Bitte beflaggen Sie sich! Oder: Mariugrad und die Ökonomie

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Die Lage: ist unverändert. Die übliche Verdächtigen hatten vollmundig angekündigt, Mariupol am Wochenende einzunehmen. Das war wie zu erwarten Wunschdenken. Selenskij gibt im Gegenzug Durchhalteparolen bis zum Endsieg aus.

By the way: Dank dem Publikum für den Hinweis auf das Telepolis-Interview mit dem Historiker Grzegorz Rossoliński-Liebe (2015): „“Ohne historische Aufarbeitung bleibt die Ukraine ein Pulverfass“. Man sollte das zur Pflichtlektüre machen. Mehr muss man zur Vorgeschichte der Ukraine und des gegenwärtigen Krieges nicht wissen.

Ich bekenne hier und heute: Mich beeindruckt der Kerl nicht, genau so wenig wie sein Berufskollege Ronald Reagan. Ich werde immer misstrauisch, wenn ich merke, dass es einen nationalen Druck oder gar Zwang gibt, bestimmte Gefühle zeigen zu müssen wie bei der Rede im Bundestag. So etwas tue ich mir aus Prinzip nicht an. Es erinnert mich zu sehr an meine Kindheit: Man musste bei bestimmen Textbausteinen automatisch bestimmte Emotionen haben. Anderenfalls stand man im Verdacht, ein Werkzeug des Bösen zu sein.

„Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen. Von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch.“ (Kurt Tucholsky)

Das bedeutet konkret: Falls jetzt die Russen die Guten sein sollten, auch nur zeitweilig, kann das nicht sein, und es darf auch nicht berichtet werden. Alles nur putinistische Propaganda. Für jemanden, der sowohl einen imperialistischen Angriffskrieg als auch den failed state Ukraine ablehnt, ist kein Platz vorgesehen. In Neulateinisch Neudeutsch: Das öffentliche Narrativ erlaubt das nicht. Das ist ungefähr so, als wenn Alexa ein Gerät nicht erkennt, obwohl es da ist. Oder wenn die Ukrainer ein Einkaufszentrum zu einem militärischen Objekt umrubeln umrüsten: Nein, das gibt es doch nicht.

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Ich habe ein wenig herumrecherchiert, wie die Russen sich die Ökonomie vorstellen, nachdem der Eiserne Vorang 2.0 wieder heruntergelassen wurde. Ich bezweifele, dass deutsche Journalisten das können, da die Zensur russischer Medien sicher in Redaktionen nicht umgangen wird, aus technischen und aus inhaltlichen Gründen (ich lasse mich gern eines Besseren belehren, aber ich weiß, wie es dort zugeht).

Der hier schon erwähnte Wassili Kaschin, Leiter des Zentrums für umfassende europäische und internationale Studien an der Higher School of Economics (HSE), hat das analysiert*. (Es gibt auch eine deutsche Übersetzung des russischen Originals von globalaffairs.ru auf einer dubiosen Quelle.)

Infolgedessen wird sich China, das in dieser Krise am Rande steht und zur Zurückhaltung aufruft, als das einzige Zentrum der Weltmacht erweisen, das langfristig von der ukrainischen Katastrophe profitieren wird. (…)
…wird sich die Schockwirkung der Unterbrechung der üblichen Zahlungsmechanismen, Produktionsketten und der Logistik in den kommenden Monaten unweigerlich bemerkbar machen. Die Unternehmen werden neue Wege finden müssen, um Geschäfte zu machen.

Gleichzeitig haben die Parteien bisher erhebliche Anstrengungen unternommen, um eine sichere Infrastruktur für den bilateralen Handel zu schaffen, und diese Bemühungen wurden bis vor kurzem fortgesetzt. Im Jahr 2020 betrug der Anteil des Rubels am bilateralen Handel sieben Prozent, der des Yuan 17 Prozent. Peking ist bestrebt, seine Währung zu internationalisieren, und sie kann für Zahlungen zwischen nicht in China ansässigen Personen verwendet werden.

In Vorbereitung auf einen harten Konflikt mit dem Westen hat Russland den Anteil des Yuan an seinen Gold- und Devisenreserven drastisch erhöht. Einigen Schätzungen zufolge besitzt die Bank von Russland allein chinesische Staatsanleihen im Wert von 140 Milliarden US-Dollar, die in Yuan lauten. Indirekt könnte dies auch darauf hindeuten, dass das derzeitige Volumen der Sanktionen schon seit Langem erwartet wurde. (…)

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, würde man erwarten, dass der Anteil Chinas und der EU am russischen Handel Anfang/Mitte der 2030er Jahre in etwa gleich groß sein wird. Angesichts des EU-Embargos gegen russische Importe könnte sich der Prozess der Umorientierung auf China jedoch leicht beschleunigen. China könnte innerhalb der nächsten zwei oder drei Jahren zum wichtigsten Handelspartner Russlands werden. Infolgedessen wäre der Handel Russlands mit seinem neuen wichtigsten Handelspartner vor jeglicher äußeren Einflussnahme geschützt. (…)

Der Aufstieg Chinas zum alleinigen oder wichtigsten Abnehmer einiger russischer Produkte und der Handel in Yuan werden für die russischen Exporteure wahrscheinlich einige Preisverluste bedeuten. Unter den derzeitigen schwierigen Bedingungen können sie jedoch kaum als kritisch angesehen werden. (…)

China könnte ein erhebliches Interesse daran haben, russische Rohstoffexporte zu sich umzuleiten und gleichzeitig in Yuan umzuwandeln. In diesem Fall profitierte Peking nicht nur von zahlreichen politischen und strategischen, sondern auch von enormen wirtschaftlichen Vorteilen. Unter anderem würde Chinas eigener Schutz vor Sanktionen und Blockadeversuchen drastisch wachsen, die Kosten für erworbene Ressourcen sinken und die Rolle des Yuan im Welthandel dramatisch ansteigen (die Internationalisierung des Yuan ist ein wichtiger Bereich der chinesischen Politik).

Die russischen Kapitalisten scheinen sich also ökonomisch durchaus vorbereitet zu haben. Gleichzeitig sehen sie, was auf die zukommt: Die Chinesen werden gewinnen, und Russland hat keine Wahl. Auch die russische Presse (Zusammenfassung auf Englisch) sieht das so.

Der Preis dafür wird sein, dass die von Moskau seit vielen Jahren verfolgte Politik der Diversifizierung seiner Beziehungen zu Asien unterminiert wird. Russland wird gezwungen sein, im Einklang mit Chinas Asienpolitik zu handeln, nicht nur, um die Vereinigten Staaten einzudämmen, sondern auch, um die Verbündeten der USA, allen voran Japan, zu konfrontieren…..“

Man kann das mit einer unverdächtigen „westlichen“ Expertise konfrontieren, die zum dem Schluss kommt, dass Russland auf jeden Fall gewinnen wird. Der US-amerikanische Kapitalist Andy Schectman meint auf QTR’s Fringe Finance, der Krieg sei gleichzeitig das Ende des Dollars als Leitwährung:

The United States has militarized the dollar by restricting its use by countries the administration wishes to punish, such as Iran and Russia. A reserve currency is supposed to be available to everyone, not just the nations we choose.

This is the death knell to the dollar. Countries around the globe are coming to realize that the U.S. cannot be trusted and that anyone can be locked out of the swift system at a whim. China and Russia hold the most gold in the world, after the U.S., but that is if you believe that we still actually have the 8,000+ tonnes at Fort Knox and that our gold is not incumbered – pledged to other countries – and that is a big “if.”

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* Wer das nicht sehen kann und keine Lust hat, zu technischen Lösungen zu greifen, die Zensur zu umgehen:
RT Deutsch
Apple App
Android App:
cdn.rt.com/app/rtnews.apk

Websites:
rtde.site
rtde.xyz
rtde.team
– RT DE im Yandex Messenger
– RT DE auf Odysee
– RT DE auf VK

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In eigener Sache

burks.de

Vielen Dank an den edlen Spender! Und an die Leserin A. T: Das könnte in der Tat ein interessantes Interview werden!

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Auch im umgekehrten Fall

verräter

Nationalismus dient immer nur dazu, den Klassencharakter des kapitalistischen Staates zu übertünchen und zu verschleiern. Nationalismus nützt nur den Herrschenden. Das gilt für Russland und die Ukraine gleichermaßen.

So etwas müsste doch eigentlich „die Linke“ verkünden? Aber die ist vermutlich mit Klima, Flüchtlingen und nachhaltigem Gendern beschäftigt. Oder mit Oskar. Ich finde es mittlerweile cringe, deren Verlautbarungen zu lesen. Man könnte die These aufstellen: Je weniger man zu sagen hat, um so mehr kreischt man im Lautsprecher-Duktus herum. Ist wie beim DJV.

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Die Karte hat sich seit Tagen nicht verändert. Die russischen Truppen sind auf dem Weg nach Saporischschja, um noch ein paar Lichter auszuknipsen. In Mariupol wird es nicht mehr lange dauern, bis die Stadt unter der Kontrolle der Russen ist. In Kopyliv westlich von Kiew sollen sich ukrainische Truppen ergeben haben („mass surrender“).

Was die militärische Situation angeht, halte ich es wie Karl Marx: „Ich habe natürlich meine Aufstellungen so gehalten, dass ich im umgekehrten Fall auch Recht habe.“

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Das rechts ist eine AK-12, auch bekannt als AK-12, auch bekannt als Kalaschnikow. Die hier mitlesenden Sniper und Waffenexperten können sicher sagen, ob das das modernste Modell ist oder ein älteres.

war ukraine propaganda
Die Russen machen schon die ersten filmreifen Propaganda-Poster über den Krieg. Vermutlich kann man aber die Computerspiele, die sicher folgen werden, im freien Westen nicht kaufen.

Я желаю хорошего дня!

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Make way!

En'KaraEn'Kara

Gestern war wieder schwer was los auf der größten Messe auf Gor im Secondlife-Rollenspiel-Segment. Ich sage besser nicht, was auf der Auktion versteigert wurde. ‘Make way! Make way!’ laughed the brawny young fellow. He had a naked girl over his shoulder, bound hand and foot. He had won her in Girl Catch, in a contest to decide a trade dispute between two small cities. Nein, das war es nicht.

It was not far to the fair of En’Kara, one of the four great fairs held in the shadow of the Sardar during the Gorean year, and I soon walked slowly down the long central avenue between the tents, the booths and stalls, the pavilions and stockades of the fair, toward the high, brassbound timber gate, formed of black logs, beyond which lies the Sardar itself, the sanctuary of this world’s gods, known to the men below the mountains, the mortals, only as Priest-Kings.

Und es gibt wieder das übliche Drama

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Die Metamorphose des Fleisches

kasselerbratenkasselerbratenkasselerbratenkasselerbraten

Nimm dies, Cem Özdemir: Bauer Harms‘ Kasselerbraten im Römertopf mit Honig, Senf und Tomatensauce!

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Die Ignoranten und die Steilvorleger

propaganda

Ich kann den Quatsch nicht mehr lesen. (Ich kaufen das ehemalige Nachrichtenmagazin nur für meine Mutter.) Putin halte ich auch für ziemlich unbeugsam. Oder die Zeugen Jehovas. Die Realität nicht anzuerkennen, sondern die Untertanen unnötig leiden zu lassen, ist ekelhaft. Vermutlich nervt das Getue der Medien um einen Vorsitzendes eines Ausschusses, der die Geschäfte der Bourgeoisie in der Ukraine und der von seinem Berufskollegen nebenan überfallen wurde, um so mehr, als es kaum Gegenrede gibt.

Gegenrede meint nicht, dass man einen Krieg befürworten sollte. Die herrschende Klasse Russlands, die Putin unterstützt, ist eindeutig der Aggressor und verkauft das ziemlich schlecht. Aber man müsste klarmachen, dass Krieg zum Kapitalismus gehört wie die Pfaffen zur Religion, und dass man Kriege weder verbieten noch verhindern kann solange das System ist, wie es ist. Aktuell gibt es rund 30 Kriege weltweit – halb Afrika metzelt sich gegenseitig nieder, und die „westlichen“ Konzerne verdienen kräftig daran. Kümmert nur niemanden.

Die üblichen verdächtigen Experten sagen:

Noch vor Amtsantritt war erwartet worden, dass Selenskyj wegen seiner engen geschäft­lichen Verbindung zu Ihor Kolomojskyj, dem ehemaligen Besitzer der »Privatbank«, als Instrument des Oligarchen fungieren würde. Zu Beginn seiner Amtszeit strebte der neue Präsident eine pragmatische Zu­sammenarbeit zum Wohle aller an, indem er sich wie seine Vorgänger regelmäßig mit den wichtigsten Oligarchen traf. Diese Kooperation wurde aber schnell brüchig. (…) Selenskyj geht es indes nicht nur darum, die Macht von Veto-Akteuren zu beschneiden. Allgemein ist sein Politikstil konfrontativ und wenig diplomatisch. (…) Letztlich hat das Vorgehen des Präsidenten effektiven Widerstand in anderen Institutionen aus­gelöst. Das lässt Selenskyj und sein Team in der Präsidialadministration immer iso­lierter wirken und unterstreicht den plura­li­sti­schen Charakter der ukrainischen Politik. (…) Statt in den von seinen Gegnern befürchteten »populi­stischen Autoritarismus« zu münden, birgt Selenskyjs Politik eher das Risiko anhaltender Blockaden und einer Destabilisierung des politischen Systems. (…) Unter den westlichen Partnern gibt die Ukraine derzeit kein gutes Bild ab. Dass Kyjiw stän­dig die äußere Bedrohung durch Russland betont, passt nicht zu den innenpolitischen Dauerkonflikten und Skandalen. Eine aus Ernüchterung erwachsende Passi­vität etwa der EU-Partner könnte für die Ukraine ver­heerende Folgen haben und die russische Expansionspolitik begünstigen. Für Moskaus Propaganda ist Selenskyjs Regierungsstil eine ideale Steilvorlage, um den Ukrainern und ihren westlichen Unterstützern eine Art Doppelmoral vorzuwerfen: Während sich die Ukraine als demokratisch-liberaler Gegenentwurf zu Russland darstelle, greife der Westen hier faktisch einem ebenso autoritären Regime unter die Arme.

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Im Irrgarten

bosch

Neu in meiner Bibliothek: Im Irrgarten der Bilder: Die Welt des Hieronymus Bosch. Auf die Lektüre freue ich mich schon ganz besonders.

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Unter Völkischen

„Volk als Schicksalsgemeinschaft“ sagte wer?
[ ] Ernst Jünger
[ ] Joseph Goebbels
[ ] Ein deutscher Journalist in der FAZ (2022)

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Das Ministerium für Wahrheit informiert

Das Ministerium für Wahrheit informiert: „Kriegsflüchtlinge“ heißen jetzt „Kriegsgeflüchtete“. „Pflanzenschädlinge“ heißen jetzt „Pflanzenschadende“ „Pflanzenschädigende“. „Blogger“ heißen jetzt „Bloggende“.

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Social Media

Ich habe jetzt oben rechts die Links zu meinem Telegram-Kanal und zu meinem Instagram-Account hinzugefügt. Letzteren nutze ich aber selten. Instagram habe ich nur, weil ich ab und zu etwas Schönes betrachten will, auch wenn Fahnen in Profilen so überflüssig sind wie eine Lichterkette.

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Government Request Removal Complaint

Ich wusste gar nicht, wie ein „staatlicher“ Antrag (hier: die EU) auf Zensur von Google aussieht. Hier also der Government Request Removal Complaint to Google (via Fefe).

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Entschieden gegen Rechtsextremismus, revisited

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Berliner Zeitung: „Ukraine-Krieg: 71 Prozent der Russen unterstützen die Invasion, Tendenz steigend“. Schon klar. Die Russen dürfen nur das dortige öffentlich-rechtliche Staatsfernsehen konsumieren und die Medien, die Kapitalisten Oligarchen gehöre, während die Bevölkerung hierzulande von den Qualitätsmedien hinreichend und umfassend aufgeklärt wird, so dass man keine Zensur von Feindsendern mehr braucht.

Interessant die Forderung, die im obigen Artikel erwähnt wird: Entnazifizierung: Verbot von ultranationalistischen, nationalsozialistischen und neonazistischen Parteien und öffentlichen Organisationen. Entschieden gegen Rechtsextremismus! Aber das gilt natürlich nur hier, nicht woanders oder gar in der Ukraine.

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Ich habe mir gerade eine Rede Lavrows übersetzen lassen.
– The United States seeks to bring the world to a unipolar character.
– The situation with Nord Stream 2 clearly tells us what place Germany occupies in world politics.
– China, Russia – these are not the countries that will allow „to be taken under the hood“.
– The illusion that we can count on Western partners has disappeared.
– Russia does not rule out that Ukraine could be the Pentagon’s largest biolaboratory project.
– Zelensky is fueling the Ukrainian lobby, including in the US Congress, demanding the creation of a no-fly zone.
– Ukraine was preparing to seize the lost territories with bloodshed.

– Denazification in Ukraine implies the abolition of any laws that discriminate against the Russian-speaking population.
– In the future, relations with Ukraine will gradually return to normal.

Offenbar werden jetzt noch weitergehende Forderungen gestellt. Um die zu erfüllen, müsste die ukrainische Regierung entweder zurücktreten oder die Gesetze ändern. Das wird aber IMHO nicht passieren. Wie ich schon früher meinte: Putin wird das durchziehen.

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Ich schrob zitierte den „Tagesspiegel“ auf Fratzenbuch:
„Russische Nachrichtenagenturen meldeten, Putin habe Scholz gesagt, dass die Ukraine versuche, die Gespräche mit Russland zu verlangsamen. Die Regierung in Kiew habe unrealistische Vorschläge unterbreitet. Die russische Führung sei bereit, nach Lösungen zu suchen, die ihren grundsätzlichen Einstellungen entsprechen. Russland sei an einer Lösung interessiert unter den bisher genannten Bedingungen. So soll die Ukraine etwa künftig ihre Neutralität als Land erklären und die abtrünnigen Gebiete Luhansk und Donezk in der Ostukraine als unabhängig sowie die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands anerkennen.“

Ich verstehe nicht, warum die Herrschenden der Ukraine das nicht akzeptieren. Es würde nur den Status quo ante anerkennen. Wenn das aber inakzeptabel sein sollte, bedeutet das, die so genannten Volksrepubliken und die Krim zurückerobern zu wollen. Ist das realistisch? An Selenskijs Stelle würde ich das akzeptieren, aber unter der Voraussetzung einer von der UN kontrollierten Volksabstimmung in den Gebieten. Wenn die Bevölkerung lieber zur Ukraine gehören will, hat Putin Pech gehabt. Die Krim aber kann die Ukraine so vergessen wie die Deutschen Ostpreußen.

So etwas will aber kaum jemand hören.

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Die übliche Propaganda zum Tag

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The Ministry of Foreign Affairs of the Russian Federation stated that:
1. The operation in Ukraine will continue as long as it takes for Kyiv to fulfill the requirements stated at the beginning of the operation (that is, demilitarization, denazification, recognition of the LDNR, recognition of Crimea, etc.).

2. Since Russia’s withdrawal from the Council of Europe on March 16, 2022, Russia no longer considers itself bound by its legal acts.

Klare Ansagen.

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Russische Version der Lage: Mariupol has the most events. Ours have made good progress towards the center of the city, many areas are already under our control. Finally, they began to evacuate people – more than 30 thousand people left today. During the day, the building of the Drama Theater was blown up: the Ministry of Defense of the Russian Federation stated that today aviation and artillery in the city of Mariupol did not work. Apparently the building was blown up by the militants of the retreating Azov. Whether there are peaceful people under the rubble is still not clear.

On the rest of the Donbass front: strong fighting continues in Gulyaipole. In Vuhledar, the forces of the Armed Forces of Ukraine began to withdraw from the city. F(…) It is reported that Verkhnetoretsky (?) is being cleaned up, The army of the LPR is fighting for Rubizhne, Severodonetsk is blocked, there are battles on the outskirts.

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Douglas Macgregor, Ex-Oberst der US-Armee („Macgregor said he believed Russia should be allowed to seize whatever parts of Ukraine it wanted“), ha sich irgendwo über die Situation ausgelassen, und die Russen greifen das dankbar auf.:

▪️Still active Ukrainian units are cut off and surrounded in various settlements. They are capable of only small attacks on insignificant objects. The outcome of the war is predetermined.

▪️For the Russian army, the main problem was initially the requirement to advance without great destruction and civilian casualties. This creates the illusion of slow progress, which the West uses to convince the whole world that Russia is losing.

▪️The war can be ended quickly by scoring destruction and casualties, but Putin categorically does not need this. 70% of Russian citizens support their president – that’s a lot.

▪️In the south-east of Ukraine, 16 thousand soldiers of the Armed Forces of Ukraine are surrounded. This has been going on for several days, and it is not known how much they have left. But Russia is not interested in their destruction – it is better that they surrender.

▪️The Russian army is trying to avoid the central part of Ukraine so as not to enter the fields so as not to interfere with the sowing campaign.

▪️ The task of the Russian army is to take control of all important objects. The territory of Russia is not needed – only the destruction of the Armed Forces of Ukraine. The goal is almost reached, without taking into account the troops in the environment.

▪️Mariupol is a big problem: there are a lot of Nazis from Azov, which is fraught with great destruction. But McGregor doesn’t know what the Russian high command has in mind.

▪️In the United States, they are rubbing about universal evil in the person of Putin, all information about the events until 2014, about 14 thousand dead during the conflict in Donbass, is hushed up. But McGregor is confident that the truth will come out anyway.

▪️The biggest lie on American TV is about the order of the Russian Army to kill Ukrainian civilians. Mistakes happen, but intentional killings are out of the question.

Bei dem sage sogar ich, dass der „umstritten“ ist. Har har.

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Übrigens: Propaganda kann ich auch (vgl. oben)

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Es gibt mittlerweile einige Videos auf den üblichen Propaganda-Kanälen, die die Tschetschenen in Mariupol zeigen. Die behaupten, dass sie am Wochenende die Stadt im Griff haben werden. Ich wollte eigentlich die Geodaten dieser Videos überprüfen. Ein Freund empfahl mir für Windows DaVinci Resolve, da ich beim Zeitpunkt der Frage nicht an meinen Linux-Rechnern saß. Da muss ich aber erst das fucking manual lesen.

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Antike Technik

römische technik

Dank der Großbourgeoisie neu in meiner Bibliothek: Eine Stadt nach Plan: So bauten die Alten Römer und Technik in der Antike.

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Social Media

telegram

Ich habe zusätzlich einen Telegram-Kanal erstellt, in dem ich die Beiträge auf Facebook und auf meinem Blog auch posten werden, allerdings unzensiert. Man weiß ja nie, ob der Facebook-Account überhaupt noch lange existiert. Es ist immer gut, Alternativen zu haben. Mein Konto auf Facebook wurde so eingeschränkt und es wurden in den letzten Tagen so oft Beiträge von den Zensoren gelöscht, dass der Nutzen – außer dem Unterhaltungswert der Kommentare – ohnehin fragwürdig ist.

Ich werde den Link alsbald auch oben rechts in die Leiste fummeln. Telegram gibt es für alles Betriebssysteme, auch in der Desktop-Version.

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Asymmetrisch

irpen
Russische Artillerie bei Irpin, südwestlich von Kiew. Die Russen behaupten, sie hätten den Fluss überschritten und einen Brückenkopf eingerichtet.

Falls meine bescheidene Laien-Meinung gefragt sein sollte: Russland will die Ukraine nicht erobern, das wäre total sinnlos. Ob Putin sich verkalkuliert hat, wie schnell man das angegriffene Land so destabilisieren könnte, dass die Ziele – Gebietsabtretungen und vertraglich zugesicherte Neutralität – erzwungen werden können, das wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Die Militärs, die man so hört, meinen immer noch, dass die Ukraine keine wirkliche Chance habe.

Man sollte aber berücksichtigen, dass Putin keinen „normalen“ Krieg führt. Wenn das so wäre, hätte er die Infastruktur zerbombt und das Internet in der Ukraine schon „abgeschossen“. Aber drei Staatsoberhäupter können während einer Belagerung noch noch mit der Eisenbahn nach Kiew fahren? Wie das? Unterirdisch? Die Russen haben gerade den Fernsehturm von Vinnitza zerschossen. War da kein Bömbchen für die Eisenbahnstrecke mehr übrig?

Es scheint so, dass nicht beabsichtigt ist, die Fläche der Ukraine insgesamt zu besetzen, außer den Oblasts Donezk und Luhansk. Und ich gehe auch davon aus, dass Russen über Odessa nach Transnistrien vorstoßen werden. Das ist eine Art asymmetrischer Krieg: Wir machen euch nur ein bisschen was kaputt. So funktioniert das aber nicht. Im Gegensatz zu Vietnam und Afghanistan haben die Ukrainer aber, außer denen im Westteil und den Nazis um Mariupol, keine starke weltanschauliche Motivation, sich für ihre Oligarchen aufzuopfern. Aber das kann ich nicht realistisch beurteilen.

mariupol

Mariupol wird sich nicht lange mehr halten können, und die ukrainische Armee kann nicht entsetzen. Im Donbass werden Kiews Truppen wohl auch bald kapitulieren. Das heißt aber nicht viel: Von dort nach Lwiw im Westen der Ukraine sind es rund 1300 Kilometer.

asow

Die Leserschaft ist mir kommentarmäßig zuvorgekommen beim Thema „entschieden gegen Rechtsextremismus“. Es ist im Sinne des audiatur et altera pars immer wieder wichtig, sich zu vergewissern, dass wichtige Vertreter der herrschenden Klasse in der Ukraine Hand in Hand mit waschechten Nazis arbeiten.

asow

Der Satz des Tages: „Es ist bei aller Nähe ziemlich offensichtlich, dass China die Situation gern beruhigen würde. Nicht, weil sich Peking um die Ukraine sorgt oder weil es etwas dagegen hat, dass Armeen in andere Länder einmarschieren. Es ist schlecht fürs Geschäft.“ (James Stavridis, Ex-Nato-Oberbefehlshaber)

propaganda
Die russische Propaganda macht sich über die Ukrainer lustig.

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The Golden Age of Travel

William Logsdail

William Logsdaile, 1859-1944: St. Paul’s and Ludgate Hill, circa 1884. Man könnte die richtige Perspektive herausfinden, aber ich bin gerade in Eile.

Ja, zu der Zeit hätte ich gern viel Geld gehabt und reisen können. Aber meine Globetrotter-Zeit war auch gut.

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Unter Wordingern

Ich halte es für ungeschickt von Putin, dass er seinen Angriffskrieg als „militärische Spezialoperation“ verkaufen will. Viel besser ist doch das damalige „Wording“ von Fischer, Trittin und Künast zum Krieg in Afghanistan: „friedenserzwingende Maßnahme“. (Vgl. Tagesspiegel vom 08.01.2010)

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Variables Kapital

„Viele Unternehmer sehen die Flüchtlinge einfach als billige Arbeitskräfte.“ Ach?! Echt jetzt? #Kapitalismus

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Entschieden gegen Rechtsextremismus

Nikolai Kravchenko

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