Unter Karrierenetzwerkern

Jörg Rupp über seinen Austritt aus den Grünen:
Die Thinktanks der Partei, die Flügel und die BAGen, sind zu Karrierenetzwerken degeneriert. Die Abgeordneten reden nur noch über ihre Fachgebiete, alleine Cem Özdemir nimmt sich als AmtundMandatler das Recht heraus, mal kurz die komplette friedenspolitische Rest-Säule des Bundesverbandes zu zertreten und sich für Waffen in Kriegsgebiete einzusetzen – die danach prompt auf dem Schwarzmarkt, wie prognostiziert, auftauchen. Was ihn auch nicht zu einer Revidierung seiner Position kommen lässt. Die Partei und Fraktion werden zunehmend von Leuten geprägt, die so lange in der Politik sind, dass man auf Einschätzungen, das ‚richtige Leben‘ betreffend, kaum mehr setzen kann. Grüne Bellizisten nehmen Position für Faschisten in der Ukraine ein, der Widerspruch verhallt. Die Boellstiftung bläst das Horn des Wachstums – niemand schreitet ein. Themen werden diktiert von Leuten, die sich nie der Partei und einer Wahl stellen mussten – sondern eingestellt wurden.

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Kommentare

8 Kommentare zu “Unter Karrierenetzwerkern”

  1. ... der Trittbrettschreiber am September 6th, 2016 7:12 am

    Neue Scheibenwischer braucht das Land, solche, die nicht nur sauren Regen sondern verkrustete Bio-Fäkalien ratzbutz wegkratzen. Auch Sätze wie diesen. Nein Lemminge, es ist mal wieder Zeit für einen Spaziergang zum Meer, holdrio.

  2. andreas am September 6th, 2016 12:13 pm

    Heute Abend ist wieder ein visueller Besuch der Anstalt möglich. Ich wisch gleich die Scheibe meiner Idiotenlaterne.

  3. Martin Däniken am September 6th, 2016 12:43 pm

    Realpolitik!
    Also man ist für fast alles was die andren ablehnen,drückt das moderat aus und heraus kommt Wischiwaschi,das niemand stört…
    Ausser denen,die klare Kante sehen wollen,
    aber nicht erkannt haben, das man damit die Hauptwähler vergrätzt…
    Die gerne sagen“Gebt uns die Wahrheit“ aber tatsächlich davon eher verschreckt werden…

  4. Wolf am September 6th, 2016 4:31 pm

    Eine exakte Beschreibung der Grünen, die so auch für die SPD zutrifft.

    Und jene, die für Rot-Rot-Grün werben versuchen die Linke ebenfalls zu einer stromlinienförmigen marktorientierten Partei zu machen, die Werbung macht statt Politik.

    Und mal ehrlich. Die Linke ist schon längst in diese Richtung unterwegs. Die Erosion ist auch dort schon bedenklich.

  5. tm852 am September 6th, 2016 9:07 pm

    Mein Reden, es geht auf die Union zu. Nur noch eine Partei. Keine Wahlen mehr nötig, weil es gibt nur noch die Union oder die Partei https://www.die-partei.de/. Egal wo man oder Frau das Kreuz machen, es ändert sich nix.
    Wir haben nun natürlich mehrere Möglichkeiten:
    1. Wann macht die BRD den Antrag zum 52ten Bundesstaat zu werden? So das wir vor Clinton oder Donald sicher sind? Damit kann dann auch mehr Demokratie gewagt werden.
    2. Es wäre natürlich auch eine Möglichkeit der EU mehr Rechte zu geben. Was die Politik billiger machen würde. Da könnte man sich das Theater sparen und spart am Ende sogar Steuern. Das Bundesparlament in der Kommission aufgehen lassen plus Merkel als Vorsitzende für die nächsten 1000 Jahre machen. So nach dem Vorbild von Ghengis Khan. Einfach nach dem Ableben einfrieren und weiter regieren lassen. https://en.wikipedia.org/wiki/Golems_%28Discworld%29
    3. Wir sourcen die Politik aus. Ist billiger. Hört sowieso keiner auf den Souverän, also was ändert sich da schon großartig? Ob man von einer Partei ignoriert wird oder von einem Callcenter? Außerdem ist es dann Marktkonformer. Alle vier Jahre wird dann beschlossen welcher Betrieb das Ignorieren weiterführen darf…

  6. Martin Däniken am September 7th, 2016 6:32 am

    @tm852:Das hört sich wie Libertarianismus an…
    „Bürger, ergreift die Fackeln und Mistgabeln! Das Monster muss vernichtet werden!“
    Naa,im Ernst den ersten Kontakt mit den Libertarians hatte ich über die SF-Romane von L.-Neil Smith…
    Wo Heinleins Wort galt:
    „Eine bewaffnete Gesellschaft ist eine höfliche Gesellschaft.“
    Höflich im Sinne -die Worte dürfen NICHT gedankenlos fallen,wenn doch wird der Gedankenlose leblos gemacht und der Genpool um einen NICHT mehr nötigen Beitrag minimiert!

  7. tm852 am September 7th, 2016 6:32 pm

    Das trifft, Heinlein ist nicht so mein Fall. Stehe nicht auf den Horror, aber gut geschrieben. Ich bin mehr für John Brunner (Traveler in Black, Die Plätze der Stadt z.b.), Roger Zelazny, C.J. Cherry (Die Frau schreibt genial: Die Romane um Downbelow Station oder der Chanur Zyklus einfach cool, besonders die letzten Baende) zu haben. Bulmer ist ganz witzig, aber nur beim ersten Lesen. Robert Asprin ist auch nicht zu verachten, Ich mag die Wendungen. Terry Pratched hat auch was, die Stories um die Scheibenwelt, gut ausgearbeitet.
    Da kommen auch Mistgabeln vor. :-) Aber Heinlein, gut es mal gelesen zu haben. Sollte man sich etwas mehr mit auseinandersetzen. Dieser Militarismus und dieser uebertriebene Amerikanismus. Regt zum Nachdenken an. Aber nix worin man leben will. Nein fuer mich ist Amerika nicht so das Optimale. Die Idee dahinter ist cool. Nur die Engstirnigkeit bei der Weite ist doch etwas zu viel.
    Nein Ich bin nicht dafuer Leute vorsaetzlich aus dem Genpool zu treten. Ein Elternfuehrerschein eventuell… aber das hat andere Gruende.

  8. Messdiener am September 8th, 2016 10:19 am

    Nun, dann darf auch der Hinweis auf den Eliten- und Machtforscher Krysmanski nicht fehlen.

    https://www.youtube.com/watch?v=1Gsu4EsS29U

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