Der Sieg einer Anklage

Interessanter Kommentar im Freitag zum Prozess gegen Jörg Tauss: „Der Kinderporno-Prozess gegen Jörg Tauss beginnt. Egal, wie er endet, er wird einen irrationalen Generalverdacht bestätigen: Datenschutz dient doch nur den Kriminellen (…) Sicher, ein Abgeordneter mit Kinderpornos ist ein Aufreger für den politischen Bürger, weil sich der Voyeur in ihm mit der Entschuldigung vom öffentlichen Interesse an dem Fall seine Neugier befriedigen kann. (…) Denn in der öffentlichen Meinung ist das Urteil über Tauss längst gefallen.“

In einem hat Tauss übrigens recht, wie Welt „Online schreibt: „Der Fall hatte im vergangenen Jahr auch deswegen für Aufsehen gesorgt, weil sich Tauss als medienpolitischer Sprecher seiner Partei häufig lautstark zu Wort gemeldet hatte. So hatte er kurz vor Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn den Versuch der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), Kinderpornografie im Internet per Gesetz mit technischen Sperren zu bekämpfen, als ‚Missbrauch des Missbrauchs von Kindern‘ bezeichnet.“

Es fällt mir doch sehr schwer, zum Fall Tauss keine Verschwörungstheorien auszudenken und zu formulieren.

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Recherchieren Sie dieses und jenes

Das ist die Klausur Recherche/Netzwerkgrundlagen, die ich in meinem letzten Seminar habe schreiben lassen:

Bitte machen Sie nur ZWEI dieser vier Aufgaben!

1. Wie kann man Drive-by-Download verhindern? Für wen könnte Drive-by-Download gefährlich werden?

2. Recherchieren Sie die Hintergründe der Pressemeldung der bayerischen Staatskanzlei vpm 09.03.2010
Was könnte Ihrer Meinung nach geschehen sein? (Bitte nur die technischen Hintergründe)

3. Was wäre Ihrer Meinung nach „Medienkompetenz“ (im Internet) auf der Basis des Artikels der Technology Review „Internet for Dummies“ (02.03.2010)?

4. Was ist das hier und auf was spielt das an? Auf welches Buch bezieht sich das Dargestellte?

Schicken Sie die Artikel an burks@burks.de (Werbung in Ihrer E-Mail bedeutet Punkteabzug) oder legen Sie Ihre Aufgabe als TEXTdatei (kein Word!) auf dem Seminar-Server ab. Die Datei oder der Betreff Ihrer E-Mail müssen nach Ihrem Namen benannt sein. (Beispiel: sabine_mustermann.txt bzw. Klausur sabine mustermann daa. Bitte keine Leerzeichen im Dateinamen.)

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Relax

relax

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No nipples please, we are Apple

nipples

Shinyshiny.tv berichtet: „Magazines planning to launch iPad editions for the Apple’s glossy e-Reader device will have to censor themselves to make into Apple’s No Porn app store, I heard yesterday. And we’re not just talking about Nuts; ‚edgier‘ fashion magazines like Dazed & Confused and Vice will have to seriously cut back on nudity in photography and fashion shoots.“

Ceterum censeo: Die protestantische Prüderie ist manchmal schier wahnwitzig. Warum sollten Menschen keine Brustwarzen sehen? Schadet das irgendjemandem? Und wann haben wir auf deutschen Blogs oder in deutschen Medien zum letzten Mal erigierte Brustwarzen erblickt? Ach so? Die Deutschen sind immer noch fast genauso prüde wie die Amis – trotz der 69-er? Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.

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Creative commons: what a wonderful thing

Techdirt berichtet: Der Gesetzentwurf des argentinischen Politikers Gerónimo Vargas Aignasse gegen Plagiate bzw. „geistigen Diebstahl“ (englische Übersetzung stammt zu einem großen Teil von Wikipedia (via Fefe).

So sollte das Gesetz aussehen: „Shall be punished with imprisonment from three to eight years, who shall defraud another under an assumed name, quality simulated, false titles, lain influence, breach of trust or seeming goods, credit, commission, company or trading or using any other scheme or deception.“ Techdirt: „The first three paragraphs of the Spanish Wikipedia page on plagiarism are identical to three paragraphs in the explanation of the bill.“

An was erinnert uns das? An die Google-Anfrage nach „Butt“ und „Tony Blair“. Das Ergebnis ist pädagogisch wertvoll und lehrt zeigt, warum man keine Word-Attachments versenden sollte: „Microsoft Word bytes Tony Blair in the butt. (…) Back in February 2003, 10 Downing Street published a dossier on Iraq’s security and intelligence organizations. This dossier was cited by Colin Powell in his address to the United Nations the same month. Dr. Glen Rangwala, a lecturer in politics at Cambridge University, quickly discovered that much of the material in the dossier was actually plagiarized from a U.S. researcher on Iraq.“

Politiker klauen also, was das Zeug hält. Auch bei Wikipedia, was nicht gegen Wikipedia spricht. Das ist mir immer noch lieber als deutsche Politiker, die ihre Gesetze outsourcen – gegen teures Geld. Besser werden die auch nicht dadurch.

By the way: Techdirt ist ein schönes Beispiel für praktizierenden Online-Journalismus – interessante Links an der richtigen Stelle und Quellenehrlichkeit. Davon sind deutsche Medien noch Lichtjahre entfernt.

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Piraten auf Kaperfahrt bei der Jugend

ZDF: „Doch diese 1,5-Prozent sind mehr als jede andere der sogenannten „kleinen“ Parteien auf sich vereinen konnte. Weder die Republikaner noch ‚Pro NRW‘, weder ÖDP oder die Tierschutzpartei konnten da mithalten. Noch bemerkenswerter: Die Piraten punkteten bei den Jung-Wählern: unter den 18- bis 29-Jährigen, die in NRW zur Wahl gingen, stimmten 6 Prozent für die Piratenpartei, so hat es die Forschungsgruppe Wahlen fürs ZDF ermittelt.“

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Tweets of the day 19

Auslese vom Bundesparteitag der Piraten:
„Zitat Versammlungsleiter: ‚Mein Gott, ihr habt IRC, ihr habt Twitter, könnt ihr nicht einmal die Klappe halten?'“ (Cymaphore)
„Was raucht Dietmar Mövs und warum bekommt er das in der AG Drogen ohne Rezept??“ (flecky1982)
„Ich glaube wir Piraten versuchen unseren Frauenmangel durch Langhaarige auszugleichen“. (Terra_Solar)
„GO-Antrag auf sofortigen mehrfachen Blitzschlag“. (alexbrueckel)
„Alles, was man nachgucken muss, ist gesellschaftlich irrelevant. Tolle Aussage“. (pfadintegral)
„Ich bin nicht zum „Freund/innen machen“ hier, sondern wegen Politik. Ich muss hier nicht gemocht werden“. (fatmike182)

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40 Jahre Piratenpartei Deutschland

KPiratenpartei

Hier gibt es den Livestream.

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Facebook Privacy: Give him an inch and he’ll take an ell

Interessantes Posting Don Dahlmanns: „Wenn Facebook anfängt hinten herum Empfehlungen unter meinem Namen zu versenden, dann ist das ein klarer Grund meine Mitgliedschaft dort zu beenden.“ Dazu ein zutreffender zynischer User-Kommentar: „Ich nehme an, dass Facebook dich inzwischen besser kennt als du selbst und somit auch in deinem Namen Entscheidungen treffen kann.“

Vgl. auch meedia.de: „In den Mitglieder-Postfächern tauchen Freundschaftsempfehlungen auf, die jedoch vom angegeben Absender nie verschickt wurden. Zudem sprechen immer mehr Blogger und Early-Adopter darüber ihr Facebook-Account zu löschen.“

Leute, nun mal halblang. Hört auf den Volksmund, der immer Recht hat: „Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt, so nimmt er die ganze Hand.“ Englisch: „Give him an inch and he’ll take an ell.“

Ihr wusstet doch, worauf ihr euch eingelassen habt? Private Daten der Nutzer an windige Spammer und Commercials zu verscherbeln ist doch das Geschäftmodell der so genannten „sozialen“ Netzwerke! Ein anderes gibt es nicht. Wer das weiß und dennoch Facebook und Konsorten naiv nutzt, ist selbst schuld und sollte im nachhinein nicht jammern.

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Ein Königreich für einen Link

Spiegel Online darf heute zu Recht „Online“ genannt werden. In einem Artikel über die Privatsphäre von Facebook sind zahlreiche Links, nicht zu wenig, nicht zu viel, und nicht als selbstreferenzielles System, wie gewohnt, sondern auf externe Websites, wie es sich für professionellen Online-Journalismus gehört. Um so weniger haben die eine Entschuldigung, die schlicht ihr linkloses Papier auf den Monitor beamen wollen und das als „Online“ ausgeben. Geht also doch.

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Feiges Wegducken der Rotschwarzgelbgrünlinken Kollegen

Jörg Tauss über den kommenden Prozess gegen ihn: „Ich bin mir aber sicher, dass das konsequente Eintreten für Bürgerrechte und rechtsstaatliche Grundprinzipien auf Dauer mehr Respekt abnötigt, als das in entscheidenden Phasen meines Immunitätsverfahrens im Deutschen Bundestag leider zu beobachtende feige Wegducken einer Mehrheit von rotschwarzgelbgrünlinken Kollegen‘.

Aus der Presseerklärung seiner Anwälte: „Die Staatsanwaltschaft hat während der Ermittlungen – wie in anderen Fällen prominenter Verdächtiger in den letzten Monaten auch – eine Menge unternommen, um Jörg Tauss einem Urteil durch die Öffentlichkeit zuzuführen. Diese schädliche ‚Litigation-PR‘ hat zu seiner Vorverurteilung geführt und bewirkt, dass es für sein künftiges Leben auf das Urteil des Gerichtes kaum noch ankommt.“

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Käßmann war dabei

„Ja, es gibt eine zweite Chance“, schloss Käßmann ihre Ausführungen zur Schöpfungsgeschichte, in die sie auch persönliche Erfahrungen miteinbezog.“

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Wikipedia, protestantische Prüderie und Katie Fey

Katie Fey

„Porno-Streit in Wikipedia“ ist natürlich eine hübsche Schlagzeile. Ich muss also als Experte etwas dazu sagen. (Jedenfalls bin ich nicht mehr oder weniger Experte als andere).

„Löschung von Bildern mit sexuellen Darstellungen (…) Gegenstand des Anstoßes waren offenbar historische Erotika-Fotografien sowie Lolicon-Zeichnungen, die Kinder-Charaktere in erotischen Posen zeigen. Die Schlagzeile bei Fox lautete dementsprechend: „Wikipedia Distributing Child Porn, Co-Founder Tells FBI“. Da ist alles drin – so hätte es auch ein deutscher Jugendschutzwart formulieren können. Möglichst diffamieren – etwas bleibt immer hängen, wie auch bei der berüchtigten Falschmeldung vom Politmagazin „Report Mainz“ über Second Life.

Es geht also nicht um Inhalte, sondern um das „Bild“ in den Medien. „In einer Email begründet Wales die Aktion damit, er habe unmittelbaren Image-Schaden vom Projekt abwenden müssen: „Wir waren kurz davor in sämtlichen Medien beschuldigt zu werden, harte Pornografie zu verbreiten und nichts dagegen zu tun.'“

Das klingt nach einer Eierfrage. Es könnte doch jemandem, der weiß, was er tut und lässt und warum, völlig schnutzpiepegal sein, was „die Medien“ fabulieren. Aber so ist es leider nicht, wenn nackte Haut und protestantische Moralthologie und Prüderie ins Spiel kommen. Und diese sind vor allem in den Stammländern der Bigotterie und der verkniffenen Lippen – Deutschland und die USA – der unangesprochene Mainstream.

Aktuelles Beispiel ist das ukrainische Model Evgenia Diordiychuk, auch bekannt als Katie Fey oder als „Jenya D.“ (vgl. Screenshot ganz unten von Met Art). Der Artikel im englischen Wikipedia über sie wurde gelöscht, der spanische nicht. Man kann darauf wetten, dass es nicht um Relevanz geht – die appetitliche Dame, die übrigens keine Pornos dreht, hat zahllose Fans und ist weltweit bekannt.

Katie Fey

Das Pornografie-Verdikt schwebt immer über allen, auch wenn niemand genau weiß, was das ist und ob es irgendjemandem schadet, nackte Menschen zu sehen. Erotik ist ohnehin immer kulturell definiert. In einem Vortrag heisst es:

„Einige Ältere von Ihnen werden sich noch an den Skandal um die nur sekundenwährende Nacktheit der ‚Sünderin‚ Hildegard Knef in einem Film von Willy Forst erinnern. In der Adenauer­Zeit wurde das als öbszön und gefährlich empfunden. Zwanzig Jahre später erschienen dann, von geachteten Pädagogen empfohlen, Sexualaufklärungsbücher mit Fotos nackter Männer, Frauen und Kinder bei allerlei sexuellen Handlungen oder Erkundungsversuchen. Gerade die Fotos von kindlichen ‚Doktorspielen‘ wurden als Ausdruck gesunder Sexualität empfunden, die den Familien bei der Erziehung zu einem nicht­repressiven Leben helfen würden. Heute wiederum werden sie als ‚Kinderpornographie‘ bezeichnet, und selbst ihr einfacher Besitz ist strafbar.“

Der heutige Hype um „Kinderpornografie“ ist also nichts anders als der mediale Ausdruck eines gesellschaftlichen Rückschritts und der politischen Restauration. „Dodgsons [der Autor von ‚Alice im Wunderland‘] Fotos von nackten kleinen Mädchen galten vor hundert Jahren als rein und rührend sentimental, und die ‚erwachsenen‘ Pornofotos wurden mit wütendem Eifer unterdrückt. Heute dagegen gelten umgekehrt diese letzteren als harmlos, während die Kinderfotos als hochbrisant und sittlich verderblich bei vielen Betrachtern Angst und Entrüstung auslösen.“

Schon vor vierzig Jahren plädierten Wissenschaftler für die völlige Freihabe von Pornografie. Dem stand – genau so wie heute – das gesunde Volksempfinden dagegen. Dieses „Volksempfinden“ wird von der so genannten „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ medial orchestriert: Die unsäglich bräsigen und feigne deutschen Medien würde es nie wagen, die Existenz dieser fragwürdigen Institution an sich in Frage zu stellen. Gleichschaltung ganz freiwillig – wir haben schließlich nicht nur den Obrigkeitsstaat, sondern auch den Untertanen perfektioniert. Journalisten sind keine Ausnahme.

„Bereits im Gründungsjahr der Bundesrepublik 1949 regte F. J. Strauß ein ‚Bundesgesetz gegen Schmutz und Schund‘ an, aus dem 1953 das ‚Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften‘ (GjS) hervorging. 1954 wurde dann die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPJS) gegründet.“ [Quelle] „Schmutz“ und „Schund“ – darum geht es also damals wie heute.

Man sollte sich aber keinerlei Illusionen hingeben: Ein rationaler Diskurs über Pornografie ist nicht möglich, weder bei den Grünen oder der Linken noch bei der Piratenpartei. Oder hat schon jemand auf deutschen Polit-Blogs nackte Haut gesehen? Wo kämen wir denn da hin. Die Emma lässt grüßen. Das Thema ist igitt. Was sollen denn die Leute und die Medien von uns denken? Nur darauf kommt es an. Das gesunde Volksempfinden ist immer der Maßstab.

Katie Fey

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Wendehälse, revisited

Wendehals

Ich muss kurz etwas dementieren: Ich habe niemals in diesem Forum etwas geschrieben und gedenke auch nicht, das zu tun. Wer dort unter „Burkhard“ etwas hinterlassen hat, wird seine Gründe haben (ich würde bekanntlich ohnehin mit BurkS unterschreiben). Vermutlich handelt es sich um die zahlreichen Wendehälse im DJV, die ihre Meinung schon so oft geändert haben, dass ihr Hals wie ein Schraubengewinde aussieht. (Worum es überhaupt geht? Vgl. hier, April 2006)

By the way: Die Domain alexanderkulpok.de ist zu verkaufen! Die hätte man doch viel besser nehmen sollen anstatt bundesdelegierte.de! Es würde ja auch inhaltlich passen.

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Where the Bloody Hell are we?

Briitscher Humor ist einfach unschlagbar. Das würde sich hier hiermand trauen (außer Georg Schramm vielleicht).

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Mysterie-Burger oder: Konsum im Kapitalismus

Lesenswert: Ein abgrundtief zynisches Interview mit Adam Fletcher. Spiegel Offline sagt leider nicht, wer dieser „Konsumkritiker“ ist (ist das ein neuer Beruf?) – ich musste es selbst recherchieren. „Verbraucher sind froh, wenn man sie entmündigt“. Recht hat er. Ich habe bei der Lektüre schallend gelacht.

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Piraten: Intellektuell und kritisch

Hier etwas Gutes, Schönes und Wahres von Rechtsanwalt (!) Markus Kompa – eine Nachlese zum NRW-Wahlkampf: „Meine Erfahrungen im Straßenwahlkampf deckten sich großteils mit Stefan Raabs Erstwähler-Check 2009. Die Unwissenheit der Leute nimmt erschreckende Ausmaße an. Die Piratenpartei kann sich allerdings rühmen, die intellektuellesten und kritischsten Wähler zu vertreten. Viele Gäste an unserem Stand hatten verstanden, dass sie von den Knalltüten ver****** werden.“

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BGH schränkt Folgen der Störerhaftung für WLAN-Betreiber ein

Am heutigen Mittwoch morgen hat der Bundesgerichtshof (BGH) ein wegweisendes Urteil zur Störerhaftung für Waldbesitzer verkündet (Az. I ZR 121/08). Demzufolge können private Waldbesitzer „auf Unterlassung, nicht dagegen auf Schadensersatz in Anspruch genommen werden, wenn ihr nicht ausreichend gesicherter Wald von unberechtigten Dritten für das Verstecken von Leichen genutzt wird.“

Die Klägerin ist Inhaberin einer Beerdigungskette. Mit Hilfe der Staatsanwaltschaft wurde ermittelt, dass Leichen im Wald des Beklagten entsorgt wurden. Der Beklagte war in der fraglichen Zeit jedoch in Urlaub und konnte nicht nachweisen, dass sein Wald in dieser Zeit gesichert war. Die Klägerin forderte vom Beklagten Unterlassung, Schadensersatz und Erstattung der Abmahnkosten.

Der BGH hat angenommen, dass eine Haftung des Beklagten als Täter oder Teilnehmer einer Verletzung der Totenruhe nicht in Betracht kommt. Dennoch obliege privaten Waldbesitzern eine Pflicht zu prüfen, ob ihr Wald durch angemessene Sicherungsmaßnahmen vor der Gefahr geschützt ist, von unberechtigten Dritten zur Entsorgung von Leichen missbraucht zu werden. Dem privaten Betreiber eines Waldes sei jedoch nicht zuzumuten, die Sicherheit fortlaufend dem neuesten Stand der Technik anzupassen und dafür entsprechende finanzielle Mittel aufzuwenden. Die Prüfpflicht bezieht sich daher auf die Einhaltung der im Zeitpunkt der Installation des Waldes für den privaten Bereich marktüblichen Sicherungen. (Quelle)

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Weiß am Zug

Schach

Eine sehr hübsche und kampfbetonte Partie gelang mir neulich auf schacharena.de – ein gleichwertiger Gegner streckte nach nur zehn Zügen die Waffen. Wahrscheinlich war sein siebter Zug (Bauer f3) schon falsch, aber es drohte Matt auf f2. Le3 hätte mich stattdessen in Schwierigkeiten gebracht…. Weiß war am Zug und zog Lg5. Damit war er verloren.

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Weg isser

Aaron König ist aus der Piratenpartei ausgetreten. Damit kam er einer Abwahl auf dem Bundesparteitag in Bingen zuvor. Schon auf dem Landesparteitag in Berlin hatte er sich nicht mehr blicken lassen. Immerhin: Wer nichts tut, richtet auch keinen großen Schaden an. Das musste man ihm immer zugute halten. Aber ein bisschen rechtspopulistisch angehaucht zu bloggen ist eben doch zuwenig…

Man muss nur das hier von ihm lesen: „Wir sind davon überzeugt, dass die freie Marktwirtschaft nach wie vor das beste aller Wirtschaftssysteme ist. Das System der freien Märkte krankt jedoch an einer falschen Geldpolitik, die zu Inflation und Verschuldung führt. Wir sind daher für eine Modernisierung des Geldsystems und den Rückzug des Staates aus der Geldschöpfung.“ Da ist es nicht mehr weit zum pöhsen internationalen Finanzkapital und zum angeblichen Widerspruch zwischen „raffendem“ und „schaffendem“ Kapital. Bruhaha.

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