Cuauhtemoc, revisited
Cuauhtemoc, Bundesstaat Chihuahua, Mexiko, vgl. 25.05.2013.
Cuauhtemoc, Mexico, 25.9.81
Liebe Eltern!
Da wir in den nächsten zwei Wochen keinen Brief loswerden können, schon mal eine erste Nachricht. Nach 4 Tagen New York und anschließendem sehr mühevollen Tramp-Versuchen haben wir bei Sonnenuntergang mitten auf einem Autobahnkreuz beschlossen, mit dem Bus direkt bis zur mexikanischen Grenze zu fahren. Das dauerte zwar 58 (!) Stunden, aber jetzt sind wir endlich in Mexico bei den Mennoniten und essen fleißig Bratkartoffeln.
Hof von Mennoniten in Cuauhtémoc, im Hintergrund eine ihrer typischen Kutschen. Die orthodoxen Mennoniten benutzen keine Autos. Vgl. 25.08.2020.
Wir haben in den USA schon über 1000,- [DM] ausgegeben und werden vorläufig da nicht wieder hinfahren. Montag fahren wir mit einem Zug ins Gebirge, wo wir zwei Wochen Reit“urlaub“ machen werden. [Daraus wurde nichts.] Danach werden wir ausführlich schreiben, auch noch mal über die bisherigen Erlebnisse. (…)
Adresse: „B. Schröder c/o Redekop, Av. A. Belgar 450, Cuauhtemoc“. Vermutlich war es die Avenida Agustín Melgar – da ist heute nichts mehr von dem Haus (unten) zu sehen, in dem wir damals gastierten.
Apropos Redekop: Dazu habe ich ein interessantes Video gefunden: „Evangelische Abendversammlungen mit Ältester Peter Redekop in der Mennoniten Gemeinde zu Rosenthal in Cuauhtemoc, Chihuahua, Mexico“. Man hört auch das etwas merkwürdige Deutsch, das die dort sprechen. Und erst der Chor! Ob das einer der Knaben ist, die ich damals in Belize fotografiert habe? Die Familie ist später nach Cuauhtemoc zurückgekehrt. Von den Videos gibt es noch mehr, bist jetzt eine einstellige Zahl von Aufrufen. Die werden sich wundern, woher jetzt die Zugriffe kommen….
Frau Redekop vor ihrem Haus – ich habe das Foto (ehem. Dia) in dem ramponierten Zustand belassen, weil es außer mir eh niemanden interessieren wird.
Über die Vorgeschichte – warum die Mennoniten aus Russland nach Mexiko auswanderten – berichtet das Magazin Mennonite Historian – auchj dort wird der Familienname Redekop genannt.
„The David Redekop family left the Irapuato area in 1927 and settled in Cuauhtemoc (then
called San Antonio de las Arenales). Here he started peddling goods among the Old Colony Mennonites. In 1928 he started a retail store in town, and soon expanded his enterprise with a creamery, cheese factory and elevator. When other Russian Mennonites made this town their abode and came looking for a job, he would hire them. His son, William, wanted his children to have a better education, so in 1945 they emigrated to Canada. David passed away in 1953, and son Aron took over the business.“
Der Mann, der mir 1979 anbot, bei ihnen zu wohnen und den ich 1982 noch einmal besucht habe, hieß auch Aaron. Vom Alter her würde das hinkommen.
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