KonkenPlag [Update]

Michael Konken, der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands (DJV), hat beim diesjährigen Verbandstag am 04.11.2013 eine Rede gehalten, die im Volltext von der Verbandszeitung „Journalist“ dokumentiert worden ist.

Verschwiegen wurde aber, dass Konken oder sein Redenschreiber die Rede zu einem großen Teil wörtlich aus einem Artikel bei Spiegel online (Karriere Spiegel) übernommen hat, ohne dass in der dokumentierten Rede die Quelle genannt wird.

Zum Glück für den Sprechblasenfacharbeiter Konken interessiert sich niemand für das, was dort verlautbart wird. Beispiele gefällig?

Spiegel Karriere:
Anfang August sorgt eine junge Studentin aus Nordrhein-Westfalen für Furore. Sie ist 22 Jahre alt, den Bachelor mit Einser-Abschluss hat sie fast in der Tasche. Seit sechs Jahren jobbt sie bei einer Tageszeitung, hat mehrere gute Praktika sowie eine Weiterbildung beim Springer-Verlag und bei der Grimme-Akademie gemacht, gute Adressen im Journalismus. Nun will sie ein Zeitungsvolontariat machen.
Doch was sie in den Bewerbungsverfahren erlebt, „ist so unglaublich, frech und unverfroren, dass ich mir unbedingt Luft machen muss“…

Konken:
Anfang August sorgte eine junge Studentin aus Nordrhein-Westfalen für Furore. Sie ist 22 Jahre alt, den Bachelor mit Einser-Abschluss fast in der Tasche. Seit sechs Jahren jobbt sie bei einer Tageszeitung, hat mehrere gute Praktika sowie eine Weiterbildung beim Springer-Verlag und bei der Grimme-Akademie gemacht, gute Adressen im Journalismus. Nun will sie ein Zeitungsvolontariat machen. Doch was sie in den Bewerbungsverfahren erlebt, „ist so unglaublich, frech und unverfroren, dass ich mir unbedingt Luft machen muss“…

Spiegel Karriere:
Dreimal wurde Rüggeberg zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Ein Verlag behauptete, ungefähr nach Tarif zu zahlen, am Ende waren es jedoch nur noch 1500 Euro brutto – statt 1781 Euro, die Tageszeitungsvolontären im ersten Jahr tariflich zustehen. Zusätzlich stand schon vorher fest, dass sie pro Monat noch bis zu 25 Überstunden machen müsste, unbezahlt.

Konken:
Dreimal wurde Rüggeberg zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Ein Verlag behauptete, ungefähr nach Tarif zu zahlen, am Ende waren es jedoch nur noch 1500 Euro brutto – statt 1781 Euro, die Tageszeitungsvolontären im ersten Jahr tariflich zustehen. Zusätzlich stand schon vorher fest, dass sie pro Monat noch bis zu 25 Überstunden machen müsste, unbezahlt.

Spiegel Karriere:
Bei einer großen Tageszeitung wiederum sollte sie vor dem Volontariat ein ganzes Jahr als Praktikantin arbeiten. Und selbst dann wäre die Anstellung nicht sicher gewesen. Die letzte Redaktion bot ihr schließlich gerade einmal 1000 Euro brutto an. „Das ist Ausbeutung. Niemand, der einen Universitätsabschluss hat, sollte es nötig haben, für 1000 Euro brutto arbeiten zu müssen, selbst als Berufseinsteiger.“

Konken:
Bei einer großen Tageszeitung wiederum sollte sie vor dem Volontariat ein ganzes Jahr als Praktikantin arbeiten. Und selbst dann wäre die Anstellung nicht sicher gewesen. Die letzte Redaktion bot ihr schließlich gerade einmal 1000 Euro brutto an. „Das ist Ausbeutung. Niemand, der einen Universitätsabschluss hat, sollte es nötig haben, für 1000 Euro brutto arbeiten zu müssen, selbst als Berufseinsteiger.“

Undsoweiter…

Ich habe die jeweiligen Websites kopiert und dokumentiert, damit nicht jemand im nachhinein noch was hineinschreibt. (Vgl. auch „Recherchegruppe„)

[Update] Meedia.de berichtet: „Der DJV-Chef und ein Abschreibevorwurf“.

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Kommentare

8 Kommentare zu “KonkenPlag [Update]”

  1. ninjaturkey am November 8th, 2013 11:25 am

    Was willst Du eigentlich? Das ist Qualitätsjournalismus®. Das kann man als oller Blogger doch gar nicht beurteilen.

    Ich bin nur froh, dass ich mich für gewöhnlich ausschließlich aus dem Web informiere. Damit bin ich den alten Medien im Schnitt zwei Tage voraus, die sie benötigen, die Nachrichten staatsrosa aufzubereiten. Zudem habe ich sofort Kommentare und Meinungen, Hintergrundinformation und Links zur weiteren Recherche.

  2. elvis am November 8th, 2013 1:40 pm

    ninjaturkey am November 8th, 2013 11:25 am

    Was willst Du eigentlich? Das ist Qualitätsjournalismus®. Das kann man als oller Blogger doch gar nicht beurteilen.

    Ich bin nur froh, dass ich mich für gewöhnlich ausschließlich aus dem Web informiere. Damit bin ich den alten Medien im Schnitt zwei Tage voraus, die sie benötigen, die Nachrichten staatsrosa aufzubereiten. Zudem habe ich sofort Kommentare und Meinungen, Hintergrundinformation und Links zur weiteren Recherche.

    Lies einfach BILD online. Die dortige Belegschaft braucht für die Staatsrosa-Färbung nur Minuten. Die lernen quasi dort das staatsrosa Schreiben direkt von Friede Spinger aus 1. Hand. Aus diesem und anderen Gründen wird Frau Springer ständig mit Journalistenpreisen prämiert.

  3. Sprechblasenfacharbeiter des tages | Schwerdtfegr (beta) am November 8th, 2013 2:08 pm

    […] Sprechblasenfacharbeiter Michael Konken, nebenberuflich frontfesse des *würg!* deutschen jornaliste…einfach abgeschriebene rede auf dem verbandstag. Kwalitätsjornalismus eben, abgeschrieben und mit ungenannten kwellen, so wie ichs gewohnt bin… […]

  4. SPD Mitglied am November 8th, 2013 3:54 pm

    Korrektur:
    Konken ist nur eine Abkürzung für:

    Kopieren
    Ohne
    Nachzudenken
    Kümmert
    Eh
    Niemand

    Aber Spaß beiseite. Traurig ist dies schon und bestimmt haben wieder 300 Delegierte des größten Journalistenverbandes Deutschlands (kurz Elite genannt) standing ovations gegeben. Was ist nur aus dem DJV geworden.

  5. vera am November 8th, 2013 6:08 pm

    Das hast du fein gemacht. Upps. Wie biste drauf gekommen?

  6. Michael am November 8th, 2013 6:16 pm

    Wer lesen kann ist im Vorteil, wer hören kann lernt sogar noch dazu. Michael Konken hat genau auf diesen Spiegel-Artikel hingewiesen, als er denn zu zitieren begonnen hat. Er hätte auch auf andere Zeitungen hinweisen können, die diese Geschichte übernommen haben.
    Und dann gibt es die Dummlaberer, die einfach mal hinterher texten, ohne über den Verhalt Bescheid zu wissen. Die vermutlich nicht mal annähernd wissen, was Journalismus ist. Und nein, es hat keiner gestanden, um zu applaudieren – Claqueure folgen lieber solchen falschen Blog-Eintragungen, weil dann kann man sich wenigstens für zwei Minuten als Held fühlen….

  7. admin am November 8th, 2013 6:24 pm

    Falsch iist gar nichts. Söfjer, der Autor des Artikels, hat das zuerst gebloggt.Selbst wenn Konken vorher gefrvthätte 8was garantiert nicht der Fall war), ist es doch oberpeinlich, dass ein DJV-Vorsitzender Wort für Wort den Artikel eines anderen übernimmt, statt eigene Worte zu nehmen und auf die Quelle zu verweisen. Aber dazu muss man eigene Worte haben…

  8. SPD Mitglied am November 8th, 2013 8:36 pm

    Ich habe heute rechercheiren können dass sich Dein Namensvetter – lieber Mischa – beim Autor im Nachhinen entschuldigt hat. Und dieser sich schon sehr wunderte, dass keine Quelle zitiert wurde. Wie dem auch sei, so etwas ist nicht sittlich. Das kann nicht so einfach als Fauxpax abgetan werden und schon garnicht in dieser wieder gewählten Funktion. Aber ist ja nicht das erste Fettnäppfchen. Ich erinnere an den Verbandstag als Mischa die Blogger als Schmierfinken betitelte. usw. usf. Eine öffentliche Entschuldigung wäre schon wünschenswert.

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