Was, bitte, ist die Wirklichkeit?

Jürgen Zacharias schreibt: „Balkan-Korrespondent Prömpers wähnt sich inzwischen schon bei der ‚Bild‘-Zeitung des Fernsehens‘ und verweist auf darauf, schon Anweisungen wie diese erhalten zu haben: ‚Mach mal was über die Wahl in Bulgarien – aber ohne die Politiker. Die kennt ja sowieso kein Mensch.‘ ARD-Sonderkorrespondent Thomas Marowski sagte, er müsse inzwischen häufig mit Redakteuren diskutieren, wie die Wirklichkeit sei. Die Redaktion würden ihm dann anderslautende Meldungen entgegenhalten. Das nehme inzwischen ‚erschreckende Ausmaße‘ an.“ [Zacharias‘ Quelle]

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Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

victim

Am 9. August 1945 warfen die US-Amerikaner eine Atombombe auf die japanische Stadt Nagasaki. Rund 80000 Menschen starben.

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Olympia

ROGROG

Da ich Mitglied bei Reporter ohne Grenzen bin, muss ich auch in Second Life zum Anlass der Spiele adäquat gekleidet sein (Screenshots in meinem virtuellen Büro). Ich bin vermutlich aber das einzige Mitglied der deutschen Sektion von ROG, das sich in 3D-Welten tummelt; für die anderen ist so etwas eher Teufelswerk.

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Die Angst deutscher Medien vor dem Leser

Kommentar

Hier die Süddeutsche. So kann man Zensur auch begründen. Ich empfehle eine bessere Formulierung: „Wir wollen die Qualität des Internet stärken. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Verständnis, dass wir alle noch von Deutschland aus erreichbaren Websites ab 19 Uhr bis 8 Uhr des Folgetages durch die regierungsamtlichen Zwangsproxies einfrieren. In dieser Zeit kann das Internet von Ihnen nicht genutzt werden. Dieser Freeze gilt auch für das Wochenende. Sie werden sicher verstehen, dass unsere Internet- und Jugendschutzwarte genau so ein Recht auf einen geregelten Feierabend und ein freies Wochenende haben wie die hauptamtlichen Zensoren bei der Online-Ausgabe von sueddeutsche.de.“ Ich habe diesen Vorschlag dort hingeschickt, werde vermutlich aber keine Antwort bekommen.

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„Gefühlt jugendgefährdende Inhalte“

Readers Edition: „Sachsen-Anhalt zum Beispiel würde, wenn es könnte, Seiten von Wettanbietern sperren. Muss sich Herr Vesper, der es gewagt hatte, öffentlich zu sagen, dass Deutschland gar nicht wenige Webseiten zensiert, dennoch entschuldigen? Oder muss jugendschutz.net, nach Ansicht von Schröder treibende Kraft hinter vielen, vielen gesperrten Seiten, sich künftig öffentlicher Diskussion und Konrolle stellen? Wahscheinlich ist Variante 3: Heute Olympia-Eröffnung. Morgen das erste Gold. Menschenrechte, Zensur, China – spätestens ab Sonntag kein Thema mehr.“ Readers Edition hat den Text übernommen von Politplatschquatsch.

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Reality-TV und die Folgen | Toto und Harry

MIR: „Der Sender hatte in seinem Programm im Juni 2007 über die Arbeit einer Münchner Gerichtsvollzieherin berichtet. Im Fernsehen war zu sehen, wie die Gerichtsvollzieherin mit Hilfe eines Schlossers in Begleitung von zwei Polizeibeamten und einem Kamerateam die Wohnung eines gesuchten Schuldners betritt. Dort trifft die Gerichtsvollzieherin den nur mit einer Unterhose bekleideten Kläger, der bei der Kontrolle seines Ausweises brav seinen Namen nennt. Problem bei der Sache: Der aus der Slowakei stammende Kläger war – wie sich noch während des Drehs herausstellte – nicht der gesuchte Schuldner. Gesendet wurde trotzdem. (…) Entscheidung des Gerichts: Das von dem Betroffenen in Ausnutzung der Überrumpelungssituation abgerungene Einverständnis in Filmaufnahmen ist sittenwidrig erworben, damit nichtig und die gleichwohl erfolgende Ausstrahlung der Filmaufnahmen rechtswidrig – Schmerzensgeld in Höhe von EUR 5.000 EUR.“ Richtig so. [via law blog]

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No Advertising, ja bitte!

Start

Oho, das hört sich ja interessant an im offiziellen Second-Life-Blog: „…we plan to create different areas with different covenants in place that are actively enforced by Linden Lab; basically this means Zoning. This may include commercial areas, or residential only, or areas with no advertising. We hope to be talking more about how this will happen towards the end of the quarter.“ Das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Aber Planwirtschaft und Bebauungspläne sind auch blöd.

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Bekopftuchte Frauen

Neukölln

Gesehen in der Mareschstrasse in Berlin-Neukölln.

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Die Kunst des Zensur-Vergleichs

Ein Artikel von mir in Telepolis: „Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, hat es getan und wird jetzt öffentlich abgewatscht. Zu Recht?“

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Erbitterter Kampf bis zum letzten Zug

Schacharena

Heute habe ich mir mit den schwarzen Steinen eine wunderschöne Partie mit einem gleichstarken Gegner geliefert, die erst in der letzten Sekunde und mit dem letzten Zug entschieden wurde. Schön, weil beide kaum Fehler gemacht haben – außer meinem Lapsus im 50 Zug, den ich aber ausbügeln konnte. Ich spiele mit Schwarz oft Königsindisch auf d2-d4; wenn der Weiße sich damit nicht auskennt, kann man oft unverhoffte und erfolgreiche Ausfälle aus dem anfänglich defensiven Steine-Verhau machen. Zum Glück hat er nicht den „Vierbauernangriff“ gewählt, mit dem habe ich immer meine liebe Not. Mit meinem 18. Zug habe ich den starken Angriff des Weißen endgültig abgeblockt. In den fünfziger bis siebziger Jahren war Königsindisch eine der bevorzugten Spielweisen in der Weltelite. Meine Elo-Zahl ist jetzt übrigens kurzzeitig auf 1683.

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Wer aufsteigen will, verlässt den Kiez

Neukölln

Wieder neuer Neukölln-Schrott von Spiegel online: „Der Hinterhof der Hauptstadt“. [Ich müsste hier eine neue Link-Kategorie einführen: „Links, I do not like.“] Eine derartige Summe von Stammtischparolen und Gerüchten ist nur noch peinlich. Ich frage mich, ob die Schreiberlinge wirklich schon einmal in Berlin-Neukölln waren oder ob sie nur per Google Earth recherchiert haben. „Wer aufsteigen will, verlässt den Kiez“. Ich bin gerade dort hingezogen, was zur Zeit recht viele – vor allem jüngere – Leute tun. „Die Filme basieren auf dem zweiteiligen SPIEGEL-TV-Special ‚Leben im Brennpunkt: Berlin Neukölln‘.“ Ach so. Spiegel online wirbt nur für Spiegel TV. Der Artikel ist gar nicht journalistisch gemeint. Die Sendung geht jedoch nicht über Berlin-Neukölln, sondern über „soziale Brennpunkte“ in Berlin-Neukölln. Wer unseriös verallgemeinern will, liest also Spiegel online.

Foto: Straßenszene mit Kutsche in Berlin-Neukölln (wurde von Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch vom Balkon aus kurz angebellt, weil merkwürdig erscheinend.)

Nachtrag, 17.30 Uhr: Auch der Schockwellenreiter (Neuköllner) schreibt was dazu.

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Wo, bitte, geht es zur Oase?

Wüste

Nur gut, dass Avatare nicht durstig werden…

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Angriff der Killertomaten

Fotostrecke in der Berliner Zeitung über die traditionelle Gemüseschlacht zwischen Kreuzberg und Friedrichshain. Leider habe ich sie schon wieder verpasst…

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Erregte Aufmerksamkeit

DWDL.de: „Das Internet-Portal „Netz gegen Nazis“ wird wegen des bisherigen Erfolg vorerst weiter geführt.“ [Vgl. burkblog.de: „Nutzlos gegen Nazis] Neinnein, das ist eine Pressemeldung, also kein seriöser Journalismus, und der „Erfolg“ ist weder evaluiert worden noch überprüft, sondern eine bloße Behauptung der Verantwortlichen:

„Hundertausende engagierte Bürger haben unser Angebot in den ersten Wochen genutzt, haben diskutiert und ihre Erfahrungen im Kampf gegen Rechtsextremismus ausgetauscht. Das hat uns und unseren Partnern Mut gemacht, das Projekt fortzuführen“, begründet ‚Zeit‘-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo die Entscheidung. Zudem habe das Portal eine große öffentliche Aufmerksamkeit erregt, innerhalb seines Angebots seien viele Debatten geführt worden und es seien zahlreiche Anfragen nach Informationen eingegangen.“

Engagiert. Mut machen, Gefühle zeigen, Flagge zeigen. Moralisch hyperventilierend debattieren. Kampf gegen das Böse. Und nun alle zusammen: Hoch die Lichterketten! [Weitere sinnfreie Textbausteine bitte selbst zusammenstellen.]

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Internet-Zensur in China, revisited

Wie hier schon ausgeführt, halte ich die Diskussion über die Internet-Zensur in China für heuchlerisch. Die Tagesschau hat jetzt nachgelegt: „Der frühere Grünen-Politiker und ehemalige NRW-Sportminister Vesper hatte am Sonntag im Weltspiegel gesagt, dass in allen Ländern der Welt Webseiten blockiert würden. ‚Bei uns sind es rechtsradikale Seiten, die gesperrt werden. Und es ist natürlich auch in China so, dass einzelne Seiten gesperrt werden.'“

Man diskutiert nicht über den Inhalt des Gesagten, wie hierzulande üblich, wenn es um Moraltheologie geht, sondern darüber, ob dieser oder jener dieses oder jenes hat sagen und vergleichen dürfen. Natürlich kann die Zesnur des Internet in China und in Deutschland nicht vergleichen werden, weil das sinnfrei wäre und ungefähr so aussagekräftig wie der Satz „In Brasilien und in Deutschland wachsen viele Bäume“. Dennoch sollte man vergleichen, zumal die unstrittige Tatsache, dass auch in Deutschland das Internet zensiert wird, endlich einmal in den Medien auftaucht. Zur Erinnerung: In Nordrhein-Westfalen werden vermutlich bis zu 6000 Websites gesperrt.

Tagesschau.de käut leider ohne jegliche Recherche die üblichen Lügen wieder: „In Deutschland werden rechtsextreme Internet-Seiten des Weiteren nicht gesperrt, solange keine strafrechtlich relevanten Inhalte verbreitet werden. So betreibt beispielsweise die rechtsextreme NPD nach Angaben von Jugendschutz.net mehr als 200 Seiten.“ Daran ist so ziemlich jedes Wort einfach falsch. „In Deutschland“ nicht, sondern in Nordrhein-Westfalen. Bei (in Deutschland) strafrechtlich relevanten Inhalten werden in andern Bundesländern keine Websites – nur deutsche – gesperrt (wer sollte das im Ausland tun?). Die NPD betreibt keine 200 Seiten. Man merkt, wo sich tagesschau.de informiert hat – bei einer abhängigen Quelle, die sich selbst für Zensur stark macht, und nicht bei mindestens zwei unabhängigen. Das ist kein seriöser Journalismus, sondern PR für die Jugendschutzwarte und damit ein Schmarrn.

„Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert, nannte die Äußerung merkwürdig. Vespers Vergleich verbiete sich, sagte er laut „Kölner Stadt-Anzeiger„. ‚Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten. Wir sprechen über Amnesty International.'“ Der Vergleich ist mitnichten absurd, sondern nur blöd. Die Regierung Chinas hält eben etwas Anderes für „strafrechtlich relevant“ als die deutsche. Das kann man sehr wohl vergleichen. Vesper hat also Recht. Mit der Zensur ist es wie mit der Schwangerschaft: Ein bisschen geht nicht. Richtig ist daher der Satz: „In China und in Deutschland und in Saudi-Arabien werden jeweils tausende Websites zensiert“. Wir befinden uns in passender und „guter“ Gesellschaft.

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Scharfe Cyberbraut

CyberbrautCyberbraut

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Britzer Verbindungskanal

Tölchen

Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch schwimmt hier herum (Blick nach Süden) – im Britzer Verbindungskanal.

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B-Lage, revisited

b-lage

Gestern waren wir mit Freunden noch bis kurz vor drei in der B-Lage (vgl. B-Lage). Es gibt nur Flaschenbier, das aber ist gut. Leider war der gestrige DJ Gitte Verführt gar nicht mein Geschmack (Techno, igitt). Die „Musik“ hörte sich an wie eine Mischung aus Luftschutzalarm, Autowerkstatt und einer Horde Metronome auf Speed. Dafür war die „Musik“ aber nicht so laut, dass man es nicht hätte aushalten können. (Ja, die Jugend hat einen schlechten Musik-Geschmack!) Sogar unser Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch hat friedlich unter meinem Barhocker geschlummert. Vielleicht ist er aber auch nur so hartgesotten, wie man es dem Deutsch-Drahthaar nachsagt.

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Gericht stärkt Meinungsfreiheit von Blogs

Kanzlei Kremer: „Mit Urteil vom 16.07.208 hat das AG Frankfurt/Main sich mit bemerkenswert deutlichen Worten dazu geäußert, dass der Betrieb eines Internetforums oder Blogs dem Schutz der Presse- und Meinungsäußerungsfreiheit unterliegt und deshalb generelle “Vorab-Zensur-Pflichten” (so das AG Frankfurt/Main wörtlich) abzulehnen seien, was insbesondere auch bei Blogs mit “kritischen Inhalten und Diskussionen” gelten müsse.“ Das Gericht wörtlich:

Soweit die Klägerseite dagegen einwendet, dass gerade bei Blogs mit kritischen Inhalt und Diskussionen mit provozierenden Inhalt eine generell Prüfpflicht besteht, ist dies abzulehnen. Dabei ist zu beachten, dass das Betreiben eines lnternetforums unter dem Schutz der Presse und Meinungsäußerungsfreiheit steht, und dass die Existenz eines derartigen Forums bei Überspannung der Überwachungspflichten gefährdet wäre. (…) Bei der Annahme einer generellen Vorab-Zensur-Pflicht bei der Einstellung von Artikeln mit kritischen Stellungnahmen oder brisanten Inhalt, würden zwangsläufig auch zulässige Meinungsäußerungen erfasst und das Modell des lnternetforums/blogs insgesamt in Frage stellen.“

Vgl. heise.de: „Gericht stärkt Meinungsfreiheit von Blogs“.

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Virtual Sunset

Sunset

Mein Avatar schaut sich den postkartenreifen Sonnenuntergang auf einer einsamen Insel im virtuellen Ozean an.

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