Deep Thoughts und der ganze Rest

42

Ich hatte die Frage gar nicht gestellt, aber der Bankautomat ist vermutlich künstlich intelligent und dachte, es könnte nicht schaden, wenn ich das wüsste.

Hat eigentlich schon jemand ChatGPT die Frage gestellt: What is the answer to the Ultimate Question of Life, the Universe, and Everything? Ich fürchte mich vor der Antwort.

Palaiseau, a visité

palaiseau

Ein total demoliertes Foto, dessen Streifen ich leider nicht wegeskamotieren kann. Es zeigt eine Unterkunft in Palaiseau bei Paris, der Partnerstadt meiner Heimstadt Unna. Im Vordergrund mein erstes Auto. Wir waren zwei Paare, die zweite von links ist meine damalige Freundin.

Ich war drei Mal in Palaiseau. Zum ersten Mal 1970 auf einer Klassenreise. Dann 1972 (oder 1973), kurz nach dem Abitur. Da ist auch dieses Foto entstanden – es ist vermutlich 50 Jahre alt. Ein paar Jahre später war ich noch einmal mit einem befreundeten Paar in Paris, aber wir haben nicht in Palaiseau übernachtet.

Durchgenudelt oder: Craftsman Class hero, reloaded

anita berber park
Anita-Beber-Park

Ich weiß, was ich gestern getan habe. Vor meinem geistigen Auge erscheinen hier die zahllosen Stammleser, die gestern noch spät vor den Geräten hingen, sich bestürzt fragend, warum der Kerl noch nicht gebloggt habe, da doch das Weltgeschehen genug Themen hergäbe? Ich bekenne: Ich saß vor dem Monitor und plante, etwas zu berichten, was berichtenswert wäre, war aber so durchgenudelt aka kaputt aka müde, dass mir das geplante zu Schreibende nicht gelang. Ich konnte gerade noch den Mitavataren in Secondlife eine Nachricht hinterlassen, dass ich exhausted in R[eal]L(ife] sei und nicht online käme.

Ich bekam von meiner greisen Mutter den Auftrag, eine neue Armatur in der Küche anzubringen. Das Thema wurde hier schon lobend erwähnt. Der Wasserhahn der komplizierten Sorte war nicht dafür gedacht, sich in Gänze drehen zu lassen, was meine Mutter aber nie einsah weil wie so stur ist wie ich oder umgekehrt, sondern nach dem Motto: „was nicht passt, wird passend gemacht“ zahllose Male versucht hatte, das ganze Teil zu rotieren, wo es nach ihrem Bedarf hinrotiert werden sollte, was irgendwann dazu führte, dass sich die (von mir persönlich) festgedrehtesten aller Schrauben lockerten und das ganze Teil irgendwie so aussah wie ein Boxer, der in den Seilen hängt. Eine drehbare Armatur musste also her, welchselbige meine kleine Schwester schon besorgt hatte.

tempelhofer feld

Ich packte also meine Kollektion von Installateur-Werkzeugen ein und noch andere Tools, weil man nie weiß, was noch alles kaputtgeht und weil sowieso alles schief geht, was schief gehen kann. Der Rucksack war so schwer, als plante ich einen halbjährigen Aufenthalt im tiefsten Rio-Beni-Dschungel. Aber meinem mehrfach tiefergelegten aufgerüsteten und modifizierten Moscow[sic]-Bike macht so ein bisschen Gewicht natürlich nichts, sondern es fährt auf glatter Strecke wie gewohnt seine 25 km/h, ohne dass ich mich groß anstrengen müsste. (Aber hallo? „Dieser Onlineshop befindet sich im Wartungsmodus“? Sogar die Großbourgeoisie kann es nicht mehr liefen? Ist das gut oder schlecht?) Gestern kam jedoch auf dem Tempelhofer Feld eine steife Brise auf, so dass ich richtig trampeln musste.

küche

Dieses Mal dauerte es noch länger, also vier Stunden des Dröselns, Fummelns, böse Wörter vor sich Hinmurmelns. Wie üblich war die Anleitung nicht der Rede wert, sondern für das Gesäß zum Abwischen. Aber man weiß ja als Installateur, wo was ist und wie es letztendlich sein soll. Leider tropfte es nach dem ersten Durchgang, und auch der Schlauch ließ sich nicht ruckelfrei aus dem Hahn ziehen. Kommt vor, aber ich fand zunächst nicht heraus, wo genau das Wasser sich seinen illegalen Weg bahnte. Außerdem war die Spüle sehr beengt, und ich musste, um herumschrauben zu können, mich so bewegen, als sei ich vom Scarlett Entertainment angeheuert worden.

Mal im Ernst: Wie machen das Leute, die nicht über ein halbes Jahrhundert handwerklicher Erfahrung verfügen (kaputte Wohnungen komplett zu renovieren, hausbesetzte, also noch kaputtere Wohnungen instandzubesetzen zu einer Zeit, also es noch keine Erklärvideos gab)? Müssen die jedes Mal einen Installateur rufen? Und haben die alle das nötige Spezialwerkzeug herumzuliegen? Und alleinerziehende Mütter? Sprechen die dann Beschwörungsformeln in Gendersprache?

Ja, ich bekam es hin, aber hatte zuvor noch viel mehr böse Worte flüstern müssen. Das Problem waren, wie ich ohnehin vermutete, die Dichtungen, über die die Anleitung kein verständliches Wort verloren hatte. Ich musste das ganze Teil komplett in alle Einzelteile zerlegen und wieder zusammensetzen. Zwischendurch fiel mir ein kleines Werkzeug in ein noch kleineres Loch hinter der Spüle, so dass ich schon erwog, auch die Einbauschränke zu Kleinholz zu verarbeiten auseinanderzunehmen, um dahinter etwas zu finden, was vielleicht schon seit Jahrzehnten vermisst wurde.

urban krankenhaus

Auf dem Rückweg geriet ich zahllose Male in Strassensperrungen, weil irgendwelche Läufe oder Rennen stattfanden, über die mich zu informieren ich sträflich vernachlässigt hatte. Ich bretterte also über Bürgersteige, durch Absperrungen, an sich bis langschlaefer ins Endlose stauende Autofahrer vorbei, deren wütende Kommentare über mein arrogantes Fahrverhalten ich generös ignorierte, wohl wissend, dass sie sich den Stau hätten ersparen können, wenn sie prophylaktisch auf einen Tretroller umgestiegen wären.

Zwei Arabern auf dem Kurfürstendamm, die gleich zwei schwanzverlängerende Protzkarren im absoluten Halteverbot und auf dem Radfahrstreifen geparkt hatten, hätte ich fast zeigen müssen, dass ich die wirklich üblen Krav-Maga-Tricks immer noch drauf habe. Aber die Herren wurden nicht aggressiv, als ich mit 30 km/h auf sie zubretterte und dann eine Vollbremsung hinlegte wie beim Westernreiten, sondern meinten erschrocken, ich sollte „nicht so schnell“ fahren. Also beließ ich es bei einer mündlichen Ermahnung.

Ich kam dann an meiner ehemaligen Arbeitstätte vor und plauderte mit der dortigen Security. Es ist immer noch so schlimm, und auch die Störer, mit denen wir zu tun hatten, treiben immer noch höchstpersönlich ihr Unwesen. Irgendwie bin ich doch froh, dass ich mir den Stress nicht mehr antun muss.

haferschnitzel

Insgesamt bin ich gestern fast 40 Kilometer mit den Rad gefahren, was mein Körper mir auch dezent mitteilte. Zuhause gab es Arme-Leute-Essen: Haferschnitzel mit gekochten und danach kurz angebratenen Erdäpfeln sowie Gurkensalat, was insgesamt weniger als drei Euronen gekostet haben wird.

Und wie schon gesagt: Danach fiel ich hundemüde ins Bett. By the way: Noch eine Woche Frühschicht, und dann habe ich Urlaub! !עכשיו אתה יודע

Wir brauchen kein Wahrheitsministerium

prügelnde Türken
Screenshot aus dem Video der prügelnden nicht-skandinavischen Menschen mit westasiatischem Migrationshintergrund

Ralf Schuler: „Wenn die Polizei entscheidet, welche Wahrheit wir wissen dürfen, wird es gefährlich“.

Und auch Björn Harms über die Prügelei von Nicht-Skandinaviern vor einem nicht-skandinavischen Restaurant in Lübeck: „Top-Juristen kritisieren Polizei im Fall Lübeck: „Wir brauchen kein Wahrheitsministerium“.“

Anthropomorphistische Meditation über spätsommerliche Farben, Schiffsnamen, eine versteckte Blondine und unzählige Wasservögel

tiefwerdertiefwerder

Um 10.31 Uhr ließ ich das Boot zu Wasser, danach das Paddel und was sonst noch zum Survival Pack gehört, danach mich selbst ins Boot. Am Himmel Kaiserwetter. Ich wollte nicht darüber nachdenken, ob Faeser „die unfähigste Innenministerin aller Zeiten“ sei. So viele Innenministerinnen gab es noch nicht, deswegen ist das Statement eine wahre Tatsachenbehauptung Broders.

Während sich „Flüchtlinge“ aus Eritrea gegenseitig verprügeln und auch die Polizei attackieren, während weitere Westasiaten sich so gegenseitig verhauen, dass die Polizei davor warnt, die Videos davon zu verbreiten, während im „Ankerzentrum“ Bamberg Nicht-Skandinavier randalieren, die Ossis in Magdeburg demonstrieren, genoss ich die spätsommerlichen Farben. („Altweibersommer“ darf man vermutlich nicht mehr sagen.)

schiffeschiffeschiffeschiffeschiffe

Man müsste Elias Canetti oder Ethnologen und Anthropologen fragen, warum die Menschen ihren Schiffen und Booten Namen geben, meistens sogar von Frauen. Auch noch „Prinzessin“! Warum nicht MS Suslow, Laturaivo oder Llanfairpwllgwyngyll? Ist das Magie oder Anthropomorphismus? „Zauberhaft“ klingt leicht ironisch, obwohl ich nicht sicher bin, ob das auch so gemeint ist. Der Scherzkeks, der sein Boot schlicht „Behälter“ nennt, hat jedenfalls Humor.

obdachlosespandauer altstadthafen

Wie in der dritten Welt üblich, liegen auch in Berlin-Spandau Arm und Reich nicht weit auseinander. Die Armen hausen unter der Brücke, und die Wohlhabenden sitzen hoch über der Stadt auf ihrem Balkon und genießen den Blick auf die Havel. Der Altstadthafen liegt aber nicht an der Altstadt Spandau. Warum auch. Namen sind Schall und Rauch.

hausboot mit Blondine

Da ja alle auf die Blondine warten: Hier ist sie auf einem luxuriösen Hausboot. Man muss sich so etwas leisten können.

tegelort fähre

Ich war 5 1/2 Stunden leibesübungsmäßig unterwegs. An der Fähre Tegelort legte ich eine kurze Pause ein. Mehrere Rentner wiesen mich darauf hin, dass bald eine Fähre käme und mein angeseiltes Kajak dann störe. Das sah ich ein und paddelte weiter zurück.

skyline spandau

Südlich von Eiswerder mit einem grandiosen Blick auf die Zitadelle und die Skyline der Spandauer Altstadt – definitiv mein Lieblingsplatz.

schwäneEnten

Auf dem unteren Bild zähle ich mindestens 18 Enten… Vielleicht haben die Wasservögel ihr Gruppenverhalten bei den Menschen abgeguckt oder umgekehrt.

Spandau SüdhafenSpandau Südhafen

Ich war noch ziemlich frisch, also ich wieder in Tiefwerder ankam. Sogar mein Allerwertester tat nicht weh, und das Boot war auch dicht. Wenn das Wetter es erlaubt, könnte ich noch eine oder sogar Stunden dranhängen. (Bei den Liegestützen bin ich jetzt bei 25 und arbeite an den 30. Also nehmt euch ein Beispiel!)

Am späten Nachmittag wurde es dann noch richtig warm. Auf den Kanälen in Klein-Venedig sah man vor lauter Booten das Wasser nicht mehr.

Einen hab ich noch. „Vorschläge gegen den Bildungsnotstand: Die Linke will Schulnoten und Hausaufgaben abschaffen.“ So ist es richtig. We don’t need education. Ich würde auch Schulen abschaffen. Die werden eh überschätzt.

Es wird Zeit, dass diese Partei verschwindet, dass die das Logo „links“ nicht noch mehr besudelt.

tiefwerdertiefwerdertiefwerder

Unter Profisammlern

„Die Amadeu-Antonio-Stiftung sammelte über 800.000 Euro für Opfer von Till Lindemann. Doch offenbar hat kein Opfer geklagt oder Anzeige erstattet und die Staatsanwaltschaft hat mangels Opfer die Ermittlungen eingestellt. Warum werden die Spenden dann nicht zurückgezahlt? Weil die Profis in der Stiftung wissen, wie man Spendenaufrufe formuliert.“

Trademarking

unterneger

– Am Ausgang des Spreetunnels Richtung Wald wurde an einer Wand „Narrativ“ geschrieben. Huch! Bitte melden, durchführen und verbieten!™

– Tritt Gerhard Schröder in die neue Wagenknecht-Partei ein? Die Idee ist von mir.™

– Der Kapitalismus wächst und wächst, nur nicht in Deutschland. Hätte uns nur jemand gewarnt. Ich frage mich nur, ob die Revolution schneller kommt, wenn kein Wachstum™ mehr da ist?

– Die USA warnen vor Waffenlieferungen. Was sagen die Märkte?™?

Meditatives Kajaken, gechillte Katzen und anthropologische Miszellen

Klein-Venedig Tiefwerder

Vielleicht war gestern der letzte richtig heiße Tag in diesem Jahr (wg. Klima, Armageddon usw.). Das musste ich ausnutzen dergestalt, dass ich noch einmal ins Boot stieg und an den hier schon bekannten Orten herumpaddelte. (Ich werde bei Gelegenheit versuchen, ChatGPT den Gebrauch des Wortes „dergestalt“ beizubringen, wie und wann man das benutzt, fürchte aber, das wird ohne Ergebnis bleiben. Für Stilfragen der gehobenen Art ist AI zu doof und zu humorlos. „ChatGPT, ich will mehr Katachrese und Onomatopoesie sehen, auch Vulgarismus ist möglich! Lerne Heinrich von Kleist auswendig und imitiere dessen Stil, wenn du mit mir herumhalluzinierst!“)

Klein-Venedig Tiefwerder

Am Anfang stand die kühne Idee, die Tiefwerder Wiesen per Kajak zu erreichen. Google ist schuld: „Naturschutzgebiet zum Wandern und Kajakfahren“. (Hallo, Google? Ich fahre nicht mit dem Kajak, ich kajake!*) Ist aber gelogen. Man kommt da gar nicht hin mit einem Boot, weil der Hauptgraben beim letzten Haus der Siedlung gesperrt ist.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder
In einem Seitenarm des Hauptgrabens

Nicht nur gesperrt: Es ist noch viel fieser und hinterhältiger! Das Wasser wird flach und flächer flacher, bis nur noch ein Millimeter Platz ist zwischen Kiel und Modder und man endlich, beinahe mit Ansage, steckenbleibt und das Ruderblatt sich verkeilt. Ich habe eine halbe Stunde gebraucht, um zu wenden, das Boot wieder flottzukriegen und auch das Ruder zu justieren. Dazu musste ich aussteigen (das ist gar nicht so einfach und in tiefem Wasser einfacher als in flachem!) und knietief in der Matsche waten und saute mich und das Boot voll ein. Immerhin bin ich nicht ins Wasser gefallen.

Klein-Venedig Tiefwerder

In bekannten Gewässern wandte ich mich gen Norden, zum großen Jürgengraben. Auch hier tobte vor einer Zeit der Klassenkampf, der aber von denen da unten, die Widerstand leisteten, gewonnen wurde. Aber natürlich geben die da oben genau so wenig auf wie die SPD mit der Vorratsdatenspeicherung. (Leiterin des Umwelt- und Naturschutzamts in Spandau ist aktuell die Forstwirtin Anja Sorges, die auf ihrem Facebook-Profil „Keinen Millimeter nach Rechts“ geht.)

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

Die Farben laden zum Meditieren ein, manchmal ist es ganz still, falls man mit dem Paddel nicht herumplantscht, und wenn dann noch eine total gechillte Katze (Foto oben) am Ufer liegt, die sich keinen Millimeter nach rechts und links bewegt, kommt man ins Grübeln ob der Weltläufte und was wichtig ist und was nicht.

11. September – Putsch in Chile. Niemals vergeben, niemals vergessen, auch was die hiesige Bourgeoisie und ihre Lautsprecher damals sagten und was sich jederzeit so wiederholen würde.

Ich mache mir übrigens Sorgen, dass schon in naher Zukunft niemand mehr dieses Blog lesen wird, weil es nicht in einfacher Sprache verfasst ist. Harald Martenstein schreibt (Paywall): „1899 gab es in Deutschland laut Statistik noch ein Prozent Analphabeten, bis 1912 sank die Zahl offiziell auf null. Heute ist offiziell von zwölf Prozent die Rede, dabei werden allerdings nur die Erwachsenen gezählt und noch nicht die Kinder aus Nordrhein-Westfalen. Die Definition des Analphabetismus ist allerdings schwierig – wie soll man Menschen nennen, die mit Mühe innerhalb von ein, zwei Minuten einen Satz entziffern können? Laut Unesco gelten nur noch 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung als Analphabeten, die ärmsten Länder eingerechnet. Diese Zahl, 13 Prozent, Weltdurchschnitt, dürfte Deutschland inzwischen nicht mehr erreichen.“

Klein-Venedig Tiefwerder

Ein Rat an die Nachgeborenen für die Berufswahl: Die Meldestellen-Industrie ist die einzige Industrie, die in Deutschland rapide wächst.

Klein-Venedig TiefwerderSüdhafen Spandau

Ich habe mich an den Anblick des Südhafens – genauer: des Unterhafens Spandau gewöhnt. Er ist nicht schön, aber zeigt an, wie die Skyline einer Oase nach tagelanger Wüstenwanderung, dass man es nicht mehr weit hat zum Ziel, hier: zum Steg am Bootshaus. Ich muss hier nur rechts abbiegen und noch 15 Minuten paddeln durch das Labyrinth der Wasserläufe in Klein-Venedig. Vielleicht war das auch das letzte Mal in diesem Jahr.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

In vergangener Zeit, als ich noch auf Autobahnen unterwegs war, gehörte es zum Ritual, auf einer Raststätte zu halten, „Kartoffelsalat“ mit Würstchen zu essen und das Publikum anthropologisch zu beobachten. Nach dem Paddeln kehre ich manchmal in der Waldschänke ein, die eher eine Imbissbude mit großem Biergarten ist. Dort lebt noch das alte West-Berlin. Und dort isst man auch keinen veganen Salat, gar mit Hafermilch als Getränk, sondern Würste und flüssigen Zucker mit Geschmack, wie es sich gehört. Ich bestelle in Timbuktu auch kein Eisbein mit Sauerkraut oder in Jerusalem Schweinefleisch süß-sauer. Für den richtigen Stil braucht man das richtige Gefühl, auch auf der Zunge.

currywurst

__________________________________________________

* Welche deutsche Verben kann man benutzen als Synonyme für „paddeln“, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt?
ChatGPT: Es gibt verschiedene deutsche Verben, die als Synonyme für „paddeln“ verwendet werden können, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt. Hier sind einige Beispiele:
Rudern: Dieses Verb wird oft verwendet, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir ruderten den Fluss hinunter.“
Kanufahren: Obwohl „Kanufahren“ normalerweise mit Kanus in Verbindung gebracht wird, kann es auch verwendet werden, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir gingen Kanufahren auf dem See.“
Kajaken: Dieses Verb ist spezifischer und bezieht sich direkt auf das Paddeln mit einem Kajak. Zum Beispiel: „Wir haben den ganzen Tag gekajakt.“
Paddeln: Natürlich kannst du auch einfach „paddeln“ verwenden, da es das Standardverb für diese Aktivität ist. Zum Beispiel: „Wir paddelten entlang des Flusses.“
Diese Verben sind in der Regel austauschbar, wenn es darum geht, das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Die Wahl des Verbs hängt oft von persönlichen Vorlieben und regionalen Unterschieden ab.

Yalla!

schönhauser Allee
Schönhauser Allee Ecke Kopenhagener Straße

Gestern war ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Beitrittsgebiet unterwegs: Ein guter Freund wurde 70 und gab eine große Party im Jalla Jalla. Für die der Fremdsprachen Unkundingen: Yalla wird sowohl im Arabischen als auch im Türkischen und Hebräischen gebraucht (nicht zu verwechseln mit Walla). Im Spanischen würde man Vamos! sagen, also in etwa: Los jetzt! (Übrigens ein guter Name für eine Partei!).

burks

Ich bewerte das Buffett im Jalla Jalla mit der maximal möglichen Stern- und Punktzahl. Arabisches Essen kannte ich bisher nur als Pampe, auf die ich gern verzichten konnte. Das hier hat mich überzeugt. Leckerissimo. Viel und gutes Fleisch, leckere Saucen und allerlei Sättigungsbeilagen. Die machen aber kein Catering außer Haus.

buffet

Ich habe lange nicht mehr mehr als einen halben Tag mit mehrheitlich grauhaarigen Journalisten und Fotografen verbracht. Die Anekdotendichte war hoch. Und alle wussten, dass es mit der Branche immer weiter den Bach runtergeht, auch mit den Journalistenverbänden. Die woke Fraktion im Bundesverband des DJV will sogar das „deutsch“ aus dem Verbandsnamen entfernen. Ist eben nicht woke genug. Man rennt gemeinsam mit der „Linken“ auf den Abgrund der Bedeutungslosigkeit zu – und merkt es noch nicht einmal. Schön, dabeigewesen zu sein.

s-bhf schönhauser allee
S-Bahnhof Schönhauser Allee

Scharfe Lanke polabischer Herkunft

Havel

Ich war gestern noch ein paar Stunden wassersportlich unterwegs, um meine Bräune upzudaten, den Körper zu trimmen und einen weiteren Schritt auf dem Weg zur endgültigen Erleuchtung zu tun, was auch diesem Blog gut tun würde. Auf der Havel ist es, trotz der unendlichen Weiten, manchmal temporär laut, weil Männer mit Schwanzlängenproblem ihre Motorboote aufheulen lassen wie Sport-Utility-Van-Fahrer oder Jetski-Besitzer, die morgens zum Frühstück ein Kilo rohes Fleisch essen, so dass sie möglichst laut und aggressiv auf dem Wasser herumsausen können. Oder grölende Männer mit Bierflaschen auf so genannten Party-Booten, die unsäglich hässliche Musik möglichst lärmend ertönen lassen, weil man alle anderen, die das gar nicht hören wollen, zwangsweise teilnehmen lässt wie das arrogante woke Pack, das mich mit Gendersternchen in Texten belästigt, ohne dessen eingedenk zu sein, dass mir die Schweinefleischwurst wieder hochkommen könnte vor Ekel und Abscheu.

klein venedigklein venedigscharfe lanke

Ich paddelte also zunächst wieder in Klein-Venedig herum, um jenen oben erwähnten Teil der Menschheit zu fliehen (Akkusativ mit vollem Vorsatz!) und gelangte dann zur Scharfen Lanke. Da war ich noch nie. Der gesamte Südzipfel des Ostufers gehört der sich weiterbildenden Elite des deutschen Proletariats („das ist keine sichere Verbindung„). Ich sah auch zwei halbnackte Männer mit der Attitude von Betriebsräten (aus der Ferne geraten, nicht verifiziert) in Liegestühlen herumlümmeln, und zwei Proletarierinnen am Ufer diskutieren – vermutlich darüber, wie Tunten und Transen, die sich trotz der Tatsache, dass ihr Penis keine Tage kriegen kann, für Frauen halten, von der Damentoiletten der IG Metall fernzuhalten wären.

klein venedig

Brüche über den Kleinen Jürgengraben 52.518516646789045, 13.20781358362353.

klein venedig

Die Stelle 52.51757140419122, 13.207677626405768 habe ich schon oft fotografiert, ich entdecke immer wieder neue Perspektiven….

klein venedigklein venedigklein venedigklein venedig

Anmerkung: Die Fotos finde ich dieses Mal sehr gut gelungen; die Farben sehen schon herbstlich aus. (Ganz unten ein Reiher).

Im Frühtau zum Tore

länderdreieck

Während morgens um 5.25 Uhr die gendersprechenden Medien- und Socialmediablasenbewohner noch schlafen, ist das Proletariat auf dem Weg zur Lohnschinderei.

Landwehrkanal und Neuköllner Schifffahrtskanal am Kreuzberger Länderdreieck. Unten: Kottbusser Tor, kriminalitätsbelastet wie immer. Im Hintergrund das Minarett der Mevlana Moschee.

kottbusser tor

Gosener Kanal

Gosener Kanal

Auf dem Rückflug von Südamerika bzw. Kuba nach Berlin-Schönefeld, damals DDR. Fotografiert am 05.08.1984. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu erkennen, war das Flugzeug gerade überquerte: Der Gosener Kanal ist zu sehen und „darüber“ der Seddinsee. Die Insel rechts ist der Seddinwall. Ganz hinten durch Dunst verborgen, müsste die Schmöckwitzer Brücke sein, auf der ich neulich Halt gemacht habe.

Schmöckwitz oder: Stefan Heym war schuld

GrünauGrünau
Grünauer Brücke über die Dahme, Kilometer 16. Ich bin den Mauerweg entlang der A 113 geradelt. Das ist ein bisschen weiter, aber Auto- und weitgehend stressfrei, und man kann mit durchschnittlich 25 km/h brettern.

Während sich andere mit den Initialen Aiwangers beschäftigten oder mit der wiedergeborenen Störerhaftung, beschloss ich, um an meiner Kondition zu arbeiten, eine kleine Fahrradtour nach Berlin-Schmöckwitz zu unternehmen, welchselbiges ich per Kajak nicht erreichen kann, jedenfalls nicht an einem Tag. In Schmöckwitz gab es sogar Mesolithiker, die aber von den Ossis verdrängt wurden und vermutlich komplett ausgestorben sind. Hin und zurück, von Rixdorf aus gesehen, sind das gut 50 Kilometer, die aber für ein E-Bike nur ein Klacks sind und höchstens den Allerwertesten maltraitieren. Übrigens: Da würde ich sofort hinziehen, falls das Internet dort so schnell wäre wie hier in Neukölln und falls die Miete dort fünf Euro pro Quadratmeter kostete wie aktuell bei mir.

Grünau

Dann ging es an der hier schon lobend erwähnten Sicherheitsakademie an der Regattastrasse vorbei über die Sportpromenade an der Dahme entlang. Man kommt dort selten direkt ans Wasser, alles ist privat und/oder zugebaut. Das ändert sich erst nach dem Standbad Grünau: Dort schallten mir deutsche Schlager entgegen, Lichterketten und feiernde Menschenmassen mit vielen Cindys und Mandys und kurzhaarigen Männern in aufgebrezelten Autos. Ich fuhr daher schneller und schneller, um dem zu entkommen, obwohl die dort keine Gendersprache sprechen.

Schmöckwitz
Geradeaus ist die Rabindranath-Tagore-Straße.

In Schmöckwitz habe ich keine Stelle gefunden, von wo aus ich hätte den Seddinsee oder die anderen Gewässer hätte fotografieren können. Es gibt keinen Ortskern, nur die Feuerwehr, ein paar Edelschuppen und gutbürgerliche (kroatisch, chinesisch) und (noch) hijabfreie Kneipen.

Schmöckwitz

An der Schmöckwitzer Brücke kehrte ich um. Nur ein wenig weiter, und ich ich wäre schon in Brandenburg gewesen.

SchmöckwitzSchmöckwitz
Schmöckwitzer Brücke, Kilometer 25

In der Gegend stehen ein paar nette Häuschen herum, die keinen Publikumsverkehr zum Strand zulassen. Der Ost-Flair ist aber noch da, weil alle Leute den Müll, säuberlich in durchsichtige Säcke verpackt, ordentlich an ihren Zaun oder vor den Eingang hängen. So was funktionierte in Neukölln nicht.

Schmöckwitz
Das Haus ist am Imkenweg 42a, es sieht nicht neu aus, sondern als ob es schon zu DDR-Zeiten da gestanden hätte.

Auf meiner To-Do-Liste für den Rückweg standen a) eine andere Route zu nehmen, b) die Rabindranath-Tagore-Strasse Nr. 9 zu fotografieren, wo Stefan Heym wohnte, und c) das kleine Denkmal für ihn, was ich geknipst hatte, als ich in der Sicherheitsakademie meinen Vorbereitungskurs für die Sachkundeprüfung Bewachungsgewerbe (§ 34 a Gewerbeordnung) machte. Das ist jetzt auch schon zehn Jahre her .

GrünauGrünauGrünauGrünauRabindranath-Tagore-Strasse
Rabindranath-Tagore-Strasse Nr. 9 in Berlin-Grünau

Als ich vor dem ehemaligen Wohnhaus Heyms umkehrte, hörte ich ein hässliches knirschende Geräusch unter mir. Bevor ich überlegen konnte, was das wohl sei, wurde mein Fahrrad bockig und blieb abrupt stehen wie ein störrischer Esel. Mir schwante Böses. Und siehe, die Kette war nicht nur abgesprungen, sondern hatte sich auch noch zwischen den Zahnrädern der Gangschaltung und dem Rahmen so verkeilt, dass nichts mehr ging. Mit der winzigen Zange meines Taschenmessers kam ich auch nicht weiter. Nach einiger Zeit überdachte ich die Optionen: E-Bike stehen lassen, kleinen LKW mieten, nach Grünau fahren, das Rad einladen, damit zur irgendeiner Werkstatt fahren? Das Rad 15 Kilometer schieben oder mindestens bis zur S-Bahn-Grünau? Und wann sollte ich dafür Zeit finden?

Also klingelte ich einfach beim erstbesten Haus und fragte die misstrauische alte Dame, die nach einer Weile erschien, nach einer Kombizange. „So etwas hat mein Mann nicht.“ Aus dem Hintergrund eine Stimme: „Doch, habe ich.“ Nach einer Weile kam der Senior Alte mit einer Rohrzange und betrachtete mein auf dem „Kopf“ stehendes Rad und schüttelte pessimistisch den Kopf, als er das verkeilte Malheur sah. Ich aber ging frohgemut ans Werk und zog und zerrte ächzend und stöhnend, bis die Kette nach zehn Minuten nachgab und sich immerhin so um das Zahnrad hängte, dass ich sie wieder aufgezogen bekam. Mit überschwänglichen Dankesworten auf den Lippen machte ich mich von dannen.

Grünau

Das kleine Denkmal für Stefan Heym ist bei Google nicht eingezeichnet. Da er Kommunist war, wird er bald sowieso der Cancel Culture und der deutschen Version der McCarthy-Ära zum Opfer fallen.

Die Radstrecke nach und von Schmöckwitz nach Grünau ist landschaftlich ganz nett. Man radelt entlang der Schmöckwitz–Grünauer Uferbahn mitten im Wald. Von Grünau nach Neukölln bretterte ich wieder auf dem Mauerweg und kriegte noch den Sonnenuntergang mit, was eigentlich nicht so geplant war.

GrünauGrünau

Die beste Nachricht von allen: Ich hatte überhaupt keinen Muskelkater und bin heute noch einmal aus familiären Gründen 34 Kilometer geradelt. Die Kette hielt…

Paris, Platz der Eintracht

Paris

Paris, Place de la Concorde, fotografiert 1972 oder 1973. Im Vordergrund meine damalige Freundin. Das Original war ein Polaroid-Foto und fast schon knallorange angelaufen, deshalb sehen die Farben jetzt ein wenig blass aus.

Unter Vollstreckungsschreibwerkern

Justiz und Computer
Enforcement writ, courts of justice::3, computer::3, digital –ar 16:9 –chaos 100 –s 750

Law Blog (wieder in der Blogroll: „Eine Zahl durch zwei teilen – eine Herkulesaufgabe für die Strafjustiz“.
„Die erforderlichen Anpassungen müssen zunächst im Länderverbund fachlich abgestimmt und im Anschluss durch den externen Dienstleister programmiert werden.(…) Nach der Umsetzung durch den Dienstleister müssten diese getestet werden, bevor diese auch in der Praxis im Echtbetrieb zur Verfügung stehen.“ Außerdem, so heißt es, müsse das „zugehörige Vollstreckungsschreibwerk“ angepasst werden.

Vollstreckungsschreibwerk? Meinen die das fucking manual? Für was? Wie man durch 2 teilt?

Bei dem Thema konnte ich natürlich nicht widerstehen, die KI zu befragen…

Justiz und Computer
enforcement writ, courts of justice, computer, digital –ar 16:9 –chaos 100 –s 750

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Wer sich zusammen mit Maaßen und Matussek fotografieren lässt, gehört gesellschaftlich geächtet, an den Pranger gestellt, wenn nicht sogar Schlimmeres, und darf nie wieder mitspielen. #Matussek #HaraldSchmidt #Maassen

By the way: Wer ist dieser Class Gefroi? Es überfällt einen das kalte Grausen, wenn man überfliegt, was der so absondert

Die nackte Wahrheit

rt

Jetzt ist es raus: Der Pilot der abgestürzten Maschine hatte einen Impfschaden, Myokarditis und auch noch einen Herzinfarkt. Und während des Absturzes haben die anderen beiden Piloten teilnahmslos herumgesessen (via Fefe).

Nicht Cecilienhof und überhaupt: Schwere See

panorama glienicker brücke
Sehr großes Panoramafoto, hinten links die Glienicker Brücke, rechts geht es zum Schloss Cecilienhof, zur Meierei Potsdam und zum ehemaligen Grenzkontrollturm der DDR, ungefähr fotografiert auf der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg.

ChatGPT: Wenn du eine genaue Entfernungsangabe per Kanu wünschst, empfehle ich dir, eine Karten- oder Navigationssoftware zu verwenden, die Wasserwege berücksichtigt, oder dich an örtliche Kanu- oder Wassersportvereine zu wenden. Diese Quellen können dir eine genauere Schätzung der Paddelstrecke zwischen Tiefwerder und Potsdam geben, basierend auf den aktuellen Bedingungen der Gewässer und der geplanten Route.

Ich wollte meine neue Hüfte meine Grenzen austesten, und bei 33 Grad hält man sich ohnehin am besten auf dem Wasser auf. Geplant waren sechs Stunden, aber leider wurden es acht, von exakt 11.02 Uhr bis 19 Uhr. Ich dachte auf dem Rückweg nicht, dass ich das Bootshaus noch erreichen würde, so platt war ich. Von Tiefwerder nach Potsdam zum ehemaligen Grenzkontrollpunkt und zurück sind es mehr als 30 Kilometer.

Heilandskirche Potsdam-Sakrow
Heilandskirche Potsdam-Sakrow

An der Heilandskirche in Sacrow war ich noch wohlgemut – da war ich zum letzten Mal am 03.08.2018. Bei Google sieht es so aus, als könne man Schloss Cecilienhof vom Wasser aus sehen, mittlerweile ist aber alles zugewachsen.

grenzkontrollpunkt DDR
Grenzkontrollturm der DDR in Potsdam

Ich versuchte, am ehemaligen Grenzkontrollturm an Land zu gehen, um mir die Beine zu vertreten und kurz zu pausieren und mein mittlerweile piss lauwarmes Wasser zu trinken, aber es gelang mir nicht, eine rostige Leiter zu besteigen, weil die Wellen von zahllosen vorbeifahren Booten das vereitelten dergestalt, dass ich herumschaukelte, ohne konkretes Ergebnis.

meierei Potsdam
Meierei Potsdam bei schwerer See

Ich paddelte also zur anderen Seite, wo eine Art mitteleuropäischer Urwald auf mich wartete, mit umgefallenen Bäumen und Gestrüpp, aber immerhin ein paar Quadratmeter Sandstrand, nur knapp unter Wasser.

rast

Da ich aber auf der falschen Seite ausstieg und die Wellen wieder boshaft heranschwappten und ich mit dem einen Fuß im Sand steckenblieb, drückte mich das Boot, das 33 Kilo wiegt, um, so dass ich slapstickmäßig ins Wasser fiel, zum Glück ohne Handy und ohne mit dem Kopf auf einen Baumstamm zu schlagen. Bei der Hitze war das sowieso erfrischend, und niemand hat es gesehen.

schiff auf der havelschiff auf der havel

Komische Schiffe sind mir begegnet, ein gelber Ausflugsdampfer, dessen Fenstergalerie wie eine Kolonande aussah, und der waschechte, aber relativ kleine Dreimaster „Royal Luise“.

skyline spandau

Meine Arme wurden schwer und schwerer, das Boot langsamer. Ich quälte mich im Schneckentempo am Wannsee vorbei und sah dann den Grunewaldturm, von dem aus ich noch eine Stunde bis zum Bootshaus brauche, aber nicht, wenn meine Kräfte schon erlahmen. Die Strecke zog und zog sich, und nur die Skyline von Spandau tröstete mich. Meine Schultern und Rückenmuskeln waren in der Stimmung, sich zu verkrampfen, ich verbot es ihnen aber.

zitronenkuchen und mandelkuchen

Nach acht Stunden erreichte ich mit allerletzter Kraft das Bootshaus und ließ mir Getränke und Kaffee und Kuchen servieren, welchselbige meine Kräfte erneuerten. Ich muss an meiner Kondition arbeiten….

cat

Keine Flüge und pro Jahr nur 167 Meter Straße, parallel satanisch eingetaktet

baerbock

Anke Domscheit-Berg kommentiert auf Twitter: „Die #Digitalkompetenz im #Bundestag ist auch daran erkennbar, dass zB dieser CDU MdB nicht mal dann einen Satireaccount erkennt, wenn im Accountnamen „Parodie“ drin steht.“ Mittlerweile hat Wiener den Beitrag wieder gelöscht.

Heute schreiben sich die Geschichten wie von selbst.

baerbock

Die Flugbereitschaft schafft es also nicht, Außenministerin Baerbock nach Australien zu bringen. Ist das schon einmal in irgendeinem Land passiert, außer in Somalia? „Wir haben bis zuletzt geprüft und geplant.“ Hear, hear.

Was wollte sie da? „Baerbock wollte ihr Programm am Mittwoch mit einer Rede am renommierten Lowy Institute beginnen. Es wurde erwartet, dass sie sich angesichts des immer aggressiveren Machtstrebens Chinas zur geopolitischen Situation in der Pazifik-Region äußern würde“, berichten die Qualitätsmedien. Dann muss man froh sein, dass sie nicht dort angekommen ist. (Warum der Zusatz „renommiert“? Wer bestimmt, was renommiert ist und bei wem? Ist das Journalismus oder was?)

„Im Rahmen der Zusammenkunft mit Wong sollten Kulturgüter aus der Kolonialzeit an das indigene Volk der Kaurna in Australien zurückgegeben werden.“ Schön, kein Raubgut, sondern von Missionaren eingesammelt – aber, liebe Praktikanten von der „Welt“: Hattet ihr keine Zeit mehr für Wikipedia? The last surviving person of full Kaurna descent, a woman called Ivaritji (Amelia Taylor or Amelia Savage) died in 1929.

„Die Kulturgüter des Grassi-Museums in Leipzig – ein Holzschwert, ein Speer, ein Fischnetz und eine Keule – haben sakralen, kulturellen und identitätsstiftenden Wert für das Kaurna-Volk“ Hat man die Kaurna, die es gar nicht mehr gibt, eigentlich gefragt, ob sie den Krempel zurückwollen? Und welche Identität wird wie damit „gestiftet“?

Und now for something completely different.

cyber
Yberunifrom der Cyberabwehr des Cyberverfassungsschutzes (männlich)

Das Bundesamt für Verfassungsschutz wirbt jetzt auf Instagram. „Fragen zur Bewerbung bitte nur per Website/Telefon„. Ähm. Nicht per verschlüsselter E-Mail? Die suchen was mit Cyber und so. Da ist das hiesige Publikum doch vermutlich qualifiziert? Ich habe mir schon Gedanken über neue Cyber-Dienstuniformen gemacht.

cyber
Yberunifrom der Cyberabwehr des Cyberverfassungsschutzes (weiblich)

Jetzt zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Rund 200 Fahrgäste haben mehrere Stunden auf freier Strecke bei Hamburg in einem liegengebliebenen ICE ausgeharrt, darunter auch Klaus Müller, der Chef der Bundesnetzagentur. Ein technischer Defekt habe dazu geführt, dass der ICE 1675 Richtung Frankfurt nicht weiter fahren konnte, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am frühen Dienstagmorgen. Zunächst sollte das Fahrzeug mithilfe einer Hilfslok weggezogen werden, dies habe jedoch nicht funktioniert.

Wait a minute. Das hat nicht funktioniert? Warum denn nicht? Hatte die Hilfslok nicht genug Kohlen dabei? Oder war geplant, nur die Lok abzuschleppen und den Rest stehen zu lassen, und ist ihnen zu spät eingefallen, dass das eher suboptimal gewesen wäre? Sind wir schon Dritte Welt oder schon weiter?

deutsche Bahn
Deutsche Bahn (Symbolbild)

Zehn Jahre Bauzeit für eine 1,2 Kilometer lange Brücke über den Rhein, die 34 Millionen teurer wurde als geplant. „So erschwerten über die Jahre die Witterungsbedingungen die Bauarbeiten. Mal war es zu warm, mal zu kalt.“ Ach ja. Das Klima war es!

Nun das Lokale. Zwölf Jahre geplante Bauzeit für die Erneuerung von zwei Kilometern Fahrbahn in Berlin-Neukölln. Und die Karl-Marx-Strasse ist immer noch Baustelle. Allerdings habe ich da noch niemanden arbeiten sehen. Ich fahre da fast täglich vorbei. „Die Karl-Marx-Straße wurde offenbar vorsätzlich als Dauerbaustelle geplant. (…) Pro Jahr werden nur 167 Meter Straße fertig.“ Auch noch Vorsatz? Sollte man nicht jemanden einsperren?

Vgl. Beipanjiang-Brücke (Autobahn Hangzhou-Ruili), höchste Brücke der Welt, vier Jahre Bauzeit.

blutdruck
Vorbereitung auf Senkung des Blutdrucks (Symbolbild)

Immer noch Nahverkehr: „Während Geschlechtsverkehr bei Frauen das Risiko für Bluthochdruck senkt. Können häufige Orgasmen bei Männern das Risiko für Herzinfarkte erhöhen.“ Ist das jetzt nicht ein Dilemma? Und was muss ich jetzt tun? Und kommt es nicht, wie immer beim Sex, auf die Qualität und nicht auf die Quantität an?

Und nun zu uns, russische Propaganda (also automatisch voll gelogen). Ihr schreibt untertitelnd, Schoigu habe gesagt, es sei nun offensichtlich, „dass der Einsatz von westlichen Waffen und angeblich fortschrittlichen Methoden bei der Planung von militärischen Operationen keine Überlegenheit auf dem Schlachtfeld garantieren könne.“

Wo habe ihr eigentlich Deutsch gelernt? Bei den Ossis? wenn man Kriege plant und westliche Waffen einsetzt und angeblich fortschrittliche Methoden [geht es auch konkreter?], ist man auf dem Schlachtfeld weder überlegen noch garantiert das den Sieg. Kein Ung, kein Heit. Ich empfehle sogar, den Satz umzudrehen: Das, was das Publikum interessiert, muss nach vorn. Man siegt nicht und ist auf dem Schlachtfeld nicht überlegen, wenn [aha! jetzt wird es spannend, denkt der Leser – das will ich jetzt wissen], wenn man westliche Waffen und angeblich fortschrittliche Methoden einsetzt [„Methoden einsetzen“ ist fürchterliches Deutsch, aber ich weiß nicht, was die meinen].

Unter Bicyclisten

fahrräder

Fahrt mehr Fahrrad und ihr sterbt gesünder! (By the way: Ich glaube nicht, dass KI so ein Foto machen kann.)

image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries