Im Brennpunkt stehende Frettkatze

focal fossa

Das war ja eine schwere Geburt: Sudo gedit und in der fstab rumfummeln. So etwas macht man doch so gern wie eine Operation am offenen Herzen. Sage und schreibe eine Woche musste ich im Ubuntu-Forum Ratschläge verstehen und befolgen.
sudo mount /dev/sda1 /mnt && sudo ls -R /mnt && sudo umount /mnt
cat /etc/fstab | grep -v „^#“
sudo parted -l
sudo blkid
in der fstab fehlt diese Zeile: UUID=EC7E-55BA /boot/efi vfat umask=0077 0 1

Da lernt man, blind zu vertrauen. Ich war froh, dass das Gerät ohne Herumzuzicken wieder hochfuhr. Finally: Rechner 2, auch bekannt als mein Laptop, läuft jetzt mit Focal Fossa (Ubuntu 20.04 LTS).

Die Neuerungen seien behutsam, schreibt Heise. I disagree, Euer Ehren. Ohne Vorwarnung hat man meinen Passwortmanager Revelation entfernt. Was wäre, wenn ich nur einen Rechner gehabt hätte? Als Ersatz bietet sich jetzt KeepassXC an. Aber natürlich funktioniert der Import der alten Keepass-Dateien (bei mir) nicht. Ich musste alles von Hand neu eintragen, und ich habe zahlreiche lange und komplizierte Passwörter. Schön, einige uralte mal wieder gesehen und eingetippt zu haben.

Die Optik interessiert mich nicht, das ändere ich sowieso alles. Ich war auch überrascht, dass die Desktop-Symbole nicht mehr im Original zu sehen waren, nur ein „Muster“, wie ein Newbie-Avatar in Second Life. Das konnte ich reparieren, indem ich die Icons aus /usr/share/applications nahm. Viel Handarbeit – und ein fetter Bug.

Firefox neu? Früher war Firefox erste Wahl, jetzt fliegt er bei mir runter. Das VPN soll schneller gehen? Wieso hängt das vom Betriebssystem ab? Das macht bei mir die Fritzbox. Oder habe ich was falsch verstanden?

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Kommentare

6 Kommentare zu “Im Brennpunkt stehende Frettkatze”

  1. takeshi am Oktober 16th, 2020 8:28 am

    Um Probleme, wie das von dir oben beschriebene zu vermeiden, mache ich lieber alle 2 Jahre bei einer neuen LTS-Version eine saubere Neuinstallation, statt von der Vorversion upzugraden.
    (Oh oh, da stirbt jedes Mal ein süßes kleines Kätzchen, wenn man englische Verben deutsch konjugiert. ;-) )

    Also lieber ein Backup des Home-Verzeichnisses anlegen, um eigene Daten und Konfigurationen zu sichern und dann das System neu installieren.
    Das läuft in ca. 30 min glatt durch und muss sich nicht mit älteren Programmen, geänderten Konfigurationen und ähnlichem herumschlagen, was zu Problemen wie deinem führen kann.

    Natürlich muss man dann seine eigenen bevorzugten Programme nachinstallieren und wieder einrichten, aber das ist es wert.
    Nicht nur, weil sich mitunter Pfade ändern oder mittlerweile unnötige „Altlasten“ gleich mit entsorgt werden, sondern auch, weil man so sein System besser kennen lernt und im Umgang damit sicherer wird.

    Ich habe hier ebenfalls am Wochenende von 18.04 auf 20.04 umgestellt und hatte durch Neuinstallation statt Upgrade kein Problem.

    Ein weiterer Vorteil einer sauberen Neuinstallation ist, dass ich dieses Up-to-date-System ganz simpel per dd-Befehl vom großen Rechner auf mein Laptop kopieren kann und dann dort ohne weitere langwierige Arbeiten das gleiche neue System betriebsbereit zur Verfügung habe.

    Die einzige Datei, die in dem Fall anzupassen ist, ist übrigens die fstab. ;-)
    Aber wenn man die auf dem Zielgerät befindliche fstab vor der Neuinstallation zur späteren Einsicht kopiert oder z. B. ausdruckt und dann nach dem Kopiervorgang die Einträge in der neuen fstab entsprechend anpasst, hat man ruckzuck ein zweites sauberes System zur Verfügung.

  2. bentux am Oktober 16th, 2020 9:20 am

    Revelation: Der Grund ist: https://youtu.be/zBSbZ06uxa8 hier nicht das Herz, aber das Packet Cryptodome. Wir nennen sowas auch der Start zum eintauchen in eine Hasenhöhle.
    Dann gehen Wir mal ganz naiv an die Sache ran.
    Revelation ist open source und python. Wie schwer kann es sein?
    BTW, Ubuntu fasse Ich nur an wenn Ich einen guten Grund habe oder bezahlt werde. Also muss es mein augenblickliches System tun.
    Tut aber nix weiter zur Sache, sollte bei Anderen Systemen genauso Scheiße laufen.
    Wir holen uns das packet: https://github.com/mikelolasagasti/revelation/releases/download/revelation-0.5.4/revelation-0.5.4.tar.xz
    Download und Auspacken spare Ich mir hier.
    Da ist das Teil:
    cd project/tmp/revelation-0.5.4
    Das ist sowas wie die Installationsanleitung.
    > You can also install Revelation from source code. Note that you then need several development packages.

    requirements.txt
    PyGObject
    pycryptodomex
    pwquality

    Nebenbei es wird noch
    python3 und Gtk3.0
    Aber das hat man in einem gut sortierten System. Natürlich auch mit den Python Interfaces.

    # Ok, let’s start (strange but possible):
    ./autogen.sh

    some magic

    src/bundle/Makefile.am:9: installing ‚./py-compile‘

    # let’s have a look about the dependencies:
    ./configure
    # wait for error:

    checking python module Cryptodome… no
    configure: error: failed to find module Cryptodome

    # ups???
    checking for python version… 3.8

    # we need ‚cryptodome‘
    sudo pacman -S python-pycryptodome

    # package which we need:
    # python-pycryptodome-3.9.8-2-x86_64

    ./configure
    # again
    checking python module Cryptodome… no
    configure: error: failed to find module Cryptodome
    # what?

    python
    Python 3.8.6 (default, Sep 30 2020, 04:00:38)
    [GCC 10.2.0] on linux
    Type „help“, „copyright“, „credits“ or „license“ for more information.

    >>> import Cryptodome
    Traceback (most recent call last):
    File „“, line 1, in
    ModuleNotFoundError: No module named ‚Cryptodome‘

    #found something:
    $ find /lib/python3.8/ -iname „*Cryptodome*“
    /lib/python3.8/site-packages/pycryptodome-3.9.8-py3.8.egg-info
    Wie? Nur das Ei und der ganze schmutzige Rest?

    #anderer Weg um das Teil ins System zu prügeln:
    $ pip search Cryptodome
    python-jose-cryptodome (1.3.2) – JOSE implementation in Python using pycryptodome
    # Nicht mal in pip? Komisch.
    # Sieht nicht so vertrauenswürdig aus und Ich habe auch keinen Bock mehr.

    Daran liegt es:
    pacman -Ss Cryptodome community/python-pycryptodome 3.9.8-2 [installed]
    Das System lügt. Ist nicht installiert.

    Das selbe mit „meson“ probiert. Aber sieht auch nicht besser aus.

    Wer Lust hat:
    https://pycryptodome.readthedocs.io/en/latest/src/installation.html

    Nun weiß Ich auch warum das als flat Package kommt:
    https://revelation.olasagasti.info/download.php
    Alles in einem Packet, aber so was sollte auch der geneigte Benutzer, aus den Sourcen, installieren können. Einfach so einem Flatpak zu vertrauen ist ein bisschen viel verlangt. Besonders bei einem Passwort Manager.

  3. bentux am Oktober 16th, 2020 10:01 am

    Vpn? Da hast Du was falsch verstanden. Man kann vpn im Router, auf einem Host oder irgendwo anders installieren. VPN hat also erst mal, wenig mit dem Router zu tun.
    Seitdem jemand Quake, wegen der Ping Zeiten, auf einem Switch installiert hat, (wobei der Switch noch seine normale Funktion behalten hat.) bin Ich mit den Geräten, worauf was läuft, etwas vorsichtiger geworden.
    Nun kommt die Typische IT Aussage, „kommt auf den Anwendungsfall an“. Soll heißen wie Du es gerne hättest. :-) Also Bitte nochmal nachforschen.

  4. frater mosses von lobdenberg am Oktober 17th, 2020 4:51 am

    „Ich musste alles von Hand neu eintragen, und ich habe zahlreiche lange und komplizierte Passwörter. Schön, einige uralte mal wieder gesehen und eingetippt zu haben.“

    Ach, Copy&Paste geht bei diesem Linux-Frickelkram also immer noch nicht universell?

  5. Juri Nello am Oktober 17th, 2020 6:02 pm

    Sind das Eure Passwörter in der Cloud?

  6. Spätere Fehler und frühere Fehler oder: E-Mails verschlüsseln unter Linux (Focal Fossa) : Burks' Blog – in dubio pro contra am Oktober 22nd, 2020 3:19 pm

    […] musste also, da ich kein Update von Ubuntu gemacht hatte, sondern eine komplette Neuinstallation, zunächst alle Schlüssel, inklusive des eigenen aktuellen Schlüsselpaars, mit Kleopatra […]

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