Ung Schaft Keit

Katja Kipping in Welt online: „Bei der Frage der Umverteilung von Reich zu Arm und von privat zu öffentlich gibt es bei SPD und Grünen nicht die erhoffte Bereitschaft zu handeln.“

Ja, sicher. Ack. Aber wieso kriegt es die Kipping nicht hin, einen einzigen deutschen Satz zu sagen, ohne ein Wort mit -ung zu benutzen? „-schaft“ ist auch nicht besser. Man will handeln. Oder ist willens zu handeln. Oder sie sind nicht bereit, etwas zu tun.

Übersetzen wir’s in Deutsche:

„SPD und Grüne sind nicht bereit, von Reich zu Arm umzuverteilen und von privat zu öffentlich.“

Man merkt, dass nicht klar ist, um was es geht. Das ist aber nicht das Problem der Rezipienten, sondern dessen, der etwas sagt oder mitteilen wollte.

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Kommentare

7 Kommentare zu “Ung Schaft Keit”

  1. ...der Trittbrettschreiber am August 10th, 2014 3:14 pm

    Das hat Kipping ja nicht gesagt, er wäre ja auch kein Politiker, formulierte er den Satz wie Du.

    Er sagt, dass es bei SPD/Grüne bei einer Frage(??) etwas nicht gibt, nämlich eine Bereitschaft, die irgenjemand erhofft.

    Das ist zwar üblicher Schwachsinn aber den bezahlen wir Wähler ja schließlich ;-)

    Ich vermute, Du unterstellst den Politikern Wohlwollen und dass sie es einfach nicht hinkriegen mit dem Deutsch.

    Für mich sind sie Wortmaschinen, die lediglich mit den Elementen unserer Sprache das High-Tech-Produkt „Politik“ herstellen.

  2. Messdiener am August 10th, 2014 3:51 pm

    Hi Burki,
    es geht nur darum: Save The Rich

    https://www.youtube.com/watch?v=HhkzD23AtN0

  3. thogo am August 10th, 2014 3:51 pm

    Als Ossi Jahrgang 70 kenne ich das (habe genügend Rotlichtbestrahlung erfahren). Real existierender Kommunismus und – wie nennst sich das bei Dir – „Deutsch des Grauens“ – ergänzen sich rhetorisch perfekt um die eigenen Defizite und logischen Brüche in der Argumentation zu übertünchen. Das ist reine, ekelhafte Funktionärssprache und disqualifiziert jeden der es ohne Not benutzt.

    Weiterhin zeigen mir diese Sprüche von der Kipping (und Anderen): Sollte diese Linke mal wieder Macht erhalten dann wird es wieder gefährlich. An den dann wieder auftretenden Defiziten wird mal wieder „die Konterrevolution ™“ Schuld haben. Sprich: Die Menschen mit etwas mehr Hirn welche sich nicht alles gefallen lassen.

  4. Nina Tabai am August 10th, 2014 5:12 pm

    Wer permanent nominalisiert oder im Passiv schreibt, will sich entweder (unter)bewusst vom Gesagten distanzieren („es wurde nicht bewusst getäuscht“ – Guttenberg), oder verfügt nicht über das nötige Selbstbewusstsein, die eigenen Ansichten offensiv zu vertreten. Angesichts der Behandlung der Linkspartei durch die Massenmedien wäre das aber nötig. Eine nominalisierte, passive, von allen Emotionen gereinigte Sprache kann sich höchstens eine von der Journaille verehrte Mainstreampolitikerin wie Angela Merkel leisten – aber kein Underdog.

    Dass die WELT das Interview auf die Forderung nach vom Steuerzahler finanzierten Urlaubsreisen für Sozialleistungsempfänger runterbrechen würde, war natürlich auch klar. Die Saat ging im dortigen Kommentariat wieder bestens auf.

  5. django am August 10th, 2014 7:16 pm

    Nunja ich geb der Nina zwar Recht, dieses Deutsch des Graunes kommt wohl auch durch das intellektuelle Schleifen in den höheren Bildungseinrichtungen.
    Kann mich noch erinnern dass Begriffe eindeutig sein sollten. Da kommt dann immer gerne so ein Ge-unge heraus. Nicht dass die Katja hier versucht irgendwie Begrifflich klar zu sein. Ist eben so ne Marotte die sich dann gerne durch das restliche Leben zieht. Schrecklich, aber das ist mir immerhin noch lieber als dieses ständige ankleben von irgendwelchen Adjektiven wie es die Post-Journaille von Bild bis Zeit gerne macht.

    http://www.stilstand.de/kleine-pr-schule-1/

    http://dieweltpresse.de/nsa-beklagt-deutsche-rechtschreibung/

  6. Seb am August 11th, 2014 3:11 am

    Wenn jemand gerne auf die Spitze getriebenes ge-unge etc. lesen möchte, sei die „miss Merkle“ empfohlen. Durchfühtung einer Beobachtung dieser Unfug-Treibung kann in der „Titanic“ vorgenommen werden.

  7. Seb am August 11th, 2014 3:12 am

    es ist spät bzw. früh, bitte um Korrektur der „Durchführung“ und Großschreibung der „miss“, danke!

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