Vertrauliche Quellen, digitale Spuren und böses Erwachen

Heise: „Rusbridger erklärt, die staatlich verlangte Verhinderung einer Veröffentlichung sei in den USA nahezu unmöglich. Trotzdem warnt er davor, dass es für Journalisten bald unmöglich sein wird, ihren Quellen Vertraulichkeit zuzusichern. Die meisten Recherchen, ja die meisten Leben, hinterließen einfach zu viele digitale Spuren. Die Kollegen, die Edward Snowden verunglimpfen oder sagen, Reporter sollten dem Staat trauen, könnte eines Tages ein brutales Erwachen bevorstehen. Die totale Überwachung sei eine grundsätzliche Gefahr für den Journalismus und derzeit sehe es so aus, als sei es nicht mehr eine Frage, ob diese kommt, sondern nur noch wann.“

Nein, Leute, Journalisten sind belehrungsresistent, mit wenigen Ausnahmen. Ich hatte in den letzten Monaten rund 60 Kolleginnen und Kollegen in meinen Seminaren. Drei (in Worten: drei) verschlüsseln jetzt ihre E-Mails, ale anderen verhalten sich genau so wie vorher, obwohl sie es besser wissen müssten.

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Kommentare

7 Kommentare zu “Vertrauliche Quellen, digitale Spuren und böses Erwachen”

  1. Webmole am August 20th, 2013 3:39 pm

    57 verhalten sich Staats konform und wissen das sie nichts zu befürchten haben.
    Ich dagegen bin verdächtig weil ich bei Facebook nicht zu finden bin.
    Verschlüsseln alleine reicht auch nicht weil es nur verschleiert was man tut aber nicht das man überhaupt was tut.
    Ohne Verschlüsselung erspart man sich die Berichte zur US Botschaft.

  2. Jan-Malte am August 20th, 2013 5:29 pm

    Deine Seminare waren doch kostenpflichtig? Warum besuchen diese Kollegen deine Seminare, aber nehmen deine Inhalte nicht ernst?

  3. admin am August 20th, 2013 5:32 pm

    Das musst du nicht mich fragen, sondern die. Ich weiß es nicht.

  4. John Adams am August 20th, 2013 5:51 pm

    Es war zu billig.

  5. ...der Trittbrettschreiber am August 21st, 2013 8:42 am

    Vielleicht sind die Mail-Inhalte ja so interessant, dass jeder „Spyer“ sofort einschläft, wenn er sie lesen muss. Das wäre fatal, denn er würde seinen Job verlieren, entdeckte man ihn schnarchend auf der Tastatur. Verschlüsselte Mails wecken Interesse, der Adrenalin-Spiegel steigt und an Schlafen ist in den nächsten halben Jahren nicht zu denken. So lange wird es wohl dauern, bis 2000 und nochwas Bits entschlüsselt sind. Also könnte man doch den Schluss wohlwollend vertreten, das unverschlüsselte Mails die Spionage auf Dauer in den Ruin treiben werden.
    BTW: Jetzt habe ich so ganz nebenbei den Begriff „Schläfer“ und seine gefährliche Konnotation verstanden. Danke Burk’s – diese kleine weiße Fläche hier schafft Raum für echtes Nachdenken.
    Vorausgesetzt, sie ist nicht vollständig mit geschriebenem Text gefüllt.

  6. ...der Trittbrettschreiber am August 21st, 2013 10:25 am
  7. John Adams am August 21st, 2013 1:04 pm

    Oooops. Sorry. Zitate soll man nicht mit < kennzeichnen, sonst sind sie weg.

    Nochmal. Zitat: Rusbridger erklärt, die staatlich verlangte Verhinderung einer Veröffentlichung sei in den USA nahezu unmöglich.

    wtf

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