Nonkonformisten oder: Arbeit macht nicht frei
Der Spiegel schreibt über Sinti und Roma aka Zigeuner im ehemaligen Ostblock: „Doch der Plan, die Nonkonformisten an Ordnung und Arbeitsfleiß zu gewöhnen, ist bislang mißlungen.“
Oh, wait. Der Artikel ist schon älter… Erinnert mich alles an das, was gewisse Protestanten über die Tarahumara sagen.
Wo Trump links ist
Fefe fragt ganz richtig: „Für viele Leute ist das ja völlig offensichtlich, dass Trump ein rechtsnationaler Rassist ist. Wie komme ich also darauf, das als Frage zu formulieren?“ Eine mögliche Antwort: „By this measure, Donald Trump sounds more liberal than Bernie Sanders“.
Die Zeit hatte das Thema schon im April: „Was hierzulande oft übersehen oder verkannt wird: Sozialpolitisch ist er ein Linker. Er will Obamas Gesundheitsversorgung Medicare und Social Security beibehalten, auch wenn er ein Trump-Etikett darauf zu kleben sucht. Und er sagt: „Our jobs are going to hell.“ Er will sie aus der „Hölle“ wieder nach Amerika zurückbringen. Die Auto-Jobs, zum Beispiel. „Wenn Ford nach Mexiko geht, kriegen wir gar nichts“, meint er. (…) Viele Bürger stimmen ihm zu.
(…) Trump will weg vom Freihandel, er will das Pacific Trade Agreement (PTT), das Handelsabkommen mit dem pazifischen Raum verhindern, das Nafta-Abkommen aufkündigen, und auf Einfuhren aus China 45 Prozent, auf Importe aus Mexiko 35 Prozent Zoll erheben. Soweit gehen die anderen Kandidaten nicht. Aber auch sie sagen, dass die bisher abgeschlossenen Freihandelsabkommen Amerika benachteiligen, dass sie Millionen Arbeitsplätze ins Ausland vertrieben und die einheimischen Löhne gedrückt haben. Selbst konservative Ökonomen kommen an den Fakten nicht vorbei.“
Da aber die deutschen Medien according to science die Sicht der Herrschenden verbreiten, redet man über lieber über Moral. Als wenn Trump schlimmer wäre als Reagan oder Bush? Ihr spinnt doch.
Lecker, nur für Ureinwohner
Milchhof der Familie Lategahn in Unna-Mühlhausen: Die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser werden wissen, was ich dort gekauft habe. Die Katze fand, dass ich und meine Tüte sympathisch rochen.
What if Karl Marx had it figured out all along?
The New Yorker: „Inequality is surging. The center is falling apart. What if Karl Marx had it figured out all along?“
Yeah! He did.
Am Haarstrang
Oben der Blick vom Haarstrang nach Süden ins Ruhrtal. Unten die romanische Kirche von Opherdicke, erbaut zwischen 1120 bis 1150 (die Kirche ist also älter als das Nibelungenlied).
Nach der letzten Fahrradtour plane ich jetzt ein heißes Bad mit Rotwein und Ian-Rankin-Leküre, danach werde ich was Nettes essen.
The Accountant
Großen Kino. Empfehlenswert. Hervorragende Schauspieler. Intelligente Story. Gute Unterhaltung. Spannend bis zum Schluss mit überraschenden Volten des Plots. Sehr amerikanischer Film, wird beim deutschen Feuilleton durchfallen oder nicht verstanden werden.
„Save your receipts. Ben Affleck is The Accountant, and you don’t want to get on his bad side“, schreibt Daniel M. Kimmel (via Rotten Tomatoes).
Ein autistischer Buchhalter – das erinnert natürlich an Rain Man und macht allein die Sache nicht spannend. Der Plot überrascht aber immer wieder, weil es doch anders ist und kommt, als man denkt. Der Buchhalter hat noch mehr drauf als mit unendlichen Zahlen zu jonglieren. Am Schluss metzelt es wie bei Tarantino, und man ist dankbar, dass es nicht das eindeutig Gut und Böse gibt.
Rache (es ist komplizierter) als Motiv und die Feinde trocken per Kopfschuss zu erledigen ist in Deutschland natürlich nicht erwünscht. Der Held reist im Caravan und hat eine Kollektion Waffen jeden Kalibers dabei – man stelle sich dann den Blockwart eines deutschen Campingplatzes dazu vor. Politisch ist die Botschaft hierzulande nicht korrekt – allein deshalb bekommt er einen zusätzlichen Pluspunkt.
Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt. Und trotz der Lektüre von Ian Rankins „Schlafende Hunde“ am selben Tag fand ich den Film auch ausreichend intelligent. (Sex kommt nicht vor.)
Postscriptum: Ja, man kann auch orthographische Fehler auf Kino-Eintrittskarten machen, vor allem bei fremden Sprachen.
Heute bleibt die Welt draussen
Unna, Altstadt – die Überschrift bezieht sich auf das oberste Foto.
White House Watch
The Independent: „A new poll has given Donald Trump a three-point lead over his rival Hillary Clinton. According to Rasmussen’s „White House Watch“, which is at odds with most other polls across the US, Mr Trump has 43 per cent support among likely voters while Ms Clinton has 40 per cent support.“
Just saying.
Disk Read Error
Hey, Deutsche Bahn, habt ihr am Bahnhof von Bönen noch DOS im Einsatz? Ich tippe ja aher auf Windows XP aka Museum für Verkehr und Technik!
Schon wieder der Lünschermannsweg
Meine Großeltern Elise Marie Schröder, geb. Klang, genannt Lieschen (1906-1976) und Hugo Schröder (1902-1992) sowie mein Vater. Das Foto wurde vor 1939 in Holzwickede auf der damaligen Hengser Straße (heute: Hauptstraße) aufgenommen; hinten rechts sieht man den Lünschermannsweg.
(Mal sehen, wann Burks‘ Blog bei der Sucheingabe Lünschermannsweg an erster Stelle angezeigt wird…)
Emscherquellhof, revisited
Apfelstrudel mit Vanillesosse, re-eated
Cafe Extrablatt, Unna
Bei Tante Erika
Bei Tante Erika in Dortmund-Hörde…
Flucht nach Palästina
Unna, Gesellschaftsstraße. Ihre Namen sollen nicht vergessen sein.
PPP
Pro7 hat einen Beitrag über die Firma, für die ich arbeite. Interessant, dass auch über die Probleme der Branche offen geredet wird (aber nicht über die Löhne).
Selfie vor Spielwaren mit Schmuddelwetter
Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, und meine Kleidung ist angemessen. Holzwickede, Hauptstrasse Ecke Vinckestrasse: In meiner Kindheit gab es dort auch einen Spielwarenladen, und meine Mutter musste mich immer dort wegzerren.
Authentisches Offline-Aktenstudium
Ich fand, was ich suchte – den Taufschein meines Vaters. (Vielen Dank für die freundliche und kostenlose (!) Hilfe.)
Terror auf allen Kanälen oder: Spontan-Rülpser des Volkskörpers
Thomas Fischer mal wieder grandios:
… erscheint es einem faszinierend, mit welcher Bedingungslosigkeit und auf welch bedrückend niedrigem Niveau sich Menschen in Schlachten um „Wahrheiten“ im Einzelfall stürzen, obwohl nichts auf der Welt sie dazu legitimiert und befähigt als ihre eigene Selbstgewissheit. Mit solchen Menschen über heilige Wahrheiten zu streiten, hat keinen Sinn: Man muss den Chefredakteur von auto motor und sport nicht fragen, ob er für Tempo 100 ist. Und man ahnt, wie die Beurteilung der Chancengleichheit in Deutschland ausfällt, wenn man wahlweise die Arbeitsloseninitiative Duisburg-Nord, den Verband der Jungen Unternehmer Baden-Württemberg, den Bezirksvorstand der GEW oder den Betriebsrat der RWE fragt. Geschenkt!
Tierische Wellness
Bei dem Badezusatz konnte ich nicht widerstehen.
Warum übrigens wird man in einem „Reformhaus“ scheel angesehen, wenn man Melkfett wünscht? „Das ist ein tierischer Produkt, und das führen wir nicht“, sagte die Verkäuferin indigniert. Stimmt nicht. Seit wann ist Erdöl aus Tieren gemacht? Vielleicht sind da klitzekleine Zusätze von toten Dinosauriern drin, aber sonst nichts. Ich lasse ja auch Tiere in meinem Darm arbeiten – mit meiner Flora dort leben ich in friedlicher Koexistenz. Sind Reformhäuser jetzt auch schon esoterisch religiös?
Der Bäcker mit dem Freifunk, revisited
Wie im Vorjahr: Freies WLAN und Kuchen beim Bäckermeiser Grobe (in meiner Kindheit: Schopp) in der Nordstrasse. Ja, für die hier mitlesenden Ausländer: In Deutschland gibt es freies Internet beim Bäcker – und nur da. Mein Geburtshaus liegt übrigens gegenüber.