Unter Freibeutern, revisited

marx


Karl Marx: Wahlkorruption in England, 18. Oktober 1859, in: MEW 13, S. 527 Allgemeiner moraltheologischer Lehrsatz über die Nebeneinkünfte von Abgeordneten des deutschen Bundestags.

Die taz schrieb vor zwei Jahren über das Buch „Korrupt“ von Mathew D. Rose:

Das klingt nach Griechenland, Italien oder Serbien: Den Staat beherrschen als Parteien getarnte Konzerne. Alle paar Jahre darf das Volk zwischen Polit-Unternehmern entscheiden, die alle Teil desselben Netzwerks sind. Doch in Mathew D. Roses Buch „Korrupt?“ geht es nicht um die EU-Peripherie, sondern um Deutschland selbst. Rose beschreibt, wie deutsche Politiker nach Bedarf zwischen Politik und Wirtschaft wechseln – und dabei sich und ihren Freunden in den Unternehmen Geld zuschustern. Die wirtschaftlichen und politischen Eliten könnten unkontrolliert schalten und walten, da Journalisten, Wissenschaftler und Anwälte mit zum Club gehörten.

Dazu passt: „An Rose nervt, dass er jeden erwähnten Politiker als ‚Freibeuter‘ bezeichnet. Seine Fakten aber sind lesenswert.“ (Die taz über Mathew D. Rose.

Mich nervt das nicht. Er hat ja recht.

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Kommentare

3 Kommentare zu “Unter Freibeutern, revisited”

  1. lepus am August 3rd, 2014 11:27 pm

    „Er hat ja recht.“ Und – was folgt daraus? Systemwechsel? Schön. Dann aber konsequent. D.h. ohne Politiker, die sind nämlich in jedem System Freibeuter!
    Siehe H.H. Hoppe: Der Wettbewerb der Gauner.

  2. elvis am August 4th, 2014 11:25 am

    Bemerkenswert, keine grosse Tageszeitung veröffentlichte unlängst die Liste jener welche was verdienen. Lediglich BILD brachte einen Artikel über den SPD Mann mit den 240.000.

  3. Nina Tabai am August 5th, 2014 10:37 pm

    Ich weiß nicht, wenn ich an Lobbyisten mit Nebenjob Abgeordneter denke, wie Friedrich Merz, Gauweiler oder Silvana Koch-Mehrin, dann ist der Vergleich mit Freibeutern eine Beleidigung.

    Für die Freibeuter.

    Das hat ein Störtebeker nicht verdient!

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