NSA backdoors per default

Electronic Frontier Foundation (EFF): „Today, the US House of Representatives passed an amendment to the Defense Appropriations bill designed to cut funding for NSA backdoors.“

Vgl. auch Heise: „US-Repräsentantenhaus votiert gegen NSA-gesponserte Sicherheitslücken.“

Die Pointe an der Sache ist, dass der Foreign Intelligence Surveillance Act (Sektion 702), also das Gesetz (eines von mehreren), welches das Abhören regelt, nur Personen zu überwachen erlaubt, „die mit 51-prozentiger Sicherheit keine US-Amerikaner sind.“ Ab Werk eingebaute Sicherheitslücken und Schnittstellen zum Überwachen würden aber auch US-Amerikaner treffen. Heise: „Darüber hinaus schreibt der Gesetzestext vor, dass NSA und CIA kein Geld dafür benutzen, um Hersteller oder Anbieter dazu zu bringen, ein Produkt oder eine Dienstleistung so anzupassen, dass elektronische Überwachung ermöglicht wird.“

Vermutlich wird der Senat das Gesetz wieder aufweichen.

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La Villa Real de la Santa Fé de San Francisco de Asís

santa fe

Das Foto habe ich 1979 in Santa Fe, New Mexico (USA), gemacht. Santa Fe ist die älteste Hauptstadt in den USA.

Wikipedia: „Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts haben die Stadtväter erkannt, wie wichtig die Bewahrung und Verschönerung des Stadtbilds für ihre Stadt ist. So wurde es zur Pflicht gemacht, dass jeder Neubau im traditionellen Pueblo-Baustil zu errichten ist (Adobe-Bauweise).“

Auf deutsch: „Die Stadtväter (und -mütter?) erkannten (der Perfekt ist hier nicht richtig – der Imperfekt ist angebracht) Mitte des 20. Jahrhunderts („bereits“ ist ein überflüssiges Füllwort), wie wichtig es ist, das Stadtbild zu bewahren und verschönern. Es ist seitdem Pflicht, jeden Neubau im traditionellen Pueblo-Baustil zu errichten (Adobe-Bauweise).“

Per Zufall habe ich via Google Maps sogar wiedergefunden, wo ich damals stand: auf der Al Alameidea Street mit Blick auf die Loretto Chapel (hinten links zu erkennen). Das Gebäude vorn ist das Inn and Spa at Loretto.

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Das BSI hat jetzt sehr kurze Beine

Spiegel online: „Interne Berichte beschreiben etwa die Kooperation der NSA mit den deutschen Diensten und sogar mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – das die deutschen Nutzer eigentlich vor Cyber-Bedrohungen von außen schützen sollte. (…) Vor allem aber belegt das Deutschland-Dossier die enge Zusammenarbeit zwischen NSA und BND. Nicht nur abgefangene Informationen werden geteilt: Die NSA veranstaltet Lehrgänge, man zeigt sich gegenseitig Spähfähigkeiten und tauscht untereinander Überwachungssoftware aus. So haben die Deutschen das mächtige XKeyscore bekommen, die Amerikaner durften MIRA4 und VERAS ausprobieren.“

Da bin ich jetzt aber mal gespannt. Am 26.07.2013 schrieb das BSI: „Eine Zusammenarbeit oder Unterstützung ausländischer Nachrichtendienste durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik im Zusammenhang mit den Ausspähprogrammen Prism und Tempora findet nicht statt. Das BSI hat weder die NSA noch andere ausländische Nachrichtendienste dabei unterstützt, Kommunikationsvorgänge oder sonstige Informationen am Internet-Knoten De-CIX oder an anderen Stellen in Deutschland auszuspähen. Das BSI verfügt zudem nicht über das Programm XKeyscore und setzt dieses nicht ein.“

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Selbstgerechter Kriegsprediger Gauck

Jakob Augstein trifft den Nagel auf den Kopf: „Joachim Gauck predigt den Segen der bewaffneten Politik. Damit steht der Pastoren-Präsident in einer unseligen Tradition: der protestantischen Begeisterung für den (selbst)-gerechten Krieg.“

Augstein über den Auftritt Gaucks in der Führungsakademie der Bundeswehr: „wo er die deutsche Fahne beinahe zärtlich berührte und Einblick in seine absonderliche altdeutsch-protestantische Soldatenethik gab, in der es um Dienst und Pflicht und Opfer geht und die in der Feststellung gipfelte: ‚Dass es wieder deutsche Gefallene gibt, ist für unsere glückssüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen.'“

Ganz anders Papst Franziskus:
Damit das System fortbestehen kann, müssen Kriege geführt werden, wie es die großen Imperien immer getan haben (…). Einen Dritten Weltkrieg kann man jedoch nicht führen, und so greift man eben zu regionalen Kriegen.“

Dass ein reaktionärer Stinkstiefel wie Gauck auch mit Hilfe der Grünen und der Mainstream-Medien zum Bundespräsidenten gewählt wurde, wundert mich nicht. Aber wie konnte es passieren, dass dieser Franziskus zum Papst gemacht wurde? Was das ein Versehen? Wie ich schon irgendwo schrieb: Die politische Zukunft kommt es aus Lateinamerika. Nur dort kann man auf die Linke hoffen.

Merke: Außer der Linkspartei ist keine politische Partei grundsätzlich gegen ein militärisches Engagement der Bundesrepublik dagegen, dass Deutschland wieder einen Krieg führt. Wenn man es klar ausspricht – statt schwammige Phrasen wie „militärisches Engagement“ zu benutzen – dann weiß man, was man bekommt.

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Massenmenschhaltung

Neubauten

Das Foto habe ich 1982 in Breslau (Wrocław) gemacht. Es ist schon komisch, dass im gesamten damaligen „Ostblock“ – und nicht nur dort – der gleiche scheußliche Geschmack herrschte, was Neubauten angeht (mal abgesehen von der Stalinallee, die im Original – wie sie geplant war – immerhin Stil zeigt.)

Der polnische Freund (vorn im Auto), der mich herumfuhr, wollte mir nur zeigen, was damals in Polen als „modern“ und „fortschrittlich“ halt. Gut fand er das auch nicht. Seine Eltern gehörten offenbar zur Nomenklatura, denn einige Jahre später haben er und sine Frau mich in West-Berlin besucht, noch zu realsozialistischen Kreisen. Leider habe ich den Kontakt zu den beiden verloren.

Ich weiß nicht mehr, wo genau das Neubauviertel war. In den Breslauer Architekturführern steht natürlich nichts.

Ein Hinweis an die politisch korrekt korrigierende Sprachpolizei: Die Polen nennen Stettin „Szczecin“, soll ich also auch „Szczecin“ sagen? Nein. Ich kann „Wrocław“ eh nicht korrekt aussprechen. Auch via Google Maps findet man „Breslau“. Ich nenne den Iran ja auch Persien und nicht Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān.

Philipp Ther hat zur Geschichte Breslau Interessantes und Lesenswertes geschrieben („Das polnische Breslau als europäische Metropole – Erinnerung und Geschichtspolitik aus dem Blickwinkel der Oral History“):
Der Durchbruch für ein verändertes Geschichtsbild kam nach der Wende von 1989. Mit den deutsch-polnischen Verträgen hatte die Bundesrepublik endlich verbindlich anerkannt, dass die polnische Westgrenze Bestand haben sollte. Damit waren die Sorgen der Breslauer zerstreut, dass ihnen irgendwann erneut die Heimat genommen würde. Seitdem kann man als Deutscher Breslau sagen, ohne von den Gastgebern darauf hingewiesen zu werden, dass es eigentlich Wrocław heißen müsse, was vor allem in der Adjektivform seltsame Konstruktionen ergibt. Ebenso unbefangen sprechen die Breslauer auch von Lwów und nicht von L´viv, wie das ukrainische Lemberg heißt.

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Tweet of the day 74

„Most commercial encryption products are junk.“ (Matthew Green)

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Pack oder: Die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes

Im Leben, im Leben da ist nicht alles eben
und darum braucht im Leben
der Mensch ein bisschen Glück!

Ich las gerade in Spiegel online: „Hintergrund (…) ist ein Schreiben der Allianz. Der Versicherer hatte dem Insolvenzverwalter am Morgen bestätigt, dass Middelhoffs Manager-Versicherung die von Jauch geforderten 3,4 Millionen Euro übernehmen werde.“

Manager-Versicherung? Was ist das? „Deutschlands größter Versicherer, die Allianz, definiert, man biete Managern ‚ein Sicherheitsnetz, das sie persönlich vor möglichen negativen Folgen ihrer Entscheidungen schützt‘.“ Das Manager-Magazin schreibt weiter – unter der Rubrik „Mittelstand“ -:
…schließlich wird die Qualifikation der Führungskräfte („Organmitglieder“) gecheckt.(…) Nach dem Aktien– und GmbH-Gesetz in Verbindung mit dem BGB sind Organmitglieder zu Schadenersatzzahlungen für Vermögensschäden verpflichtet, die durch Missachtung ihrer Sorgfaltspflicht entstanden sind – so die Grundlage des Geschäfts.

Ich hätte doch gern gewusst, wie die Allianz die „Qualifikation“ Middelhoffs beurteilt hat. „Er promovierte 1987 mit einer Arbeit über die Integrierte Planung von Kommunikationssystemen: dargestellt an der Einführung von Btx in einzelhandelsorientierten Filialsystemen und Verbundgruppen und wurde Mitglied des Marketing Alumni Münster e. V., eines Ehemaligenvereins der Marketingstudenten in Münster. In dieser Zeit sammelte er erste unternehmerische Erfahrungen durch die Mitarbeit im väterlichen Textilunternehmen.“

Schon klar. Genau so habe ich mir die auch vorgestellt.

Sehr hübsch ist die „Verantwortung“ übrigens im GmbH-Gesetz Absatz 1 formuliert: „Die Geschäftsführer haben in den Angelegenheiten der Gesellschaft die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden.“

Wo bleibt eigentlich die Gender-Sprachpolizei? Oder lesen die betreffenden Frau*-&%$Innen (pdf) keine Gesetze, die Wirtschaft betreffend? Das stammt doch schon aus dem Jahr 1982!

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Babylonien, revisited, 11.0

Babylonien, revisited, 11.0: Damara. Leider war keine Zeit mehr zu fragen, aus welchem Land der Herr stammte. Vermutlich aber Namibia.

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Die Handschrift stirbt aus

Handschrift

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Westliche Werte

Al Jazeera: „Lawyers for a force-fed Guantánamo detainee, Abu Wa’el Dhiab, filed an emergency motion on Monday seeking a temporary restraining order against Guantanamo staff following recently adopted policies banning the practice of videotaping force-feeding sessions and prohibiting the use of wheelchairs by disabled detainees.“

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Nur für Frauen

frauen

Warum haben Frauen auf Fotos eigentlich immer den Mund offen stehen?

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Konjunkturprognosen: Hört einfach auf!

Ich muss hier einfach mal so einen vier Jahre alten Artikel in Telepolis erwähnen und loben: „Zweimal jährlich berichten alle Medien über die aktuellen Konjunkturprognosen – eine Analyse zeigt, dass diese nicht besser als der Zufall sind.“

Die Empfehlung lautet: Hört einfach auf! Es ist moralisch bedenklich, 40 Jahre wissentlich ein fehlerhaftes Produkt zu verkaufen.

Meine Rede. Volkswirtschaftslehre ist jedoch eine säkulare Religon, also Opiums für’s Volk, und deshalb nötig. um die Hirne zu vernebeln.

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Kolumbien: Frieden könnte möglich sein

Al Jazeera: „Colombian President Juan Manuel Santos has won a second term, beating right-wing challenger Oscar Ivan Zuluaga in a vote that will allow peace talks with FARC rebels to continue and seek an end to five decades of war.“

Endlich. Dazu america21.de: „Friedensgespräche mit ELN-Guerilla in Kolumbien“.

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Regierungskontakte oder: Eine Form der bezahlten Korruption

Frankfurter Rundschau (07.01.2014): „Der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla bleibt wegen seines möglichen Wechsels in den Vorstand der Deutschen Bahn in der Kritik. Diese wird nun auch an der CDU-Basis in seinem Bezirksverband Niederrhein laut. Die Gewerkschaften im Bahn-Bereich reagieren mit Unverständnis. Der Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim spricht von einer ‚Form der bezahlten Korruption‘.“

Frankfurter Rundschau (14.06.2014): „Pofalla fängt 2015 bei der Bahn an (…) Spätestens 2017 (…) solle Pofalla in den Vorstand nachrücken und den von Becht verantworteten Bereich ‚Compliance‘ sowie zusätzlich die neue Vorstandsaufgabe ‚Regierungskontakte‘ übernehmen.

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Manaus

manausmanausmanausmanausmanausmanausmanausmanausmanausmanausmanaus

Die Fotos von Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, habe ich 1982 gemacht. Ich bin damals per Schiff von Kolumbien den Amazonas hinunter (vgl. „Am Solimões„, 18.01.2011) gereist und von per Bus dort nach Norden nach Guyana. Ich war auch schon 1980 in Manaus: Damals bin ich aber an der Grenze zu Guyana in einen Fluss gefallen, was den Film und die Bilder aus Manaus ruinierte.

1980 gab es nur wenige Hochhäuser in Manaus, und fast alle Autos waren Volkswagen. Die Brasilianer sind ähnlich dumm und gnadenlos wie US-Amerikaner, wenn es um ihre eigene Geschichte geht, und reißen architektonische Zeugnisse einfach ab, um Platz für das „Moderne“ zu schaffen. Ich glaube nicht, dass von der Kolonialarchitektur heute noch etwas übrig ist – außer von der weltberühmten Oper.

Das oberste Foto zeigt den Hafen, das dritte von oben eine alte Markthalle ebendort (also nicht den Mercado Municipal Manaus). In den Bars dort habe ich Stunden verbracht – bei Mittags 45 Grad im Schatten.

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Fine view, fine day

kreuzberg

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We told you so

The New York Times: „Russia has long argued that the West should not support popular uprisings against dictatorships in the Middle East lest Islamic fundamentalism take hold.“

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Das Ministerium für Wahrheit informiert

Das Ministerium für Wahrheit informiert: Zensur heißt jetzt: „übereifrige Algorithmen“.

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Zerschlagt die Ukraine!

Der Historiker Jochen Hellbeck in Spiegel online:

Der Osten der Ukraine gehörte zum russischen Imperium und zur Sowjetunion. Die Region um Lemberg hingegen, die Hochburg des ukrainischen Nationalgefühls, wurde erst mit dem Hitler-Stalin-Pakt 1939 der damals sowjetischen Ukraine zugeschlagen. Im Zweiten Weltkrieg hat hier die ukrainische Aufstandsarmee UPA gegen die Sowjets gekämpft, zeitweise an der Seite der Nazis. Dementsprechend feindselig stehen viele Menschen dort noch heute Russland gegenüber.

Also sollte man den Staat Ukraine zerschlagen und den Westteil den Polen schenken. Die hätten nichts gegen Faschisten, wenn sie denn gegen die Russen sind. (Das ist jetzt eine unrealistische fundamentalistische Meinung.)

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Wo is denn det, Mutta?

kreuzberg

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