Mohr im Hemd

mohr im hemd

Muss man da eingreifen? Vielleicht die Genderbeauftragtin anrufen? (Dank an Andreas Coerper!)

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Kommentare

9 Kommentare zu “Mohr im Hemd”

  1. altautonomer am November 26th, 2017 4:52 pm

    „..oder vollständig mit Schlagrahm überziehen und SPRITZEN!“

    Intravenös oder Intramuskulär?

  2. Horst Horstmann am November 26th, 2017 6:25 pm

    O tempora, o mohres!^^

  3. ... der Trittbrettschreiber am November 27th, 2017 9:04 am

    Wenn die Bröselmasse tatsächlich 1 1/4 Std. gekocht wurde, ist nur noch ein Hemd übrig. Deshalb – es gibt keine Mohren mehr.

  4. Crazy Eddie am November 27th, 2017 12:41 pm

    Warme Süßspeisen reicht wohl nicht, was?

  5. andreas am November 27th, 2017 3:16 pm

    Während ich die 24.Auflage des „Bayrisches Kochbuch“
    von 1954 durchscannte fiel mir meine/unsere blauäugige Begeisterung mich/uns verarschen zu lassen auf. Wir halten uns damit auf uns über solche Bezeichnungen aufzuregen. Zur Bekämpfung dieser werden Gremien, Institute, Gesprächs- und Kuschelkreise gebildet. Die allgemeine Aufregung ist groß. Zugegeben, woher der Name „Mohr im Hemd“ rührt ist mir nicht klar. In einem 100 Jahre älteren Kochbuch in dem dieselben Zutaten verwendet werden, heißt der Pudding noch blasiert „Chokoladenpudding“. Ich finde die Bezeichnung bildhaft und würde mich wundern sollte jemand mit dunkler Hautfarbe, außer als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion oder Quasselshow in der Idiotenlaterne, Anstoß daran finden. Immerhin rührt die Farbe aus der entscheidenden Geschmackszutat. Ich mochte auch, im Gegensatz zum beworbenen Produkt, den Sarotti-Mohr in seiner Phantasie beflügelnden Verkleidung. Entscheidend bleibt für mich was dieses und andere alte Kochbücher lehren. Niemand hat jemals in der „modernen“ Art unglaubliche Fleischmassen in sich geschaufelt. Fleisch ist in vielen Rezepten Bestandteil. Zum Beispiel in einem zu gefüllten Kohlrabi. Dort werden 10 kleinere Knollen mit unter anderem lediglich 250g Hackfleisch (Schabefleisch) gefüllt. Die angegebene Fleischmenge bei 4 Personen überschreitet innerhalb von 100 Jahren nie 500g. Nie ist ein Rest für die Tonne, regelmäßig werden Ideen zur Weiterverwertung vermerkt. Immer wird erzogen auf sehr gute Qualität beim Einkauf zu achten. Oft entstehen bei der Zubereitung eines, Grundzutaten für ein anderes Rezept. Zuweilen werden Tiere zubereitet deren Schlachtung heute berechtigt zu langen Haft- oder hohen Geldstrafen führen würden. Nie jedoch sind Anweisungen zur Bereitung weich genervter Froschfüsschen, wie heute allgemein üblich, zu finden. Kurzum, tierische Bestandteile können in Fachbetrieben gekauft werden. Es besteht kein Grund Discountern oder Supermärkten wenig verfügbare Finanzmittel wie Goldpuder in den Arsch zu blasen! Kein Grund wöchentlich einen gelben Sack Kunstoffmüll anzusammeln. Kein Grund sich mit Convenience Fertigprodukten die Gesundheit zu ruinieren. Kein Grund wen auch immer verordnet, ohne Not vor Bezeichnungen die eindeutig nicht gegen GG ART 1 verstoßen zu schützen. Denn wo endet das Kasperltheater? Könnten wir uns nicht, nein sogar ganz Deutschland, von der Rezeptbezeichnung „Krautfleckerl“ gekränkt fühlen? Sollten wir? Sollten wir nicht? Wo sind eigentlich die Puddingformen hin verschwunden?

  6. andreas am November 27th, 2017 7:19 pm

    Lieber @Trittbrettschreiber, mit einer Flasche Krombacher in der Hand stoße ich auf Dein Wohl an. Ich hoffe Du verzeihst.
    Der zu kochende Pudding hat keinen Kontakt mit dem Wasser, sondern befindet sich in einer geschlossenen Puddingform. Das Wasser kocht bis drei Zentimeter unterhalb des Puddingformdeckels in einem entsprechend großen, geschlossenen Topf. Brösel werden verwendet weil sie eine Struktur schaffen und halten, oder um zu vermeiden, dass Gerichte die viel Flüssigkeit enthalten (Kirschenmichel) vermatschen. Auch in echtem Wiener Apfelstrudel finden sie Verwendung. Du wirst zudem überrascht sein wie viel Semmelbrösel in Deinem morgendlichen Nusshörnchen eigentlich lieber Haselnüsse wären. Na ja.

    Wie gesagt, Krombacher. Das war ich eben für € 10,-die ganze Kiste einkaufen. Veltins gabs in einem anderen Markt (€ 10,79), doch da war ein Buckel dazwischen den ich nicht überwinden wollte.

    Auf dem Weg stand in einem Echtmetzger die dort beschäftigte Fachverkäuferin mit leerem Blick in ebensolchem Laden und starrte nach draussen. Mit dem Spruch, sie sähe aus als würde sie gerne eine Wurst verkaufen, erwarb ich ein kleines getrocknetes Blutwürstchen und stellte hinterlistig meine Frage nach Schweinsohren. Ob ich sie denn frisch oder getrocknet brauche, ihre Gegenfrage. Ein Herr aus dem Nachbardorf käme regelmäßig um getrocknete für seinen Hund zu erstehen. Ich brauche sie, genau wie zwei Kalbsfüsse frisch, weil ich gerne Sülze (Tellersülze) nach althergebrachter Art zu bereiten suche. Eine Woche Vorlauf wird benötigt, ansonsten kein Problem. Von der ungekannten Fähigkeit seiner Mitarbeiterin zur Plauderei angelockt, gesellte sich einer der Metzger zu uns.
    Ich nutzte die seltene Gelegenheit um auch nach Lunge, Milz, Euter usw. zu fragen. Dazu klärte mich der Meister auf, dass diese Bestandteile der Tiere direkt in den Müll wandern. Jetzt könnt Ihr alle vor Freude in die Händchen patschen, doch diese Antwort hob mich stracks vom Gleis. Denn was, verdammte Axt ist denn unsere Kultur, diese Leitkultur, die uns so unbeschreiblich besser macht und uns von anderen, angeblich weniger entwickelten abhebt? Das wir Tiere in mönströsen Zuchtanlagen aufblasen um, nachdem wir die mageren Teile abgeschnibbelt und in schussfeste Plastikbehälter verschweißt haben, ein fünftel wegzuschmeißen.? Hey, welche Errungenschaft. Welcher Fortschritt dann mehr Zeit zu haben um mit aseptisch, fettfreien Fingerlein Bildschirme zu wischen. Wir haben keine Kultur die es sich zu vermitteln lohnen würde. Wir beten Gerichte an die `ohne´ statt `mit´ bereitet werden damit wir im bartgeölten Hipsterdom nicht furzen müssen. Erst kommt das Fressen dann die Moral. Fressen ist unter allgemeiner Zustimmung schon gestrichen.

  7. Michael am November 27th, 2017 9:33 pm

    Hört sich nicht gerade gesund an. Kalorienbombe plus Cholesterin plus gesättigte Fettsäuren. Keine Ballaststoffe (bestenfalls wenn man Vollkornbrösel nimmt). Wenig Vitamine. Hoher Energieverbrauch bei der Zubereitung. Und das Papier mit dem Rezept ist auch vergilbt.

  8. ... der Trittbrettschreiber am November 28th, 2017 5:16 am

    @andreas

    Das ist ja mal eine Aussage mit Geschmack. Als die Kühe und Schweine noch glücklich in der Pfanne glucksten. Euterchen und Schweineohr im innig verschlungenem Durcheinander, siedend in frischem Schwartenspeck. Dazu eine wohlriechende und etwas eisern schmeckende Blutsuppe mit Zwetschgen und Äpfeln, gut gerührt, heiß geschlürft, während das Pfötchen im Chor zusammen mit wabbelndem Eberbauch auf dem Linnen gedeckten Küchentisch geduldig dampfend seinem baldigen Verzehr entgegenschwitzte.
    Wo sind all die Gourmets hin? Wo sind sie geblieben? Arminius hat letztlich nur ein Scharmützel gewonnen, vormals, ehedem im Teutoburger Wald – Rom beleibt ‚Roma‘. Und Giovanni hat die beste vegetarische Pizza im Ort. Dort stürtzt man sich auch schonmal kopfüber in ein Krombacher.

  9. frater mosses von lobdenberg am November 28th, 2017 5:42 pm

    Gesperrte Antiqua-Minuskeln gehen mal gar nicht! Sofort nochmal ordentlich setzen!

    (Krombacher, Veltins und derlei Industrieplörre gehen auch gar nicht, aber da gibt’s ja schon Abhilfe.)

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