Willy auf der Lok

willy schröder

Mein Großonkel Willy Schröder (15.08.1889 – vermutlich in Mittenwalde, Todesdatum [Suizid] unbekannt, lebte als Lokführer in Altenburg (Thüringen). Weiß jemand, was das für eine Lok ist? Vielleicht kann man die Zeit der Aufnahme anhand der Baureihe ein wenig eingrenzen (Datum unbekannt, aber nach 1945).

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Kommentare

15 Kommentare zu “Willy auf der Lok”

  1. Stefan R. am Mai 9th, 2020 2:35 pm

    Das ist eine Lok der Baureihe 62 der DRG. Von dem Baumuster wurden zwischen 1928 und 1932 16 Stück gebaut und ausgeliefert. Nach dem Krieg kamen acht zur DR (ost) und sieben zur DR (west). In der DDR wurden sie vom BW Meiningen oft auf der Werratalbahn eingesetzt.
    Die Loks sind m.W.n. nie umgebaut worden, was zu Veränderungen geführt hätte (andere Windleitbleche, umgebauter Rahmen). Dadurch ist eine genae Datierung schwierig.
    Die Baureihennummer ist, so wie ich das erkenne, nur zweiteilig, also ohne EDV-gerechte Prüfziffer. Die wurden bei der DR 1970 eingeführt. Laut Wikipedia wurden alle in der DDR verbliebenen Loks 1967 im BW Frankfurt/Oder zusammengezogen. Dss Bild muss also zwischen 1945 und ca. 1967 entstanden sein.
    Genaueres ließe sich vllt. noch mit Fachliteratur herausbekommen (z.B.: Dirk Endisch: Baureihe 62. Stuttgart 2002. ISBN 3-613-71199-0)

    https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_62
    https://de.wikipedia.org/wiki/Baureihenschema_der_Deutschen_Reichsbahn_(1945%E2%80%931993)

  2. Martin am Mai 9th, 2020 2:47 pm

    Das müsste eine Lok der https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_62 sein.

    In der Beschriftung ist vermeine ich die Nummer „62 006“ zu erkennen, dann wäre es diese: https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1406589&id=47209&action=portrait

    Dem Archiv zufolge war die bis 1970 im Einsatz (Lebenslauf), alle Untersuchungen erfolgten im RAW Meiningen in Thüringen (Beheimatungen/Untersuchungen).

  3. werner am Mai 9th, 2020 3:19 pm

    Hi,
    das steht vorne drauf, das ist eine Lok der Baureihe 62. Laut Wikipedia von 1928 bis 1932 gebaut.

  4. Siewurdengelesen am Mai 9th, 2020 3:36 pm

    Das ist eine 62er:

    https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_62

    Wenn ich das richtig sehe, ist es die 62 006. Diese war von 1947-1953 in Altenburg beheimatet, später noch in der Nähe in Arnstadt:

    https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1406589&lang=1&id=47209&action=portrait

    https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1406589&id=47209&action=stationierung

    Sehr wahrscheinlich also zwischen 1947-53

  5. Woogie am Mai 9th, 2020 4:16 pm

    Das ist eine 62er Baureihe (kann man vorne am schild erkennen).

    http://dlok.dgeg.de/100.htm

  6. Die Anmerkung am Mai 9th, 2020 4:20 pm

    https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_62

    Es könnte die 62 006 sein.

  7. ... der Trittbrettschreiber am Mai 9th, 2020 4:22 pm

    …auf jeden Fall eine der modernen Loks – sie fährt bereits mit Kohlenstaub anstelle von Koks.

  8. Die Anmerkung am Mai 9th, 2020 4:22 pm

    https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1406589&lang=1&id=47209&action=portrait

    __.__.1928 – __.__.1932 Abstellung bei Firma Henschel in Kassel [D] [Wegen Finanzmangel bei DRG konnte die Lok nicht übernommen werden]
    21.12.1931 Auslieferung an DRG – Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft [D] „62 006“
    21.01.1932 Abnahme [Reichsbahnausbesserungswerk Mülheim-Speldorf]
    02.02.1937 => DRB – Deutsche Reichsbahn [D] „62 006“
    __.__.194x => DR – Deutsche Reichsbahn [D] „62 006“
    __.02.1970 z-Stellung
    01.06.1970 Umzeichnung in „62 1006-6“
    30.09.1971 Ausmusterung [Frankfurt (Oder)]
    28.12.1971 ++ [Brandenburg]

  9. postgeschichtler am Mai 9th, 2020 4:25 pm

    Das ist die BR 62 006, wenn ich die letzten drei Ziffern auf dem Schild vorn an der Lok korrekt entziffere. Von der Maschine wurden nur 15 Stück gebaut:

    https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_62

    und

    https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1403952&lang=1

    mit detaillierten Angaben zu den Loks der Baureihe 62. Die Angaben zu den Beheimatungen der Lok können helfen, die Zeit näher einzugrenzen:

    27.10.1947-06.07.1953 Altenburg

  10. EDV-Opa am Mai 9th, 2020 4:51 pm
  11. Siewurdengelesen am Mai 10th, 2020 10:45 am

    @Trittbrettschieber

    „…auf jeden Fall eine der modernen Loks – sie fährt bereits mit Kohlenstaub anstelle von Koks.“

    Woran siehst Du das?

    Sonst behaupte ich frech, weder noch ist richtig. Die Kisten fahren mit Steinkohle oder in der beschissenen Zeit mit irgendeinem Gemisch mit Braunkohle oder maximal noch mit Ölhauptfeuerung. Das ist bei der abgebildeten Maschine nicht der Fall, sondern der Tenderaufsatz ist eher dem Erhöhen des Vorrats für das „minderwertige“ Brennmaterial geschuldet, welches bei der DDR-Reichsbahn noch lange verballert wurde.

    Die Vorrichtung für Braunkohlenstaubfeuerung hättest Du im Tender einer 62er gar nicht untergebracht und diese BR ist meines Wissens nie auf BKS umgebaut worden. Koks als „angereicherte“ Kohle für in erster Linie das Erzeugen von Stahl ist für das Verfeuern in Loks viel zu „wertvoll“ gewesen. Das war nach der Anfangszeit der Dampflok schon lange nicht mehr üblich.

  12. ... der Trittbrettschreiber am Mai 10th, 2020 11:37 am

    :-( … doch kein Kohlenstaub – ich hatte den Kranausleger als Tenderdeckel angesehen. Schuld daran ist wie immer die Bahn.

  13. ... der Trittbrettschreiber am Mai 10th, 2020 3:06 pm

    @Siewurdengelesen

    Ich hatte bei Amazon schon Koksasche für mein Haupt besorgt, sie wurde prompt geliefert und es war mir eine Freude sie ohne zu zögern zu „usen“…:-)
    In meiner Erinnerung liege ich in den 60ern mit Kumpels (nicht Bergleute) an so manchen Bahnhängen in Thüringen, um die vorbei schnaufenden Stahlrösser von nahem zu erleben. Ja, in den 60ern ging es gleube ich los mit den high-tech-Dampfloks. Sie waren wohl stärker und effizienter durch das kontrollierte Einblasen von Kohlenstaub. Ich war ein wenig wehmütig, denn die alten gefielen mir besser. Man konnt die Brocken sehen und wenn mich am Bahnhof so ein über ünd über rußgeschwärzter Heizer mit bleckenden weißen Zähnen anlachte und mich durch ein kurzes höllisch lautes Lokpfeifen vom Bahnsteig fegte, war es mir da schon, als ginge eine märchenhafte Welt zuende. Die neuen Heizer waren nicht mehr so schwarz, die Brocken fehlten, weil der Tender hermetisch abgeschlossen war und alles war viel steriler geworden…

    Der Dampf, der Geruch nach Hölle, das Schnaufen…

    und dann kam Windows….

  14. Siewurdengelesen am Mai 10th, 2020 4:49 pm

    @Trittbrettschieber

    Mich hat es nur etwas gewundert, weil ich selber lange genug Kohlen vom Tender in die Feuerbüchse gelöffelt habe;-)

    Wir hatten zwar je nach Jahreszeit und Wirtschaftslage von durchmischter Rohbraunkohle über Brikett bis zu irgendwelchen halbzerbröselten, klaren Steinkohlenresten aus geleerten Kohlebunkerecken und der guten Oberschlesischen in idealer Faustgrösse alles auf der Schaufel, aber Koks war nie dabei!

    Die Braunkohlenstaub durfte wegen der Gefahr des Verpuffens auch nie lose verkippt werden, sondern wurde in den dafür ausgelegten Maschinen in speziellen Öffnungen in den Tender verfüllt. Anfangs wurde der Kohlenstaub mit Schnecken zum Brenner befördert, später dann eingeblasen. Nass werden durfte das daher auch nicht.

    Falls Dir also nach Kurzweyl ist, empfiehlt sich das Buch hier vom Transpress-Verlag. Allerdings wirst Du da nur noch den Reprint bekommen, da die originale Ausgabe kaum einer herausrückt.

  15. ... der Trittbrettschreiber am Mai 10th, 2020 9:08 pm

    Besten Dank @Siewurdengelesen, das mit dem Koks hatte ich nicht so differenziert gesehen – für mich war das, was in kleinen Stückchen (z.B) in den Dauerbrenner mit Fenster im Wohnzimmer reinkam, immer Koks. Danke also für die Wissenserweiterung bezügl. der Braunkohle.
    Zum Buch: Ich bin kein Sammler von Originalen; wenn es das Buch als Reprint gibt und dasselbe drinsteht wie im vergilbten Schmöker, werde ich überlegen. Wichtig ist auch, dass der braunkohlige Staub, der beider Lektüre entsteht nicht zu trocken in der Kehle bleibt – deshalb sollte ich einen Ohrensessel mit Stehlampe in meinem Privatkeller installieren…
    PS: Ich denke das mit dem Durst begann damals, als ich sah, wieviel so eine Lok saufen kann – welch ein Hahn, welch ein Wasserschwall in das Maul dieses riesigen schwarzen Kessels… zischsch…

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