Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!

förmchenweitwerfen

Bei bestimmten Zeichenketten schlägt gleich mein Bullshitometer stark aus: „Engagiert sich“, „Aktivist“ (außer in historischen sowjetischen Filmen), „Welle der Empörung“, „sensibles Thema“. Ich habe mit der Medienblase nicht mehr viel zu tun, außer als teils amüsierter, teils gelangweilter, teils als kopfschüttelnder Beobachter aus anthropologischer Sicht. Ich bitte daher die Leserschaft, zum Beispiel die Perspektive einer Krankenschwester, eines Fabrikarbeiters, einer Putzfrau Reinigungsfachkraft oder einer Kassiererin im Supermarkt einzunehmen, also aus der Sicht der Leute zu urteilen, die tagaus, tagein hart arbeiten und vielleicht noch eine Familie ernähren müsse, und die mitnichten Zeit und Lust haben, gegen das gefühlt Böse im Internet anzuschreiben oder sich im Sandkasten gegenseitig Torten Förmchen an den Kopf zu werfen. Anders ist das, was folgt, gar nicht zu ertragen.

Ein Journalist schrieb recht langatmig auf Der Achse des Guten (Broder & Co.) darüber, dass er nicht mehr für die Zeitschrift „natur“ (natur.de/wissenschaft.de) schreiben darf. (Ich halte die „Achse“ für genauso „rechts“ wie die F.D.P., Teile der SPD und der CDU sowieso, von den Salonfaschisten ganz abgesehen – also kein Grund zur Schnappatmung oder zu Purifikations-Ritualen).
Ein Kollege sei, zufällig, auf Artikel von mir gestoßen, die auf der Achse des Guten publiziert worden seien. Man wundere sich über meinen „lustvoll prolligen, leicht nationalistisch gewürzten“ Achse-Beitrag über die Anti-Feuerwerks-Kampagne der Deutschen Umwelthilfe, die dem mailenden Kollegen wie eine „bier-/wutschäumende Stammtischrede beim AfD-Kreisparteitag“ vorkam. Ob ich das wirklich geschrieben habe?

„Lustvoll prollig“ ist niedlich: Da schwingt die Verachtung für die Proleten gleich mit. Die benehmen sich bekanntlich nicht „korrekt“, und ein Journalist aus der Mittelklasse muss natürlich die Nase rümpfen.

Ab jetzt geht es natürlich nicht mehr um Inhalte, sondern, wie in der Medienempörungsblase üblich, nur darum, wer wo etwas gesagt hat, wer etwas „sagen darf“ und ob das für den jeweils selbst definierten Mainstream anrüchig (offensive) sei. Ich habe den inkriminierten Artikel „Warum ich Donald Trump die Daumen drücke“ ganz gelesen. Wer die Ironie nicht mitkriegt, ist von allen guten Geistern verlassen und/oder dumm wie Brot. Ich hätte den auch so schreiben können, allein um die zu ärgern, die meinen, es gäbe irgendeinen Konsens, dass Trump als Vertreter der herrschenden Klasse der USA schlimmer sei als Biden, der bekanntlich jetzt dem Ausschuss eben derselben Klasse vorsitzt, um deren Geschäfte zu führen. Trump hatte natürlich auch keine Strategie, um die aktuelle Pandemie zu bekämpfen und gab eine Lüge nach der andern von sich. Mich aber regt das nicht auf: Nichts anderes erwarte ich von einer solchen Charaktermaske.

Ich hatte nur den Link zum Artikel auf Fratzenbuch gepostet und wurde schon beschimpft und als „Idiot“ geschmäht. Mich lässt das kalt, aber es ist schon erstaunlich, wie manche Leute, die sich „links“ fühlen, aber es nicht sind, auf Brocken, die man ihnen hinwirft, reflexartig reagieren wie ein Pawlowscher Hund. Man weiß vorher schon, was kommt, inklusive der Gendersternchen.

Noch ärger finde ich die weinerliche Art, mit der unsere Anstalten sich entschuldigen, sobald sich irgendwo in den so genannten sozialen Medien ein Shitstörmchen zusammenbraut oder jemand sich beschwert, den man nicht kritisieren darf und kann, weil er (noch schlimmer: sie) unerbittlich gut und „farbig“ ist, wie etwa die „Aktivistin“ Jasmina Kuhnke aka quattromilf (die sich auch auf den Couponschneider Don Alphonso eingeschossen hat).

Die Ölspur, die der WDR hinterlässt, ist so breit, dass sogar ein Merkava darauf ausrutschen würde. Ein Herr Micky Beisenherz, von dessen Existenz ich bisher nicht wusste, jammert: „Wenn ich Leute enttäuscht habe, dann tut mir das aufrichtig leid, denn das möchte ich nicht.“

Ach ja? Ich gehe nie ins Bett, ohne mich zu fragen, ob ich auch nicht vergessen habe, täglich jemanden enttäuscht, ans Bein gepinkelt oder in den Allerwertesten getreten zu haben. So eine Elendsgestalt nennt sich vermutlich auch noch „Journalist“, ohne rot zu werden vor Scham.

Noch schlimmer eine andere Dame, von der ich auch noch nie etwas gehört oder gesehen hatte: Gerade ich als Mutter von drei Kindern, sollte aufgeklärter sein, wenn es um unser vorurteilsbehaftetes Sprachsystem geht, für dessen Mitgestaltung wir alle verantwortlich sind. Ich werde zukünftig meine Wortwahl überdenken, denn es war falsch, dass ich mir angemasst habe, als privilegierte weiße Frau über ein Thema zu sprechen…“ Blabla. Ein unfassbares Gesülze.

Da rollen sich bei mir die Fußnägel hoch. Man meint, einer Masochistin beim Gang nach Canossa zuzusehen. Der „Tagesspiegel“ hat an ganz anderer Stelle und zu einem (nicht) ganz anderen Thema den treffenden Ausdruck „die Raserei der Tugendhaften“ geprägt. So muss man sich das vorstellen: An den Pranger mit ihnen, unter dem virtuellen Gejohle der Twitter-Menge mit faulen verbalen Eiern bewerfen, und die, die „bei diesem sensiblen Thema“ etwas Falsches von sich gegeben haben, rufen laut und weinend: Ich habe gesündigt! Ich beichte und bereue zutiefst!

Ich habe jetzt gar nicht mitbekommen, um was es eigentlich ging. Um etwas, was die arbeitende Bevölkerung in irgendeiner Weise interessiert? Was in ihrem Leben eine Rolle spielt? Christian Baron beschreibt in seinem Buch Ein Mann seiner Klasse, dass in einer Kneipe in Kaiserslautern, in der sein Vater verkehrte, jemand, der ins Sonnenstudio ging, „Elektroneger“ genannt wurde. Ich möchte den sehen, der sich im TV traute, dieses Wort zu benutzen.

Nur, um das klarzustellen: Ich mag nicht urteilen, ob zum Beispiel Frau Kuhnke recht hat oder nicht. Das sieht jeder anders, und bei rassistischen Vorurteilen gäbe ich ihr vermutlich oft recht. Es geht um die Art und Weise, wie man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Als öffentliches Ritual der Schuld und Sühne? Als moraltheologisches Spektakel? Oder darf es vielleicht auch mal politisch sein – Rassismus als Feature des Kapitalismus, das Sinn ergibt und eine Funktion hat, insbesondere für die Herrschenden, und nicht als Fehler? Kann man mit den „Aktivisten“ auch über den tendenziellen Fall der Profitrate reden? Den kennen die gar nicht? Dann geht doch rüber zur systemaffinen Greta und rettet das Klima oder so.

Zum Erinnern: Die richtige Perspektive einnehmen und nicht in diesem weltanschaullichen Morast versinken!

So muss man auch über das ehemalige Nachrichtenmagazin und dessen daily soap, wer wen welchen Posten abkriegt, lesen. Oder die lächerlichen Sätze von meedia.de, die vermutlich dem Anus einer Werbeagentur entsprungen sind: Zwei Zeitungen in Brandenburg „rücken näher zusammen„. Eine „tief schürfende“ Analyse, die sich gewaschen hat. Meine Prognose: Der Mantel wird bald derselbe sein, Redakteure werden hinausgeworfen, alles soll digitaler werden oder auch: vor dem Sterben noch mal ein bisschen zucken.

Jetzt hätte ich mich beinahe aufgeregt. Aber zum Glück habe ich es nicht getan. Und ich werde meine Wortwahl nie, nie, nie überdenken.

image_pdfimage_print

Kommentare

21 Kommentare zu “Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!”

  1. Godwin am Februar 1st, 2021 9:14 pm

    quattroMILF sagt doch schon alles
    alles verlogener Kram

    An DIESER Stelle gab es bis vor wenigen Stunden noch ein Video zu bestaunen, ertragen…
    Dort hatte Vorstadtweib Nina Proll ihre Sicht der aktuellen Dinge zum besten gegeben und damit – so meine ich – zahlreichen Otto-Normal-Netflix-Konsumenten aus der oft geschundenen Seele gesprochen.
    (gleichzeitig habe ich mich aber gefragt, was die Frau geritten haben mag, sich in diesem Umfeld zu äußern?)

  2. Trebon am Februar 1st, 2021 10:27 pm

    Also die schrecklichste Nachrecht der letzten Tage war für mich das Disney Peter Pan aus dem Kinderprofil gestrichen hat.

    Echt furchtbar, wo soll das enden?

    Dieser ganze unverholene Gesinnungszirkus hingegen geht mir am Ar…. vorbei. Komplett wahnsinnig, egal welche eingebildete Position die haben. Wer da mitmacht beweist nur das er die IQ100 Marke reist, aber so was von.

  3. jens graumann am Februar 1st, 2021 11:10 pm

    Guten Tag Herr Schröder,
    ihr Mut sich politisch inkorrekt zu artikulieren ohne auf das Don Alphonso-Niveau zu sinken … Respekt!

    Gruß
    Jens Graumann

  4. Trebon am Februar 1st, 2021 11:49 pm

    Das mit dem Sonnenstudio ist nicht schlecht, bei meinem Onkel auf dem Bau nannte Sie die schwatten Papprolle, Wortstamm Teerpappe.

    „Was willst du Papprolle“ hat keinen gestört.

  5. ... der Trittbrettschreiber am Februar 2nd, 2021 8:21 am

    „…Rassismus als Feature des Kapitalismus, das Sinn ergibt und eine Funktion hat, insbesondere für die Herrschenden, und nicht als Fehler?“

    Das leuchtet ein, schließlich wäre der Rassismus als Konsequenz des Sklavenhandels (als Folge des ‚Slavenhandels‘) nicht ohne die Entdeckung der Glücksempfindungen durch den Warentausch entstanden, nicht konstruiert sondern durch Gwohnheit und Wahrnehmungsmuster mit diskriminierenden kognitiven Manifestationen.

    Was mir noch nicht einleuchtet ist die Funktion des Rassismus für ‚die Herrschenden‘. Hätte er die, könnte er je nach Belieben ein- und wieder ausgeknipst werden oder nyanciiert gedimmt werden, um effizient herrschen zu können (man denke an die üblichen Bürokaffeeautomaten mit der Schleimfunktion „für dich, chef, mit milch, du?“). Ich bin mir nicht sicher, ob „die Herrschenden“ (und wenn ja, wo und wie viele?) diese ‚Awareness‘ aufbringen oder über so viel Intelligenz verfügen, das in dieser Weise zu händeln. Ein Bill Gates mag zwar ein super IT-Mann sein und zu seinem Glück zufällig ein wenig Kohle ergattert haben aber den Kapitalismus wie ein neuzeitliches Hyper-Auto zu fahren, traue ich ihm trotz seines sicher manigfaltigen Beraterstabes nicht zu. Ebensowenig denke ich an Intelligenzbestien, wenn ich sehe, wie demokratisch gewählte Frauen mal so eben von einer Maschinenpistole aus ihrem Amtssessel geputscht wird. Was mache ich denn nun mit diesen, sicher leicht im Keller runterspülbaren halbgaren Gedankenknoten – vielleicht eine Weiterbildungsmaßnahme beim AA beantragen oder langsam anfangen, mein JEVER selbst zu brauen?

  6. ... der Trittbrettschreiber am Februar 2nd, 2021 8:35 am

    …ansonsten Burks, hier mein Nachtrag:

    Das war mal wieder ein echter Burks-Artikel mit Sahnehäubchen, zur Nachhmung empfohlen, sofern Begabung und Übung das gewährleisten. Für mich ist es ein echtes Glücksevent, wenn ich während des Lesen verständnisvoll den Kopf von oben nach unten bewegen kann (und wieder zurück), weil ich mich voll auf der Linie des Auto***rs wähne – um dann, nach längeren Spülmaschinendurchläufen im Hirn und nach einer Tasse Kaffee beruhigt feststellen zu können, dass ich endlich mal wieder das verstanden habe, worauf es im Leben wirklich ankommt: Sinn ist nicht nur sinnvoll sondern vermutlich.

    Bitte mehr davon… oh, what a beautiful morning…

  7. flurdab am Februar 2nd, 2021 9:02 am

    Die wohnen alle in dem selben Zoo.
    Wenn man nun partout nichts anderes kann als wahlweise sein Gesicht, seine Titten oder auch den Arsch in die Medien zu hängen, ist man eine tragische Randexistenz.
    Man ist darauf angewiesen immer neue Tricks vorzuführen, damit die Besucher genug Erdnüsse ins Gehege werfen. Das stelle ich mir als sehr anstrengend vor, zumal die Mühen vergebens ist und die Konkurrenz ständig wächst.
    Vermutlich ist der ganze Zirkus beim WDR sogar als PR für die Sendung und ihre Gäste produziert worden. Einer Redaktion die sich nicht scheute „Neger- Kalle“ als Talkgast einzuladen ist vieles zu zutrauen.

  8. Godwin am Februar 2nd, 2021 9:09 am

    Als ich noch ei wenig über den Post herumsinnierte, kamen mir verschiedenen Gedanken und Fragen:

    >>die richtige Perspektive einnehmen und nicht in diesem weltanschaullichen Morast versinken<>Es geht um die Art und Weise, wie man sich mit dem Thema auseinandersetzt. […] Kann man mit den “Aktivisten” auch […] reden?<<
    hier meine ich liegt eine grundlegende Diskrepanz bezüglich der einzunehmnden Sichtweise vor.

    Das was inzwischen etwas inflationär under dem Label Aktivist im öffentlichen Diskurs auftritt, ist inzwischen der Meinung, dass genug geredet wurde – das Problem ist hinreichent beschrieben und halbwegs klar umrissen, JETZT müsses es an die endgültige Lösung dessen gehen.
    das ist Labern hinderlich.

    Klar kann man über die Art und Weise – das >> moraltheologische Spektakel<< meckern.
    man muss evtl. sogar.
    Aber was wäre die gangbare Alternative??
    Erst besser machen, dann meckern (alte Kindergarten-Regel)

    >>den tendenziellen Fall der Profitrate<<
    ständig wird hier darauf verwiesen – aber warum eigentlich, wenn es dieser Tendenz genügend Gegen-Tendenzen gibt?
    Was soll das im gesellschaftlichen Geschehen erklären?
    Weches alltägliche Handeln soll davon abgeleitet werden?
    Einerseits das Große Ganze fordern, aber dann mt so nerdigem Nischenwissen ins Feld ziehen.
    Das wird doch nix

    ?

  9. Godwin am Februar 2nd, 2021 9:10 am

    Als ich noch ei wenig über den Post herumsinnierte, kamen mir verschiedenen Gedanken und Fragen:

    >>die richtige Perspektive einnehmen und nicht in diesem weltanschaullichen Morast versinken<<

    mich deuchte immer, die richtige Perspektive ginge zwangsläufig mit einer zugehörigen Weltanschaung einher…
    doch nicht??

    Auch Baron verbreitet keine gesellschaftlichen Wahrheiten. Auch er schreibt nur für SEIN Publikum, bedient sie (Vor-)Urteile, die es halt so braucht, um seine Bücher zu verkaufen und bestätigt den Leser in dem Glauben, den er ohnehi schon hat…
    (was nicht bedeutet, dass es falsch ist, was er schreibt)

  10. Godwin am Februar 2nd, 2021 9:11 am

    >>Es geht um die Art und Weise, wie man sich mit dem Thema auseinandersetzt. […] Kann man mit den “Aktivisten” auch […] reden?<<
    hier meine ich liegt eine grundlegende Diskrepanz bezüglich der einzunehmnden Sichtweise vor.

    Das was inzwischen etwas inflationär under dem Label Aktivist im öffentlichen Diskurs auftritt, ist inzwischen der Meinung, dass genug geredet wurde – das Problem ist hinreichent beschrieben und halbwegs klar umrissen, JETZT müsses es an die endgültige Lösung dessen gehen.
    das ist Labern hinderlich.

    Klar kann man über die Art und Weise – das >> moraltheologische Spektakel<< meckern.
    man muss evtl. sogar.
    Aber was wäre die gangbare Alternative??
    Erst besser machen, dann meckern (alte Kindergarten-Regel)

    >>den tendenziellen Fall der Profitrate<<
    ständig wird hier darauf verwiesen – aber warum eigentlich, wenn es dieser Tendenz genügend Gegen-Tendenzen gibt?
    Was soll das im gesellschaftlichen Geschehen erklären?
    Weches alltägliche Handeln soll davon abgeleitet werden?
    Einerseits das Große Ganze fordern, aber dann mt so nerdigem Nischenwissen ins Feld ziehen.
    Das wird doch nix

    gibt es hier ein Zeichen-Limit??

  11. Fritz am Februar 2nd, 2021 10:31 am

    Es sind i.d.R. in Deutschland geborene bzw. aufgewachsene Kinder von Migranten, die in diesen Rassismuswahn verfallen.

    Das ist psychologisch verständlich; wer in Deutschland sozialisiert wurde, kann mit afrikanischer oder muslimischer Kultur häufig wenig anfangen, gleichzeitig fühlt man sich auch den Deutschen gegenüber fremd. Man gehört also nirgendwo „dazu“ und leidet darunter.

    Das ist allerdings nicht Schuld der Deutschen, und deswegen sollte man es ihnen auch nicht zum Vorwurf machen.

  12. Jon Doe am Februar 2nd, 2021 10:39 am

    Burks, jetzt mal Tacheles: darf man denn jetzt „Zigeuner“ sagen oder nicht?

  13. admin am Februar 2nd, 2021 11:44 am

    @Godwin, nein, hier gibt es kein Zeichen-Limit.

    Zum Thema Zigeuner: https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/
    https://taz.de/Politische-Korrektheit/!5012673/
    https://www.nzz.ch/feuilleton/medien/roma-sinti-zigeuner-1.18163686 „Irritierend daran ist, dass viele der Angehörigen dieser Minderheit sich selbst als Zigeuner bezeichnen. Den Plural ihrer Eigenbezeichnung, Roma, kennen sie allenfalls vom Hörensagen, aber weder die männliche Form Singular (Rom) noch die weibliche Form (Romni) ist ihnen geläufig.“

  14. flurdab am Februar 2nd, 2021 5:58 pm

    Gut gemachter Rassismus braucht keine Sprache.
    Der einzige mir bekannte Nichtrassist war Josef Stalin, da gab es 15 Jahre, 25 Jahre oder den Tod.
    Unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder gar Ethnie. Die Arbeitslosigkeit war auch niedrig.
    „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“ funktioniert scheinbar auch mit einem gefühlten Sein bzw. einem adaptierten Sein, wenn es sich nur ordentlich lohnt.

  15. Genau diese assoziazjon… | Schwerdtfegr (beta) am Februar 2nd, 2021 6:10 pm

    […] […] wie manche Leute, die sich “links” fühlen, aber es nicht sind, auf Brocken, die man i… […]

  16. bentux am Februar 3rd, 2021 3:45 am

    Spiegel? Rassismus? Alles Nebenkriegsschauplätze. Um die Leute beschäftigt zu halten. Einfach Aufteilen und herrschen. Dabei den Pöbel beschäftigt halten, gegeneinander aufhetzen und fleißig Umverteilen. Irgendwie, so sieht es für mich aus, machen Wir den Schwach… Livestyle von der anderen Seite des Teiches Zeitversetzt mit.
    Der Typ beschreibt es ganz gut:
    https://youtu.be/NvtMYOYptl0

  17. flurdab am Februar 3rd, 2021 8:03 am

    Vielleicht sollten sich die Personen, die sich in den Asozialmedien über rassischtische Diskriminierung/ Herabsetzung/ Beschimpfung etc. in der Gesellschaft beklagen, lieber mit ihrem persönlichen Narzissmus als Wurzel des Übels beschäftigen?
    Überhaupt stellt sich doch die Frage nach der Verantwortung ihrer Eltern für dieses Erleben.
    Gilt hier nicht das Verursacherprinzip?
    Die Eltern müssen doch bereits bei der Zeugung gewusst haben in welch abscheulich rassistische Gesellschaft sie ihren Nachwuchs gebären.
    Aber die hatten kein Einsehen, haben das bretthart durchgezogen. Eltern werden oft zu einem lebenslanges Problem, egal was sie tun oder lassen.

    In meinem Kommentar:
    „flurdab am Februar 2nd, 2021 9:02 am“
    Hat sich ein Fehler eingeschlichen. Ich meinte natürlich „Neger- Klaus“.
    Wie es zu dem Fehler kam lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren.

  18. ... der Trittbrettschreiber am Februar 3rd, 2021 10:18 am

    @flurdab

    Bei Tätigkeiten wie z.B. der Zeugung eines Nachkommens (gn*)* ist es in nicht fundamental budhistischen Kulturkreisen allgemein nicht üblich, ja vielleicht sogar unmmöglich, politische oder gesellschaftsbezogene Einsichten oder gar den Kategorischen Imperativ Kants zu berücksichtigen.

    *(gn*)=genderneutral

  19. bombjack am Februar 3rd, 2021 11:02 am

    […]wer in Deutschland sozialisiert wurde, kann mit afrikanischer oder muslimischer Kultur häufig wenig anfangen, gleichzeitig fühlt man sich auch den Deutschen gegenüber fremd. Man gehört also nirgendwo “dazu” und leidet darunter.[…]

    Hm in meinem Ex-Pfadistamm im tiefsten Niederbayern, gab es es einen Pfadfinder dessen Eltern aus Japan stammten….der konnte Japanisch und sprach auch tiefsten niederbayerischen Dialekt und nur das Aussehen zeigte da den Unterschied.
    Zum „nirgendwo dazugehören“ gehören immer zwei dazu….und auch wenn die hier sozialisierten Leute mit der „afrikanischen oder muslimischen Kultur häufig wenig anfangen“ können, so übernehmen sie doch (zum Teil, mal weniger mal mehr) auch diverse Aspekte (z.B. Macho-Gehabe, „Was guckst Du so blöd“) die dann dafür sorgen, dass sie doch hier wieder anecken oder gar ausgeschlossen werden.

    bombjack

  20. flurdab am Februar 3rd, 2021 12:07 pm

    @ Trittbrettschreiber

    klingt nach liederlichen Leuten?

  21. Fritz am Februar 3rd, 2021 1:29 pm

    @bombjack: Überleg mal, als besonders rassistisch gilt es ja, Leute, die aussehen wie Afrikaner oder Brasilianer oder Araber zu fragen, wo sie herkommen? In Deutschland gibt es ca. 1% Schwarze, in den USA 13%, in Kolumbien20%, in Brasilien bis zu 50%. Also die ganz überwiegende Mehrheit der Deutschen ist weiß. Die Chance, dass ein Mensch, der aussieht wie ein Afrikaner in Deutschland geboren ist ist also immer noch relativ gering, weshalb es nahe liegt, ihn zu fragen, wo er her kommt. Das wird sich ändern, in 50 Jahren wird niemand mehr solche Fragen stellen.

    Aber was geht in Leuten vor, die einem Deutschen Rassismus vorwerfen, wenn er diese Frage stellt? Sind die irre?

    Überall in der Welt ist es völlig normal, Leute, die aussehen wie Fremde zu fragen, wo sie herkommen. ist mir in Südamerika mehrfach passiert. Das ist kein Rassismus, sondern eine freundliche Geste gegenüber Fremden.

    Übrigens hat ein Soziologe ein Wort geprägt für das, was z.Z. in Deutschland abläuft, nämlich „Brasilianisierung“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Brasilianisierung#:~:text=Brasilianisierung%20des%20Westens%20ist%20eine,Richtung%20einer%20zunehmenden%20sozialen%20Ungleichheit.

    Genau das ist es, was z.Z. hier abläuft, am Ende gibt es wie in Brasilien jede Menge Vielfalt (vor allem an Hautfarben und Religionen) in einer Gesellschaft mit extremer Ungleichheit und Misstrauen bis Feindseligkeit der Menschen gegeneinander. Niemand wird mehr in der Lage sein, seine Interessen kollektiv mit anderen zu vertreten.

Schreibe einen Kommentar