Datenschutz und Profit im Kapitalismus

Telepolis: „Laut einer Rechnung einer Bewertungsgesellschaft sparen deutsche Unternehmen Milliarden durch Vernachlässigung des Datenschutzes“.

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Religiöse Indoktrination in deutsche Medien

indoktrination

Die Evangelische Kirche fördert Fernsehproduktionen, in denen Kinder subtil mit der Verehrung höherer Wesen indoktriniert werden – und kein Jugendschutzwart greift ein. Es geht um „CHI RHO – Das Geheimnis“ – eine Fernsehsendung für Kinder.

Der Pressekodex fordert die Trennung von Information und Werbung. Daran müssten sich auch die Kirchen halten. Aberglauben und fromme Märchen sind keine Informationen, sondern Propaganda.

Hadmut Danisch schreibt:
Da wird unter dem Deckmantel eines Abenteuerfilms und subtil Kindern, die das noch nicht erkennen können und da arglos zugucken, der ganze Bibelkram untergejubelt. Um denen das in einem Alter einzutrichtern, in dem sie noch nicht kritisch sind, jeden Unsinn schlucken und keine Fragen stellen. Und das ganze noch im Kinderprogramm von ARD und ZDF (den von denen wird KiKa betrieben).

Warum ist so eine Infiltration erlaubt? Warum muß das nicht als Dauerwerbesendung für großindustrielle Ideologie-Geschäfte gekennzeichnet werden?

Wollten wir hier nicht mal eine Trennung von Kirche und Staat?

Ach ja. Nur eine Partei fordert die Trennung von Staat und Kirche.

indoktrination

By the way: Die Pappnasen von Cross Medienproduktion schaffen es natürlich auch nicht, eine barrierefreie Website zu produzieren. So werden Kinder gleich zu ahnungslosen DAUs erzogen, die sich um Sicherheit im Internet nicht kümmern, weil man sie zwingt, aktive Inhalte per Browser zuzulassen – und das ist potenziell gefährlich.

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Piratenpartei Berlin: Klima der Angst

Sebastian Jabbusch: „Offener Brief an die Mitglieder Berliner Landesverbands der Piraten“: „Im Landesverband der Piraten herrscht ein unerträgliches Klima der Angst.“

Vgl auch: Gebloggendings hier:
– Es gibt eine Stellungnahme des Landesvorstands Berlin
– Im Dicken Engel haben sich zwei weitere Erpressungsopfer von L.B. gemeldet und als solche bekannt, die nicht in Sebastian Jabbuschs Offenem Brief genannt worden waren. Eines von ihnen konstatiert, das Mobbing gegen sie schon lange im LV Berlin thematisiert zu haben.

…und hier.

Spiegel Online schreibt: So soll der junge Mann versucht haben, die Kandidatur von Anke Domscheit-Berg als Stadträtin im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu verhindern. Würde sie dennoch kandidieren, würden kompromittierende Informationen öffentlich werden, soll er angeblich gedroht haben. Die Piraten und Domscheit-Berg ließen sich jedoch nicht einschüchtern, passiert ist anschließend nichts. Domscheit-Berg bestätigte am Mittwoch den Einschüchterungsversuch. Vom Berliner Landesverband und vom Bundesvorstand habe sie keine Unterstützung erhalten. Anke Domscheit-Berg ist mit ehemaligen WikiLeaks-Sprecher und OpenLeaks-Gründer Daniel Domscheit-Berg verheiratet.

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Etwa über

Verschwörungstheorien à la Taz.de:

Eine Trojanerattacke ist etwa über das WLAN, per USB-Stick oder Fake-Update in Programmen wie iTunes oder Adobe Flash Player möglich. Ist der Trojaner einmal installiert, hat man die Kontrolle über den Computer oder das Smartphone verloren.

Tja, wenn er (der Grieche, nicht der Trojaner) erst mal attackiert, dann gibt es kein Halten mehr.

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Voraussetzungen für ein Berliner Senatorenamt

– Fettsucht, Inhaber einer großen Zigarettenautomatenfirma, Kommunistenfresser: Senator für Sport und Inneres

– Autonarr, Planierraupensammler, Fan von Michael Schumacher: Senator für Stadtentwicklung und Umwelt

– Mitglied in einer schlagenden Verbindung, Waffennarr, Südstaatenfahne im Schrebergarten: Senator für Arbeit, Integration und Frauen

– Drei Lehrer krankenhausreif geschlagen, viermal sitzen geblieben, zehn Verweise: Senator für Bildung, Jugend und Wissenschaft

– Obdachlos, Grund für Depressionsschübe bei Peter Zwegat, Grieche: Senator für Finanzen

– Puffbetreiber, Welfenprinz, Schrumpfkopfsammler: Senator für Gesundheit und Soziales

– Online-Poker-Champ, Makler, Notar: Senator für Justiz und Verbraucherschutz
(Quelle: Titanic)

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Berlin 1979, Schlesisches Tor und Umgebung

Schlesisches Tor

Die GEMA lässt jetzt sogar historische und Dokumentarfilme sperren. Am Schlesischen Tor in Berlin-Kreuzberg habe ich fast 15 Jahre gewohnt.

Ceterum censeo: Entrümpelt das Urheberrecht! Schafft die GEMA ab! Wählt usw.

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Piratin Marina Weisband

Marina Weisband, politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, über ihre Rolle in den Medien:

Zwischen meiner Wahl zur politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei Deutschland am 15. März 2011 und dem 05. Oktober 2011 wollte mich niemand vor seiner Kamera sehen. (…) Einige Journalisten hatten mir gesteckt, dass es daran läge, dass ich eine Frau bin und man lieber “den typischen Piraten” zeigen wolle; und der sei nunmal männlich. (…) Meine Medienpräsenz besteht zu 80% aus Fotos, Kommentaren über meine Frisur, meine Kleidung, meine Hobbies, meine Art. Hach, wie hübsch und hach, wie erfrischend, heißt es da immer. (…) Aber wofür ich engagiert bin, warum ich in meinem Alter eine unentgeltliche 60-Stunden-Woche arbeite, was für eine Idee es ist, hinter der wir stehen, danach fragt man bestenfalls oberflächlich. (…)

Warum in der Piratenpartei so wenige Frauen sind? Weil in der Politik so wenige Frauen sind! Und noch weniger in Ämtern. Warum? Weil die Zeitungen über sie nur berichten, was sie an haben, oder Heldenstories mit ihnen machen, wie sie sich als Frau durchschlagen. Weil sie erst auf politischer Linie total versagen müssen, ehe man anfängt, über das Inhaltliche zu sprechen. Weil sie unweiblich sein müssen, weil man sonst über ihre Frisuren spricht. Deshalb!

Ich bin in der Piratenpartei nie Sexismus begegnet. Ich habe nicht an Sexismus geglaubt. Aber das hier ist er.

Danke für diese klaren Worte. Quod erat demonstrandum.

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Schurz und Kinkel: Radikale Demokraten und Revolutionäre

Morgenpost

Deutsche Kulturbilder der Berliner Morgenpost Oktober 1929 – diese „Postkarte“ ist eine Quittung der Berliner Morgenpost „über 60 Pfennig für die 45. Woche vom 03.11. bis 92.11.1929“.

Wenn man die Wikipedia-Einträge über Carl Schurz und Gottfried Kinkel liest, fragt man sich, wieso diese Revolutionäre nicht mehr und öfter gwwürdigt und/oder der Jugend als Vorbilder empfohlen werden. Ach ja, heute würden sie ja als „Terroristen“ eingesperrt, weil sie an bewaffneten Aufständen teilgenommen haben.

Der Text auf dieser „Postkarte“ aber hübscher und emotionaler als Wikipedia:

Will man die Bande, die Deutschland mit den Vereinigten Staaten von Amerika verknüpfen, kurz bezeichnen, so pflegt man den Namen Carl Schutz zu nennen. (…) An dem bewaffneten Aufstand, der 1849 in Südwest-Deutschland für die Errichtung der deutschen Republik gekämpft wurde, nahm er aktiv teil und gehörte auch zu den entschlossenen Männern, die den aussichtslosen Versuch wagten, die Festung Rastatt gegen die preußische Armee zu verteidigen. Bei der Kapitulation gelang ihm mit Hilfe eines Schlossers die abenteuerlichen todesgefährliche Flucht aus der Festung durch einen unterirdischen Gang. (…)

Schurz, obwohl von den preußischen Behörden gesucht, ging nach Spandau und betrieb dort mit unterhörter Kühnheit aber auch Umsicht das Unternehmen, Kinkel aus den Spandauer Kasematten zu befreien. Selbst politische Gegner wie Bismarck versagten dem Wagnis nicht ihre Bewunderung. Kinekls Befreiung gelang.

Nun wande sich Schurz nach Amerika, und dort fand sein Freiheitsdrang die Möglichkeit, sich politisch auszuwirken, die ihm Deutschlanf vesagte. Er kämpfte mit den demokratischen Nordstaaten gegen die Sklavenhalter des Südens, wurde General und später sogar Minister in Washington.

Was für ein Leben! Ob die Berliner Morgenpost sich heute trauen würde so zu formulieren?

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Zentraler Notrufbutton

Laut Heise will die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) einen zentralen Notrufbutton für das Internet. Ebenfalls laut Heise will auch Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, „eine Art Notrufknopf, mit dem Betreiber oder andere zuständige Stellen „mit einem Klick“ benachrichtigt werden könnten“. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert „so eine Art Notrufsäule“.

Burks.de bietet diesen zentralen Notrufbutton schon lange an. Hier ist er!

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Das Krumme und das Gerade

krummgerade

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German Internet Angst

Diese Artikel steht – leicht verändert – in der aktuellen Ausgabe des Medienmagazins Nitro.

Kann der Staat private Rechner kontrollieren und durchsuchen? Fachleute des Chaos Computer Club haben Spionage-Software auf Festplatten gefunden, die das beweisen. Aber was ist wirklich geschehen und was machten die Medien daraus?

Dem deutschen Journalismus kann vieles vorgeworfen werden: Die Journaille sei duckmäuserisch und feige, lasse sogar Interviews „autorisieren“, Recherchen fänden im Tagesgeschäft kaum noch statt, und der technische Sachverstand, das Netz aller Netze betreffend, entspräche dem Niveau von Grundschülern. Das ist alles richtig und kann mit dem kulturellen Tradition des Obrigkeitsstaats und der „German Internet Angst“ erklärt werden, ein Begriff, den die US-amerikanische Zeitschrift Wired schon im Juni 1998 prägte.

The reunified nation still shows symptoms of schizophrenia, and nowhere are the symptoms wreaking more havoc than on the Internet. (Wired 1998)

Drei von vier Deutschen haben laut einer repräsentativen Untersuchung Angst vor Computern und dem Internet; die Mehrheit nutzt das Netz nur selten.(Süddeutsche,18.03.2010). Journalisten denken und verhalten sich nicht signifikant anders als der Rest der Bevölkerung. Des Diskurs über staatliche Spionage-Software beweist das immer wieder: Die Berichte und Kommentare in den Medien über die sogenannte „Online-Durchsuchung“ sind seit fünf Jahren fast ausnahmslos eine Mischung aus techischem Voodoo, grobem Unfug und heißer Luft.

Die schlimmste Berufskrankheit des deutschen Journalismus ist aber die rational nicht zu erklärende Unart, suggestive Begriffe unkritisch zu übernehmen und wiederzukäuen, die von Behörden und Firmen erfunden wurden, um bestimmte Sachverhalte zu verschleiern und euphemistisch umzudeuten. In der guten alten Zeit nannte man das unter Journalisten Propaganda oder „Agitprop“. Das gilt insbesondere für die vom bürokratischen Neusprech vergifteten Worthülsen „Staats-Trojaner“, „Online-Durchsuchung“ und „Quellen-Telekommunikationsüberwachung“. Ein Schelm, wer an „Rettungsschirme“ und „friedenserzwingende Maßnahmen“ oder gar an das Wahrheitsministerium von George Orwell denkt.

Eine Mischung aus techischem Voodoo, grobem Unfug und heißer Luft.

Kein Wunder, dass auch viele Journalisten glauben, „die Hacker“ könnten zaubern und mit magischen Methoden in Rechner eindringen und die manipulieren, entweder in staatlichem Auftrag oder aus quasi-kriminellen Motiven. Eine gute Nachricht also vorweg: Die Idee, man könne ohne vorherigen physischen Zugriff (und das auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen) gezielt auf einen privaten Rechner zugreifen und ohne Zustimmung des Verdächtigen eine Spionage-Software „aus dem Internet” implementieren, ist eine Verschwörungstheorie und technisch gesehen Blödsinn.

Nun rufen alle im Chor: „Ja, aber?“ Richtig: Es ist den Behörden gelungen, auf einigen Rechnern Programme zu installieren, die nicht nur die Kommunikation belauschten, sondern Screenshots anfertigten und unbemerkt versandten, also digitale Fotos dessen, was jeweils auf dem Monitor zu sehen war. Noch mehr: Die Spionage-Software konnte sogar zusätzliche Programme und Features nachladen. Letztlich kann das natürlich dazu führen, dass die befallenen Rechner hätten von fern gewartet, also übernommen („remote access“) werden können. Das streitet niemand ab.

Was macht DPA (10.10.2011) daraus? „Eigentlich Trojanisches Pferd genannt, schleust sich eine solche Schadsoftware unbemerkt in fremde Rechner ein…“ Nein, ganz falsch. Eine Software kann sich nicht selbst einschleusen. Das ist – auch auf die Gefahr hin, etwas zu wiederholen – eine Verschwörungstheorie.

Auch die Tagesschau machte mit: „Dabei sollen Computer einmal (Online-Durchsicht) oder während eines gewissen Zeitraums (Online-Überwachung) überprüft bzw. überwacht werden, ohne dass der Nutzer das bemerkt. Das Innenministerium sprach 2008 nicht von Bundestrojanern, sondern von „Remote Forensic Software”.“ Sollen? Was jemand will, sollte von der jeweiligen Pressestelle verbreitet werden. Journalisten sollten herausfinden, was war und ist, nicht mehr und nicht weniger.

Die Frankfurter allgemeine Zeitung (03.11.2011) schrieb etwas von einer „ferngesteuerten Informationstechnik“. Das ist einfach nur Quatsch. Man braucht sich gar nicht zu streiten, ob es einen Unterschied gebe zwischen einer „Durchsicht“ und einer „Überwachung“. Wer seinen Rechner schützt, etwa nach den im Internet abrufbaren Maßgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, der braucht sich keine Sorgen zu machen, „online durchsucht“ zu werden. Es hat sich auch noch niemand, noch nicht einmal der Chaos Computer Club, erkühnt, einen Weg zu beschreiben, wie das „von fern“, online und gezielt möglich sei. Wieso ist das eigentlich so schwer zu verstehen?

Im aktuellen Fall geht es um die Überwachung von Internet-Telefonie.

Im aktuellen Fall geht es um die Überwachung von Internet-Telefonie, deren „Nebeneffekt” jedoch war und ist, dass der Rechner komplett überwacht werden kann. Man muss also Programme installiert haben, etwa Skype, die Telefongespräche via Internet ermöglichen.

Apropos Internet-Telefonie: In vielen Unternehmen ist Skype verboten, weil das Sicherheitsrisiko zu groß erscheint. Die Software verhält sich zu Firewalls und Routern wie ein Nashorn, wenn es in Wut gerät: Sie bohrt Löcher hinein, damit auch der dümmste anzunehmende Nutzer bequem plaudern kann und nicht erst in den digitalen Eingeweiden fummeln muss. Die Innereien von Skype – der Quellcode – sind ohnehin ein Betriebsgeheimnis. „Security by obscurity“ nennt man das System im Hacker-Milieu. Im Internet kursieren detaillierte Analysen wie „Silver Needle in the Skype„, die die Schwachstellen der Software aufzeigen.

Das ist alles seit Jahren bekannt; Software, die Telefonieren per Internet belauscht, wird sogar kommerziell angeboten. Um die aber installieren zu könnten, braucht man den physischen Zugriff auf einen Rechner. Und wenn dessen Besitzer davon nichts merken soll, muss dieser seinen Computer völlig ungesichert herumstehen lassen oder herausgegeben haben.

Die Tageszeitung (11.10.2011) schildert, wie man das so macht: „Bayerns LKA bricht auch mal heimlich in ein Firmenbüro ein, um Schnüffelsoftware zu installieren.” Das erinnert an die zentrale Losung der Hausbesetzer-Bewegung in den 80-er Jahren: legal. illegal, scheißegal.

Kann man sich vorstellen, dass von den zahlreichen deutschen Medien und mehreren tausend Journalisten niemand fragte, wie man denn eine Software zum Spionieren und „Online-Durchsuchen“ gezielt auf einen bestimmten Rechner bekäme? Nein, niemand fragte. Man faselte nur vage herum. Da gab es doch einen Geschäftsmann, der auf einem Flughafen in Bayern seinen Laptop abgeben musste und dem irgendwelche Beamten irgendetwas implementierten? So mag es gewesen sein. Nichts Genaues weiß man nicht, und es interessiert auch niemanden.

Wie dumm muss man aber sein, seinen Computer so einzustellen, dass ein Fremder Software installieren darf? Keine Passworte? Booten von Fremdmedien, etwa USB-Sticks, erlaubt? Keine verschlüsselte Partitionen der Festplatte vorhanden, zum Beispiel mit Truecrpyt? Wie jetzt? E-Mails – also digitale Postkarten – im Klarterxt und unverschlüsselt – so etwas gibt es noch im 21. Jahrhundert? Ja, es handelt sich um Deutschland einig Entwicklungsland, das Internet betreffend.

Bei staatlicher Datenspionage greifen mittlerweile mediale Beißreflexe, die dem Diskurs über Drogen gleichen.

Bei staatlicher Datenspionage greifen mittlerweile mediale Beißreflexe, die dem Diskurs über Drogen gleichen: Seit vier Jahrzehnten sind bei diesem alle Textbausteine und Argumente bekannt, sie werden in konjunkturellen Schüben aus moraltheologischen Gründen ständig wiederholt. So auch hier: Die Überwachungslobby möchte ihrem feuchten Traum, in der digitale Unterwäsche aller Untertanen ständig herumschnüffeln zu dürfen, nicht abschwören, weil es ums Prinzip geht. Die Datenschützer und ihre Verbündeten müssen den Popanz, das sei einfach so möglich, beschwörend vor sich her tragen, um die Gefahr des totalitären Staates 2.0 allen permanent vor Augen führen zu können.

Der Berliner Richter und Verfassungsrechtler Ulf Buermeyer hat in einem Interview mit netzpolitik.org (10.10.2011) lapidar kommentiert: „…solche Software darf es niemals geben, und zwar weil sie auch das Einspielen von Daten auf dem Zielsystem erlaubt. Das ist unter Geltung des Grundgesetzes stets unzulässig“.

Damit ist das Thema eigentlich erledigt. Buermeyer, der während seines Studiums auch als IT-Techniker gearbeitet hat und im Gegensatz zu vieler seiner heutigen Kollegen weiß, wovon er redet, wenn es um Computer geht, kennt jedoch die Mentalität der Behörden: „Richtig ist aber auch, dass sich Teile der Justiz die fehlende Rechtsgrundlage einfach selbst schaffen, indem sie die Regeln für „normale” Telefonüberwachungen für anwendbar erklären.“

Die Überwachungslobby möchte ihrem feuchten Traum, in der digitale Unterwäsche aller Untertanen ständig herumschnüffeln zu dürfen, nicht abschwören.

Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 27. Februar 2008 (1 BvR 370/07, 1 BvR 595/07) heißt es: „Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasst das Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme. Die heimliche Infiltration eines informationstechnischen Systems, mittels derer die Nutzung des Systems überwacht und seine Speichermedien ausgelesen werden können, ist verfassungsrechtlich nur zulässig, wenn tatsächliche Anhaltspunkte einer konkreten Gefahr für ein überragend wichtiges Rechtsgut bestehen.“

Die Zeitschrift „Das Parlament“ titelte am 31.10.2011 über eine Abstimmung zum Thema im Bundestag: „Mehrheit für Online-Durchsuchung“. Die SPD-Parlamentarierin Gabriele Fograscher meinte, neue Kommunikationstechniken ermöglichten es Straftätern, „sich im Netz zusammen zu finden, zu radikalisieren, zusammen zu arbeiten“. Daher müsste die „Online-Durchsuchung“ den „Sicherheitsbehörden“ erlaubt sein. Also nichts dazu gelernt. Quod erat demonstrandum.

Gesetze? Urteile des höchsten deutschen Gerichts? Hermann Höcherl (NSDAP, später CSU) prägte schon 1963 den bezeichnenden Satz: „Verfassungsschützer können nicht ständig das Grundgesetz unter dem Arm tragen“. In einem Bundesland, in dem man mit dem Auto Menschen totfahren kann und trotzdem später Verkehrsminister werden darf, sollte einen also gar nichts mehr wundern. Die Demokratie ist oft nur ein dünner Firnis, unter dem Dinge zum Vorschein kommen, wenn man nur ein wenig kratzt, die man am liebsten gar nicht anschauen möchte.

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Schamlose Freiheit zu guttenbergen

Scham

Welt online: „Zusammen mit der Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, will Guttenberg am kommenden Montag vor Journalisten eine Initiative zur Freiheit im Internet starten, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel ankündigte. Eine Begründung, warum ausgerechnet zu Guttenberg an der Seite von Kroes auftreten soll, war zunächst nicht von der Kommission zu bekommen.“

Ich glaube, so etwas nennt man in der christlichen Theologie schamlos.

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Torvaldsland

gor

Ja, mein Avatar läuft da in der eisigen Landschaft herum, immer auf der Hut, ob Feinde in der Nähe sind….

Torvaldsland (noun): cruel, harsh, rocky land located northwest of the Hrimgar Mountains, above the Northern Forests and below the Polar Plain with which it shares the shores of the Artic Sea. Area commonly taken to start with the thinning of the great forest trees northward; it is northwest up the coast from the Vosk delta. The Skerry of Einar, by the Rune-Stone of the Torvaldsmark, marks the boundary of the Torvaldsland and the south. The Stream of Torvald, a current, moves eastward to the coast and then north; like a broad river in the sea, pasangs wide. The temperature is warmer than the surrounding water and helps warm Torvaldsland, without this current the people couldn’t live. Torvaldsland is a cruel, harsh, and rocky land with little arable soil. Though not treeless, it is a bleak land. Ka-la-na and temwood cannot grow there and are highly prized. The men are used to the cold and accustomed to war and the labor of the oar and are seasmen, traveling in their oared Serpent ships in search of parsit fish. The Torvaldslanders are fierce and aggressive warriors, preferring the great axe as their weapon. They hold to old gods, like Odin and Thor, and are much like the Vikings of Earth.
(Book 9: Marauders of Gor, pages 55-56)

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Der Ackermann-Hoax

Zum Ackermann-Hoax von Spiegel Online lese man „Kritik und Kunst„:

„Bereits 2003 dementierte die FAI (die reale FAI, es gibt zwei, die andere, obskure ist außer durch Bekennerbriefe nie in Erscheinung getreten!) ihre Verantwortung für die damalige Briefbombenserie. Davon ist im Mainstream jetzt natürlich nichts zu lesen. Im Gegenteil, die Bombenserie 2003 wird jetzt als ‚Beleg‚ vernutzt.“

„Viele halten die Truppe, die sich zum Anschlag auf Deutsche-Bank-Chef Ackermann bekannte, für von Geheimdiensten gesteuerte Provokateure. Dagegen spricht die Wahl ihrer Opfer“, schreibt das ehemalige Nachrichtenmagazin.

Das ist perfide und eine faktenfreie Verschwörungstheorie, Spiegel-Redakteure! Nein, das Gegenteil ist der Fall: die Wahl der Opfer spricht dafür!

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Unter Volksdeutschen

Gudrun Pieper

NDR.de (via Fefe):
Die Schwarmstädter Christdemokratin Gudrun Pieper konnte nicht an sich halten, als Filiz Polat von den Grünen von einer „menschenrechtswidrigen und inhumanen“ Abschiebe-Praxis sprach. „Am besten hätte man Sie abschieben sollen“, rief Pieper der am Rednerpult stehenden türkischstämmigen Polat zu.

Quod erat demonstrandum. Nur zum Erinnern aus Nazis sind Pop (2000):

Der CDU-Politker Wolfgang Schäuble bekannte sich in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ im Januar 1999 eindeutig zur Nation als ethnisch, also rassistisch definierter Abstammungsgemeinschaft, die sich von der französischen oder US-amerikanischen Idee der Nation als Bekenntnis zu den demokratischen Werten signifikant unterscheidet: „Wir schöpfen unsere Identität nicht aus dem Bekenntnis zu einer Idee, sondern aus der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk.“

Andreas Klärner schreibt: „Wolfgang Schäuble leistet vor allem mit seinem Buch ‘Und der Zukunft zugewandt’ einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung völkisch-nationalistischer Ideologeme im hegemonialen Diskurs…Dort propagiert er die Nation als ‘Schutz- und Schicksalsgemeinschaft’“.

Die Thesen Schäubles unterscheiden sich nicht von dem, was zum Beispiel die NPD in ihrem Programm zu demselben Thema sagt. Dort heisst es: „Die Völker sind die Träger der Kulturen. Völker unterscheiden
sich durch Sprache, Herkunft, geschichtliche Erfahrung, Religion, Wertvorstellungen und ihr Bewußtsein. (…) Die politische Organisationsform eines Volkes ist der Nationalstaat, in dem ein Volk seine Werte pflegt, seine Sicherheit gewährleistet, seine Zukunft sichert und die materiellen Voraussetzungen seines Lebens garantiert.“

Der deutsche Mainstream-Konsens ist eben immer noch völkisch. Die braune Kacke kommt schnell zum Vorschein, wenn man fragt: „Was ist deutsch“? Aber das traut sich niemand zu fragen oder gar öffentlich kontrovers zu diskutieren. Statt dessen werden Einwanderer – sogar der zweiten und dritten Generation – mit dem grässlichen Unwort „Migrationshintergund“ diffamiert oder gar als „türkischstämmig“.

Bin ich „russischstämmig“, weil mein Großvater einen russischen Pass hatte? Damals gab es Polen gerade nicht, als er geboren wurde. Polnisch hat er auch nie gesprochen. Die Pieper und andere Völkische hätten ihn vermutlich als „Volksdeutschen“ bezeichnet.

PS Die Dame hat auch eine grottenschlechte zusammengestoppelte Homepage (vgl. oben), die noch nicht mal mit gängigen Browsern korrekt angezeigt wird.

Andreas Klärner: Aufstand der Ressentiments. Einwanderungsdiskurs, völkischer Nationalismus und die Kampagne der CDU/CSU gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. PapyRossa, Köln 2000

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Verräterpartei, revisited

spd(Bildquelle)

„Wir dürfen die Starken nicht verprellen.“ Das sagt ein Sozialdemokrat. „Die SPD hat sich zum Abschluss ihres Bundesparteitags gegen die Einführung einer Reichensteuer ausgesprochen.“

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ProxTube

BurksDie GEMA hindert uns bekanntlich daran, die Kulturschätze der Welt zu rezipieren. Und wir hindern die GEMA daran, uns daran zu hindern. Wir nutzen das Firefox-Add-on ProxTube.

Noch Fragen, liebe medienkompetente Kinder? Nicht,wenn ihr burks.de lest – deshalb zensieren deutsche Bibliotheken dieses Blog!

„Wenn ein Video auf YouTube gesperrt ist und das Addon aktiviert, dann wird im Hintergrund ein amerikanischer Proxy gesucht, der funktioniert und schnell ist.“

Hinweis: Das Add-on HTTPS Everywhere muss vorher deaktiviert werden!

Nur zum Erinnern: „Medienkompetenz“ bedeutet zuvörderst in der Lage zu sein, Zensur jedweder Art – auch die deutscher Medien – umgehen zu können. Fordert eure Lehrer auf, euch das beizubringen! Wenn sie sich weigern, solltet ihr keinen Respekt mehr zeigen, dann sind diese Lehrer schlicht Pappnasen und sollten den Beruf wechseln.

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Das kommt von das!

Schlagzeile des Tages: „Nach den Kinderbüchern kamen die Drogen“ (stern.de).

Wie sagte Wilhelm Busch?
Diogenes der Weise aber kroch ins Fass
Und sprach: ‚Jaja! Das kommt von das!!‘

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Verräterpack SPD für Vorratsdatenspeicherung

Netzpolitik.org: „Auf dem SPD-Parteitag ist heute mit zweitägiger Verspätung über Anträge zur Vorratsdatenspeicherung debattiert und abgestimmt worden. Ein Antrag der Jusos gegen die Vorratsdatenspeicherung fand leider keine Mehrheit, obwohl sich die Mehrheit der Redner in der Debatte gegen eine Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen hatten. (…) Beliebte Argumente waren Kinderpornographie und der Attentäter von Oslo.“

War klar. Offenbar wurden die Textbausteine für die Reden schon vor langer Zeit verfasst, sonst hätten sie ja „Rechtsterrorismus“ auch noch erwähnt.

Die Sozialdemokraten sind also dafür, dass die Bewegungsddaten aller Deutschen ohne konkreten Anlass für mehrere Monate gespeichert werden. Was für ein Verräterpack!

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Mit dem Zweiten sieht man zensiert

ZDF-Zensur

Von deutschen Medien kann man keine journalistische Berichterstattung über Zensur im Internet erwarten; vom ZDF schon gar nicht: Die zensieren selbst. (via pornoanwalt.de)

… das ZDF ermöglicht seinen Mitarbeitern den Zugriff auf Internet-Seiten mit ZDF-Systemen. Dieser Zugang zum Internet wird durch eine Software geschützt. Die Software sucht nach speziellen Stichwörtern in verschiedenen Kategorien und meldet Seitenaufrufe, die diese Stichwörter enthalten. Ihr Rechnersystem hat versucht, auf eine dieser Seiten zuzugreifen…

Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich hatte auch nicht erwartet, dass sich von den vielen hundert Journalisten, die beim ZDF arbeiten, jemand beschwert. Deutsche Leitkultur eben oder: Deutsch bleibt deutsch, da helfen keine Pillen.

Das Wahrheitsministerium informiert: Zensur heisst jetzt „Schutz“.

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