Gremlizas Law, revisited

Die aktuelle konkret erinnerte mich daran, dass der hochverehrte Kollege Hermann L. Gremliza ein Gesetz aufgestellt hat: „Die Mehrheit stellen in jedem Kollektiv die Arschlöcher, welches kein Schimpfwort ist, sondern eine – wenn vielleicht auch nur meine – soziologische Kategorie.“

Ich muss dem beipflichten, vor allem wenn es um die Zwangskollektive „Nation“ oder gar „Volk“ geht. Man sollte aber auch Berufsverbände nicht vergessen.

Zu empfehlen und lesenswert ebendort: Thomas Ebermann über „Rechte Leute von links – Linke Politik im nationalen Interesse, der Kampf des Falschen gegen das Falsche und die Anfälligkeit deutscher Keynesianer für Querfronten.“ – „Der Keynesianer [Wagenknecht, Lafontaine, die Partei „Die Linke“ im allgemeinen und besonderen] wirft der Herrschaft vor, sie mache Fehler.“

Was ich darüber denke, sollte den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern bekannt sein.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Gremlizas Law, revisited”

  1. Dieter am Dezember 29th, 2015 12:41 am

    Was ich schon lange mal fragen wollte, Burks:

    Warum hast du eigentlich noch nie was in der konkret veröffentlicht?

    Du hast ja selbst mal gesagt, dass du größtenteils mit der Linie des Magazins übereinstimmst und in den letzten Jahrzehnten müsstest du doch mal Gremliza, Ebermann oder Füllberth auch über den Weg gelaufen sein…

  2. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 29th, 2015 2:47 am

    Herrschaft i s t ein Fehler – der Beherrschten.

    Suhle im Plattitüdenschlamm als Performance. Warum nicht? Nur applaudieren darf niemand – das spritzt viel zu konkret.

    Ach was solls, den noch: Seit 1989 sind wir endlich Brei.

    …oder aus der Musik: Keiner lacht für niemand.

  3. Serdar am Dezember 29th, 2015 4:37 am

    Tja kann sollte man vielleicht das hier lesen:

    How to Be an Anticapitalist Today
    Anticapitalism isn’t simply a moral stance against injustice — it’s about building an alternative.

    https://www.jacobinmag.com/2015/12/erik-olin-wright-real-utopias-anticapitalism-democracy/

  4. Godwin am Dezember 30th, 2015 10:38 am

    Zitat: „Du kannst immer nur meckern, meckern, meckern.“ (From Dusk Till Dawn)

    Die Frage ist, wie sollte eine politisch linke Kraft heutzutage denn aussehen??

    Es ist leicht, ‚die Zustände‘, ‚das System‘ etc. zu kritisieren. Es ist auch leicht, die albernen Ideen, die da zum Teil ins Felde geführt werden, zu zerreden. Schon Marx distanzierte sich vom Marxismus (MEW 37), kritisierte das sozialistische Sektierertum (MEW 19) und regte sich über die Unwissenheit seiner Zeitgenossen auf (MEW 32).
    Aber die Frage „Was tun“ hat nicht er, sondern erst Lenin aufgeworfen.
    und seit dem ist viel Wasser die Wolga runter geflossen:
    Die Zeit der linken Utopien ist vorbei (https://www.youtube.com/watch?v=-810O1CUfMk – ab ca. Min 11).
    Der Neoliberalismus konnte sich u.a. durchsetzen, weil er als „ein Kapitalismus von links“ (Boltanski/Chiapello) galt.
    Der Bedarf nach tiefgreifenden Veränderungen ist da – wird aber derzeit eher von „rechts“ getragen, weil die viele „linke“ Inhalte übernommen haben…

    Tja – und nun??
    Klugscheißen und Jammern bringt jedenfalls nix.

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