Grüne Inhalte werden nicht geladen, und ich habe auch keine Geduld [Update]

grüne inhalte

Wie unfähig und dumm muss man eigentlich sein, den Wahlkampfauftritt der „Grünen“ (!) so zu gestalten, dass dieser nicht barrierefrei ist? Ich kann dort keine Inhalte sehen, sondern müsste erst die Sicherheitseinstellungen meines Browsers ändern. (Nein, ich kann auch nicht mit den Pfeiltasten navigieren.) Ich denke aber gar nicht daran.

grüne inhalte

[Update] Fragen kann man sie auch nichts. Es kommt eine Fehlermeldung. Ich habe verstanden. Ich wähle Euch sowieso nicht.

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Pofalla beendet nicht

„Unsere Regierungen haben kein interesse daran, ihre Bürger zu informieren, wenn es um Überwachung geht. Die Regierungen der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Deutschlands und anderer Länder wollen vielmehr, dass diese Debatte zu Ende geht. Aber das tut sie nicht.“ (Laura Poitras)

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Sehr späte gefährliche Seilschaften

pig

Warum kommen gute Spielfilme über Politik eigentlich immer zu nachtschlafender Zeit, wenn diejenigen, die sie sehen sollten, schon im Bett liegen? Die Serie „Borgen – gefährliche Seilschaften“ auf Arte ist realisttisch und wunderbar zynisch und stellt alles in den Schatten, was ich an deutschen Produktionen gesehen habe.

Parallel dazu kann man noch die Borgias reinziehen: „Ich habe euch belogen? Ich bin Politiker, was erwartet ihr denn?“

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Polizei kann iPhones abschalten

Lars Sobiraj berichtet über ein Patent von Apple: „Damit kann die Polizei zum Beispiel die Aufnahme- und Kommunikationsfähigkeit der Geräte deaktivieren. Der Einsatz dieser Technologie ist explizit für die Mitarbeiter der Polizei und Behörden vorgesehen.“

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Gleiwitz liegt jetzt in Syrien oder: Grandma died

„Ein tatsächlicher Beweis für polnische Übergriffe Angriffe mit Giftgas ist für die Auslandspresse und für die deutsche britische und US-amerikanische Propaganda nötig.“ (Reinhard Heydrich) William Hague)

Das Code-Wort für die Aktion, die Existenz von Massenvernichtungswaffen den Einsatz von Giftgas als Vorwand für eine Intervention im Irak in Syrien zu nehmen, lautet „Grandma died„.

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18,7

joggen

Leider musste ich nach 18.7 Kilometern abbrechen. Ich sollte also vielleicht doch lieber eine Weile an der Geschwindigkeit arbeiten.

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Die Kronjuwelen der NSA

The Guardian: „NSA paid millions to cover Prism compliance costs for tech companies“.

The technology companies, which the NSA says includes Google, Yahoo, Microsoft and Facebook, incurred the costs to meet new certification demands in the wake of the ruling from the Foreign Intelligence Surveillance (Fisa) court.

Noch ein Grund, wieder auf Linux umzusteigen. Eigentlich müsste das Bundesverfassungsgericht der deutschen Regierung verbieten, Microsoft-Produkte anzuschaffen und zu benutzen.

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Koch aka Rudi Dutschke

Kochstrasse

Nein, das ist garnicht die Kochstraße 60, sondern die Rudi-Dutschke-Str. 26.

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Ubuntu und der schwarze Bildschirm des Todes [3. Update]

error prefix

Ich habe per Windows-Installer Ubuntu auf dem Laptop installiert. Beim Booten habe ich auch die Auswahl zwischen Windows und Ubuntu. Wenn ich aber Ubuntu wähle, dann bleibt der Bildschirm schwarz und nichts tut sich mehr.

Die Ubuntu-Partition ist groß genug, am Platz kann es nicht liegen. Noch nicht mal der Cursor blinkt.

And if you get stuck… Ask Ubuntu. Na super. Ich weiss gar nicht, wie ich das Problem beschreiben soll.

[Update] Ich hier ein Video auf Youtube gestellt, das die Fehlermeldung oben live zeigt. Der Bildschirm friert ein. Ich habe noch keine Lösung gefunden.

[2. Update] Ich habe mir den Plop-Bootmanager installiert. Der funktioniert zwar, aber löst das Problem nicht. Ich kann wieder Ubuntu starten, aber der Startbildschirm wird klein und friert ein. Wenn ich die Live-Installations-DVD starten will, die ich mir gebrannt habe, sagt Plop: „DVD not found“.

[3. Update] http://forum.ubuntuusers.de/topic/ubuntu-neben-windows-7-per-wubi-exe-faehrt-nic/2/#post-5883207
Es scheint ein bisschen voranzugehen. Mir ist es gelungen, das Einfrieren des Screens (zeitweilig) zu verhindern – mit TAB
Jetzt habe ich dort die Kommandozeile:
/ubnkern initrd=/ubninit file=/cdrom/preseed/ubuntu.seed boot=casper quiet splash —
Ich habe OHNE wubi.exe vom USB-Stick gebootet. Das sieht mir doch irgendwie nach Grub aus.
Allerdings lässt
help [ENTER]
den Monitor wieder einfrieren (Bildschirmauflösung verändert sich).

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Klare Worte über unseren Inlands-Geheimdienst

Hans-Christian Ströbele zu den Ergebnissen des Untersuchungsausschusses „NSU-Nazis“: „Deutsche Sicherheitsbehörden waren auf dem rechten Auge blind und nahmen die Gefahr des Rechtsextremismus nicht ernst. Viel schlimmer noch: es gibt dort Anzeichen für fremdenfeindliche, rassistische Vorurteile und verbrämten institutionellen Rassismus.“

Ach.

„Der Verfassungsschutz versagte völlig gegen den NSU und dessen Nazi-Umfeld. Auch deshalb ist er aufzulösen.“

Ja. Wird aber nicht passieren.

„Seine bisherigen Aufgaben sollen überwiegend auf eine zivilgesellschaftliche Stiftung übertragen werden, die z.B. über Rassismus in Deutschland informiert.“

Nein. Dazu sind die Medien da. Außerdem wird das sinnfreie Bläh- und Furzwort „Zivilgesellschaft“ ab sofort verboten. (Was ist das Gegenteil? Militärgesellschaft? Unzivilgesellchaft?)

Ceterum censeo: verfassungsschutz esse delendam.

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Die Spähaffäre ist vom Tisch

„Es ist gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat.“ (Voltaire, 1694-1778)

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Die taz kippt einen Artikel

Die FAZ berichtet über einen Artikel, der aus der taz gekippt wurde. „Pädophilie war in der grünen Ideologie angelegt“, hatte der Autor geschrieben. Das halte ich für einen Schmarrn und für groben Unfug, aber dennoch würde ich den Artikel gern lesen, um mir selbst eine Meinung zu bilden.

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Booten von externen Medien nicht möglich

BIOS

Ja, ich weiß, wie man im BIOS die Boot-Reihenfolge verstellt. Das Problem ist nur: Windows7 bootet trotzdem nicht von USB-Sticks oder DVDs.

Anlasss: Ich will Ubuntu neben Windows installieren und habe sowohl ein ISO-Image auf USB als auch auf DVD. Es scheint so, dass mein Dell-Laptop verbietet, dass ich die Boot-Reihenfolge verändern kann. Normalerweise ist die Enter-Taste dazu da, etwas anders festzulegen, und ich werde sogar gefragt, ob ich die Änderungen speichern will. (Nein, ich bin nicht blöd). Trotzdem kommt wieder Windows….

Ich weiß jetzt nicht mehr weiter….

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Politik in 13 Wörtern

Kress: Bild-Vize Nikolaus Blome wird stellvertretender Spiegel-Chefredakteur.

Nein, ich verkneife mir dumme Gleichnisse. Boulevard kann guter Journalismus sein, und die Bild kann besser investigativ rechechieren als die meisten anderen deutschen Medien, wenn sie will. (Der Rest der Zeitung ist kein Journalismus und will es auch gar nicht sein.)

Außerdem beherzigt Bild die eiserne Regel der Wahrnehmungspsychologie: Sätze mit mehr als 13 Wörtern verstehen die meisten Leute nicht mehr. (Sorry, burks.de ist ausschließlich für die intellektuelle und politische Elite gedacht, deshalb muss ich diese Regel nicht beherzigen, sondern darf auch wie Thomas Mann schreiben.)

Blome war bei Bild aber für Politik zuständig. Das lässt tief blicken. Man hätte auch vermuten können, dass die sich eher jemanden holen, der die Onine-Version profitabler macht. Das können die Boulevard-Zeitungen. Aber offenbar soll Politik beim Spiegel jetzt volkstümlicher werden. Hony soit qui mal y pense.

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Windows 8 ist ein inakzeptables Sicherheitsrisiko – ist Westerwelle ein NSA-Agent? [Update]

Zeit.de: „Windows 8 ist ein inakzeptables Sicherheitsrisiko für Behörden und Firmen, warnen Experten der Regierung. Das sogenannte Trusted Computing sei eine Hintertür für die NSA. (…) Windows 7 immerhin könne ‚bis 2020 sicher betrieben werden‘. Danach müssten Lösungen für die IT-Systeme der Bundesverwaltung gefunden werden.“

Halleluja. Dann werden demnächst alle Rechner der Bundesregierung auf Linux umgestellt?

Garantiert nicht. Sueddeutsche.de schrieb am 15.02.2011: „Westerwelle beerdigt Linux – Unter Joschka Fischer sollte das Auswärtige Amt Fortschrittlichkeit demonstrieren und seine Computer auf freie Software umrüsten. Nun landet das Ministerium wieder in den Armen von Microsoft.“

Außerdem werden sie die Gesetze ändern oder ein neues Computerfunktionsdurchführungssicherheitsgesetz schaffen, das Microsoft-Produkte automatisch für sicher erklärt, wenn Bill Gates schriftlich erklärt, dass die NSA nicht mitlesen könne.

[Update] Vgl. Heise: „Zeit Online nimmt Windows-8-Warnung vom Netz“.

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Nur mittelbare Gefahr

Aus einem neuen Leck am Atomkraftwerk Fukushima Daiichi sind laut Medienberichten rund 300 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser ausgetreten. (Journalisten, die ihren Beruf und die Leser ernst nehmen, geben natürlich auch den Link zur Pressemeldung Tepcos an.)

„Weil die Behälter etwa hundert Meter von der Küste entfernt stünden, stelle das Leck aber keine unmittelbare Gefahr für das Meerwasser dar, ließ der Betreiber wissen.“

Schon klar. Keine Gefahr für die Bevölkerung und das Meerwasser und die Fische.

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Nicht signifikant verbessert

joggen

Ich war doch erstaunt, dass ich ein klitzekleines bisschen schneller geworden bin, obwohl mir das gar nicht so vorkam, eher das Gegenteil. Nach der Hälfte der Strecke fühlte ich mich schon so schlapp, dass ich auf den Angriff auf die 20 Kilometer verzichtete und stattdessen meine Kurzstrecke von rund 12 Kilometern wählte.

Vermutlich liegt der Unterschied zu früher darin, dass ich noch vor ein paar Monaten das letzte Drittel der Strecke ziemlich langsam lief, weil ich erschöpft war. Heute lege ich auf den letzen fünf Kilometern noch einen erheblichen Zahn zu. Das erklärt vielleicht, dass ich durchschnittlich doch schneller geworden bin.

Laufe ich eigentlich oft genug, um mich langsam steigern zu können, um den Halbmarathon in 2.30 anpeilen zu können?

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Zu „schwul“ für Olympische Winterspiele: Putin lässt Bob, Curling und Biathlon entschärfen

Der Postillon: „Sotschi (dpo) – Im Zuge einer Pressekonferenz hat Russlands Präsident Wladimir Putin heute das Programm F.A.G (Fine All Gays) vorgestellt. Es sieht vor, ‚latent homosexuelle‘ Sportarten von den olympischen Winterspielen entweder auszuschließen oder so anzupassen, dass russische Jugendliche vor der Darstellung „nicht-traditioneller sexueller Orientierungen“ geschützt werden.“ [mehr…]

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Vertrauliche Quellen, digitale Spuren und böses Erwachen

Heise: „Rusbridger erklärt, die staatlich verlangte Verhinderung einer Veröffentlichung sei in den USA nahezu unmöglich. Trotzdem warnt er davor, dass es für Journalisten bald unmöglich sein wird, ihren Quellen Vertraulichkeit zuzusichern. Die meisten Recherchen, ja die meisten Leben, hinterließen einfach zu viele digitale Spuren. Die Kollegen, die Edward Snowden verunglimpfen oder sagen, Reporter sollten dem Staat trauen, könnte eines Tages ein brutales Erwachen bevorstehen. Die totale Überwachung sei eine grundsätzliche Gefahr für den Journalismus und derzeit sehe es so aus, als sei es nicht mehr eine Frage, ob diese kommt, sondern nur noch wann.“

Nein, Leute, Journalisten sind belehrungsresistent, mit wenigen Ausnahmen. Ich hatte in den letzten Monaten rund 60 Kolleginnen und Kollegen in meinen Seminaren. Drei (in Worten: drei) verschlüsseln jetzt ihre E-Mails, ale anderen verhalten sich genau so wie vorher, obwohl sie es besser wissen müssten.

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Vorfabrizierte klinisch reine Phrasen und die Nicht-Existenz einer Opposition

blockparteien

Unter denen, die sich vom Leben noch irgendetwas Aufregendes erwarten, schreibt Timothy Garton Ash, möchte niemand ein Deutscher sein.

Ash beschäftigt sich mit der Rolle Deutschlands in Europa und stellt einige interessante Thesen auf, die man so in deutschen Medien noch nicht gelesen hat. Helmut Kohl, das steht in einigen Gesprächsprotokollen, hat sich damals für den Euro entschieden, weil er meinte, die fiskalische und politische Union würde sich quasi automatisch einstellen. „He had taken this decision [to commit to the monetary union] against German interests“. Nun hatte Kohl sicher genauso wo wenig Ahnung, wie Ökonomie funktioniert, wie 99 Prozent aller heutigen Bundestagsabgeordneten. Das Ergebnis der gemeinsamen Währung kann sich aber sehen lassen: Die gegenwärtige Krise des Kapitalismus (die eine ganz normale und fast vorhersagbare Vernichtung unproduktiven Kapitals ist) nützt nur der deutschen Wirtschaft und „subventioniert“ indirekt die deutschen Exporte. Die gute Nachricht für den Berufsrevolutionär ist jedoch, dass die Krise damit nicht beseitigt wird – sie wird nur auf andere abgewälzt. „This is a ‚European Germany‘ of which Thomas Mann could be proud.“

Ash beschreibt auch sehr einleuchtend, dass die staatlichen Organe, die nach Hitler in Deutschland implementiert wurden, eigentlich Demokratie garantieren. Alle kontrollieren sich gegenseitig, etwa durch die – im Vergleich zu anderen Ländern – starke Stellung des Bundesverfassungsgerichts. Das mache aber „ecutive leadership very difficult“. Das ist auch gut so, möchte man hinzufügen, wenn „Ledership“ wirklich nötig wäre.

Das bedeutet aber auch: Politischer Streit findet nicht mehr statt. Ich habe selten die sinnfreien Textbausteine der deutschen Politik, wie sie unverdaut in Talkshows und anderen Politik-Simulationen dargeboten und von den Mainstream-Medien unkritisch übernommen werden, besser beschrieben bekommen: „The entire German political class uses a kind of sanitized Lego-language, snapping together prefabricated phrases made of hollow plastic.“

Das erklärt auch, warum sich kein Ökonom oder „Wirtschaftsexperte“, der mehr als einmal ins Fernsehen eingeladen werden will, jemals trauen würde, Marx‘ Thesen über Ökonomie positiv zu erwähnen. Das regelt schon die Schere im Kopf. Man darf den allergrößten Blödsinn in grottenschlechtem Deutsch daherfaseln, es darf nur nicht etwas sein, das die Glaubenslehren der „Volkswirtschaft“ in Frage stellt. Ich finde es immer wieder sehr spannend zu beobachten, wie sich diese Selbst-Zensur der Medien, die das Lego-Sprech der politischen Klasse zum Volk transportiert, durchsetzt: Niemand befiehlt, aber alle folgen.

Die Briten sind, im Gegensatz zu den Deutschen, in der Lage, eine Art heitere Gelassenheit und Selbstironie zu zeigen. Zusätzlich verhält sich die angelsächsische Presse zu deutschen Medien, was den Mut und die Recherche angeht, wie ein Bullterrier zum Mops. Dennoch gibt es dort kaum Widerstand gegen die Wahn der totalen Überwachung. Meine These war schon immer: Die Briten glauben nicht, dass ihre politischen Klasse wirklich schlimme Dinge macht; die Deutschen wären zwar die allerletzten, die aufbegehren würden, sie trauen aber ihren FührerInnen (sic) theoretisch alles Ekelhafte zu, weil wir das schon mal hatten. Die Deutschen beschreiben sich nicht zufällig als „schlafmützig„, bieder, gemütlich und nach dem Motto lebend: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.

Wenn die Deutschen aufbegehren, tun sie das nie, um das politische System zu stürzen, sondern weil etwas gegen ihre (protestantisch geprägte) Moral geht oder weil sie vor irgendetwas Angst haben. Enzensberger und Schirrmacher reden von „postdemokratischen Zuständen“. Dahinter steht wieder nur ein Gefühl, kein politisches Programm. Diejenigen, die jetzt vor den pöhsen Geheimdiensten Angst haben, waren genau dieselben, die es gut hießen, dass die Obrigkeit private Computer ausspähen will, die noch nie eine vertrauliche E-Mail geschrieben haben, die nicht wissen, was Truecrypt ist, und die den freien Markt Kapitalismus als das Ende der Geschichte ansehen, nach dem nichts mehr kommt. [Übrigens: Von Glenn Greenwald lernen, heißt verschlüsseln siegen lernen!]

Ich frage mich mittlerweile, ob es möglich ist, dass sich eine formale Demokratie in ihr Gegenteil verkehrt, ohne das es jemand merkt, also ohne Putsch, Ermächtigungsgesetz oder Faschismus. Unstrittig hat das Kapital zur Demokratie ein nur taktisches Verhältnis, Demokratie ist nur gut, wenn die Massen ruhiggestellt werden und/oder sich verdummen lassen. [Wenn das ägyptische Militär islamistischen Terror bekämpft, ist das irgendwie schlecht, aber man nimmt es hin; wenn der syrische Diktator Assad islamistischen Terror bekämpft, muss man den Terroristen noch Waffen schicken. Wenn „Muslimbrüder“ in Mail das Land übernehmen wollen, kommt die französische Fremdenlegion. Undsoweiter.]

Ich beurteile eine Gesellschaft weniger nach dem, was die herrschende Klasse und ihre Helfershelfer aka „PolitikerInnen“ machen, sondern nach dem Zustand der „Wählerinnen und Wähler draußen im Lande“. Wenn die breite Masse sich mit allem abfindet, was geschieht, brauchte das Kapital keine Militärdiktatur. Die Nazis mussten noch die kommunistische Opposition umbringen oder in Lager stecken. Was aber, wenn es keine Opposition gibt? Die Partei „Die Linke“ stellt ja auch nicht den Kapitalismus in Frage, und ihre „linken“ Protagonisten verehren Ludwig Erhard, den Säulenheiligen der so genannten „Freien sozialen Marktwirtschaft“.

Mal ganz im Ernst: Noch nie gabe es, seitdem Deutschland als Staat existiert, eine Epoche, in der die Opposition so schwach, unfähig und vor allem auch unwissend war. Da kaum jemand aus der Vergangenheit etwas lernst, müssen wir, so fürchte ich es, noch hundert Jahre warten, bis sich das ändert.

barrierefrei

„Reporter Ohne Grenzen“ will es offenbar den Pappnasen vom DJV-Bundesverband nachmachen: Die wissen aucht nicht, wie man eine E-Mail so schreibt, dass die von jedem Ausgabegerät korrekt angezeigt wird, was unter Fachleuten als „barrierefrei“ bezeichnet wird. Ich komme mir vor wie Don Quichotte: Ich predige vernünftiges Verhalten in meinen Seminaren und weise auf die Risiken und Nebenwirkungen hin, wenn man meine Ratschläge nicht befolgt, aber niemand hält sich daran. Manchmal wünsche ich mir, kurzzeitig das Mittelalter mit Folter und Peitschenhieben zurück; manche Leute verstehen offenbar keine andere Sprache.

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