Rickety Bridge over Troubled Water

„The bridge between the professional community and the academic community… I don’t want to say it’s burned down, but if you’ve seen an Indiana Jones movie where they’re trying to cross a rickety bridge it’s kind of like that.“ (Howard Finberg via MediaShift)

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No One Is Going to Pay for Porn

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Lesenswerter Beitrag auf sunflower22a: Wie das Internet die Porno-Industrie revolutioniert und ruiniert.
Die Branche steht vor weiteren tiefgehenden Veränderungen, und wie immer gibt es dabei Gewinner und Verlierer. Vor einer düsteren Zukunft steht wohl die Pornoindustrie. Die Filme und Bilder erleiden genau dasselbe Schicksal wie die Musikindustrie: warum bezahlen, wenn ich es auch umsonst haben kann, denkt sich der Kunde. So brechen den Produzenten nicht nur die Profite weg, sondern mittlerweile geht es schon an die Existenzgrundlagen.

Das ist nicht ganz korrekt. Die Musikindustrie wird durch kostenkose Angebote mitnichten automatisch ruiniert, das behauptet sie nur.* Dann würde youtube ein Kapitalismus-kritisches Angebot sein. Es ist aber eher so, dass die Nutzer ein Produkt eher dann kaufen, wenn sie eben das vorher „getestet“ haben. Bei Musik gibt es eine „Schöpfungshöhe“; es macht einen Unterschied, ob ich Ensiferum auf CD höre oder in minderer Qualität online, geschweige denn von Spielfilmen auf Stremaing-Portalen.

Sehr interessant auch die Links, wie etwa das Interview mit Christopher Daniel Zeischegg (aka Danny Wylde) auf nerve.com: „Why One Porn Star Thinks the Industry Is Destroying Itself“. Der empfiehlt genau das Richtige: dass die Sexarbeiter beiderlei Geschlechts, wie schon in der „normalen“ Arbeitswelt“, eine starke Organisation brauchen, die sie beim Kampf gegen die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen unterstützt. Zeischegg erwähnt die Gewerkschaft APAC, die sich für die Rechte dser Pornodarsteller einsetzt: „The Adult Performer Advocacy Committee advocates to maintain and improve safety and working conditions in the adult film industry by giving adult performers organized representation in matters that affect our health, safety, and community.“

Lux Alptraum (hahaha) sagt ebenso auf nerve.com: „Sorry, Adult Industry, but No One Is Going to Pay for Porn“:
Last week, porn publishers Adult Empire, along with a number of adult stars, announced the launch of „Pay For Your Porn„, an online (and mostly Twitter-based) campaign intended to shame consumers into abandoning pirated porn. It’s the same message that members of the industry have been trumpeting for years online, in interviews, and in pre-roll PSAs on porn DVDs. Piracy hurts the people who make porn, and anyone who enjoys consuming the product should pay for it.

Man sieht, dass die Content Mafia auch im Porno-Business ähnliche „Argumente“ vorbringt („trumpeting“ hihihi) wie immer und überall. Hier klingt das natürlich nur lächerlich: „Porn is worth paying for“? Bruhahahaha. Sehr hübsch auch die Sätze:
Some porn producers will still attract a paying audience for their hyper niche content, while others will find ways to make a buck without charging consumers. But whatever strategies porn producers develop to survive – and in some cases, thrive – chances are good that they won’t involve shaming porn fans to whip their wallet out of their pants before anything else.
(Whip their wallet out of their pants before anything else – so elegant und pointiert geht das nur im Englischen. LMAO)

Mich kann auch MakeLoveNotPorn.tv nicht als neues Geschäftsmodell überzeugen. „Is of the people, by the people, and for the people who believe that the sex we have in our everyday life is the hottest sex there is.“ Sorry, aber dieses „Amateur“-Segment hat die Pornoindustrie schon längst aufgegiffen und produziert Streifen, die vermeintlich „realistische“ Szenen von Leuten zeigen, die ihre eigenen Pornos produzieren. Das ist ja auch unter anderem das Geschäftmodell von Youporn. Der Unterschied zwischen „Profi“ und „Amateur“ liegt primär darin, dass professionelle Porno-Darstellerinnen aus den USA mittlerweile alle wie Zombies aussehen, weil nichts an ihrem Körper mehr echt ist.

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* Interessant, hierzu alte Artikel zu lesen, wie die Musikindustrie nach neuen Einnahmequellen suchte, etwa „Alte Werte„, der in der c’t 2001 (!) erschienen ist. Damals war etwa von einer Kulturflatrate keine Rede. Die Kulturflatrate ist wie die Kirchensteuer: Der Staat zieht von den Nutzern Geld ein, damit der Umsatzeinbruch der Unterhaltungsindustrie auf bestehenden Märkten kompensiert werde. Kein Wunder, dass der Vorschlag von den Grünen unterstützt wird, die immer für Paternalismus zu haben sind. Innerhalb der Piratenpartei ist die Kulturflatrate umstritten. (Ich bin auch dagegen.)

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HTTPS (Update)

Burks.de ist ab sofort über https erreichbar. Ich fummele noch an den Templates herum, es müsste aber schon alles funktionieren.

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A general all-round arggghhh

arggghhh

Ich mag generell keine „lustigen“ Filme oder gar „Komödien“. Ausser vielleicht „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ (den ich für einen der besten Filme – wenn nicht den besten – aller Zeiten halte und bei dem das „Lustige“ nicht primär ist) oder Groundhog Day (auch nicht).

Elias Canetti schreibt in „Masse und Macht“ (eines der besten Bücher, das jemals geschrieben wurde):
Es scheint, daß die Bewegungen, die vom Zwerchfell ausgehen und fürs Lachen charakteristisch sind, eine Reihe von inneren Schlingbewegungen des Leibes zusammenfassend ersetzen. Unter Tieren gibt allein die Hyäne einen Laut von sich, der unserem Lachen wirlich nahekommt. Man kann ihn künstlich erzeugen, indem man einer gefangenen Hyäne etwas zum Fressen vorsetzt und dann rasch entzieht, bevor sie Zeit zum Zupacken hatte.

Lachen oder Lächeln können also auch eine unbewusste Agression sein oder eine Variante derselben. Deswegen traue ich auch keiner erwachsenen Person über den Weg, die mich ständig anlächelt, obwohl es keinen Grund dafür gibt. (Irgendwie schweife ich ab.)

Über Robin Williams, der gerade gestorben ist („einer der beliebtesten Schauspieler bei Kindern“), schreibt der Guardian: „What was he afraid of? ‚Everything. It’s just a general all-round arggghhh. It’s fearfulness and anxiety.'“

Das kann ich sehr gut verstehen. Keine Sorge: Ich trinke und rauche nicht. Und ich würde mich auch nicht – wie der von mir sehr verehrte Hemingway – wegen Schreibstörungen und sonstiger Depressionen erschießen. (Ich hätte nur gern eine Finca auf Kuba wie dieser.)

And Now for Something Completely Different. Wieso gelingt es mir nicht, die stille Schönheit des Rixdorfer Richardplatzes nachts um kurz nach drei Uhr fotografisch festzuhalten? Das Foto sieht doch arggghhh aus.

Nach mehreren Stunden angeregter Diskussion im Linus mit einem guten Freund über: den Islam und die Türkei, Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS, burks.de demnächst darüber erreichbar), all die Irren in der Rettungsstelle eines Krankenhauses, in der ich manchmal als „Security“ arbeite, Frauen an sich, insbesondere die Begehrenswerten (nein, kein Link), die Kommentatorinnen meines Blogs und ob sich dahinter Männer verbürgen? verbergen, gemeinsame Freunde und deren Probleme, wann demnächst zu Grillen sei sowie die allgemeinen Weltläufte. Jetzt ist es gleich vier Uhr, und ich bin kein bisschen müde. Für Sex fehlt die Partnerin. Arggghhh. Vielleicht noch ein bisschen in Secondlife herumballern Rollenspielen? Ich fürchte, für den Schwertkampf 2.0 bin ich jetzt schon zu langsam…

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The world is letting Israel get away with it again

Larry Derfner (+972): „The assault on Gaza has hurt this country’s image, and it doesn’t care. (…) If I may mangle Ben-Gurion’s famous dictum, it doesn’t matter what the goyim say, it matters what the goyim do, and the goyim are doing nothing. Even now, after this month-long horror show in Gaza, which isn’t over.

And since the goyim – along with the liberal Jews who are appalled by Israel’s actions – are doing nothing, meaning they’re not punishing or penalizing Israel in any manner, not holding it in any way accountable for what it has done to Gaza and its people, then Israel indeed has no reason to care what the goyim or liberal Jews say.“

Well said.

Krav MagaIch fuhr gestern mit meinem Fahrrad die Sonnenallee entlang. Da war ein Mann, dessen Fahrrad über und über mit „Palästina“-Flaggen behängt war, und hinten hatte er ein großes Foto von Arafat befestigt. Stolz posierte er vor Kindern am Straßenrand, die ihn fotografierten. Ich hielt direkt neben ihm, rief lauf „Hey!“, so dass er mich erstaunt anblickte, und zeigte ihm sehr deutlich den Mittelfinger meiner rechten Hand. Das gab ein großes Geheule. Leider hat er mich nicht attackiert, dann hätte ich einen Grund gehabt, mich zu wehren. Ich war direkt in der Stimmung.

Übrigens: Ich bin gestern im Krankenhaus zwei Mal von Arabisch sprechenden Mitbürgern angegriffen worden (aber nicht aus politischen Gründen). Und das ging für die auch nicht gut aus. Meine Stimmung hält also an.

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Gamma International Leaked

Allein schon dier Titel lässt einen gruseln: „Govermental IT Intrusion and Remote Monitoring Solutions“. Es gibt jetzt einen Twitter-Account („Phineas Fisher“) zum FinFisher-Hack (vgl. netzpolitik.org, 06.08.2014) und mehr Details auf reddit.com. Interessant, dass man sich auf „Anarchism“ beruft. (Vgl. auch Bahrain Finfisher System logs (Feb 2012)

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Benjamin Constant am Solimões

tabatinga

Tabatinga Benjamin Constant (Brasilien) im Dreiländereck Kolumbien-Brasilien-Peru. In Leticia (Kolumbien) und Tabatinga war ich 1982 mehrere Tage und habe hier schon mehrfach darüber geschrieben, u.a.: „Am Solimões (18.01.2011) und „Am Amazonas“ (14.12.2004).

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Ung Schaft Keit

Katja Kipping in Welt online: „Bei der Frage der Umverteilung von Reich zu Arm und von privat zu öffentlich gibt es bei SPD und Grünen nicht die erhoffte Bereitschaft zu handeln.“

Ja, sicher. Ack. Aber wieso kriegt es die Kipping nicht hin, einen einzigen deutschen Satz zu sagen, ohne ein Wort mit -ung zu benutzen? „-schaft“ ist auch nicht besser. Man will handeln. Oder ist willens zu handeln. Oder sie sind nicht bereit, etwas zu tun.

Übersetzen wir’s in Deutsche:

„SPD und Grüne sind nicht bereit, von Reich zu Arm umzuverteilen und von privat zu öffentlich.“

Man merkt, dass nicht klar ist, um was es geht. Das ist aber nicht das Problem der Rezipienten, sondern dessen, der etwas sagt oder mitteilen wollte.

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Humanitäres Bomben

Glenn Greenwald in „The Intercept„: „U.S. „Humanitarian” Bombing of Iraq: A Redundant Presidential Ritual“ (sehr schöne Presseschau seit 1990).

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Google Home view aus Daffke

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Nur so aus Daffke. (Herkunft: seit dem 20. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung aus dem Rotwelschen dafko „durchaus, absolut“, das seinerseits dem Westjiddischen דװקא‎ (YIVO: dafke(s), davke(s)) „nun gerade, erst recht“ entstammt, welches wiederum auf das Hebräische דַוקָ(א)‎ (CHA: daṿḳā(ʾ)) ‚ nur so (und nicht anders), durchaus‘ zurückgeht; die deutsche Wendung beruht auf der Hypostasierung einer satzwertigen Partikel.)

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Skypekit

Ich habe die Skype-Software schon seit langem von meinen Rechnern geworfen, weil Skype bekanntlich Malware ist. Meinen Skype-Account nutze ich via Trillian. Das ging aber nicht mehr. (Ich nutze Skype eigentlich nur, um als Warlord virtuelle Hauereien in Secondlife zu koordinieren.)

Am 12. Juli 2013 wurde durch von Edward Snowden geleakte Informationen bekannt, dass den amerikanischen Geheimdiensten durch Microsoft tatsächlich direkter Zugriff auf den gesamten Skype-Verkehr gewährt wird und sowohl Textchats als auch Telefonate und Videotelefonate nach Belieben von der NSA mitgeschnitten und ausgewertet werden können, da es dem Geheimdienst mit Hilfe des direkten Zugriffs auf die Skype-Server möglich ist, die Skype-Verschlüsselung zu umgehen.

Jetzt habe ich eine Lösung für Windows 7 gefunden: „Skypekit in Trillian noch eine Weile weiter nutzen“.

Ich möchte die technikaffinen Leserinnen und sicherheitbewussten Leser auffordern, mir die Risiken des älteren Skypekit via Trillan aufzuzählen.

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Gaza

Heute hatte ich wieder eine unerfreuliche Diskussion mit einer hübschen Dame, die mir ihre antisemitischen Vorurteile andrehen wollte. Wie immer bei Vorurteilen hatte sie auch keine Ahnung, was bei Deutschen, die Israel kritisieren, offenbar die Regel ist. Gaza-Streifen? „Das gehörte zu Palästina.“ Auf meine Frage, was denn „Palästina“ sei und dass ein Staat diesen Namens nie existiert habe, wusste sie natürlich keine Antwort, sondern faselte etwas davon, die Juden hätten die „Palästinenser“ vertrieben.
Krav Maga
Guckst du bei Wikipedia (Auszug):

Die meisten jüdischen Familien wurden 1929 während antijüdischer Ausschreitungen aus dem Gazastreifen vertrieben, jedoch leben nach wie vor jüdische Palästinenser im Gazastreifen.

In der Zeit nach der Gründung des Staates Israel bis zum Sechstagekrieg wurde der Gazastreifen von Ägypten verwaltet, jedoch nicht annektiert. Im Gegensatz zu den Palästinensern des damals von Jordanien besetzten Westjordanlandes erhielten die Bewohner des Gazastreifens keine staatsbürgerlichen Rechte von Ägypten und blieben somit staatenlos. 1956 wurde der Gazastreifen im Sinaifeldzug (Suezkrise) von Israel vorübergehend militärisch besetzt, fiel jedoch aufgrund internationalen Drucks wieder an Ägypten.

Im Rahmen des Sechstagekriegs 1967 wurde der Gazastreifen von Israel besetzt.

Wer hat im Sechstagekrieg wen angegriffen? Noch Fragen?

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Panthergirls

panther

Mein Avatar steht im Hintergrund und verhandelt mit den „Amazonen“ von Gor, genannt „Panther“, über den Tausch einiger Waren. Dazu gibt es ein Zitat:

Panthergirls are the fabled panther girls of many of the Gorean forests, such bands being comprised of wildwomen of the forest, former Gor FreeWomen, and runaway female slaves, who have fled from male Gorean society and taken up residence amidst the primitive camps of the dark forbidding hidden unexplored woodlands. Many sightings have occurred; however; some still consider it a myth. These panther girls are strong, physically and mentally, and fierce fighters when encountered.

Their weapons of choice are slim spears, short bows, and hunting knives, along with poisoned darts and needles. They survive by trading with the inhabitants of certain secret settlements for difficult to obtain supplies. The Panthergirls also survive by hunting and trapping game in the wild. They may also use natural forest pheromones to lure specialized prey, a pleasant perfume that sedates as well as attracts.

Some of their traps are designed for netting small as well as larger game, including males who wander into their territories, who they enslave and barter for goods. They are free-women. Rumor consistently surface that many Gor Masters and Gorean FreeWomen in Gorean Settlements have secret dealings with these panthergirl camps, procuring their slaves, by trading goods for them.

These panthergirls are an independent breed and are cautious about accepting newcomers to their ranks. All males who seek them out and are found in their territory are either killed, captured by them, or sold as slaves, in trade for civilized foodstuffs and items of equipment they need..

Mein Avatar wurde übrigens weder gekillt noch versklavt, aber er ist ja auch bis an die virtuellen Zähne bewaffnet und hat auch einen gewissen Ruf, der ihm vorauseilt. (Das Treffen hat hier stattgefunden.)

Dazu lesen wir gemeinsam den „Alphaville Herald„: A Gorean Feminist’s Guide to Second Life Gor.

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Artgerechte Pflege

„Die Herren und Damen kommen bei artgerechter Pflege auf sechsstellige Gehaltssummen plus Nebeneinkünfte, die Upperclass der Mittelschicht und somit das Nützlichste, was sich ein echter Herr vorstellen kann – so lange sie die richtigen ‘Meinungen’ produzieren. Was sie nicht produzieren, ist Hintergrund, Zusammenhang, offene Debatte. Was sie scheuen, ist Kritik, weshalb sie einander auch seltenst attackieren, es sei denn, einer wäre zum Abschuss freigegeben.“ (Feynsinn über Journalisten im allgemeinen und einen sehr hübschen Text Stephan Hebels in der Frankfurter Rundschau.)

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Why Girls Went So Crazy

vanillepuddibng

Die weinenen Frauen, die den Führer Nordkoreas umklammern, finde ich gar nicht komisch. Ich versuche eher zu verstehen, warum das für uns so seltsam aussieht – weil wir es nicht gewohnt sind, dass Groupies von Popstars Uniformen tragen? (Andere Version)

Gehen wir die Sache rational und wissenschaftlich an. The Conversation schreibt:
Lots of tears and lots of screaming. But what can neuroscience tell us about what might have been happening in their brains? (..) Typically, we equate crying with sadness and fainting with illness. The truth is, our brains are actually pretty dumb, and any sudden, strong emotion – from happiness to relief to stress – can elicit these vulnerable physical reactions.

Nun gut, auf „pretty dumb“ wäre ich auch selbst gekommen. SCNR.

Acting via the hypothalamus, the sympathetic nervous system is designed to mobilise the body during times of stress. It’s why our heart rate quickens, why we sweat, why we feel ready to run. The parasympathetic nervous system, on the other hand, essentially calms us back down. The parasympathetic nervous system does something funny, too. Connected to our lacrimal glands (better known as tear ducts), activation of parasympathetic receptors by the neurotransmitter acetylcholine results in tear production. So for those fans relieved to finally see their Fab Four, tears were commonplace. („Viele kognitive Prozesse sind an Acetylcholin als Botenstoff gebunden.“)

Das „Wall Street Journal“ befasst sich („Inside the Brains of Bieber Fans“) ebenfalls mit dem Phänomen und résumiert: „Neuroscience Offers Explanation; a ‚Safe‘ Infatuation“. Also eine Art „geschütztes“ Ausflippen, um in pubertärem Alter die eigenen Grenzen zu erfahren. „It primarily affects preteen and teen girls“.

Hearing familiar, favorite music stimulates the release of dopamine, the neurotransmitter involved in pleasure and addiction, providing the same rush as eating chocolate or that winning does for a compulsive gambler.

Nur dass es nicht Musik sein muss, sondern jedweder Reiz, der in der jeweiligen Kultur als Auslöser definiert worden ist, also zum Beispiel auch der Anblick eines „geliebten und größten anzunehmenden Führers“.

…adolescent girls are far more likely to become infatuated with pop stars, experts say, because they are awakening to romantic and sexual feelings that are both intoxicating and scary.

Well said. Intoxicating and scary. Ich vermute auch, dass die abgebildeten Frauen ziemlich jung sind und nicht viel Gelegenheit finden, „romantic and sexual feelings“ auszuleben.

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Eine Seite mit ihren Familienangehörigen, die bei einem Unfall verletzt worden sind

Heise: „Der angebliche Quellcode des Programms FinFly Web wurde gar bei GitHub eingestellt. Es generiert Webseiten, die ihren Besuchern die Spionage-Software des Unternehmens unterjubeln sollen, unter anderem als Flash-Update getarnt.“

Flash update? OMG. Und wie wollen die die „Opfer“ auf die entsprechenden Websites locken? Das erinnert mich wieder an den legendären Vortrag Zierckes über die so genannte „Online-Durchsuchung“:
…wobei die Frage des Einbringens die spannendste Frage für alle überhaupt ist. Ich kann Ihnen hier öffentlich nicht beantworten, wie wir da konkret vorgehen würden. Sie können sich die abstrakten Möglichkeiten vorstellen, mit dem man über einen Trojaner, über eine Mail oder über eine Internetseite jemanden aufsucht. Wenn man ihnen erzählt hat, was für eine tolle Website das ist oder eine Seite mit ihren Familienangehörigen, die bei einem Unfall verletzt worden sind, sodass sie dann tatsächlich die Seite anklicken. Die Geschichten sind so vielfältig, dass es kaum jemanden gibt, der nicht auf irgendeine Form dieser Geschichte hereinfällt.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die FinFisher GmbH so einen Unfug für Geld staatlichen Behörden andreht? Wen wollen die denn damit fangen? Aber offensichtlich ist es so. Nicht zu fassen.

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Vanillepudding, Trotzki und ein Schachtelsatz

vanillepudding

Jetzt habe ich mit einem Trotzki-Zitat schon die Gelegenheitsleser dieses kleinen Blogs verprellt, aber eingedenk dessen, dass die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser vermutlich alles rezipieren und konsumieren, was ich aus zahllosen Themengebieten und zum Schrecken der Statistiker, Datensammler und Werbeagenturen hier anbiete, um auch ja kein klares Profil aufkommen zu lassen wie die so genannte deutsche Netzgemeinde, die, wenn sie sich „politisch“ gibt, sich strikt an ihre Corporate Identity daran hält und weder virtuelle Welten noch die geschlechtliche Vermehrung in ästhetischer oder lustvoller Form noch Körperertüchtigung noch anderweitig abseitige Topoi thematisiert, sondern immer nur „Netzpolitik“ oder eben das jeweils gewählte Thema, wage ich heute auch zu verkünden, dass ich liebend gern warmen oder heißen Vanillepudding mit Erdbeeren esse, wahlweise Johannisbeeren, um, was – psychologisch gesehen – eine Art Regression sein könnte, meinen Ärger über die allgemeine Weltlage zu kompensieren, wozu zuckerhaltige Nahrung mit ihrer unstrittig antidepressiven Wirkung gehört, und um auch, wie man so sagt, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und zu demonstrieren, dass die deutsche Sprache, wie auch das Lateinische, die außergewöhnliche Fähigkeit besitzt – wenn man sie beherrscht und nur dann! -, kunstvolle, aber in sich logische Schachtelsätze aufzutürmen, die Simultanübersetzer in den Wahnsinn treiben, aber für den Alltagsgebrauch nicht sehr nützlich sind, wenn man sich vorstellt, welchen Eindruck man hinterließe, orderte man in der Apotheke oder Drogerie des Vertrauens etwa Präservative, begänne aber gleichzeitig, nicht nur diese, sondern auch Karl Marx, Kohlrouladen, das Internet und das Falkbeer-Gegengambit zu thematisieren, was den „Empfänger“ der Botschaft, der erst am Ende des Schachtelsatzes begreifen würde, was man will, schon nach den ersten Minuten der im Sinne der Wortes langatmigen Bestellung – während man noch verbal schwungvoll auf die Pointe zusteuerte – nach einem Arzt rufen ließe oder den Leuten, die sich gut mit langärmeligen Jacken auskennen.

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Verratene Revolution oder: Das bleierne Hinterteil der Bürokratie

„Es ist genug bekannt, das bisher jede Revolution nach sich eine Reaktion oder sogar Konterrevolution auslöste, die freilich die Nation nie ganz bis zum Ausgangspunkt zurückwarf dem Volk aber immer den Löwenanteil seiner Eroberungen wieder entriss. Opfer der ersten reaktionären Welle sind in der Regel die Pioniere, Urheber, Initiatoren, die in der Angriffsperiode der Revolution an der Spitze der Massen standen: dagegen treten an die erste Stelle Leute zweiten Kalibers, im Bunde mit gestrigen Feinden der Revolution.“ (Leo Trotzki: Verratene Revolution, V. Sowjetthermidor – Warum hat Stalin gesiegt?)

Erstaunlich, dass das auch heute noch stimmt: die DDR und das aktuelle Ägypten sind schlagende Beispiele. Schöner Schlusssatz übrigens: „Das bleierne Hinterteil der Bürokratie wog schwerer als der Kopf der Revolution.“

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People Power is Real!

Faith in humanity restored as crowd lift train to save trapped man (2014) | ABC News

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

ABC (Australien): „People power has been used to free a man who became trapped between the platform and a train at a Perth station this morning.“

Team work makes the dream work!

Ich habe keine Lust, mir die Zwangswerbung auf deutschen Medien anzusehen, wenn ich dort ein eingebettetes Youtube-Video angeboten bekomme. Die geben mir noch nicht einmal den Original-Link. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

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FinSpy

finspy

Netzpolitik.org: „Seit ein paar Tagen werden auf dem Twitter-Account @GammaGroupPR interne Dokumente der Trojaner-Produktfamilie FinFisher/FinSpy aus dem Hause Gamma veröffentlicht.“

By the way: Es heisst „Trojanisches Pferd“ und nicht Trojaner“ – die Trojaner saßen eben in Troja und nicht im Pferd.

Jetzt schauen wir mal genau hin. (Die Links gehen zu den Werbe-pdfs der Firma Gamma International GmbH bzw. FinFisher.)

Die Software-Suite umfasst unter anderem:
1. FinSpy: Eine Trojaner-Software, die Fernzugriff auf einen bereits infizierten Rechner ermöglicht. Diese läuft unter Windows, Mac OS X sowie Linux.
2. FinFireWire: Software durch welche mithilfe von Firewire und DMA ein komplettes Abbild des Arbeitsspeichers heruntergeladen werden kann.
3. FinFly USB: Installation von zuvor gewählter Software nur durch Einstecken eines zuvor präparierten USB-Sticks.
4. FinFly ISP: Eine auf Internet-Provider-Ebene installierte Software, die unter anderem gezielt momentan geladene Dateien mit Überwachungssoftware infizieren kann.

1. Eine Software, die einen Remote-access-Zugriff („Fernzugriff“ oder auch Ernwartungszugriff) auf einen Rechner ermöglicht, muss also vorher dort installiert worden sein. Das kann nur unter ganz speziellen und klar definierten Bedingungen geschehen, nicht aber, wenn das „Opfer“ sich vernünftig und sicherheitsbewusst verhält. Das gilt auch für Punkt 2. Die Firma behauptet selbst auch nichts anderes.

3. „Präparierte“ USB-Sticks können nicht automatisch etwas auf einem Rechner installieren. Der Besitzer des Rechners muss das (fahrlässig) erlaubt haben oder sich nicht sicherheitbewusst verhalten.

4. Wir haben auch schon die Sina-Box. So what?

Wer in derartigen Artikel verschweigt, dass es auch möglich ist, sich vor Spionage-Software zu schützen, wer behauptet, diese könne ohne (fahrlässiges) Wollen des Nutzers installiert werden, ist ein Dummschwätzer|Wichtigtuer und verbeitet nur Panik im Sinne der Geheimdienste („man kann nichts tun – sie sind eh schon drin“). And period.

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