NCM Moscow plus minus, revisited
Im Wonnemonat Mai hatte ich die Vor- und Nachteile meines neuen E-Bikes NCM Moskow beschrieben. Jetzt bin ich rund 800 Kilometer damit gefahren und kann noch mehr dazu sagen.
Beleuchtung war nicht im Preis enthalten. Daher habe ich jetzt in die Tasche gegriffen und – manipuliert durch Werbung, die sich als Journalismus kostümierte – mir etwas Vernünftiges gegönnt, die Trelock LS 760 I-GO Vision Fahrradscheinwerfer für vorn und hinten. Heute morgen noch bei Dunkelheit auf dem Weg zur Arbeit ausprobiert – ganz exquisit: Der ist fast so hell wie ein Autoscheinwerfer.
Vorteil: Man kann das vordere Licht auch seitlich verstellen, was beim NCM Moskow angebracht ist. Der Lenker des Fahrrads hat den Nachteil, dass er sich zu den Griffen hin verjüngt (Foto unten). Wenn man also etwas befestigt, sitzt das fast immer irgendwie und zwangsweise schief, vertikal oder horizontal. Das kann man mit dem Trelock leicht korrigieren.
Ein fucking manual wird nicht mitgeliefert. Wie man das Teil montiert, ist selbsterklärend und bedarf keinerlei Hilfe. Aber: Wie stellt man die Uhr des Displays des Scheinwerfers ein? Das steht nur im Handbuch online.
Ein weiterer neuralgischer Punkt des E-Bikes ist das Schloss für den Akku bzw. das Plastikteil, was zwischen dem Rahmen und dem Akku sitzt und das Schloss halten soll (worin auf dem Foto der Schlüssel steckt). Das flog mir schon nach einer Woche raus, weil ich noch nicht im Gefühl hatte, wie man den Akku sanft entfernt. Ich habe zu viel Kraft („Gewalt ist geil“) und vermutlich zu fest an dem Griff gezogen und hatte das ganze Gedöns dann in der Hand. Ich habe die Plastik“schale“ samt Schloss mit superXXLpremiumultra Sekundenkleber wieder fixiert – jetzt hält alles.
Nicht besonders gelungen ist auch die Apparatur der Sattelstange. Vermutlich war die Ästhetik wichtiger als das Praktische. Es ist kein Platz, eine Halterung für mein Fahrradschloss Kryptonite 2130 Evolution anzubringen, wie ich schon schrieb. Ich behelfe mir, indem ich das Schloss, wahrend ich unterwegs bin, zwischen den Rahmen und das auch von mir nachträglich angebrachte Schutz“blech“ (wie nennt man das, wenn es aus Plastik ist?) klemme.
Zu guter Letzt: Bei Nässe quietschen die nachträglich einmontierten Scheibenbremsen ganz schrecklich. Da muss ich noch einmal nachsehen lassen. Dafür kann aber die Herstellerfirma des Fahrrads nichts. Ich wiederhole meinen Rat: Wer sich so ein Fahrrad anschafft, sollte gleich die Moscow Plus Version kaufen, die rund 400 Euro mehr kostet und rund drei Kilo mehr wiegt.
Kommentare
7 Kommentare zu “NCM Moscow plus minus, revisited”
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Sag doch einfach Spritzschutz. Im Englischen ist der Begriff ass saver üblich
Schutzblech ist ein gutes Beispiel für den Wandel von Konnotationen. Es ist zwar kein Blech mehr aber jeder weiß worum es geht. Sklaven sind ja auch keine Slaven mehr seit ca 400 n. Ch.. Gender haben ja auch nichts mehr mit den realen Menschen bei Aldi, Lidl und Bentley, Porsche oder Goggo* zu tun. Stasi ist ja auch nicht mehr unrechtsstaatlich. Hauptsache die Blaseninsassen wissen, dass es um Konsens und Seilschaftenterminologie geht – alles googelt.
* was für ein uriges Auto(?), damals,in rot.
https://www.youtube.com/watch?v=qrN6ixHJQzc
Ich weiß, klingt spießig: Aber warum nicht gleich beim Händler des Vertrauens kaufen?
Das E-Bike gibt es nicht bei Händlern. Es muss online bestellt werden.
Den Rahmen schon auf Risse überprüft?
Ich will nicht unken würde aber nach nun fast 1000 Km mal auf die Nähte schauen. Ich trau den verschweißten Rahmen nicht so richtig, der Rahmen ist doch geschweißt?
(Vielleicht werde ich auch einfach nur alt)
@flurdab
Ein Fahrrad mit Arthritis – danke, das reicht als Impuls für den heutigen Gang in den Keller.
@ Trittbrett
Dir ist aber auch nicht zu billig.
Zeuge Jevers!