Vade retro, Sprachpanscher!

verein deutsche sprache

Ich bin in den Verein Deutsche Sprache e.V. eingetreten. Ich finde das witzig. Auch der Ehrenpreis „Sprachpanscher“ [des jeweiligen Jahres] ist auf jeden Fall mindestens so sinnvoll wie Journalistenpreise. Man hat die Garantie, im Vereinsblättchen von grauenhaftem Deutsch verschont zu bleiben. Im Stimmritzenverschlusslautmilieu bin ich jetzt natürlich unten durch, aber das geht mir am Gesäß vorbei.

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Kommentare

8 Kommentare zu “Vade retro, Sprachpanscher!”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Mai 15th, 2021 3:16 pm

    Sprachkonservierende Vereine sind eigentlich die Bestatter dessen, was sie zu retten versuchen. Briefmarkenwerte steigen, wenn die Marken abgestempelt sind. Nur kann man sie praktisch nicht mehr gebrauchen. Sprachvereine sind aber auch Zufluchtsorte, kleine nostalgische Inseln für das Durchatmen im sich wandelnden Alltag, eyh, wa, wie det so is mit die Schnauze, die immer auch faul is und lieber sabbert als wat jutet formulieren tut.

    PS: Es gibt sogar einen Verein für Plattdeutsch und das tollste, unverständlich und kaum fassbar:
    In manchen rückwärts blickenden Bildungsinstituten werden Sprachen gelehrt, die niemand mehr außer zu Ausgrenzungszwecken spricht. Hier ein kleines Beispiel:
    „Si ehta us wi ela tein, is et ab ernet“.

  2. admin am Mai 15th, 2021 5:22 pm

    Es geht nicht darum, die Sprache zu „konservieren“, das würde nicht funktionieren. Eher das, was die https://de.wikipedia.org/wiki/Acad%C3%A9mie_fran%C3%A7aise macht. Da wir so etwas nicht haben, müssen die Bürger sich engagieren.

  3. Godwin am Mai 15th, 2021 6:07 pm

    „Stimmritzenverschlusslautmilieu […] geht mir am Gesäß vorbei“

    Ich befürchte, dies beruht auf einer gewissen Gegenseitigkeit. Die Protagonisten dieses Milieus artikulieren doch ohnehin die Mär von alten, weißen Männern usw. – also gewissermaßen bestätigst du nur deren Klischee-Vorstellung…

    Der Verweis auf eine der elitärsten, bürgerlich-konservativsten Institutionen Frankreichs lässt nun doch Burks‘ zunehmende Sympathien für die Konter-Revolution deutlich werden.
    Die AF wurde wohl nicht ganz grundlos in der Revolutionszeit geschlossen und verboten.

    Außerdem:
    „Auch die hin und wieder […] veröffentlichten Meinungsäußerungen zeugen nach Ansicht mancher Kritiker von beschränkter Einsicht in das Funktionieren und die Entwicklung von Sprache.“

  4. Andreas am Mai 18th, 2021 2:23 pm

    Je älter umso konservativer. Und burks.de bietet sich zunehmend als Anschauungsmaterial ;-)

  5. admin am Mai 18th, 2021 2:52 pm

    Ich habe eher den Eindruck, dass ich immer linksradikaler werde. ;-)

  6. Godwin am Mai 21st, 2021 7:30 am

    Eine schöne Selbttäuschung.
    Verbitterung ist kein Ausdruck linker Radikalität.

    Bzw
    Übermedien berichtete 2020 über diese Haltung Krämers unter der Überschrift „Die Pegidahaftigkeit des Vereins Deutsche Sprache“

    Wächst da doch zusammen was angeblich nicht zusammen gehört?

  7. admin am Mai 21st, 2021 12:37 pm

    Ich weiß sehr wohl, was da für Leute Mitglied sind. Aber wenn man das zum Maßstab nimmt, dürfte ich auch nicht im DJV sein. Ich sehe das gelassen. Die Herrschaften dürften eher ein Problem mit mir haben als umgekehrt.

  8. Rainer Kirmse , Altenburg am Januar 16th, 2022 8:47 am

    SPRACHPANSCHER

    Das Brett ist Board geworden,
    Anglizismen allerorten.
    Sie surfen, skaten, kiten
    Durch wahrhaft moderne Zeiten.
    Es wird gelikt und gestreamt,
    Wie sich’s für Hipster so geziemt.

    Nicht klagen, nicht verzagen, 😉
    Einfach wieder mehr Deutsch wagen.

    Wir sagen No
    Zu Coffee to go,
    Weg mit Center und Shop,
    Kein come in and find out;
    Dem Denglisch Stopp,
    Fordern wir laut.
    Geh’n wir ran
    Und sagen
    Sprachpanschern
    Den Kampf an.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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