Street Party


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Die einzig richtige Reaktion auf den Tod Thatchers. Musik von Linton Kwesi Johnson.

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Beim Barbier

barbier

Fotografiert 1984 in Juliaca, Peru.

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Wie macht man gute Propaganda

„Es sei wichtig, sich zu wiederholen“, meint Feynsinn und hat selbstredend recht. Man kann das noch genauer sagen. Wer will, dass das Gute, Schöne und Wahre, für das man selbst einsteht, sich in den Köpfen des zu indoktrinierenden Publikums festsetzt, muss die Ratschläge der Boulevard-Presse Martin Luthers für einen guten Redner beherzigen: „Hauptsätze. Hauptsätze. Hauptsätze.“

Genau so wichtig ist der Rat eines US-amerikanischen Sektenpredigers, der auch für Blogger gilt:

Wenn du willst, dass die Leute dir glauben. musst du, wenn du eine Rede halten willst, drei Dinge tun: Sage den Leuten, was du ihnen sagen wirst. Dann sage es ihnen. Und dann sage ihnen, was du ihnen soeben gesagt hat.

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Mambo!

flashmob mco mambo west side story.mov

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Ich wusste gar nicht, dass die Niederländer solche Musik machen können… SCNR. Sehr schön finde ich auch das hier in Sabadell… DAS ist Kultur, und da gehört sie auch hin, auf die Straße, mitten unter das Volk.

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Das Naheliegende

„Das wird richtig, richtig teuer. Ich mein, in der ganzen Zeit von 1998 bis heute habe ich noch keine einzige Marktuntersuchung zu Pay Content gesehen, die später real geworden wäre. Es ist immer das gleiche. Und die Redaktionen werden es ausbaden.“ (Don Alphonso)

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Dangriga

dangriga

Das Foto habe ich 1981 gemacht, es zeigt die Hauptstraße von Dangriga, formerly know as Stann Creek, in Belize, Mittelamerika. Dangriga ist ein bedeutender Ort der Garifuna.

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Kein selektives Löschen

Netzpolitik.org: „Kann eine staatliche Überwachungsmaßname besonders geschützte Kommunikation nicht unverzüglich löschen, darf diese nicht eingesetzt werden. Das hat das Oberlandesgericht Köln letzte Woche entschieden. Das Zollkriminalamt hatte Kommunikation mit einem Anwalt mitgeschnitten, aber ihre veraltete DigiTask-Software hatte noch keine Funktion zum selektiven Löschen.“

Vgl. Wikipedia: „In den Jahren 2005 bis 2011 ging ein Großteil der Jahresbudgets der Zoll- und Finanzbehörden an die Digitask GmbH.“

Interessant ist, wie die das technisch umsetzten:
… leitet der Anschluss-Provider Telefongespräche als Audio und den Internet-Datenstrom im pcap-Format an die Behörde weiter. Dabei wurde aber auch Kommunikation eines Beschuldigten mit seinem Anwalt mitgeschnitten, “und zwar sowohl Telefonate als auch sog. IP-basierte Kommunikation, zu der jedenfalls E-Mails gehörten”.

Zum Mitschreiben: Das Zollkriminalamt hörte Internet-Telefonie mit; die Behörden-Malware von Digitask, die das kann, kann eben auch alles andere (vgl. die Analyse des CCC) (2011-10-26): „Das als ‚Update-Funktion‘ schöngeredete Hochladen und Ausführen beliebiger Schadsoftware wurde – interessanterweise im Kontrast zu ihrer nachdrücklich behaupteten Rechtmäßigkeit – gegenüber der drei Jahre alten Version noch weiter verschleiert.“

Übrigens: Die deutschen Behörden nutzten jetzt FinFisher/FinSpy von Eleman/Gamma.

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Computer-Voodoo in der Ukraine

„Die Angreifer hätten über einen Virus das Onlinebanking mehrerer Geldhäuser manipuliert und sich Zugang zu Firmenkonten verschafft, teilte der ukrainische Geheimdienst mit.“

Über einen „Virus“. Das teilt uns Spiegel online gewohnt kompetent ausrecherchiert mit und hat mindestens drei unabhängige Quellen ausgiebig befragt. Oder auch nicht.

Ein Propagandaministerium Geheimdienst ist ja für deutsche Medien per default eine seriöse Quelle, wie man am Beispiel des deutschen Inlands-Geheimdienstes aufs Trefflichste beweisen kann.

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Margaret Thatcher – the woman who saved Britain

„Es steht ja gerade in allen Zeitungen, wie unerschrocken sie die kostenlose Pausenmilch für Grundschüler abschaffte, dass sie zu den wenigen gehörte, die den aufmüpfigen Kaffer Mandela einen Terroristen nannten und dass wenigstens sie Chiles Retter Pinochet eine fürsorgliche Freundin blieb.“ (Quelle: Spam)

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Zersetzung nach Plan

Zersetzung

Aus aktuellem Anlass dokumentiere ich hier einen Artikel, den ich am 12.12.1990 im Berliner Stadtmagazin ‚zitty‘ über Jens-Uwe Vogt geschrieben habe. Vogt galt schon zu DDR-Zeiten als Rädelsführer der Hooligans des BFC Dynamo. Die Stadtmagazin „Prinz“ hatte damals einen Artikel veröffentlicht, der suggerierte, Jens-Uwe Vogt sei Agent der Stasi gewesen. In Wahrheit hatte das Ministerium für Staatssicherheit selbst eine Kampagne initiiert, um Vogt in den Augen der Hooligans verdächtig zu machen, ein Spitzel zu sein. Das Ziel der Stasi war laut deren Akten, die Hooligan-Szene Ost-Berlins zu „zersetzen“, indem der informelle Anführer gezielt diskreditiert wurde. Vogt ist kein sympathischer Zeitgenosse, und seine Aktionen auch nicht „gesellschaftsfähig“, aber ein Spitzel war er nicht.

So arbeiten Geheimdienste heute auch noch. Ich selbst – so suggerierten mehrfach Mitglieder des Chaos Computer Clubs -, sei verbandelt mit dem Verfassungsschutz oder wem auch immer (die Tatsache, dass ich seit einem Jahrzehnt fordere, den Verfassungsschutz abzuschaffen, ist vermutlich nur eine besonders geschickte Tarnung). Ein Vorstandmitglied der German Privacy Foundation soll (wieder einmal) IM eines Dienstes sein. Quellen und Belege sind nicht nötig; ein Verdacht, den irgendjemand faktenfrei in den Raum wirft, reicht aus, um die Person in einem bestimmten Milieu zu diskreditieren – eine Methode, die perfekt funktioniert.

Auszüge (der komplette Artikel oben als pdf):

Auch dieser Tage [1990] steht Vogt im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Eine bunte Berliner Stadtillustrierte [‚Prinz‘] will erfahren haben, daß der „Führer der Hools“ Agent für die Staatssicherheit gewesen sei. So beruft sich das Magazin auf die Aussagen eines ehemaligen Stast-Mitarbeiters, wonach Vogt „Lektionen in DDR-Rechtsprechung, Psychologie und Taktik“ erhalten habe. „Blödsinn“, erklärte Vogt gegenüber Zitty, „Ich kann mir nicht erklären, wieso so etwas geschrieben wird. (…) will Vogt seine Vergangenheit vertuschen? Hat er, wie das Magazin behauptet, seine Führungsoffiziere ausgespielt, oder wurde er von der Stasi über den Tisch gezogen, instrumentalisiert, um die Hooligan-Szene zu sersetzen? (…)

Die Hauptabteilung XX konterte [die Aktionen der Ost-Berliner Hooliganzs] mit einen Plan für die „Einleitung differenzierter Vorbeugungs- und Zersetzungsmaßnahmen“ der Hooligan-Szene. Dieser Plan war so differenziert und raffiniert, daß selbst heute noch die Folgen für einige Hools zu spüren sind.

Prominenter Mitarbeiter der OPK („operativ-politishen Kontrolle“) war der „BFC-Kommandore [Spitzname der Ost-Berliner Hooligans für einen bestimmten Hauptmann des Staatssicherheitsdienstes]. Seine spitzel, im Stasi-Jargon IM („informelle Mitarbeiter“) genannt: Drei Herren mit den Decknamen „Bär“, „Dirk Heinze“ und „Jens Pollack“. Zielobjekt: Jens-Use Vogt. Deckname der Operation: „Vogel“.

Erste Maßnahme: Information. Die Informanten belegten, daß Vogt Mitte der 80er Jahre zwar nicht von allen Hooligans als Anführer akzeptiert wurde. Er hatte aber „organisatorisch und stimmungsmäßig“ in der Fan-Gruppe „die Fäden in der Hand“. Er galt als „Anführer der Skinheads“.

„Vogt trat auch aktiv als Texter von Verspottungsliedern der Sicherheitsorgane in Erscheinung“, heißt es in einem Stasi-Protokoll vom 26. November 1987. Wenn er in einer Gaststätte anwesend war, „kam es vor, daß am Tisch leise Lieder mit rassistischem oder faschistischem Charakter gesungen wurden.“

Zweiter Schritt: Der Hooligan-Chef und ausgewählte Anhänger wurden unter Vorwänden von Ermittlungsbehörden vorgeladen und verhört. „Irgendwo mußte man immer Kompromisse eingehen“, erinnert sich Vogt heute über sein Aussageverhalten bei der Polizei. (…)

Seine vermeintliche Schlauheit nütze ihm nichts. Die Stasi war noch gewitzter. Seine Aussagen würden „über inffizielle und offizielle Wege anderen Mitgliedern der Gruppierung zur Kenntnis gegeben, so daß in der Gruppe eine starke Verunsicherung gegeneinander hervorgerufen wurde.“ Vogt behauptet heute, daß seine Aussagen teilweise verdreht lanciert wurde. Seinen Spitznamen hatte er weg: „Stasi-Vogt“. „Die Skins haben sich alle von mir distanziert“, sagt er.

Dritter Schritt: Bei einer Party von Hooligans und Skinheads im Dezember 1986 werden Fascho-Lieder gesungen und „Sieg Heil“ gebrüllt. Die Polizei verhaftet ein Dutzend der Teilnehmer. Vogt und zwei weitere mitglieder der „Annalen“ [ vermutlich sind die „Vandalen“ gemeint – eine Ost-Berliner Rocker- und Nazi-Bande] entkommen. Die Polizei lädt Vogt zum Verhör vor. Kommentar des Abschlußberichts der „operativ-politischen Kontrolle“. „Um den Zersetzungsprozeß zu forcieren, wurde der Vogt im März 1987 gezielt als Zeuge zum Gerichtsverfahren gegen die Teilnehmer des Vorkommnis 24. November geladen.“ Im Beisein anderer Gruppenmitglieder weisen die Stast-Mitarbeiter auf seine „entscheidenden“ Aussagen und sein „ängstliches Verhalten“ hin. Jede weitere „Zuführung oder Befragung“ wird durch „offensives Auftreten verschiedener IM bekannt gemacht“.

Ergebnis der Maßnahmen: Es verbreitet sich unter den Hools und Skin „die Auffassung, daß der Vogt machen könne, was er wolle, ohne daß ihm etwas geschehen würde. Daraufhin distanzierten sich weitere entscheidende Personen von ihm.

Vierter Schritt: Zügige Ausreise. (…) Die Stasi hatte schon 1987 vorgemerkt, die Übersiedelung [Vogts] solle schnell realisiert werden, „um so seine zuk+nftige Wirksamkeit in Westberlin zu untergraben, denn bei den rowdyhaften Jugendlichen bestand … die Auffassung, daß man nur für gewissen Gegenleistungen schnell ausreisen darf.“ (…)

„Als weitere Maßnhame, um die Glaubwürdigkeit des Vogt herabzusetzen, wurde die zügige Realisierung seines Antrags auf Übersiedelung nach WB (WEst-Berlin, d. Red.) genutzt.“ (…)

Nachtrag, der mit dem obigen Artikel inhaltlich nichts zu tun hat, aber mit dem Anlass, ihn noch einmal zu veröffentlichen: Wenn mich jemand nach meiner privaten Verschwörungstheorie fragt, antworte ich, dass irgendjemand Karsten N. „gebrieft“ hat, weil der am ehesten „paranoid“ genug ist, um auf so etwas hereinzufallen. N. behauptete vor einigen Jahren (das wird ab und zu wieder hervorgekramt) vor seinem Austritt aus der GPF über ein anderes Vorstandsmitglied (nicht, nicht über mich): „der meiner Meinung nach im Verdacht steht, als informeller Mitarbeiter unter dem Decknamen „Sysiphos“ für die „Dienste“ zu arbeiten.“

Vielleicht sollte Karsten, der sich beharrlich weigert, irgendwelche Fakten zu nennen, doch lieber seine eigenen „Quellen“ überprüfen. Gegen meine Theorie spricht aber, dass die German Privacy Foundation mit ihren knapp 90 Mitgliedern einfach nicht wichtig genug ist, um Ziel einer Geheimdienst-Operation zu sein, um die GPF zu „zersetzen“ oder zu diskreditieren.

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In der Salzwüste: Un poco mas Atletismo

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Heute morgen kam mir beim Joggen auf der Brücke zum Görlitzer Park ein Rudel Fahrradfahrer entgegen. Ich rief ihnen ein fröhliches „ein bisschen sportlicher! Tempo!“ zu, aber an ihren Reaktionen sah ich, dass sie mich nicht verstanden. Vermutlich hätte „more speed please!“ oder „un poco mas atletismo“ weitergeholfen.

Das erinnerte mich an eine urkomische Situation mitten in der Salzwüste von Bolivien (südwestlich von Oruro, nordwestlich von Uyuni, deswegen heißt sie auch Salar de Uyuni) – einer der abenteuerlichsten Trips, den ich jemals unternommen habe (1984): Drei Tage mit dem LKW und anschließend 40 Kilometer zu Fuß, mit Rucksack, und nach drei Tagen wieder zurück. Mehr zum eigentlichen Reiseziel ein anderes Mal.

Auf der ersten Etappe sollte es nach Huachacalla gehen. Wir starteten von Oruro aus (auf dem oberen Bild bin ich mit Rucksack zu sehen), ab Opoqueri, das damals nur aus einigen Häusern bestand (2. Bild von oben) gab es nicht wirklich eine Strasse, sondern eher eine Art „Landschaftsmerkmal“, das von den Reisenden – wir waren rund 40 Leute auf dem LKW – oft in Eigenarbeit zu einer „Straße“ gebaut werden musste.

Bei langen, gefährlichen und anstrengenden Reisen per LKW sind auf dem südamerikanischen Altiplano (die Salzwüste liegt 3500 Meter hoch) immer zwei Fahrer dabei. Wir haben für die rund 150 Kilometer übrigens zweieinhalb Tage gebraucht.

Es ist üblich, dass der LKW einige Kilometer, bevor das Ziel erreicht ist, anhält und man bezahlen muss. Der Fahrer möchte nicht, dass sich die Fahrgäste bei der Ankunft in alle Winde zerstreuen und die Zeche prellen. Sabaya ist ein elendes Nest, das sich gut als Kulisse für einen Film mit der Fremdenlegion eignen würde, aber die meisten der Reisenden wohnten da.

Als wir die Häuser Sabayas am Horizont erblickten, hielt der LKW an, die meisten sprangen ab und vertraten sich die Beine, während der zweite Fahrer kassierte. Danach setzte sich uralte Ford wieder in Bewegung, obwohl noch nicht wieder alle auf die Ladefläche geklettert waren. Die rundlichen Bäuerinnen und einige ältere Männer konnten auch nicht schnell laufen. Der Fahrer feixte und fuhr grad so schnell, dass die Zurückgebliebenen nicht zurückfielen, aber auch nicht hinaufklettern konnten. Der zweite Fahrer stand breit grinsend auf der Ladefläche und rief den Rennenden einen Satz zu, mit dem er sich bei mir unsterblich gemacht hat: „Un poco mas atletismo!“ („ein bisschen mehr Athletik“). Nach wenigen Minuten hielt der LKW dann wieder an, und alle lachten sich kaputt.

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Neue Online-Strategie: lange Artikel nicht mehr online

Hamburger Abendblatt u. a. Medien: „Paukenschlag beim ‚Spiegel‘: Chefredakteure müssen gehen. Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron sollen abgelöst werden. Magazin will Doppelspitze abschaffen.“

So soll „Spiegel“-Geschäftsführer Ove Saffe darüber verärgert sein, dass Müller von Blumencron sich offenbar standhaft weigert, eine neue Online-Strategie umzusetzen. Sie sieht vor, Spiegel Online als kostenloses Newsportal fortzuführen. Angebote, die aber über eine rein nachrichtliche Berichterstattung hinausgehen, sollen künftig kostenpflichtig sein.

Was brauche ich Nachrichten? Die kriege ich überall her. Ich lese Zeitungen, weil mich Hintergründe interessieren, die ich nicht immer selbst recherchieren will.

Das ist also eine gute Nachricht für Blogger wie mich, die auch journalistisch arbeiten. Uns werden die Leute dann mehr lesen.

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Verschlimmbessert

Der Ehrtentitel „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an Daniel AJ Sokolov, der bei Heise wie folgt unangenehm auffiel: „Gerade in den Facebook-Apps konnte Facebook lange Zeit kaum Werbeumsätze generieren. Auch wenn sich das inzwischen gebessert hat …“

Verbessert? Für wen?

Um zu erinnern: „Der Wanderpokal “Lautsprecher des Kapitals” geht an Journalisten, die (…) sich die Propaganda der Kapitalisten unkritisch zu eigen machen, die deren Neusprech und und Propaganda-Worthülsen übernehmen, die in Populär-Okonomie dilettieren, ohne jemals ein Buch über den tenzenziellen Fall der Profitrate oder die Theorie des Wert gelesen zu haben. Kurzum: die ihren Beruf nicht nur verfehlt habe, sonder auch noch dummschwätzen und sich als Lobbyist missbrauchen lassen, freiwillig oder aus Dummheit und/oder Ignoranz.“

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Sich prügelnde kackbraune gymnasiale Kameraden

chattia

„Die Chattia Friedberg wurde im vergangenen Jahr in Hamburgs Verfassungsschutzbericht als rechtsextrem eingestuft und steht unter Beobachtung“, schreibt Spiegel online über kackbraune gymasiale Kameraden. [VS Hamburg: „Diese Datei ist beschädigt und kann nicht repariert werden.“]

Genau so habe ich mir das vorgestellt. (Und die Quellen verlinken könnte Ihr offenbar immer noch nicht, ihr Pappnasen – außer auf Facebook!)

Was will uns der Künstler die Autorin damit sagen? Was in einem Verfassungsschutzbericht steht, ersetzt die eigene Recherche oder das eigene Nachdenken, was politisch kackbraun sei oder nicht? Der Verfassungsschutz ist keine seriöse Quelle und schon gar keine, die man zitieren darf ohne eine zweite, unabhängige dazu!

Aber so läuft das eben: Nach dem 673sten Verfassungsschutz-Skandal und der unstrittigen Tatsache, dass der Inlands-Geheimdienst nicht nur nicht vor den rechten NSU-Terroristen gewarnt hat, sondern diese bzw. deren Umfeld auch unterstützt hat, machen die Medien weiter, als sei nichts geschehen. Der Textbaustein „der Verfassungsschutz warnt“ hat sich so in die Gehirne eingebrannt, dass man ihn nicht wieder herausbekommt.

Und was soll uns die auch sprachlich hässliche Phrase „steht unter Beobachtung“ sagen? Wer „beoabachtet wen? Die Schlapphüte lesen in der Zeitung, was sie dort über sich verprügelnde kackbraune Pennäler lesen und üben sich dann in copy und paste, was dann auf einer jährlichen Pressekonferenz als „Verfassungsschutzbericht“ vorgestellt wird? Oder marschieren Verfassungschützer heimlich in der Nacht ein und onlinedurchsuchen kackbraune Rechner installieren Wanzen, damit sie bei Saufgelagen Rufe wie „Sieg Heil!“ mitschneiden könnten? Und was definiert der Inlands-Geheimdienst als „rechtsextrem“? Ist das eine sinnvolle Kategorie oder nicht vielmehr ein Relikt der Totalitarismus-Doktrin, die da besagt, Bautzen sei vergleichbar mit Auschwitz?

Oder heißt „beobachten“, dass die Funktionäre der „Chattia Friedberg“ und „Germania“ in Wahrheit von meinen Steuergeldern bezahlt werden?

By the way: die Autorin heisst Hannah König mit einer Mailadresse bei unispiegel.de. Eine gleichnamige Autorin stellt die „Jugendseite“ der SZ vor. Es gibt auch noch eine Hamburger Studentin der Mathematik mit diesem Namen, was wiederum zum Ort des Artikels passen würden. Verifizieren konnte ich das nicht.

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Fließendes Wasser im Kapitalismus und Sozialismus

Der Ehrtentitel Dummschwätzer des Kapitals „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute an Josef Joffe von der Zeit, der sich über so genannte „Banker-Boni“ mit dem Satz profiliert: „Wie Wasser fließt Geld an Dämmen und Wehren vorbei, im Kapitalismus wie im Sozialismus.“

Die Titanic kommentiert das so: „Andererseits galoppieren aber auch Metaphernrösser wie Neurotransmitter über die Sinnschranken und Vergleichsbarrieren Ihres Hirnkästchens, im Sommer wie im Winter, Joffe. Wäre es da für Sie nicht von Zeit zu Zeit ratsam, sich des Unterschiedes von Ding und Bild zu vergewissern? Z.B. durch einen sanfteren oder auch festeren Schlag auf den Hinterkopf?“

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Werbung ist böse

„Werbung ist im Kern böse. (…) Werbung mag ich aber einfach nicht. Ich will sie nicht und niemand wird mich dazu zwingen, mir sie anzuschauen. Das ist meine Sicht und ich weiß nicht, wie sich jemand anmaßen kann, dagegen argumentieren zu wollen.“ (Quelle: ein Posting im Heise-Forum)

Deswegen sehe ich mir grundsätzlich keine Videos von Spiegel online und anderen Websites an, die mich zum Konsum von Werbung zwingen wollen. Ich weiß nicht, was sich die Pappnasen in den zuständigen „Agenturen“ dabei denken? Falls jemand auf die Idee käme mir verbieten zu wollen, bei Werbung in der Glotze wegzuzappen, würde ich das Gerät doch auch ausgeschaltet lassen!

Es kommt auch „gut“, wenn man in der vorgeschalteten Werbung eines Youtube-Videos Pseudojugendliche oder pseudoprominente Arschgesichter mit dämlichem Grinsen und merkwürdiger Kleidung herumzappeln sieht, die einem ein Gefühl suggerieren wollen, dieses und jenes kaufen zu müssen, und in den Filmen über Tsunamis oder Verkehrsunfälle, die man sich ansehen will, dann ein paar Leichen gezeigt werden.

Ich war schon immer der Meinung, dass die Anzahl der Hohlbirnen in Werbeagenturen so hoch ist wie bei der FDP, bei „Abmahn“-Anwälten oder in der Immobilienbranche.

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Salzhunger

Morgenpost

Deutsche Kulturbilder der Berliner Morgenpost Januar 1931 – diese „Postkarte“ ist eine Quittung der Berliner Morgenpost „über 60 Pfennig für die 03. Woche vom 18.01. bis 24.01.1931“.

„Da wir Meerwasser in uns tragen, müssen wir, damit sich das Körper-Wasser nicht mit der Zeit verdünnt, unsere Speisen salzen. (…) In Deutschland verbraucht jeder Bürger jährlich 15 Pfund Kochsalz. Ohne dieses kann dieser Mensch nicht leben. (…) Als man die Unentbehrlichkeit des Sales noch nicht kannte, entzog man in einem Gefängnis den Insassen das Salz, weil man es für einen Luxus hielt. Die Gefangenen erkrankten und starben. (…)

Der spanische Eroberer Mexikos, Cortez, konnte die Azteken mit Waffen-Gewalt nicht besiegen. Deshalb griff er zu folgender List: Er schnitt sie vom Wasser ab, und bald mußte sich das tapfere Volk, vom Salzhunger bezwungen, den spanischen Eroberern ergeben.“

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Seminarreihe: Sicher im Internet – Kommunikation, Recherche und Verschlüsselung

Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen “World Wide Web” und “Internet”? Was genau kann man in einer Whois-Datenbank herausfinden?

Kennen Sie das Usenet? Was hat der Mathematiker Boole mit Google zu tun? Schreiben Sie etwa immer noch digitale Postkarten und sind verschlüsselte E-Mails ein böhmisches Dorf für Sie? Warum braucht man für Phishing keinen Angelschein? Warum kann man einen Tor-Schlüssel nicht beim Pförtner abgeben? Warum ist ein soziales Netzwerk manchmal asozial? Und welches Protokoll brauche ich für Instant Messaging, wenn ich auf IRC verzichte?

Diese Seminarreihe soll nicht nur grundlegende Kenntnisse über alle Dienste des Internet vermitteln, sondern auch praxistauglich in vermeintlich exotische Themen einführen, die Journalisten zwar kennen, über die sie aber selten Genaues wissen: E-Mail-Verschlüsselung, Absichern der Daten auf dem Rechner, Sicherheit beim Surfen, mit dem Smartphone und in sozialen Netzen, anonym surfen. (Ab 25. April 2013)

[Mehr auf recherchegruppe.de]

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Virenwerbung

„Über Werbebanner haben Kriminelle versucht, massenhaft Rechner mit Schadsoftware zu infizieren. Auch SPIEGEL ONLINE war betroffen.“

Bruhahahaha. Das ist baer nur wahr, wenn man so dämlich ist und Javascript einschaltet (Java ist bei mir auch deaktiviert) und sich die Werbung antut. Doch wer ist so blöd – außer Spiegel-Online-Redakteuren?

Aber mein Reden hilft nichts, die sind total belehrungsresistent – und nicht nur die. Wer Werbung blockt, ruiniert ja das Geschäftsmodell. Darüber darf kein Wort verloren werden.

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Schlangenöl

Antivirenprogramm

Foto: Mexikanischer Verkäufer von Antivirenprogrammen, Foto: Burks (1982)

Fefe: „Vielleicht glaubt ihr mir jetzt endlich, wenn ich sage, dass Antiviren Systeme unsicherer machen statt sicherer.“

Finger hoch, wer Windows nutzt, aber kein Schlangenöl keine „Antivirenprogramme“ aka „Virenscanner“ etc. installiert hat – wie ich?

Quod erat demonstrandum.

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