You have been tasked, key employee!

tasked

Spiegel online (Video mit gewohnt nerviger Zwangswerbung vorab): „German firm Stellar brings internet access to remote locations via satellite. Documents provided by Edward Snowden show, that the companys systems were hacked by the british GCHQ. Stellar-representatives and engineers are shocked.“

Hübsch finde ich die Stelle, an der der Name eines der Angestellten in den Geheimdienst-Dokumenten auftaucht und der Betroffene sichtbar schlucken muss. Das Passwort kann man aber schon beinahe raten…

Ich frage mich, warum sich die Leute aufregen. Wir haben doch schon seit langem das Telekommunikationsgesetz (TKG) §112, das die automatisierte Abfrage für unsere Geheimdienste regelt, die die Daten dann unter Freunden in die USA verschieben.

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Wir sind die Guten

Die Junge Welt im Gespräch mit Paul Schreyer über den Bestseller „Wir sind die Guten„:

Können Sie erklären, warum die deutsche Bevölkerung dem Propagandagetöse nicht beistimmt – und wäre dies für die Medien nicht Anlaß, besonnener zu berichten?

Viele Mediennutzer bewerten die gängige Berichterstattung zu Putin und zur Ukraine inzwischen tatsächlich als Propaganda, wie man an zahllosen kritischen Leserkommentaren erkennen kann. Zahlreiche Journalisten der Leitmedien haben sich aber früh festgelegt in ihrer Bewertung der »Guten« und der »Bösen« im Ukraine-Konflikt. Und aus dieser Positionierung kommen sie jetzt nicht mehr ohne Gesichtsverlust heraus. Das erklärt zum Teil die derbe Leserbeschimpfung einiger Kollegen, die jede Kritik an ihrer Arbeit inzwischen als ungerechtfertigt oder sogar als »von Moskau gesteuert« ansehen.

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Kasra – Fayeen [Update]

kasra

Die deutschsprachige GorSim Kasra – Fayheen in Suedland.

Der Fluss wird „Fayeen“ geschrieben in der englischen Ausgabe von John NormansTribesmen of Gor„.

Most salt at Klima is white, but certain of the mines deliver red salt, red from ferrous oxide in its composition, which is called the Red Salt of Kasra, after its port of embarkation, at the juncture of the Upper and Lower Fayeen. (…)

At its northwestern corner lay Tor, West of Tor, on the Lower Fayeen, a sluggish, meandering tributary, like the Upper Fayeen, to the Cartius, lay the river Port of Kasra, known for its export of salt.

Da viele deutsche Gor-Spieler die mittlerweile 33 Bücher Normans über „Gor“ im Original nie gelesen haben, sondern nur die um zwei Drittel (!) gekürzten zensierten älteren deutschen Ausgaben (von sieben gibt es überhaupt keine deutsche Übersetzung), darf man von wenigen Spielern, die nur Deutsch sprechen und nicht auf den englischsprachigen Sims spielen, nicht allzu viel Kenntnisse erwarten (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Ich finde es irgendwie witzig, dass ein Autor, der in den USA ein Millionenpublikum erreicht und seit vierzig Jahren an seinem „Gor“-Zyklus schreibt, in Deutschland genauso lange vom Feuilleton konsequent ignoriert wird. Auch im Mainstream-Buchhandel findet man ihn hierzulande nicht; aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man sich sogar weigert (z.B. in Dussmanns „English Bookshop“), Bücher Normans zu bestellen. (Ich habe es versucht; Zeugin war eine Frau aus Neuseeland, die in Irland lebt und auch Gor spielt – die hat nur mit dem Kopf geschüttelt.)

Der Grund ist natürlich, dass Norman der Großmeister der genderpolitischen Unkorrektheit ist. Man könnte an seinem Beispiel auf’s pädagogisch Wertvollste demonstrieren, wie freiwillige Selbstkontrolle Zensur hierzulande wirkt. Normans Bücher sind auch nicht pornografisch, dennoch wurde einige erst in den letzten Jahren in Deutschland von der Zensur freigegeben. Du darfst keine Fantasy(!)-Bücher schreiben, in denen Frauen manchmal gern Sklavinnen sind und in denen es meistens um Sex und Gewalt geht. Oder so ähnlich.

Eigentlich kann man bei dem Thema aus jedem Wort einen Link machen. Wer weder Secondlife noch Gor kennt, versteht eh nur Bahnhof.

[Update] Dazu passt dieses animierte GIF: „Whenever I meet someone who is new to Gor …“

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Nobody Stands to Win in This Tit-for-Tat Battle

RIA Novosti fasst (in Englisch) die Presseberichte „westlicher“ Medien zur Ukraine und zu den Sanktionen gegen Russland zusammen. „Nobody Stands to Win in This Tit-for-Tat Battle“.

Im Gegensatz zu den meisten deutschen Medien verlinkt Novosti die Quellen. Lesenswerter Überblick.

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Willkür oder: Sehenden Auges falsche Entscheidungen treffen

Erfreulich, dass deutsche Gerichte manchmal etwas gegen Willkür unternehmen.

„Automatisierte E-Mails seien nicht das, was sich die Allgemeinheit unter unmittelbarer Kommunikation vorstelle“, berichtet Heise über ein Urteil des Landgerichts Berlin (52 O 135 13). „Wer an die Adresse support-de@google.com schreibt, darf nach Meinung des Landgerichts Berlin erwarten, dass seine E-Mail bearbeitet wird.“ Google sah das anders, was einfach unverschämt ist.

Eine schallende Ohrfeige erhielt das Amtsgericht Euskirchen vom Bundesverfassungsgericht (1 BvR 1925/13): Das Amtsgericht hatte sich erst nach der mündlichen Verhandlung darüber informiert, wer eigentlich für den Fall zuständig gewesen wäre. Das BVerfG hob ein Urteil „wegen Verstoßes gegen das Willkürverbot“ auf und schreibt dazu: „Die zu späte Verschaffung der erforderlichen Rechtskenntnisse berechtigt ein Gericht nicht, sehenden Auges falsche Entscheidungen zu treffen“.

Wenn ich die betreffenden Richter wäre, denen so etwas testiert wird: Ich würde mich gar nicht mehr auf die Straße trauen.

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Know your volunteer battalions

44 paramilitärische Gruppen kämpfen in Ost-Ukraine gegen Separatisten. Kyivpost: „Know your volunteer battalions“.

Tagesspiegel: „Hakenkreuz und SS-Rune – Protest von Zuschauern“. „Darauf, dass Rechtsradikale in großer Zahl die Regierungstruppen unterstützen, geht der ZDF-Reporter nicht ein.“

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Das Maß scheint voll und das Glas ist scheinbar leer

Die Antifaschistische Linke Berlin [ALB] hat sich aufgelöst.

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Hiobspost

Hiobspost

Einige Medien der Niederlande (z. B. NRC, Amsterdam, via Youtube) berichten über Mustafa Karahasin (Vorsicht, Facebook-Link!), der so viele Briefe an die Stadt Dordrecht in der er lebt, schreibt, dass er beinahe die Verwaltung lahmlegt. Jetzt soll ihm das via Gerichtsbeschluss verboten werden.

Spiegel online: „In den Niederlanden sind Behörden verpflichtet, eine Anfrage innerhalb von vier Wochen zu beantworten. Schafft es eine Behörde nicht innerhalb dieser Frist, muss sie den Bürger für jeden Tag Verspätung entschädigen und bis zu 1260 Euro zahlen.“

Ein wunderbares Recht, an dem man sich hierzulande orientieren sollte (das wird aber nicht geschehen). Dieses Recht gab es schon mal im 18. Jahrhundert in Preußen: „Außerdem war es im Preußen Friedrichs II. für alle Bürger möglich, sich brieflich oder sogar persönlich an den König zu wenden. Er versuchte, zu große Auswüchse des Feudalsystems zu unterbinden. Dabei war er insbesondere misstrauisch gegenüber seinen eigenen Beamten, denen er im Zweifelsfall einen ausgeprägten Standesdünkel zum Nachteil der ärmeren Schichten unterstellte.“

Da fällt mir ein: Ich habe neulich in der Gesamtausgabe eines deutschen Schriftstellers – in meiner Bibliothek – geblättert, weil ich nach einer bestimmten Stelle suchte, die die wunderbare Dynamik der deutschen Sprache, wenn man diese beherrscht, illustriert, und dahte bein mit beine (das Zitat eins ganz anderen Dichters sollte man kennen und übersetzen können): Diesen patriotischen Unfug muss man nicht lesen, der Mann gehört nicht in den Bildungskanon.

Seine Sprache ist jedoch brilliant, und man lernt einige Wörter und Ausdrücke, die veraltet sind – wie „Schwerenot“, „dergestalt“ oder das Wort „Mensch“ als Neutrum (Hallo Genderpolizei! Ist „das Mensch“ für eine Frau diskriminierend?), die jedoch immer noch verstanden werden und die, benutzte man sie, Eindruck schinden könnten bei denen, die auf Wissen und den darauf fußenden ausgewogenen Urteilen Wert legen, obwohl die Eitelkeit, wie aus dem moraltheologischen Schriftum bekannt, keine Tugend ist, die zu praktizieren von den einschlägigen Experten empfohlen wird.

Mein Urteil muss ich revidieren (das letzte Wort würde beim oben Genannten direkt vor dem Komma stehen, was der älteren Wortstellung im Deutschen entspräche, jedoch das „die“ des Relativsatzes etwas vage herumschweben ließe) wegen einer literarischen Figur aus der Feder des Schriftstellers, die dem Briefeschreiber aus den Niederlanden und der Attitude älterer Männer ähnelt, die als Welle auch von Partei zu Partei schwappen, weil das Nörgeln zu ihren Vorlieben gehört, die aber im Falle einer Revolution der Guten nur zeitweise zu gebrauchen wären, weil sie letztlich für nichts einstehen außer ihre eigenen Interessen (ja, „einstehen“ verlangt den Akkusativ!)

Wie heißt diese literarische Figur?

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Das Ende ist nah!

Winfuture: „Fast gar keine Rolle spielt die klassische E-Mail für den persönlichen Austausch unter Jugendlichen. Nur 7 Prozent halten E-Mails für ein wichtiges Kommunikationsmittel.“

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Unabhängigkeits-Referendum: Wieso wollen so viele Deutsche weg von Bayern? [kT]

(Ich schrieb doch: „kein Text“!)

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Sexfotos und Fortbildung des Rechts

strandfoto

Eine Frau verlangte von ihrem ehemaligen Liebhaber – einem Fotografen – , alle intimen Fotos zu löschen, die der von ihr gemacht hatte. Das Oberlandesgericht Koblenz (Aktenzeichen: 3 U 1288/13) bemühte zahllose Paragrafen und ließ eine Revision gemäß § 543 Abs. 2 Nr. 2 ZPO zu – zur „Fortbildung des Rechts“. (via Pornoanwalt)

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Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault

Foreign Affairs: „Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault (…) the United States and its European allies share most of the responsibility for the crisis. The taproot of the trouble is NATO enlargement, the central element of a larger strategy to move Ukraine out of Russia’s orbit and integrate it into the West.“

Klare Worte von John J. Mearsheimer, die aber auf sueddeutsche.de laut einem Posting im Heise-Forum nicht erscheinen durften, sondern zensiert wurden. Dort heisst es weiter:

Mearsheimer und andere haben deutlich gemacht, daß mit der Ukraine für Rußland nicht verhandelbare Sicherheitsinteressen auf dem Spiel stehen. Rußland hat legitime Interessen, 1. daß die Ukraine für eine konventionelle Auseinandersetzung mindestens neutrale Pufferzone bleibt und 2., daß Rußland nicht durch NATO-Raketenabwehr in Polen, den baltischen Staaten und/oder der Ukraine durch verkürzte Vorwarnzeiten seine atomare Zweitschlagsfähigkeit verliert. Diese Punkte sind für Rußland nicht verhandelbar, denn das würde die Selbstaufgabe als Militär- und Atommacht bedeuten.

Und nun zu etwas ganz anderem.

Spiegel online: „Auf die Frage, welche Informationen US-Aufklärungssatelliten zum Absturz von MH17 geliefert hätten, schreibt die Bundesregierung, eine offene Beantwortung sei aus geheimdienstlichen Gründen nicht möglich.“

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OMGoettinger oder: Eigentlich ist das nicht lustig

Don Alphonso schreibt über Öttinger. Das dazu passende Video ist aber schon etwas älter.

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Intrinsisch motivierte Leibesübungen

joggen

Nein, ich kann mich selbst motivieren. Das fehlte noch, dass mich jemand per Endomondo beim Laufen dumm anquatscht. Ich bin übrigens nur locker getrabt, also bitte die Geschwindigkeit ignorieren. Wollte mal wieder mehr als eine Stunde Joggen.

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Thesen zum gegenwärtigen Moment und zu flexiblen Formaten

Tagesschau: „Tatsächlich taktiert die NATO um keinen Deut besser als ihr russischer Kontrahent. Offiziell bleibt der Partnerschaftsvertrag mit Russland in Kraft. Aber de facto tut man alles, um ihn auszuhöhlen. Zum Beispiel Kampftruppen in die baltischen Staaten verlegen, was die NATO-Russland-Akte ausdrücklich verbietet. (…) Dasselbe gilt für das multinationale Korps in Stettin. Eigentlich ein Bruch des Vertrages, den man Putin einst abgerungen hatte. Jetzt wird das Korps und damit der Vertrag erweitert, ohne den Vertragspartner zu konsultieren. Wer so agiert, kann kaum moralische Überlegenheit für sich beanspruchen.“

Da war wohl der Zensor gerade austreten.

Die Welt schrieb ungewöhnlich offen am 04.09.2014: „…streitet die deutsche Bundesregierung mit den baltischen Staaten und Polen darüber, wie stark oder ob das Bündnis überhaupt zu einst gemachten Zusagen an Moskau stehen soll.“ Nur um die Fakten zu klären: Der NATO-Gipfel in Madrid (1997) schuf die organisatorische Basis für das Verhältnis zwischen der NATO und der Ukraine. „Als Konsultationsforum wurde der NATO-Russland-Rat (NRR) geschaffen. Dennoch gab es kontroverse Diskussionen um die geplante NATO-Osterweiterung. Russland lehnte diese weiterhin kategorisch ab und plante als Reaktion eine engere militärische Zusammenarbeit mit Weißrussland und den anderen GUS-Staaten.“

Das vertragliche Verhältnis zwischen der NATO und der Ukraine wird also durch die NATO-Ukraine-Charta (1997) geregelt. By the way: „Im April 2008 lehnte ein NATO-Gipfel den Antrag der Ukraine auf Mitgliedschaft ab, obwohl die USA ihn unterstützte.“ (Es wundert mich nicht, dass dieser Vertrag in deutschen Medien weder erwähnt noch online verlinkt wird – dazu hätte man recherchieren müssen.)

Der Vertrag „sichert Moskau unter anderem zu, dass keine größere und vor allem keine dauerhafte Truppenpräsenz in den ehemaligen Ostblockstaaten eingerichtet wird.“ Die NATO hat also schon vor der jetzigen Krise um die Krim und die Ukraine alle Verträge mit Rußland gebrochen.

Ich frage mich aber, was das Wort „Moral“ hier zu suchen hat. Die NATO ist ein Militärbündnis, das – unter der Hegemonie der USA – dazu dient, die Interessen des internationalen Kapitals mit Waffengewalt durchzusetzen.

In Propaganda-Neusprech: „Stabilitätstransfer„. Der Deutschlandfunk übernimmt diese Propaganda-Worthülsen und spricht zum Beispiel von „Stabilisierungseinsätze(n) wie in Afghanistan“. Handelswege am Hindukusch eben – und auch anderswo. Das deutsche Ministerium für Wahrheit nennt das „unter Nutzung flexibler Formate einen Austausch auch mit weiteren Ländern zu pflegen“.

Auch in Russland herrscht Kapitalismus, es gibt also eine Oligarchie wie auch hierzulande, die das Volk mehr oder weniger offen ausplündert. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung heißt die herrschende Klasse Russlands verschämt „bestimmte Eliten“.

Schon das Kommunistischen Manifest (1848) formulierte: „Die Arbeiter haben kein Vaterland“, welches man ihnen nehmen könne. Schon durch den Weltmarkt, die Gleichförmigkeit der industriellen Produktion und der Lebensverhältnisse werden die nationalen Gegensätze eingeebnet. Wenn die inneren Klassengegensätze aufgehoben werden, gibt es die feindliche Gegenüberstellung der Nationen nicht mehr, weder auf geistiger noch auf materieller Ebene.

Für Linke gibt es also keine relevanten „nationalen Interessen“, die man gegeneinander ausspielen könnte. Es geht nicht für oder gegen Putin oder für oder gegen „den Westen“ (was nur ein nostalgischer, heuchlerischer und pseudo-geografischer Begriff für das internationale Kapital ist).

Die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser werden sich vielleicht fragen, was der erste Teil der Überschrift soll. Sie stammt von den Russen. Die Linke sollte sich ernsthaft daran machen zu diskutieren, ab wann die russische Revolution warum in eine Diktatur überging und ab wann warum die chinesische Revolution „scheiterte“ – in China gibt es heute nur Staatskapitalismus. Auch in der Volksrepublik China existierte eine Linke innerhalb der kommunistischen Partei, die mit der schleichenden politischen und ökonomischen Restauration nicht einverstanden war (Und ich meine nicht die pseudo-linke Viererbande und ihre Groupies).

Wenn man die Fehler der Vergangenheit nicht analysiert, muss man bei Thesen, wie die Zukunft aussehen sollte, sehr vorsichtig und demütig sein.

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Nationale Kryptografie oder: Deutsche Schlüssel

Deutsche Schlüssel nur für Deutsche (via Fefe).
Bruhahahahaha.

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Aktenlage der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik

Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik

Verwendung personenbezogener Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik – Ihr Wiederholungsantrag vom 04.08.2011

Sehr geehrter Herrn Burkhard Schröder,
Die im Ergebnis der Karteirecherchen aufgefundenen Unterlagen sind für die Einsichtnahme vorbereitet worden. Es handelts sich um 4 Akten geringeren Umfanges. (…)

Ich hatte einen „Wiederholungsantrag“ gestellt, weil aus den bisher von mir eingesehenen Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR über mich nicht hervorging, warum ich nicht in die DDR einreisen durfte. (Ich weiß das natürlich, aber ich würde es gern von denen bestätigt bekommen – und eventuell erfahren, wer mich angeschwärzt hat.)

Außerdem hätte ich gern mehr gewusst über den Stasi-Vermerk „internationaler Terrorismus“ neben meinem Namen. Ich bin gespannt.

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Panzer-Propaganda

Investigative Recherche deutscher Medien at it’s best: Der Tagesspiegel berichtet, dass der WDR „im Internet“ den Ukraine-Konflikt „mit einem alten Foto aus dem Kaukasus-Krieg 2008“ bebildert habe. „Dann schafft es das alte Motiv auch noch ins Fernsehen„.

Das können die Russen besser.

Ein User-Kommentar des Blogs „Die Propagandaschau“ ist erhellend:
Und nun unser lustiges Ratespiel fuer alle WDR-Mitarbeiter; welche beruehmte historische Figur hat gesagt: „Das Ministerium hat die Aufgabe, in Deutschland eine geistige Mobilmachung zu vollziehen. Es ist also auf dem Gebiet des Geistes dasselbe, was das Wehrministerium auf dem Gebiet der Wache ist […] die geistige Mobilmachung [ist] ebenso nötig, vielleicht noch nötiger als die materielle Wehrhaftmachung des Volkes.“ Hauptgewinn 3 Wochen in Prora.

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Unter Schriftleitern

Hermann L. Gremliza erwähnt den „Schriftleiter des Hamburger Abendblatts„, Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur der Zeitung, der laut konkret geschrieben hatte:
Die Begründung, Gerichtsverhandlungen auch auf Englisch abzuhalten, mutet seltsam an. Man stelle sich vor, in Zukunft ergehe ein Urteil „im Namen des deutsches Volkes“ – nur das deutsche Volk versteht das Urteil nicht.

Gremliza antwortet:
Urteile bundesdeutscher Gerichte ergehen „im Namen des Volkes“. „Im Namen des deutsches Volkes“ ergingen Urteile nur in jenen zwölf Jahren, als der dazu passende Stellvertreter noch nicht Matthias Iken hieß, sondern Rudolf Hess.

Für solche Sätze zahle ich gern fünf Euro im Monat.

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Gleichgeschaltet

Gabor Steingart im Handelsblatt (08.08.2014, ich wurde beim Lesen der aktuellen konkret [„Schlacht um Rußland“] darauf aufmerksam) über den „Irrweg des Westens“:

„Blätter, von denen wir eben noch dachten, sie befänden sich im Wettbewerb der Gedanken und Ideen, gehen im Gleichschritt mit den Sanktionspolitikern auf Russlands Präsidenten Putin los. Schon in den Überschriften kommt eine aggressive Verspannung zum Ausdruck, wie wir sie sonst vor allem von den Hooligans der Fußballmannschaften kennen. (…)

Westliche Politik und deutsche Medien sind eins.“

Man sieht, dass die Kapitalinteressen nicht immer und automatisch identisch sind mit der aktuellen Politik.

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