Chaos

Fauda

Jetzt kann ich mich kaum noch steigern, da ich Orange is the New Black in den höchsten Tönen gelobt habe. Fauda (arabisch für: Chaos) ist besser, aber auch anders – ein politischer Thriller der Extraklasse, so spannend, dass man den Atem anhält, und hochaktuell: Thema ist der arabische bzw. palästinensische Terror und wie eine israelische Spezialeinheit dagegen vorgeht. (Mitnichten, deutsches Wikipedia, geht es um den „israelisch-palästinensische Konflikt“, genausowenig wie es sich bei dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion um einen „deutsch-sowjetischen Konflikt“ oder bei der Reichsprogromnacht um einen „deutsch-jüdischen Konflikt“ handelt. Ihr seid einfach ein dummes Antisemitenpack.)

Hatufim ist vergleichbar und ähnlich gut, nur geht es dort eher um ein politisches Kammerspiel und Psychodrama, während Faudo wesentlich mehr Action zeigt. Ich bin schon sehr gespannt auf die dritte Staffel.

Erstaunlich ist auch der Facettenreichtum der Charaktere, die Bösen sind nicht nur holzschnittartig böse, sondern werden in ihren sehr persönlichen Konflikten dargestellt, ohne dass die Serie, wie oft in deutschen Filmen, das Persönliche die Botschaft entpolitisert. Lior Raz, der auch die Hauptrolle spielt, hat einen packenden und süchtig machenden Plot hingelegt – chapeau!

Irrelevante Randbemerkung: Warum sind in isrealischen Produktionen fast alle Schauspielerinnen gerade überirdisch hübsch, etwa wie Laetitia Eido oder Rona-Lee Shim’on? Ist das realistisch? Meirav Shirom (vgl. Screenshot) ist meine Favoritin.

Sehr schön auch Tablet: „If a Jew sympathetic to Israel and a pro-Palestinian critic writing for the Guardian both dislike the Netflix hit Fauda, now in its second season, it can’t be all bad.“

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Kommentare

3 Kommentare zu “Chaos”

  1. Horst Horstmann am Oktober 27th, 2018 11:27 pm

    Der Begriff „Konflikt“ besagt lediglich, daß es da gegenläufige Interessen gibt.
    Strohmann, ick hör dir rascheln. :b

  2. andreas am Oktober 28th, 2018 2:02 am

    Und allen die das alles schon gesehen und spannend gefunden haben empfehle ich ausdrücklich „Bodyguard“ im Original. Auch auf Netflix.

  3. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 28th, 2018 6:16 am

    „genausowenig wie es sich bei dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion um einen „deutsch-sowjetischen Konflikt“ oder bei der Reichsprogromnacht um einen „deutsch-jüdischen Konflikt“ handelt. Ihr seid einfach ein dummes Antisemitenpack.)“

    Burks, ein ‚Chateaubriand‘ ist nun mal eleganter und teuerer. Auch wenn es sich hier nur um Schweinshacksen handelt, um ‚Cuisine triviale‘ also, wie alle Politik, so springt für alle süffisant auf dem Sofa des Wohllebens Liegenden mehr dabei heraus, wenn man diesen plumpen Fleischklumpen eben als etwas Höheres, ja fast mit einem Anflug von Sinn Besudeltem in der medialen Speisekarte anbietet. Die Soße liefern dann die Kommentare – sie ist nicht immer nur bräunlich.

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