementsprechenden Brower-Einstellungen unterwegs ist. Die Antowrt ist natürlich: nein. So sieht die „Internet-Präsenz“ von Spiegel Online und vom Berliner Tagesspiegel bei mir aus. Pappnasen eben.

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Zensiert

censored

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Autoritäre Mediendemokratie

„…jeder Aufschub oder jede schwer wigende Korrektur eines Gesetzes würde als Durchsetzungsschwäche eines Ministers in der Öffentlichkeit kolportiert. Folglich passieren die Gesetzesentwürfe aus der Ministerialbürokratie ohne größere Schwierigkeiten sowohl das Bundeskabinett als auch den Bundestag. Die Regierung überrumpelt jeglichen Widerstand mit der Ausrede von Sachzwängen. Das parlament entmachtet sich auf diese Weise selbst und fügt sich einer modernen Mediendemokratie, die mittlerweile autoriäre Züge tragt.“
(Anton Hofreiter, zit. n. Mathew D. Rose: „Korrupt? Wie unsere Politiker und Parteien sich bereichern – und uns verkaufen“, S. 137)

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Lange kein Avatar-Portrait mehr geposted, reloaded

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Die Unbeugsamen

Bielski-Partisanen
Bildquelle: Haus der Wannsee-Konferenz -Gedenk- und Bildungsstätte

Gestern habe ich mir den Film Defiance in der Glotze angesehen:
„Defiance – Für meine Brüder, die niemals aufgaben (Verweistitel: Unbeugsam – Defiance) ist ein Kriegsfilm von Edward Zwick aus dem Jahr 2008. Er spielt in den östlichen Regionen des von Deutschland besetzten Polens (heute Weißrussland) während des Zweiten Weltkriegs. Der Film ist eine Adaption des Buchs Defiance: The Bielski Partisans von Nechama Tec, das auf einer wahren Geschichte über die Bielski-Partisanen beruht.“

Manchmal muss sich sich freuen, dass es Hollywood gibt. Was hat der durchschnittliche US-amerikanische Kinobesucher mit den Bielski-Partisanen während des 2. Weltkiiegs zu tun? Die US-Amerikaner hätten vermutlich schon Probleme, Polen und Weissrussland auf der Weltkarte zu lokalisieren. Für Deutschland liegt das damalige Ostpolen quasi vor der Haustür. Dennoch drehte einen Holloywood einen Film darüber.

Daniel Craig spielt die Hauptrolle; in Deutschland hätten sie vermutlich Til Schweiger genommen und eine Liebesromanze zum Lachen daraus gemacht. Es erstaunt nicht besonders, dass sich deutsche Regisseure nicht an das Thema „bewaffener jüdischer Widerstand gegen die Nazis“ trauen. Ein ordentlicher neudeutscher Antisemit hat die Juden am liebsten in Museen und auf Friedhöfen oder sieht die „jüdischen Mitbürger“ nur von fern oder als Opfer. Ich halte das nicht für einen Zufall. Auch die spärlichen deutschen Pressestimmen zum Film sind bezeichnend.

Wie handelt man, wenn alle moralischen Maßstäbe sinnlos sind, wenn man von der Apokalypse umgeben ist? Es gibt wohl kaum ein interessantere Frage.

Der Plot erinnerte mich an einen Artikel, den ich 2008 für Telepolis geschrieben habe: „Litauen und die jüdischen Partisanen – Die Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius ermittelt gegen jüdische Anti-Nazi-Partisanen wegen angeblicher Kriegsverbrechen. Ultrarechte Medien beschimpfen die Überlebenden der Shoa als ‚Terroristen‘ und ‚Verbrecher'“.

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Nur ohne Orgien

„Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem der Präsident nicht mal erkennen kann, wo Freundschaft endet und Korruption beginnt. Und nein, Wulff ist im Grossen nicht so, wie die anderen im Kleinen sind. Wulff ist die deutsche Ausgabe von Berlusconi mit weniger Geld und ohne Orgien.“ (Don Alphonso)

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Klein Burks, revisited

Burks

Klein Burks im Februar 1954

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Schöne Models

„Für viele ist es schon ein Kompliment, wenn sie zu einem Model sagen: An was denkst du?“ (Naomi Campbell)

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Einfach mal die Kresse halten

kresse halten

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Wähle nun eine der Posen aus, die dir zur Verfügung stehen [Update]

3d sexvilla

Nun müssen unsere Jugendschutzwarte und andere Zensoren mal kurz wegzappen; die Lippen haben sie ja eh schon zusammengekniffen. Ich kläre die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser über einen Sachverhalt auf – aus journalistischer Sicht. Noch darf man das in Deutschland.

Ich habe mir neulich mal ein so genanntes Sex-Spiel heruntergeladen und installiert – 3D SexVilla.

Also nee. Das ist ja nun eine ganz bescheuerte Idee, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Figuren sind um Klassen schlechter als die gut gemachten Avatare in Second Life; mir kam es so vor, als wäre die Sache etwa für ein Seniorenheim gedacht. Auch die dazugehörigen Youtube-Videos sind zum Totlachen.

Interessant für das Porno-Gewerbe fand dich dieses: Es ist Zeit für Plug-and-Sex! Reale Sexspielzeuge können via USB mit deinem PC verbunden werden, um das ultimative Feedback und fühlbaren virtuellen Sex zu erzeugen. Bruahahaha. Darauf hat die Welt gewartet. Die Bild hat „Kinect„, die Version für die xbox, schon erwähnt, weil es eine Porno-Version gibt.

Es ist, als wärst du wirklich mit dabei und Teil der Action! Nein und nochmals nein. Vielleicht kennen die Macher dieser Software Frauen nur als jpg- oder mov-Dateien, aber noch gibt es den kleinen Unterschied zwischen virtueller und realer Welt, trotz aller USB- und anderer Sticks, die man irgendwo hineinschieben muss.

Update: In Deutsch hieße es übrigens: Wähle nun eine der Posen aus, über die du verfügst.

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Scharteke

schartekeschartekescharteke

Welche olle Scharteke ist hier verfilmt worden? Ja, liebe Nachgeborenen – und wieder hat burks.de euren Wortschatz erweitert!

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Apathie der Bürger

„Die Tyrannei eines Fürsten in einer Oligarchie ist für das Gemeinwohl nicht so gefährlich wie die Apathie der Bürger in einer Demokratie.“ (Charles de Secondat, Baron de Montesquieu, 1748)

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Chicas

chicas

Fotografiert in Nicaragua 1981

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Zwei Dinge, die in der Politik wichtig sind

korrupt Ich lese gerade ein Buch des von mir sehr geschätzen Kollegen Mathew D. Rose: „Korrupt? Wie unsere Politiker und Parteien sich bereichern – und uns verkaufen“.

Der Freitag hat Auszüge veröffentlicht:
Die neu entstandenen Machtstrukturen in Deutschland haben auch den politischen Diskurs und dessen Rezeption erheblich verändert. Es liegt in der Natur dieses politischen Netzwerks, dass die neuen Machtstrukturen, trotz der Bemühungen von einigen wenigen, in der Öffentlichkeit zu oft verschwiegen werden sollen. (…) Die meisten aus den herrschenden und politischen Klassen wollten nicht mit mir reden. Anfragen blieben unbeantwortet oder beschränkten sich auf Jas und Neins. Termine waren öfters nicht möglich selbst innerhalb eines ganzen Jahres nicht. Rechenschaft abzulegen steht nicht auf ihrer Tagesordnung. (….) Immerhin kann die Bundesrepublik Deutschland eine reichhaltige demokratische Tradition vorweisen, und die politische Klasse besteht durchaus auch aus integren Mitgliedern, auch wenn sie leider eine Minderheit darstellen.

Mit gefällt ein Zitat von Marcus Alonzo Hanna: „Es gibt zwei Dinge, die in der Politik wichtig sind: Das erste ist Geld, und an das zweite kann ich mich nicht erinnern.“

Lesebefehl!

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