Existenzsichernder Lohn

capitalism
Make a metaphoric picture which explains the difference between society of slaves and capitalism –ar 3:2

Der Pokal „Lautsprecher des Kapitals“ geht heute ausnahmsweise nicht an einen deutschen Kapitalismus-affinen Journalisten, sondern an Roland A. Müller, Direktor des so genannten Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, dem wir dankbar für seine klaren Aussagen sein müssen, wie sie Karl Marx im „Kapital“ nicht hätte besser formulieren können.

«Ein rein existenzsichernder Lohn ist nicht die Aufgabe der Arbeitgeber», sagte Müller.

Natürlich hat er recht. Seit wann ist das Kapital verpflichtet, für den Unterhalt der arbeitenden Klassen zu sorgen? Wäre das so, hätten wir keinen Kapitalismus, sondern eine Sklavenhaltergesellschaft und würden Wasser, Brot und andere Leckereien von unserem Besitzer für lau bekommen.

Philosophische Nachfrage: Was ist „Existenz“?

Reminder: „Es konnte mir nicht in den Sinn kommen, in das ,Kapital’ den landläufigen Jargon einzuführen, in welchem deutsche Ökonomen sich auszudrücken pflegen, jenes Kauderwelsch, worin z.B. derjenige, der sich für bare Zahlung von andern ihre Arbeit geben läßt, der Arbeitgeber heißt, und Arbeitnehmer derjenige, dessen Arbeit ihm für Lohn abgenommen wird.“

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Kommentare

5 Kommentare zu “Existenzsichernder Lohn”

  1. nOby am Juni 10th, 2025 2:51 pm

    Du schreibst

    sondern eine Sklavenhaltergesellschaft und würden Wasser, Brot und andere Leckereien von unserem Besitzer für lau bekommen.

    Genau, deswegen bestell Dir Sklaven. Das würde sogar Dein ewiges Zeitproblem lösen. Du hast die richtige Mentalität dafür. Wie das in der Praxis abläuft könnten Dir womöglich Neuköllner Bürger erklären. Ich bin sicher die gibt es bereits in Neukölln.

  2. ... der trittbrettschreiber am Juni 10th, 2025 3:50 pm

    „Was ist „Existenz“?“

    Nach der genüsslich entspannten Lektüre von Heideggers „Sein und Zeit“ José Ortega y Gasset als Nachschlag lesen – die eh und JEVERmaledeiten woken Getränke dazu nicht vergessen…hx.

  3. blu_frisbee am Juni 10th, 2025 4:09 pm

    Arbeit ist ein Prozess in der Zeit der Umformung von Naturstoff zu nützlichen Sachen.

    Nur in deutscher Sprache kann man einen Prozess in der Zeit substantivieren zu einer Sache im Raum.

    Damit wird „Arbeit“ zu einer Sache die der „Arbeitgeber“ dem „Arbeitnehmer“ schenkt zum wegmachen. Woher hat der „Arbeitgeber“ die Sache?

    Man merkt: Die Hülle von Sprachfälschung (falsches Benennen) soll eine Zauberei reklamieren und die realen Verhältnisse verschleiern.

    Der Lohn den der Kapitalist zahlt ist für den Kapitalisten Kost, für den Prolet Existenzmittel.

    Was der Kapitalist tatsächlich mietet ist nicht „Arbeit“ sondern ArbeitsKRAFT.
    Tatsächlich steht der Prozess der „Arbeit“ unter vollständiger Kontrolle des Kapitalisten (Wofür der Kapitalist Personal zahlt).
    https://www.youtube.com/watch?v=ibr3YFNCKcM

    Sobald der Vertrag geschlossen ist hört der Arbeiter auf Subjekt zu sein und ist bloßes Mittel fremden Willens.

    Bis hin zur DKP klagen „Linke“ daß Kapitalismus „unmoralisch“ sei. Kommunisten wollen Kapitalismus nicht verbessern sondern abschaffen.

    Tatsächlich ist der Prozess der Arbeit chaotisch,
    immer noch faseln welche vom Plan.
    https://www.youtube.com/watch?v=CLBXLg-XyQQ ab 30:00
    Die Bourgeoisie glaubt daß Marktwirtschaft sich magisch selbst stabilisiert.
    Müller beurteilt einen gesellschaftlichen Vorgang
    aus der Perspektive einer interessierten Partei.

  4. Jens am Juni 10th, 2025 5:34 pm

    „So erklärt Müller seine Aussagen: Gegenüber Radio SRF bestätigt Roland A. Müller, die Aussagen getätigt zu haben. Er qualifiziert sie jedoch. Selbstverständlich sei es das Ziel der Unternehmen, existenzsichernde Löhne bezahlen zu können. Es könne aber nicht sein, dass der Staat diese Unternehmen dazu zwingt. «Was ich herausgestrichen habe, ist die Optik der Arbeitgeber. Die Löhne müssen verdient werden und das Unternehmen muss im Stand sein, die Löhne bezahlen zu können.» Die Sozialhilfe sei ein etabliertes Mittel, um Menschen in der Not zu helfen. Und an dieser beteiligten sich auch die Unternehmen mittels ihrer Steuerabgaben.“

    Aha, da ist er wieder, der Angstgegner der gierigen Kapitalisten — der Mindestlohn. Durch ihn werden die Klattens, Reimanns und Albrechts der Nation an den Bettelstab gezwungen …
    Gruß Jens

  5. Albert Rech am Juni 11th, 2025 1:02 pm

    Doch, es ist die Aufgabe des Arbeitgebers einen existenzsichernden Lohn zu zahlen, und die Höhe dieses Lohnes muß sich nach der Anzahl der Menschen richten die von diesem Lohn leben müssen.
    Ein Arbeiter der nur einfach zu erlernende Arbeiten erledigt wie z.B. Putzen aber viele Kinder hat muß daher mehr verdienen als ein Spezialist der alleinstehend ist.

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