Der kranke Mann am Bosporus oder: Nimm dies, Erdogan!

türkei

Credits: Thomas Steiner/Wikipedia/Putzger Historischer Weltatlas/DTV-Atlas Weltgeschichte

Welt online informiert hervorragend über die hierzulande fast unbekannte Geschichte der Kriege zwischen der Türkei (bzw. dem Osmanischen Reich) und Griechenland. Man könnte es aber noch besser machen, wenn deutsche Journalisten auch andere Quellen verlinken würden und nicht nur sich selbst. Zum Beispiel:

Vertrag von Lausanne (1923) (warum verlinkt ihr nicht das Original bei Welt online? Zu faul zum Suchen? Die Leser zu dämlich, um einen englischen Text zu verstehen?

Vertrag von Sèvres (1920): „Der Vertrag von Sèvres bildete die letzte Stufe mehrerer Verträge, Abkommen und Deklarationen seitens der Entente-Mächte, die den Weltkrieg gewonnen hatten. (…) Durch den Vertrag von Sèvres hätte das Osmanische Reich einen Großteil seines Territoriums verloren. (…) Die Unterzeichnung des Vertrags von Sèvres durch seine Bevollmächtigten führte zu einer nachhaltigen Erschütterung des Ansehens und der Autorität des Sultans bei der türkischen Bevölkerung und legte den Grundstein für die spätere Abschaffung der Monarchie. Die Nationalisten in Ankara lehnten den Vertrag ab, erklärten sich zur rechtmäßigen Regierung und leisteten der griechischen Armee im Griechisch-Türkischen Krieg Widerstand. Infolge des Vertrag von Lausanne zugunsten der Türkei revidiert.“

Welt online: Den Plan Atatürks, mit einem militärischen Präventivschlag Mosul in türkische Hand zu bekommen, machten kurdische Aufstände zunichte, die von London aus geschickt gefördert wurden. Schließlich beugten sich beide Parteien dem Spruch des Völkerbundes von 1925 [auch hier kann man einen Link setzen!], der die Region – da mehrheitlich von Kurden besiedelt – dem britisch beherrschten Irak zuschlug.

Ich halte es seit Erdogan mit Karl May: „Man spricht von dem Türken kaum anders als von dem ‚kranken Mann'“.

Übrigens, Erdogan, wenn Du in alten Verträgen herumkramst, um populistisch deine Macht zu sichern bei den geistig Armen deiner Nation: Das könnten wir Deutschen auch, wenn wir nur wieder Karl May läsen, zum Beispiel „Die Liebe des Ulanen“: „Metz war eine echt deutsche Stadt, denn als Lothar der Jüngere seine Länder theilte, kam es nebst Austrasien in den Besitz Ludwigs des Deutschen, also an das deutsche Reich. Nur fortgesetzten französischen Umtrieben und Hinterlistigkeiten gelang es, die Schutzherrschaft über Metz zu erlangen, und im westphälischen Frieden die volle Souveränität über diese wichtige Stadt zu erhalten.“

Und was ist eigentlich mit Straßburg?

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Kommentare

2 Kommentare zu “Der kranke Mann am Bosporus oder: Nimm dies, Erdogan!”

  1. ... der Trittbrettschreiber am November 3rd, 2016 12:36 pm

    Oh Straßburg, oh Straßburg
    du wunderschöne Stadt.
    Darinnen ligt begrahaben so manicher Soldat,
    darinnen liegt berahaben son manicher Soldat.

    Gibt es die Stadt noch? Nie was davon gehört, in den letzten Epochen. Gehört die zu Europa?

  2. Martin Däniken am November 3rd, 2016 5:40 pm

    Ich glaube da sitzt irgendso ein Parlament und dort ist ein Hund begraben,so mancher,so mancher..
    Neumodisches Zeugs!
    Strassburg gleich neben dem Mythischen Bielefeld und Nessie ist auch dort!

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