Geografie und Heimatkunde

keller kopf
Das 130er-Denkmal am Kellerkopf, im Volksmund oft einfach Kellerkopf-Denkmal genannt, ist in Holzwickede im Ortsteil Hengsen.

„Es ist kein Zufall, daß die moderne Geographie von Anbeginn an eine deutsche Wissenschaft war. Sıe entstand zu einer Zeit, als man Deutschland noch kaum als »geographische Einheit« und noch viel weniger als politische Größe bezeichnen konnte. Ihre herausragende Stellung geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als sich eine »politisch-statistische Schule« in den Dienst der deutschen Territorialstaaten stellte; der Ursprung der modernen Geographie ist daher im Ethos des »wohlgeordneten Polizeistaats« zu suchen. (…)

Der entscheidende Aspekt war der aus der Tradition der Romantik abgeleitete Anspruch einer besonderen Beziehung zur Landschaft als typische Merkmal des deutschen Nationalcharakters: der Wesenszug des Landschaftsgefühls beziehungsweise der Landschaftsverbundenheit. (…)

Unter dem Dach dieser Vorstellung hat sich eine ganze Reihe von Phänomenen und Institutionen zusammengefunden: die Jugendbewegung der Wandervögel, die nationale Einrichtung des Wanderwegs, Traditionen der Landschaftspflege, ökologische Utopien, die vielen um den Begriff Heimat kreisenden Konzepte, wıe zum Beispiel das Schulfach Heimatkunde.“ (Vejas Gabriel Liulevicius: Kriegsland im Osten: Eroberung, Kolonialisierung und Militärherrschaft im Ersten Weltkrieg. 2002)

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Kommentare

9 Kommentare zu “Geografie und Heimatkunde”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Januar 25th, 2021 5:34 pm
  2. flurdab am Januar 26th, 2021 10:38 am

    @ Trittbrett
    Bodenturnerinnen, rhythmische Sportgymnastikerinnen.
    Ich weiß worum ich in meinem Leben betrogen wurde.

  3. ... der Trittbrettschreiber am Januar 26th, 2021 2:57 pm

    Das ist das Gute am Homeoffice: Jeden Tag eine neue Übung – mein Bierbrettbauch ist schon richtig sixpackig geworden.

    https://www.dtb.de/geraetturnen/downloads/leistungssport-weiblich/

    Man muss nur aufpassen, dass man nicht verbürgerlicht, das gäbe dann innerschweinehündliche Diskrepanzen beim Burks-Lesen.

  4. waldheinz am Januar 26th, 2021 9:41 pm

    An Heimatkunde kann ich mich noch schwach aus meinen ersten Schuljahren erinnern (frühe 1970er). War zwar auch typischer DDR-Unterricht mit seinen Beklopptheiten, aber eher ohne Nationalismus.
    Mit dem Ökologiestudium hat es später dann auch nicht mehr geklappt.

    https://www.youtube.com/watch?v=liAzr7t9tyk

  5. ... der Trittbrettschreiber am Januar 27th, 2021 7:06 am

    @waldheinz

    …einfach köstlich. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass Politik gefühlt nichts mit dem einzelnen Menschen, sei es im Kuhstall, Bierkeller, SUV oder im Genderhomeoffice zu tun hat. Da sind immer irgendwelche Ärsche, die das Leben im Hier und Jetzt stören oder zumindest anders gestalten wollen, als man selbst. Mit der Zeit und auch von den Vorfahren gelernt wächst die Gewissheit, dass man da zwar nichts machen kann aber durchaus darauf hoffen, dass der aktuelle Status Qou der temporären Herrschaft schon bald zuende gehen wird. Das muss so sein – denn ohne Spaltung wäre die Sehnsucht des Deutschen Volkes (also Oppa im Schuppen beim SUV waschen) nach Einheit, Frieden und den wohlschmeckenden Eierkuchen wie Biertrinken ohne Zisch.

    PS: Ich schaue es mir noch mal an, schon wegen der Wirkung auf die Vesica urinaria.

    https://ddr-rezepte.net/eierkuchen/

  6. waldheinz am Januar 27th, 2021 9:48 pm

    @ … der Trittbrettschreiber
    Kulinarisches Experiment gefällig? In vielen Betriebskantinen gab es manchmal Nutria, also Sumpfbiber. Schmeckte aber ähnlich wie Kaninchen.

  7. ... der Trittbrettschreiber am Januar 28th, 2021 6:48 am

    @waldheinz

    das ist ja nicht nur eine kulinarische Geschichte.
    Ich hatte das Glück, als Grenzgänger zwischen den Kulturen aufzuwachsen. Ich kenne daher Brause, Caro, F6, die Poodys und die Wälder des „Nahen Ostens“ genau. Nutrias waren im Westen nahezu unbekannt. Kaum ein Westfale konnte sich eine Ratte in dieser Größe vorstellen. Ich aber habe sie gesehen!! Die Nutriafarm war irgendwo in Thüringen, zu meinem Leidwesen trug ich die damals für Jungen und Mädchen üblichen kurzen Hosen mit Kniestrümpfen. Das stresste die Begegnung mit diesen posierlichen Kuscheltierchen etwas. Ich erfuhr, dass die Zähne Aufschluss über das Alter und damit zur „Entnahme“ aus der Farm aussagten. Je gelber, brauner, desto wohlschmeckender sollten sie sein und ihr Fell nahm ja direkt auf den zarten Schultern der sozialistischen Arbeiterladies platz. Ach, und ach … das waren noch Zeiten… die Semmeln dufteten im Einkaufsnetz von Oma und die Hühner legten ein Ei für mich ganz persönlich. Walter schaute auf die Dorfkreuzung herab und der Hufschmied ließ es ordentlich zischen – mit Wasser, versteht sich.

  8. flurdab am Januar 28th, 2021 1:48 pm

    Nutrias sind keine Ratten.
    Sie sind eine eigenständige Familie der Nagetiere und komplette Vegetarier.
    Im „Westen“ sind verwilderte Nutrias ein echtes Problem der Wasserbauer wegen ihrem leidigen Hang zum Deich. Weshalb die Deichverbände Fallensteller beschäftigen um die Population zu kontrollieren.
    Wer nun also mal so ein richtiges Bio- Wildfleisch in seinem Topf begrüssen und begiessen will, sollte dort Kontakt suchen.
    Ist auch preisawerter als die Meerschweinchen aus der Zoohandlung, zumal die Tiere küchenfertig verkauft werden.
    „Welches Merrschweinchen hätten Sie den gern?- Ein möglichst Fettes“, sind einfach schwierige Dialoge.

  9. altautonomer am Januar 30th, 2021 3:07 pm

    Die Jugendbewegung der Wandervögel hat sich gespalten. Die eine Hälfte will nur noch Wandern.

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