Babylonien, revisited, 33.0

Babylonien, revisited, 33.0: Dangla. Der Mann kam aus dem Tschad, war seit zwei Jahren in Deutschland und sprach schon sehr gut Deutsch. Nur rund 45.000 Menschen sprechen noch Dangla – offenbar eine aussterbende Sprache.

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Kommentare

One Kommentar zu “Babylonien, revisited, 33.0”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Mai 15th, 2016 11:29 am

    Seit ich in meiner Jugend das erste Mal mit der These konfrontiert wurde, dass alles politsch sei, habe ich Verdauungsstörungen. Nichts ist privat? Jede Geste, jeder Gedanke, jedes gebrabbelte Wort ist politisch? Mit allen Konsequenzen? Damals traute ich mich nicht, zu widersprechen, all den Klassenprimaten mit ihren Einsen in Sozialkunde. Dann kam Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Welch eine Qual, seitdem. Immer wenn ich mal nachts raus muss, tastend über den dunklen Flur, bei herabgelassenen Rolläden nicht fähig den Lichtschalter im Halbschlaf zu finden, dann denke ich an diesen weisen Satz des deutschstämmigen Professors aus Amerika. Selbst stehend in schwärzester lichtloser Umgebung, nur durch regelmäßiges nächtliches Pinkeln erworbene Erfahrung treffe ich die Mitte der Kloschüssel und lausche dem strullplätschernden Feedback der Kanalisation. Das, so denke ich, ist die Kommunikation meiner Inkontinenz mit dem Universum, der Welt, der Stadtverwaltung. Dann gehe ich wieder ins Bett, winke den Schlafenden unserer Straße noch einmal zu und frage mich jedesmal wieder, warum ich nicht in der Lage bin, mit meinen stinknormalen Sinnen, das erwidernde Winken und Grüßen der anderen zu empfangen. Naja, denke ich dann noch – es ist ja bald Pfingsten. Das Fest der Kommunikation, was immer das ist. Was heißt eigentlich „mmmh“ auf Eriträisch?

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